Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

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Merciful

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Re: Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

von Merciful am 29.08.2020 10:28

Seit einigen Tagen begegnen wir in dem Andachtsbuch nun Menschen aus dem Neuen Testament.
 
Mir ist nochmal deutlich geworden, dass es unterschiedliche Zugänge zum Bibelstudium gibt.
 
Zugänge, die einander gut ergänzen.
 
1) Wir können z.B. die Bibel studieren, indem wir uns ein Buch der Bibel komplett vornehmen.
 
Dann geht es insbesondere darum, den Aufbau und die Struktur des Buches zu erfassen.
 
Wer hat das Buch geschrieben? Wann wurde es geschrieben? Vor welchem geschichtlichen Hintergrund?
 
Für wen wurde das Buch geschrieben? An wen richtete sich ursprünglich die im Buch mitgeteilte Botschaft?
 
Handelt es sich um eine Erzählung? Gebete? Lieder? Weisheitssprüche?
 
Dieser Zugang zur Bibel hilft uns, Bibelverse nicht aus dem Zusammenhang herauszureißen.
 
Wenn wir das ganze Buch kennen, können wir einzelne Verse besser verorten und verstehen.
 
2) Wir können das Bibelstudium auch themenorientiert angehen.
 
Dann interessieren wir uns z.B. für das Thema 'Heiligung' oder das Thema 'Dienste in der Gemeinde'.
 
Solche Themen finden sich in der Regel in verschiedenen Büchern.
 
3) Ein weiterer Zugang zur Bibel ist eben jener, wenn wir der Lebensgeschichte einzelner Personen begegnen.
 
Wie hat Gott mit diesen Menschen Geschichte geschrieben?
 
Welche Erfahrungen haben diese Menschen mit Gott gemacht?
 
Merciful

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Merciful

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Re: Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

von Merciful am 24.08.2020 21:19

Um nochmal auf den Glauben zurückzukommen.
 
Jene Verse zeigen, wie wichtig der Glaube, also das Vertrauen, ist.
 
Ich habe mich selbst als einen Menschen kennengelernt, dem es schwerfällt zu vertrauen.
 
Ich neige eher zum Misstrauen.
 
Je mehr ich aber zum Misstrauen neige, desto mehr suche ich
durch gläubiges Verhalten das Misstrauen zu überwinden.
 
Ich meine, wenn ich schon in meiner Innerlichkeit kein Vertrauen zu wirken vermag,
so aber doch schon eher im Bereich des Verhaltens.
 
Immerhin, auch Abraham bewies ja seinen Glauben wodurch?
Dadurch, dass er sich vertrauend auf den Weg machte.
 
Merciful

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Cleopatra
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Re: Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

von Cleopatra am 24.08.2020 18:06

Merciful: .....Würde sich der Begriff 'Prophet' auf Amittai beziehen, so müsste es 'des Propheten' heißen.

 
Oha, lieber Merciful,
ich habe mir den Vers nochmal mit deiner Begründung durchgelesen und stelle fest: Hier habe ich den Satz wohl tatsächlich falsch verstanden.

Danke für deine so gute Erklärung- wieder was neues dazugelernt ;-D
 
Liebe Grüße, Cleo

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Merciful

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Re: Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

von Merciful am 24.08.2020 17:16

Heute geht es um den Propheten Habakuk.
 
Schon Habakuk hatte erkannt:
 
Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.
 
(Habakuk 2, 4; Lutherbibel 2017)
 
Der Gerechte aber wird durch seine Treue am Leben bleiben!
 
(Habakuk 2, 4; Zürcher Bibel 2007)
 
Vermutlich kannte Habakuk das Wort aus dem 1. Buch Mose:
 
Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.
 
(1. Buch Mose 15, 6; Lutherbibel 2017)
 
Paulus greift in seiner Argumentation im Römerbrief auf den Vers aus Habakuk zurück:
 
Gottes Gerechtigkeit nämlich wird in ihm offenbart, aus Glauben zu Glauben,
wie geschrieben steht: Der aus Glauben Gerechte aber wird leben.
 
(Römerbrief 1, 17; Zürcher Bibel 2007)
 
Merciful

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Merciful

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Re: Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

von Merciful am 24.08.2020 12:19

Hallo, liebe Cleo,
 
das dachte ich mir, dass du den Vers so verstehst.
 
Er stellte das Gebiet Israels wieder her,
vom Zugang nach Hamat bis an das Meer der Ebene,
nach dem Wort des HERRN, des Gottes Israels,
das er geredet hatte durch seinen Knecht Jona,
den Sohn des Amittai, den Propheten,
der von Gat-Hefer war.
 
(2. Könige 14, 25; Elberfelder Bibel)
 
Ich würde sagen, wir erfahren hier, dass Jona
 
1. der Knecht des HERRN,
2. der Sohn des Amittai,
3. Prophet und
4. von Gat-Hefer
 
war.
 
Würde sich der Begriff 'Prophet' auf Amittai beziehen, so müsste es 'des Propheten' heißen.
 
Vergleiche in der dritten Zeile mit 'des HERRN', 'des Gottes Israels'.
 
