Kirche/Gemeinde und der sogenannte Zehnte als Existenzgrundlage

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Kirche/Gemeinde und der sogenannte Zehnte als Existenzgrundlage

von Burgen am 22.09.2018 09:44

Ich hingegen, Spende, gebe nicht den 10.Teil. Dennoch denke ich, dass es grundlegend um Vertrauen geht.

Als Beispiel, als Einführung dessen wird Melchisedek gesehen.
Melchizedek gilt als oder für Jesus, der Abraham erschien.
Und Abraham erkannte ihn, gab ihm den 10. von allem und wurde reich gesegnet.

Er hatte nicht nur eine schöne Frau, die er 2x als seine Schwester ausgab um selbst nicht zu sterben.
Denn das Wort des Königs hatte Macht ihn zu töten oder ihm wohlgesonnen zu sein.
Und beide male würden ihm Schafe und Rinder und allerlei gegeben um Saras Willen, damit er das Land verlassen sollte.

Und diese Stelle gilt bis zu Maleachi. Dort wird explizit darauf hingewiesen, Gott auszuprobieren, ob er nicht die Schleusen des Himmels öffnen würde.
Und das braucht eben in Besonderheit Vertrauen in Gottes Wirken, sein Eingreifen.
Und komischer Weise, diejenigen, die es tun, kommen oft viel besser mit dem Einkommen klar als diejenigen, die alles für sich bunkern oder gebrauchen.

Denn der Arbeitgeber wird so einem Spendefreudigen Arbeitgeber ja nicht mehr Einkommen verschaffen, ...
Es ist wohl eine Gewissensfrage inklusive Vertrauensfrage bezüglich Gottes Versorgung ...

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Cleopatra
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Re: Kirche/Gemeinde und der sogenannte Zehnte als Existenzgrundlage

von Cleopatra am 22.09.2018 09:25

Hallo nennmichdu,
geht es dir in diesem Thread darum, ob wir noch de Zehnten geben sollen?
In einem anderen Thread hattest du das ja mal geschrieben.
Der Vers aus Maleachi war mir auch noch bekannt.
Aber ich sehe es so, dass der Teil mit dem zehnten nicht mehr gilt und zwar aus folgendem Grund:
Wie du geschrieben hast, war der zehnte Teil für die Leviten gedacht. Denn die Leviten konnten sich nicht selbst ernähren, da sie als Priester zurückgestellt wurden.
Ich glaube, von diesem zehnten wurde dann noch der zehnte für Gott zurückgelegt.
Heute müssen wir nichts mehr für Priester zurücklegen, denn wir haben einen Hohepriester im Himmel: Jesus Christus.
Spenden und so finde ich aber (freiwillig) auch sehr gut.
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kirche/Gemeinde und der sogenannte Zehnte als Existenzgrundlage

von nennmichdu am 20.09.2018 15:36

Hallo Burgen,

bin für jeden Einwurf dankbar..

- soweit ich das noch grob in Erinnerung habe zahlen was die Kirchensteuer anbelangt ein recht kleiner Teil von Menschen einen Hauptanteil an der Gesamtkirchensteuer

- ab einem gewissen "Armuts"einkommen brauchst du - soweit ich weiß - keine Kirchensteuer zahlen .... bzw. kriegst sie das darauffolgende Jahr durch deine Einkommenssteuererklärung wieder zurück erstattet...

das wenige Geld was die Arme Witwe gab, war im Verhältnis zu ihrer damaligen Stellung in dieser Gesellschaft dann wieder sehr viel.  Denn sie gab von ihrem Mangel. Sprich, sie hatte fast nichts und das wenige das sie noch hatte, opferte sie noch Gott. 

Heute ist es wohl so, das reiche Menschen sogar gerne etwas in Kirche und Wohltätige Zwecke in Form von Spenden investieren, um ihr gesamt zu versteuerndes Geldeinkommen niedrig zu halten. Naja - der Staat hat sich da etwas gutes ausgedacht, was sich Reiche halt auch zu nutze machen.

So hat auch jedes an sich gute Sozialsystem auch seine schwarzen Schafe, die das ausnutzen. Und wir leben halt im Großteil mit Menschen zusammen, die nicht ihr Geld der Allgemeinheit zur Verfügung stehen und nur das für sich in Anspruch nehmen, was sie auch anderen Menschen zusprechen würden.


Zum Zehnten muss man noch sagen, das es im AT auch eine Grundsteuer --oder eine Auslösung - für jeden Neugeborenen/e gab. 
Was wir in diesem Sinne nicht direkt haben. Vielleicht noch in Form von Kindergeld. NUn gut. Insgesamt weltweit gesehen, haben nicht zuletzt unsere Sozialsystem und unser christlich orientiertes Menschenbild zu Wohlstand und Reichtum geführt. 

Das nun zunehmend auch die Armut wächst auf der anderen Seite liegt natürlich auch im steten Vergleichen der Menschen, die es immer etwas besser als der Nachbar haben wollen., Ansehen geniessen möchten. Vorbilder sein wollen. Und da kommt unser Wirtschaftssystem dann irgendwann an ihre Grenzen und ist nur noch auf Europa und zum Schluss die ganze Welt ausdehnbar.

Nach den Prophetien von Daniel befinden wir uns dann irgendwo dort, wo der Mensch die Erde mit Füßen tritt und seine 10 Fußzehen teils aus Ton (schwachen EU.mitgliedstaaten) und teils aus Eisen (starken EU.mitgliedstaaten) bestehen...

Danach kommt dann das Reich von Jesus Christus....  --- zuvor aber spitzt sich unser System noch zu unter der Herrschaft eines Antichristen..

