Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

von nennmichdu am 04.09.2017 09:12

Hallo Merciful,



Der meine Sünden vergeben hat, der mich von Krankheit gesund gemacht, ... ... bis wir, von Sünd und Fehl befreit, ihn selber schaun in Ewigkeit.


bis wir - in der Vollkommenheit... in die uns der Geist Gottes dann im Himmel als Braut Jesu... vollendet haben wird....


Wenn ich diese Worte so nebeneinander lese, dann sind also zwar die Sünden vergeben. Aber die völlige Befreiung von der Sünde oder von den Sünden steht noch aus.


Ich versuchs jetzt mal mit einer theologischen Antwort am Anfang - auch wenn die länger ist.... - aber dafür sicher stellen kann, das wir das Prinzip verstehen:

Die Befreiung von der Macht der Sünde..... - die - mächtig geworden ist...durch das Gesetz/Gebot.... welches Jesus nun aber erfüllt hat....sodass wir nicht mehr unter dem Gesetz stehen.... hier nicht mehr durch unsere eigene Anstrengung ...aus eigener Kraft...  durch Werke... versuchen müssen, den Anforderungen Gottes zu genügen  (das kann nämlich sowieso keiner aus seinem alten Adam heraus ...ausser Jesus dann als erster...) ---

also die Befreiung von der Macht der Sünde hat Jesus uns erwirkt. Allein dann daduch, das wir uns der Sünde für gestorben halten --KÖNNEN... und SOLLEN... um durch den Wandel im heiligen Geist die Werke des Fleisches (Augenlust/Fleischeslust/Hoffärtiges Leben - das was die Welt ausmacht) VOLLBRINGEN

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

von nennmichdu am 04.09.2017 09:18

Hallo Burgen (nun gelöschter Benutzer..),



Antworten möchte ich dir schon noch..


st es doch so, dass uns in Jesus Christus vergeben ist. Die Vergangenheit Gegenwart und Zukunft, wir haben Vergebung in Jesus Christus durch sein Blut, seine Wunden, sein Wort: es ist vollbracht.

Also genauer und unmissverständlicher gesagt:

Wir schöpfen dann auch in der Zukunft aus der Vergebung, die Jesus uns erwirkt hat.

Die Sünden (Fehltritte), die uns auch in Zukunft einholen könnten, sind nicht im voraus schon "verschwunden"...oder werden nicht schon im voraus einfach nicht mehr wahrgenommen von Gott. Dort wo wir in Zukunft schuldig werden, sind wir dann auch gefordert, hier mit unseren Verfehlungen zu Gott zu kommen -- nun aber in dem Wissen, das hierfür Vergebung da ist.

Das nimmt dann der Sünde eine Macht. Eine Macht, die sie dort hat, wo ich keinen Ort finde oder weiß, wo ich Schuld ablegen kann. Dann werden mich Schulden zunehmend belasten....



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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

von nennmichdu am 04.09.2017 09:28

Hallo Burgen,



Sind wir wiedergeborene Christen, trifft ja zu, dass wir nicht (mehr) unter dem Gesetz leben. Mit dem Gesetz der 10 Gebote, in Stein geschriebene Worte, deren Aussagen, wenn ihr nicht tut, geschieht dies oder das. Also eine Strafe.


Nun - das ist jetzt ein ...wenn auch naheliegender logischer Schluss... Fehlschluss.


Das Gesetz hat den Zweck Sünde als Sünde überhaupt ersteinmal zu erkennen. Ohne Gebote, ohne Gesetz, gibt es auch keine Möglichkeit etwas "falsch" zu machen. Zu sündigen.

An den Geboten erkennen wir nun immer wieder, das wir sie nicht (alle) halten können, das wir Vergebung brauchen --- weil wir Sünder sind... Menschen sind, die nicht anders können als ihren natürlichen Begierden nachzulaufen...

Viele Religionen sind sich darüber bewußt und versuchen nun auf ihre Weise dieser Lage - "Herr" zu werden...

In Christus nun leben wir aus der Vergebung. Wenn wir sündigen können wir diese Sünden bekennen und dürfen wissen, das Vergebung vorhanden/erwirkt worden ist.

In Christus leben wir dann aber auch so... --- wenn wir durch den Geist die Taten des Fleisches töten...im Geiste wandeln... und das ist der Weg der Heiligung... das wir die Werke des Fleisches....  unsere Begierden nicht mehr vollbringen...

Und dadurch - das Gesetz erfüllen!


