Geschöpfe oder Kinder Gottes?
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geli
Gelöschter Benutzer
Geschöpfe oder Kinder Gottes?
von geli am 17.01.2019 20:12Wir hatten vor vielen Jahren schon einmal dieses Thema - aber das muss noch im alten Forum gewesen sein, denn ich finde es nicht mehr.
Es ging um die Frage, ob alle Menschen "Kinder" Gottes sind - oder Gottes "Geschöpfe"?
Damals hatte ich die Meinung vertreten, dass alle Mensche - von Adam und Eva angefangen - Kinder Gottes sind.
Mittlerweile bin ich zu einer anderen Erkenntnis gekommen, deshalb wollte ich dieses Thema noch einmal anschneiden und zur Diskussion stellen.
Ich bin gespannt auf den Austausch
LG, geli
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Geschöpfe oder Kinder Gottes?
von Burgen am 17.01.2019 22:56Das ist ein interessantes Thema.
In 5.Mose 14,1: Ihr seid Kinder des HERRN, unseres Gottes ( sie erhielten eine Erinnerung daran) ...
In Römer 8,14: Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Kinder Gottes.
Römer 9, 7.8: auch nicht alle, die Abrahams Nachkommen sind, sind darum seine Kinder.
Das heißt: Nicht das sind Gottes Kinder, die dem Fleisch nach Kinder sind;
sonder nur die Kinder der Verheißung werden zur Nachkommenschaft gerechnet.
***
Wenn ich das recht verstehe, würde es bedeuten, dass wir alle „Geschöpfe“ Gottes sind, aber nicht alle Menschen sind automatisch damit Kinder Gottes.
Und hinzu kommt noch, dass die Menschen des AT sich meist als „Knechte“ und „Diener“ des HERRN bezeichnen.
Erst nach der Auferstehung Jesu sind wir in der Stellung der „Sohnschaft“. Und das hängt mit dem Heiligen Geist zusammen.
Durch unseren Glauben und unserer Beziehung zum Vater durch Jesus sind wir vom Knecht zum Sohn eingesetzt.
Genau wie der ehemals verlorene Sohn.
Gruß
Burgen
Re: Geschöpfe oder Kinder Gottes?
von Cleopatra am 18.01.2019 07:22Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Geschöpfe oder Kinder Gottes?
von JeanS am 18.01.2019 09:03Sicher sind alle Menschen Geschöpfe Gottes. Dass dann solche Menschen die lediglich ein so genanntes Bekehrungsritual hinter sich haben dann automatisch sozusagen zum KIND GOTTES "aufgestiegen" sein sollen, also dem Himmel näher, das hat Jesus Christus nie gelehrt, ebensowenig dass nach einem sogenantnen Übergabegebet jemand gleich ein Wiedergeborener Christ sei. Christliche Glaubensdogmatik sollte doch mit Jesus Lehren vollkommen übereinstimmen, finde ich.
oh 1,12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
Hier steht, soviele IHN aber aufnahmen, denen gab ER das Recht Kinder Gottes zu werden. Das waren aus meiner Sicht damals und sind es auch heute jene, die dann, als sie Jesus Lehren vernommen hatten diese sie im Herz berührten und solche dann seine Lehren durch Hören/ Lesen derselben (oder auch unwissentlich intuitiv verinnerlichten), getreulich umsetzten und so den Willen Gottes, dem Vater Jesu Christi von Herzen umsetzten.
oder wie hier steht, als sogenannte Kinder des Lichts wandeln, Jesus kam ja als ein Licht vom Vater des Lichts um Menschen, die in der Finsternis wandelten in sein Licht zu verhelfen. Wer ihm glaubt und seine Lehren befolgt, wird ja selber Licht in dem Herrn, somit eine neue Kreatur in Christus. Somit verstehe ich unter Kinder des Licht, die Kinder des Vaters des Lichts sind auch KINDER GOTTES, von dem nur Gutes ausgeht.
Wenn von "dieser Welt" oder "die Welt" geschrieben steht, dann heisst das für mich jene geistliche Welt, wo dem "Fürst dieser Welt" gedient wurde statt Gott dem Vater von Jesus Christus.
