Erfahrungen mit anderen Christen

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Burgen am 17.09.2018 12:54

Ja, also mir sind schon gliche Menschen begegnet, die mich im positiven Sinne, fragen ließen, ob der Mensch ein Christ ist.
Öfter schon fragte ihn sogar direkt danach. Die Antwort war dann meist nein.
Und das beschämte mich auch dann irgendwie. Und ich fragte mich, woran ich festmachen meinte, dass der andere Christ sei.
Vermutlich war er nett, hilfsbereit, friedlich und zugewandt. Vermittelte ein gutes Gefühl, sodass die Angst wegfiel, nicht zu genügen.

Umgekehrt jedoch, bei einem Christen spürte ich eine gewisse Beschämung, denn ich wusste ja, dass der Mensch ein lebendiger, wiedergeborener Christ war, fühlte, dass er unbedingt etwas anderes hatte, was ich nicht hatte. Mein Unvermögen, Unsicherheit kam mir als „Schmutz“ oder so, ins Bewusstsein.
Aber auch, dass ich bei weitem nicht so „fromm“ war wie der andere.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von nennmichdu am 17.09.2018 10:31

Erfahrungen mit anderen Christen...

tja..... leider gibt es auf diesem Gebiet historisch bedingt zeitweilig soviel Unklarheiten, was einen Christen eigentlich ausmacht und bestimmt  --- hier ist des Menschens Erfahrungsschaft in der persönlichen Beziehung/Glaube auf Gott --- das es schwer fällt, hier überhaupt --- wenn man allein auf ein Glaubensbekenntnis abzielt - Gleichgesinnte zu treffen..

Allein deswegen schon, das Glaube und Gläubigsein  oft schon lediglich mit einem "Für Wahr halten" gleichgesetzt wird...

Und hier finden wir derzeit in zumindest meinem Umfeld eher Menschen, die versuchen eine richtige geistige Erkenntnis über eine Wahrheit festzuhalten, als das sie die eigentlichen Merkmale von Christen - Liebevolle Hingabe/Nächstenliebe zum anderen" als Maßstab/Wert für einen Christen sucht/festhält.

Und so wird dann munter verglichen und gesucht, welcher (geistigen) Erkenntnis und welchem freundschaftlichem Kuschelgefühl sich der Einzelne am liebsten anschließen mag.


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solana

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Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von solana am 17.09.2018 10:25

Hallo Leah

Ich kann gerade den Zusammenhang mit der Geschichte nicht erkennen.

Aber du hast natürlich recht, Vergebungsbereitschaft ist sehr wichtig.
Und sollte eigentlich unter Christen eine Selbstverständlichkeit sein .... Leider ist das aber nicht immer so ....

Ich habe den Thread auch nicht als "Anklagethread" verstanden.
Sondern als Durchdenken von Verhalten, wie es oft gedankenlos gemacht wird und das nach aussen hin, besonders auf Nichtchristen, aber auch auf enttäuschte Christen nicht mit dem übereinstimmt, was gelehrt wird und was man eigentlich erwarten würde.
Um einander mehr dafür zu sensibilisieren und zu ermutigen, den anderen mehr Raum im Herzen zu geben.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Leah am 17.09.2018 10:05

Hallo Solana,

Du hast ja recht. Und trotzdem. Wenn mir, wie so oft, ein Fehler passiert, bin ich eher in der Lage, meinen Fehler zu gestehen, wenn ich weiß, es kommt mir Erbarmen entgegen und nicht Verurteilung. Da fühle ich mich geliebt und angenommen. Und auch beschämt, wegen meiner eigenen Härte. So etwas ist heilsam.

So macht es doch auch der Herr. Er kommt zu uns in unsere Abgründe und in unser Versagen, er tröstet uns über unsere Sünde, wie eine Mutter ihre Kinder tröstet und er hilft uns und liebt uns in unserem Versagen.

Ich wünschte, ich könnte das so wie er, aber da muss ich ebenso sagen, das eine ist die Theorie und das andere Versagen meinerseits.

Leah

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solana

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Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von solana am 17.09.2018 09:46

Ja, Cleo, so habe ich das auch empfunden, als Armutszeugnis.

Leah, ich weiss, dass man das Gleichnis vom barmherzigen Samariter auch anders auslegen kann. Ich verstehe es so, wie oben beschrieben und kenne das als gängigste Auslegung und mich hat die Situation daran erinnert.

In solchen Situationen muss jeder selbst entscheiden, was für ihn Priorität hat, auch ganz unabhängig von der Auslegung.
In wie weit er sich da angesprochen fühlt, wenn jemand Hilfe braucht oder ob es für ihn Priorität hat, auf keinen Fall zu spät in den Bibelkreis zu kommen.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Leah am 17.09.2018 09:35

Ja, Cleo,

aber Erbarmen mit einem Bruder oder Sünder, der gefehlt hat, ist auch eine Tat...

Leah

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.09.2018 09:41.

Cleopatra
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Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Cleopatra am 17.09.2018 09:30

Also liebe solana, was du da über das Erlebnis deines Mannes erzählst- das war ja echt ein Armutszeugnis, finde ich.
Lustigerweise hatten wir gestern in der Predigt das Thema Gemeinschaft und wie wichtig diese ist ;-D
Nächstenliebe muss man sehen können, Nächstenliebe ist eine Tat.
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Leah am 17.09.2018 08:59

Hallo Solana,

das Gleichnis vom Samariter kann man auslegen, wie unter dem Gesetz: Also im Sinne von tue dies und lasse das nicht, oder unter dem neuen Bund.