Jesus hat ja das Gesetz nicht aufgehoben. Unsere Gerechtigkeit, sagte er, muss um ein Vielfaches höher sein als die der schon sehr "gesetzes Treuen" Pharisäer...

Und dort wo wir einander lieben --- und hier nicht nur unsere Freunde..sondern auch unsere Feinde... --- erfüllen wir das Gesetz dann ganz automatisch...weil wer aus Liebe heraus lebt... nicht auf sich gerichtet lebt und infolge auch seine (auf sich gerichteten Begierden ... "ein jeder sah auf seinen Weg...") keine Möglichkeit haben, sich auszuleben...

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

von nennmichdu am 04.09.2017 09:31

Also... um den Bogen hier nicht zu verlieren....

Wir sind zwar nicht Schuldig nach dem Gesetz zu leben, erfüllen jedoch als Christen das Gesetz.


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solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

von solana am 04.09.2017 10:13

Ich finde, Paulus hat das sehr gut ausgedrückt in dem Satz: 

Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.

Die Herrschaft der Sünde über uns ist gebrochen.
Die Herrschaft, der jeder verfällt, der sündigt:

Joh 8,34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.

Röm 6,16 Wisst ihr nicht? Wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und dem gehorcht ihr – entweder als Knechte der Sünde zum Tode oder als Knechte des Gehorsams zur Gerechtigkeit.

Röm 5, 14 Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, die nicht gesündigt hatten durch die gleiche Übertretung wie Adam, welcher ist ein Bild dessen, der kommen sollte.

Wichtig ist die Begründung, die Paulus gibt: "weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade."

Also nicht, weil wir es schaffen, nach unserer Bekehrung von nun an völlig sündlos zu leben. Sondern aufgrund der Gnade, unter der wir stehen.

Das bedeutet aber nicht, dass wir uns auf dieser Gnade ausruhen und munter weiter sündigen dürfen - auch das stellt Paulus ganz klar: 

Röm 6, 1 Was wollen wir hierzu sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade umso mächtiger werde? 2 Das sei ferne! Wir sind doch der Sünde gestorben. Wie können wir noch in ihr leben?

Vielmehr sind wir dazu aufgefordert, aus der Fülle der Gnade, die wir empfangen haben, zu leben und "mit zu herrschen" über die Sünde:

Röm 5, 17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.

Wir werden immer wieder aufgefordert, das neue Leben, das uns geschenkt ist, zu ergreifen, drin zu wandeln, es anzulegen wie ein neues Kled, das Alte abzulegen, ihm abzusterben .... usw

Ein Prozess der Verwandlung, den Gott in uns bewirkt, indem er uns alles schenkt, was wir dazu brauchen.
Wir müssen es nur annehmen und aus dieser Fülle leben, es umsetzen und Frucht bringen lassen in unserem Leben.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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pray

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Re: Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

von pray am 06.09.2017 18:23

Ich habe mich gefreut über Solanas Bibelstellen ganz am Anfang, mit der die Eingangsfrage perfekt beantwortet ist.

Ich bin - jedoch nur aus eigener Erfahrung (oder gibt es doch eine Bibelstelle dazu???)  - der Meinung, dass man bei seiner Bekehrung schon die Sünden "beim Namen nennen sollte", was man alles falsch gemacht hat.

Diese ganzen Sünden resultieren ja eigentlich nur daraus, dass man Gott nicht kannte und abgewandt von Ihm tat, was man selber für richtig hielt. Man bestimmte also selber, was gut und böse ist.
Buße ist eine Hinwendung zu Gott. Ich würde es so bezeichnen, dass jetzt man mit Blick auf Gott und sein Wort so lebt, dass es Gott gefällt.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

von nennmichdu am 08.09.2017 09:40

Hallo Pray,



Ich würde es so bezeichnen, dass jetzt man mit Blick auf Gott und sein Wort so lebt, dass es Gott gefällt.


wie geht das?

Ich stehe als Mensch hier und schaue nun an, was Jesus getan hat und versuche es ihm gleichzutun? Ihn nachzuahmen?

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

von Burgen am 08.09.2017 10:00

Hallo nennmichdu, 

In gewisser Weise ist es so, wie du die Frage an pray stelltest.

Gerade die Evangelien stellen uns vor Augen, wie Jesus war, wie er in den Situationen handelte.

Aus der Gnade Gottes leben, bedeutet auch, dass, wenn wir fallen, wir wieder aufstehen und in der Gerechtigkeit Jesu weitergehen.