Wenn ich von Jesus Christus Worten ausgehe, dann nennt er die Friedfertigen Menschen, respektive in neueren Bibelübersetzungen jene die Frieden stiften (z.B. die Streit in gottgefälliger Art schlichten)
Ebenso zählt der erstgezeugte Sohn Gottes, Jesus jene zu seinen Brüdern und Schwestern = Söhne und Töchter, also Kinder Gottes die wie ER selber den Willen des Vaters im Himmel tun und nicht jene die aus dem selben Mutterleib heraus geboren wurden.
Zurück zu Paulus: der ja bei Evangelisationen öfters zitiert wird als Jesus Christus:
Wann wohnt denn der Geist Gottes in wem? Welche Auswirkungen sollte dies dann auf den Alltag solcher haben? Die Frucht des Geistes sind bekannt, also hat man ein schriftlich festgesetztes Kriterium , wer vom Geist Gottes geführt wird und wer -noch- nicht, aber natürlich die Chance jederzeit bekommt, sich dazu zu bekehren, wo noch nicht erkennbar befolgt.
So das sind bisher meine Gedanken zum Thema, Gschöpfe Gottes....was alle sind....oder Kinder Gottes....die es durch deren veränderten Geisteshaltung im Sinne Jesus Christus geworden sind (damals wurden solche ja klar von solchen die geistlich nicht den Vater Jesu zum Vater hatten verfolgt)
Gruss Hans
Re: Geschöpfe oder Kinder Gottes?
von solana am 18.01.2019 10:37Ja, es wird unterschieden zwischen den "Kindern der Welt" und den "Kindern Gottes/des Himmelreichs/des Lichts" usw.
Gäbe es nicht beides, dann hätte diese Unterscheidung ja keinen Sinn.
"Kind" von jemandem zu sein, bestimmt die Identität eines Menschen. In der Denkweise der biblischen Zeit noch viel mehr als heutzutage, wo sich der Mensch über sehr vieles "definiert", meistens mehr über das, was er aus eigener Kraft geschafft und erreicht hat, das Elternhaus spielt meistens eher eine untergeordnete Rolle.
Jesus sagt, dass es nicht reicht, sich zu einem Elternhaus zuzuordnen. Diese Zugehörigkeit muss sich auch im Leben zeigen - so bspw in seiner Antwort an die frommen Juden, die stolz darauf waren, Abraham zum Vater zu haben.
"Hättet ihr Abraham zum Vater, dann würdet ihr seine Werke tun ...."
Es ist wie mit der Wurzel, die das Wesen eines Baumes bestimmt und die auch vorgibt, welche Früchte der Baum trägt.
Oder wie eine Quelle Wasser sprudeln lässt - entweder Süsswasser oder (zB in Meeresnähe unterhalb des Grundwasserspiegels) Salzwasser. Jakobus gebraucht dieses Bild in seinem Brief zur Beschreibung unserer Zunge, mit der wir Gott loben und auch unserem Nächsten fluchen und Böses sagen ....
Und er sagt dazu: So soll es nicht sein, sondern wie in einer reinen Quelle.
Im oben schon zitierten Bibelvers aus dem 1. Johannesbrief steht, dass darin Gottes Liebe zu uns sichtbar wird, dass wir seine Kinder heissen dürfen.
Es ist eine Auszeichnung und ein Vorrecht, ein Geschenk, eine Gnade.
Und auch ein Auftrag und eine Verantwortung.
Wir repräsentieren unser Vaterhaus und wir tragen das hinaus in die Welt, was wir aus dieser Quelle empfangen, was aus dieser Wurzel in uns Früchte hervorbringt.
Unsere Verantwortung ist es, als Reben an diesem Weinstock zu bleiben und aus seiner Kraft heraus zu leben. Das Licht weiterzugeben, das wir empfangen, das gute, lebendige Wasser - rein und unvermischt, nicht versalzen, getrübt oder verdorben.
Das können wir nicht aus eigener Kraft, denn es ist nicht unser Besitz, über den wir einfach so verfügen können.