Unter dem neuen Bund ist der helfende Samariter Christus, der halbtote und verletzte Mann steht für einen hilflosen, gefallenen und in der Sünde sterbenden Menschen, das Öl für den heiligen Geist, der Wirt und sein Haus steht für die Gemeinde, die zwei Denare für das Wort und das Gebet, und dass Christus kommen und bezahlen will steht für seinen Tod am Kreuz.

Damit erklärt der Herr, dass er der Messias ist und daher sagt er nicht, "tue dies, und Du wirst leben", sondern "gehe hin und tue Du desgleichen". Wir sollen also nicht Opfer bringen, sondern Barmherzigkeit üben mit denen, die Fehler machen und sündigen.

Leah

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.09.2018 09:00.

solana

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Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von solana am 16.09.2018 16:40

Die Geschichte, die mein Mann erzählt hat, erinnerte mich an das Gleichnis vom barmherzigen Samariter - nur dass hier kein Samariter vorbeikam und mein Mann sich irgendwie ohne Hilfe behelfen musste ... es kamen nur die religiösen Menschen vorbei, die auf dem Weg zum Tempel waren und die keine Zeit für eine Liebestat hatten ...

Diese Gleichnisse, in denen es um das Verhalten von Pharisäern und Schriftgelehrten geht, sind heute noch genauso aktuell wie damals. Aber die meisten Christen würden das weit von sich weisen und merken gar nicht, wie nahe sie dem oft kommen ....

Das Schönste, was ich mal in diese Richtung gehört habe:
In einer Bibelstunde wurde die Geschichte vom Pharisäer und Zöllner durchgenommen, in der der Pharisäer stolz seine guten Taten aufzählt und Gott dafür dankt, dass er kein so schlechter Mensch ist wie der Zöllner neben ihm.
In der abschliessenden Gebetsgemeinschaft betete dann einer: "Danke, Gott, dass ich nicht so bin wie der Pharisäer in der Geschichte."
Ohne zu merken, dass er praktisch genau dessen Worte wiederholte und in der selben Einstellung - sich über andere stellend und auf andere herabsehend - betete .....

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Leah am 16.09.2018 15:45

Hallo Stillness,

bist Du in einer Gemeinde?

Ich frage, weil das Internet nicht das ist, was man "Gemeinschaft haben" nennt. Deshalb bin ich auch einer, der auf solche Angebote nicht reagiert. Ich bin in Gemeinschaft da, wo mich Gott haben will und das ist die Gemeinde in der Nähe vom Wohnort.

Ich denke auch nicht, dass mein einfach davon ausgehen kann, dass das etwas mit Kälte zu tun hat. Vieleicht ja sogar das Gegenteil, weil sie eben keine oberflächlichen Internetbeziehnungen haben wollen.

Und ich denke, man darf auch nicht verallgemeinern.

Leah

 

 

Hallo Burgen,

ich denke, dass die Idee mit den Hauskreisen gut ist. Da ist echte Gemeinschaft möglich. Man erfährt von den Nöten der anderen, betet miteinander und ist füreinender da. Und keiner kann durch gut gewählte Worte so tun, als wäre er ein Besserchrist. Da würde er durchschaut.

Echte Gemeinschaft schult die Herzen, denn so ab und an macht uns der Herr zum Schleifstein und reibt uns an den Geschwistern. Am Ende haben beide Seiten schmerzhafte Korrekturen erfahren und sind einen Schritt weiter in ihrem Wachstum und in Ihrer Heiligung.

So übt man Vergeben und lernt Liebe.

Leah

 

Hallo Solana,

ich denke, dass es weniger um Prioritäten geht in dem, was wir tun, als darum, sich hinzugeben für die Ziele, die Gott für uns und durch uns hat. Wir denken immer, dass wir das Richtige "TUN" müssen. In Wahrheit kommt es darauf an, dass Gott das Richtige mit und durch uns tut.

Als König David verspottet wurde, sagte er, dass man das dem Spötter nicht verwehren solle, es käme ja vom Herrn.

Alles, was geschieht, dient einem größerem Ziel und es kommt darauf an, in allem Vertrauen zum Herrn zu zeigen.

Aber darin bin ich noch nicht sehr geübt....

Leah

 

Und ich kann nur sagen, Ihr Lieben, dass ich auch so ein Versagerchrist bin, der regelmäßig fehlt. Und daher bin ich froh, dass der Herr und meine reiferen Geschwister mir vergeben. Aber so zu denken schaffe ich nicht immer und bin dann damit glücklich, mich irgendwie als Besserchrist zu fühlen mit meiner selbstgebastelten Frömmigkeit und auf das Versagen meiner Geschwister herabzusehen. Wenn ich ehrlich bin, ist das ein äußert häufiger Stolperstein. Der ist sogar tückischer als der Versagerchrist-Stolperstein.

Insofern kann ich nur hoffen, ich lerne, was es heißt, dass jeder die Last des anderen tragen soll.

Leah

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.09.2018 15:48.
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