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Kirche/Gemeinde und der sogenannte Zehnte als Existenzgrundlage

von Burgen am 20.09.2018 10:03

Hallo nennmichdu,

ganz kurzer Einwurf, du schreibst, dass die Reichen reichhaltiger einzahlen als die Armen.

Jedoch wird meist gesagt, dass im Verhältnis zu den Reichen die Armen mehr bezahlen.

Ähnlich wie Jesus am Tempel es schon festgestellt hat und zu seinen Jüngern sagte, dass die arme Frau mehr in den Opferstock eingezahlt hat als die Reichen, die von ihrem Überfluss einzahlten.

Vermutlich ist es heute genauso. Zudem kommt noch die Steuerhinterziehung dazu, und diverse ausgesuchte Lücken, die benutzt werden für Schlupflöcher, nicht zahlen zu brauchen.

Allerdings, zB die Elektrizitäten, würden Sie soviel Steuern für Strom zahlen, zB die Stahlwerke, würden ihre Produkte für den Normalbürger unbezahlbar sein.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Kirche/Gemeinde und der sogenannte Zehnte als Existenzgrundlage

von nennmichdu am 20.09.2018 09:04

Hallo ihr Lieben,


Ich möchte Euch einladen, das wir uns über das Thema des sogenannten "Zehnten" Gedanken machen. Auch in Bezug auf unsere Gesellschaftsform heute, auf unser christliches Gemeindebild heute.

 

Innerhalb der evangelischen und katholischen Kirche gibt es hier eine Kirchensteuer, die abhängig vom Einkommen des für die ganze Gesellschaft wirtschaftenden Kirchenmitgliedes unterschiedlich hoch sein kann.

Ganz im Sinne eines Solidaritätsprinzips, wo die Starken die Schwachen tragen.

In Freikirchen versucht man nun wieder den Staat von der Kirche zu trennen und geht vom alttestamentlichen Zehnten auf, in Berufung auf Maleachi 3,10 -

hier im Zusammenhang:

7 Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Ordnungen abgewichen und habt sie nicht beachtet. Kehrt um zu mir! Und ich kehre um zu euch, spricht der HERR der Heerscharen. Ihr aber sagt: "Worin sollen wir umkehren?"
8 Darf ein Mensch Gott berauben?
Ja, ihr beraubt mich! - Ihr aber sagt: "Worin haben wir dich beraubt?" Im Zehnten und im Hebopfer.
9 Mit dem Fluch seid ihr verflucht, mich aber beraubt ihr weiterhin, ihr, die ganze Nation!
10 Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Nahrung in meinem Haus ist! Und prüft mich doch darin, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen ausgießen werde bis zum Übermaß! 11 Und ich werde um euretwillen den Fresser bedrohen, damit er euch die Frucht des Erdbodens nicht verdirbt und damit euch der Weinstock auf dem Feld nicht fruchtleer bleibt, spricht der HERR der Heerscharen.
12 Und alle Nationen werden euch glücklich preisen, denn ihr, ihr werdet ein Land des Wohlgefallens sein, spricht der HERR der Heerscharen.

Hintergrund ist hier eine 12 Stammeswirtschaft der 12 Stämme Israels, bestehend aus der männlichen Nachkommensschaft der 12 Söhne Jakobs :

2. Mose 1,
1 Und dies sind die Namen der Söhne Israel, die nach Ägypten kamen - mit Jakob kamen sie, jeder mit seinem Haus:
2 Ruben, Simeon, Levi und Juda;
3 Issaschar, Sebulon und Benjamin;
4 Dan und Naftali, Gad und Asser.

und Josef, vertreten dann durch 2 weitere Stämme, der durch seine Stellung im Hofe des Pharaos in Ägypten sie durch eine Hungersnot geführt hatte.

Der Stamm Benjamin war zeitweilig in der Zeit der Richter - als es zu letzt keine Richter (Befreier von Feinden) - mehr gab auf ein paar hundert Männer im Krieg von 11 Stämmen Israels gegen den Stamm Benjamin geschrumpft und musste sich dann mit Frauen anderer Völker vermischen um seine Nachkommenschaft zu erhalten. 

Aus der Nachkommenschaft Levis stammen die Leviten (Priester) - diejenigen die sich ganz dem priesterlichen Dienst hingaben und vom Gelderwerb freigestellt waren. Und die dann aber von allem Einkommen der Kinder Jakobs (Israel) nicht weniger bekommen sollten, insofern das das erwirtschaftete Gesamtvolumen gerecht aufgeteilt wurde. Und daraus denn in Maleachi der 10. Teil eines jeden Familieneinkommens/Guthabens abgeleitet wurde.

Unter den Christen ging es dann mit der Gütergemeinschaft los. Allen gehörte alles gemeinsam, was sie besaßen und einnahmen.

Bei uns ist die Versorgung aber nun nicht mehr allein durch eine mehr oder wenig große Kirchengemeinde zu sichern. Wir haben die ganzen Sozialversicherungssysteme (Arbeitslosenversicherung, Unfallversicherung durch den Arbeitgeber, Rentenversicherungssystem, Krankenversicherungssystem, Pflegeversicherungssystem) in die die reichen Leute am meisten einzahlen und wo wir sozusagen auf Reichtum und wachsenden Wohlstand fixiert sein müssen, um überhaupt Sicherheiten im Blick auf die Zukunft haben zu können. Denn Zukunft ist für uns nicht mehr allein National zu sichern, sondern im Zuge der Globalisierung und unserer Stellung in der Exportwirtschaft nur noch International.

Und nun meine Frage, wie können da kleine oder auch große christliche Gemeinden - die sich zudem oft gegenseitig noch eher fremd sind in oft vielen Fragen ihrer Lehre, hier für mein Glaubensleben hilfreich sein?

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