Deshalb ist es ganz wichtig, dass wir uns immer unserer Identität bewusst sind und direkt aus der guten Quelle schöpfen, empfangen, uns füllen lassen, auch unseren Durst stillen lassen und dann weitergeben, weiter fliessen lassen.
Dass wir darin immer mehr wachsen, das wünsche ich uns allen.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Geschöpfe oder Kinder Gottes?
von geli am 18.01.2019 11:53Ja, schon in 2. Mose 4,22 heißt es, als Mose zum Pharao gehen soll:
"So spricht der Herr: "Israel ist mein erstgeborener Sohn, und ich gebiete dir, dass du meinen Sohn ziehen läßt."
Hier wird also Israel als "Sohn" bezeichnet, und ebenso in Hos. 11,1:
Als Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten.
Damals war "Sohnschaft" an die leibliche Abstammung Abrahams gebunden - nur die leiblichen Nachkommen bildeten zusammen das Volk Israel, den "Sohn" - und natürlich auch die "Töchter".
Dass schon im AT von "Söhnen" - also in gewissem Sinne von "Kindern Gottes" gesprochen wurde, veranlasste mich früher, zu denken, dass alle Menschen Gottes Kinder sind.
Aber ich denke nun, dass nur die Israeliten Söhne (und Töchter) sind, weil sie in besonderer Weise erwählt sind.
Interessant ist, dass Matthäus die Stelle in Hos. 11,1 auf Jesus bezieht:
Matth. 2,15:
...und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.
Er ist nun in besonderer Weise der "Sohn" - was im AT von Israel gesagt wurde.
Wir, die wir zu Jesus gehören, sind nund Brüder und Schwestern Jesu und damit Kinder Gottes.
Ich denke aber, alle anderen Menschen - sowohl im AT als auch im NT - sind Geschöpfe, oft bezeichnet als die "Völker".
Ein Gleichnis, das Jesus erzählte, ist auch sehr aufschlussreich:
Die Kanaanäerin kam zu Jesus, um ihn um die Heilung ihrer Tochter zu bitten.
Er sagte zu ihr: "Lass zuvor die Kinder satt werden; es ist nicht recht, dass man den Kindern das Brot wegnehme und werfe es vor die Hunde."
Mark. 7,24-30
Die "Kinder" sind meiner Meinung nach hier die Israeliten, die anderen Menschen oder Völker, die außerhalb Israels sind, bezeichnet Jesus hier als "Hunde"
Erst Christus hat den "Zaun" der Abgrenzung abgebrochen, die "Draußen" dürfen nun durch den Glauben (nicht mehr durch Zugehörigkeit zu Israel mit der Beschneidung) Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes werden - sie dürfen seine Kinder sein! Eph. 2,14 + 19.
LG, geli
Re: Geschöpfe oder Kinder Gottes?
von Cleopatra am 20.01.2019 09:55Durch Werke wird niemand ein Kind Gottes.
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Geschöpfe oder Kinder Gottes?
von Burgen am 20.01.2019 10:19
ja, Cleo.
Und dann kommt ja noch beim "Übergabegebet" hinzu, dass Gott in das Herz eines Menschen sieht.
Er weiß aus welcher Motivation ein Mensch solche Worte ausspricht.
Und weil er gerecht ist, und eben um denjenigen weiß, hat er ein Wissen darum,
ob der Mensch diese Sätze oder den Hilferufesatz wirklich so meint, wie es klingt,
oder eben nur so dahergesagt ist.
Also die Motivation, die dahinter steht oder der sich der Betende überhaupt noch gar nicht
in seiner ganzen Tragweite bewusst ist, bewusst sein kann.
Und wer sind die anderen, wir, dass wir beurteilen können, ob der betreffende Mensch
nun von Gott selbst an die Hand genommen wird und sein weiteres Leben im Reich Gottes,
wird leben.
Jesus wird sich auf der geistlichen Ebene, die wir nicht sehen können, weiter um diesen Menschen
kümmern.