Anders ausgedrückt: wir brauchen nicht selbstgerecht, am Boden zerstört, in unseren Gedanken und Emotionen zerknirscht liegenbleiben.

Allerdings, unser Denken sollte erneuert werden. Dem Denken folgt der Mensch nach, sofern er nicht bleibt wie der Mann aus Bethesda, der ja bekanntlich 38 Jahre liegen blieb. Wir lernen, wie ein Kind von seinen irdischen Eltern lernt. 

Jesus nimmt unsere Last auf seine Schultern. Dafür dürfen wir dankbar sein. Auch, wenn wir gerade diese oder die Sünde nicht benennen können.

Gruss
Burgen

 

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

von Burgen am 08.09.2017 10:46

ergänzend finde ich gerade Mt 11, 28-30 

28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig
     so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

***
Zu diesen Versen habe ich Erinnerung, weil ich damals dies nicht anwenden und umsetzen konnte.

Die Verse drücken wunderbar aus, was Jesus für uns tut. Und wir, ? wir brauchen nur zu ihm kommen und tun, was er anbietet in ihm.

Wenn man anhand der Verse sein Leben betrachtet, kann man nur staunend und anbetend vor Jesus stehen, oder?

Gruß
Burgen


Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.09.2017 10:47.

solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Alle Sünden? Oder nur die Sünden, die wir bekennen?

von solana am 08.09.2017 12:20

In den Psalmen steht eine Bitte:

Ps 19,13 Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden!

Dahinter steckt eine wichtige Erkenntnis: Wir fehlen oft, ohne es zu bemerken.
Und es gibt auch Sünden, bei denen es uns so halb bewusst ist, wir ein ungutes Gefühl dabei haben ..... und wenn wir dann da dran bleiben, dann erkennen wir später, wo genau der Hase im Pferffer lag, zB dass wir aus einer falschen Motivation heraus gehandelt haben, uns vielleicht selbst etwas vorgemacht haben, was für gute Absichten wir damit hatten - und merken dann, beschämt, dass da auch sehr "unedle" Motive beteiligt waren, vielleicht sogar überwiegend ....

Wer sich dessen nicht bewusst ist - dass er auch fehlt, ohne es zu merken und dass er "verborgene Sünden" hat - der verschliesst sich auch der Aufdeckung und Korrektur.
Diese Aufdeckung ist ein erster, ganz wichtiger Schritt, um zu einer Änderung zu kommen.

Und diese Änderung ist nur dann wirklich effektiv und eher dauerhaft, wenn sie ander "Wurzel" passiert, dh an der Motivation.

Zu erkennen, warum man etwas falsch gemacht hat und dann diesen Grund zu ändern, ist viel effektiver als sich selbst unter Druck zu setzen und sich zu sagen: "Das ist verboten, das darf ich nicht .... und jetzt habe ich es schon wieder getan ....."

Auf diese Weise gewinnt die Sünde erst recht an Macht, weil das Verbotene naturgemäss um so mehr reizt, so wie Paulus es in Röm 7 anschaulich beschreibt: Röm 7,6 Denn ich wüsste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte (2. Mose 20,17): »Du sollst nicht begehren!« 8 Die Sünde aber nahm das Gebot zum Anlass und erregte in mir Begierden jeder Art; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot.

Ein Leben ohne Sünde und im Gehorsam gegenüber Gott wäre also ein ständiger Kampf gegen die durch die Verbote geweckten Begierden .... ein Kampf, den wir eigentlich nur verlieren können: 14 Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. ... 18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.

Nun bietet uns Gott aber eine andere Lösung an: Er beschenkt uns zuerst mit seiner Fülle - mit der Fülle dessen, wonach unser Herz sich in Wirklichkeit seht, stillt so unseren Durst.
Und lässt uns erkennen, was uns wirklich fehlt/gefehlt hat.
Satte und zufriedene Menschen sind dann nicht mehr (oder wenigstens viel weniger ) anfällig für Verlockungen, die nur einen minderwertigen Ersatz bieten können, trotz aller Versprechungen.
Wer erkannt hat, dass hier die wahre Quelle des Lebens ist, der kann auch erkennen, dass die "rissigen Zisternen" die uns die Welt anbietet, kein lebendiges Wasser geben können.
Und wer erfahren hat, wie in der Quelle des Lebens sein Duirst gestillt wird und er zu wahrem inneren Frieden findet, der ist viel weniger anfällig  für falsche Verlockungen und der sucht auch nicht mehr nach der Fülle - denn er hat sie gefunden!

Ist unser Gott nicht wunderbar?!

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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