Schließlich hat Jesus angsagt und versprochen seiner Braut die Wohnung zu bereiten, bevor er
uns dann abholt.
Und bis dahin ist unsere Aufgabe eben, im Glauben zu wachsen und aus seiner Gnade zu leben,
mit aller persönlichen und gemeinsamen Veränderung unserer Herzen durch den Geist Gottes.
Wer gerettet worden ist, darf wissen, dass Jesus ihn in das Reich Gottes geholt hat.
Er hat den Schritt von da nach dort gemacht. ...
Gruß
Burgen
Re: Geschöpfe oder Kinder Gottes?
von solana am 20.01.2019 10:39Ja, nach einer Lebensübergabe sind Christen "wie die neugeborenen Kindlein" (Paulus und so ist auch der traditionelle Taufsonntag benannt: Quasimodogeniti).
Säuglinge, die erst noch wachsen und zunehmen müssen.
Aber schon Gottes Kinder, seine neugeborenen Kindlein.
Nicht erst als perfekte Erwachsene sind wir sein.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Geschöpfe oder Kinder Gottes?
von Burgen am 20.01.2019 13:07
Ja, Solana. So ist es, und das ist auch gut so.
Manch ein Zeugnis ist zu hören von Menschen, die als menschliches Kind ihr Leben Jesus anvertraut haben.
Und dann folgen etliche Schritte, Prüfungen, charakterliche Ausprägungen, und einfach vieles, was über uns hinaus geschieht.
Irgendwann kommt jemand und erinnert daran, dass das Leben doch "eigentlich" mit Jesus zusammen gelebt werden könnte/sollte.
Er darauf wartet, dass der Mensch sich neu zu IHM hinwendet.
Und dann kann es zu einer Neugeburt, einer Wiedergeburt kommen.
Und auch dann, vielleicht anders als bis dahin, werden wieder viele Änderungen und Veränderungen eintreten.
Doch jetzt geht es um Liebe.
Das ist dann ganz anders, als wenn es um zB Erfolg im Leben sowie auf der Karriereleiter geht.
Und das Licht Gottes leuchtet in uns und aus uns heraus.
Zumindest wird es irgendwann so sein. Allerdings, wenn die Verliebtheitsphase in Jesus vorüber ist, dann bleibt das Licht trotzdem an.
Aus Verliebtheit wird Liebe aufgrund von Vergebung und Vertrauen.
Das hat nichts mit "Aufsteigen" zu tun, wie in einem Beitrag zu lesen war.
Das klingt eher nach Esoterik.
Jedoch dürfen, sollten wir darauf achten, in der Liebe zu bleiben, Jesus um Hilfe bitten, auch um geöffnete Augen.
Und Geduld, denn Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gut und gründlich.
So seh ich das und es soll keinesfalls "besserwisserisch" klingen.
Ich denke, jeder Christ steht irgendwo dazwischen.
Und Gottes Lohn ist für jeden speziell.
Es ist doch so, wenn Jesus in einen Menschen "einzieht", dann zieht der andere Geist bestenfalls sich zurück, zieht aus, wird verdrängt, weil jetzt durch den Geist Gottes der andere Geist kein Bleiberecht mehr hat. Und das geschieht im Werden und Wachsen recht deutlich.
Vorrausgesetzt der jeweilige Mensch meinte es wahrhaftig und lässt zu, dass das Fleisch nach und nach ans Kreuz gebracht wird.
Unter dem Gesichtspunkt, dass Jesus schon am Kreuz das Heil vollbracht hat, indem er alle Krankheit, Fluch, Verdammnis usw. auf seinen Leib durch blutige Schläge und Striemen auf sich genommen hat. Durch den Glauben an Jesus sind wir unter der Gnade Gottes, unter Gottes Rechtsprechung. Und Jesus trägt das Joch des Lebens mit uns gemeinsam. Und sein Joch ist nicht schwer, wie in den Evangelien zu lesen ist.
Deswegen sind Christen keine besseren Menschen, aber besser dran.
Wir können jederzeit am Kreuz Jesus um Vergebung usw. bitten und dann getrost wieder weitergehen.
LG
Burgen