So verstehe ich zumindest diesen Vers.
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.08.2020 13:05.

Cleopatra
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Re: Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

von Cleopatra am 24.08.2020 07:31

Guten Morgen,
 
Merciful: Hallo, Cleo, war Jona der Sohn eines Propheten? Das weiß ich nicht. Ich kenne es nur so, dass Jona selbst als Prophet bezeichnet wird.
 
Nun, so vestand ich 2. Könige 14,25: ........"25 Er (Jerobeam) stellte das Gebiet Israels wieder her, vom Zugang nach Hamat bis an das Meer der Ebene, nach dem Wort des HERRN, des Gottes Israels, das er geredet hatte durch seinen Knecht Jona, den Sohn des Amittai, den Propheten, der von Gat-Hefer war."
 
 
Liebe Grüße, Cleo
 

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Merciful

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Re: Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

von Merciful am 23.08.2020 08:21

Hallo, Cleo,
 
war Jona der Sohn eines Propheten? Das weiß ich nicht.
 
Ich kenne es nur so, dass Jona selbst als Prophet bezeichnet wird.
 
Das Buch Obadja habe ich gelesen, da es nur aus einem Kapitel besteht.
 
Kürzlich ging es im Andachtsbuch um Jesaja.
 
Da habe ich die 66 Kapitel nicht gelesen.
 
Ja, warum wollte Jona vor seinem Auftrag fliehen?
 
Was war der Beweggrund?
 
Er selbst teilt mit, dass er nicht wollte, dass die Niniviten Vergebung erlangen.
 
Er wusste, würde er den Niniviten predigen und würden diese Buße tun, so würde Gott sich ihrer erbarmen.
 
Dies war ihm ein Dorn im Auge, dies wollte er verhindern - darum floh er gen Westen.
 
Ja, die Personen des Alten Testaments haben vielfach Bedeutung für das Neue Testament.
 
Adam und Abraham und Mose und Esau und Jakob etwa werden auch wieder von Paulus im Römerbrief genannt.
 
Merciful

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Cleopatra
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Re: Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

von Cleopatra am 23.08.2020 07:25

Vielen Dank Merciful,
 
deine Beobachtungen und Gedanken zu Jona empfinde ich als sehr hilfreich und gut,
 
Es waren auch für ich neue Erkenntnisse/Gedanken dabei.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

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Merciful

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Re: Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

von Merciful am 22.08.2020 20:03

Cleopatra schrieb: Inwiefern meinst du das?

Es beginnt damit, dass Jona nach Ninive gehen sollte. Ninive lag im Osten.
 
Was aber tat Jona? Er bestieg ein Schiff, das gerade in die entgegengesetzte Richtung fuhr.
 
Wegen dieses Ungehorsams zog ein Unwetter herauf.
 
Alle Menschen an Bord beteten zu ihren Göttern.
 
Was aber tat Jona, der Prophet? Er schlief.
 
Wegen Jona stürmt es. Aber er ist der einzige, der nicht betet.
 
In ihrer Verzweiflung suchten die Menschen per Losentscheid zu klären, wer den Sturm zu verantworten hatte.
 
Wen trifft das Los? Jona.
 
Ich meine, wer würde heute, wenn es stürmt und blitzt und donnert, daran denken,
dass dies geschieht wegen des Ungehorsams eines bestimmten Menschen?
 
Und dann werfen sie das Los - und ausgerechnet Jona trifft es.
 
Mathematisch betrachtet wäre dies doch sehr unwahrscheinlich.
 
Und dann geht es weiter. Jona wird über Bord geworfen.
 
Was geschieht? Der Sturm legt sich.
 
Hier wird ein völlig anderes Weltbild vorausgesetzt als das, das wir heute kennen.
 
Und so geht es ja weiter. Jona wird von einem Wal oder einem großen Fisch verschluckt.
 
Aber dies bedeutet nicht etwa sein Ende. Im Bauch des Fisches kommt er zur Besinnung und dichtet einen Psalm!
 
Äußerst liebenswert finde ich, dass Gott so geduldig und gütig mit seinem widerspenstigen Propheten handelt.
 
Jona war ja sehr zornig - man beachte etwa seine Aussage: 'Mit Recht zürne ich bis an den Tod.' (Jona 4, 9; Lutherbibel 2017)
 
Aber Gott reagiert nicht zornig, sondern er bemüht sich, Jona geduldig zur Einsicht zu bringen.
 
Dazu handelt Gott kreativ durch den Vergleich mit dem Rizinus.
 
Für mich überraschend auch, dass die 120.000 Menschen in Ninive Buße taten.
 
Jona zieht durch die Stadt und kündigt den Leuten den Untergang der Stadt an.
 
Ganz anders als zur Zeit Noahs, als Noah mit seiner Arche verlacht worden war,
tun die Menschen hier allesamt, wie es scheint, Buße.
 
Insgesamt ein geniales Buch, dieses Buch Jona.
 
Merciful

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Cleopatra
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Re: Buchtipp: Menschen der Bibel begegnen

von Cleopatra am 22.08.2020 09:00

Guten Morgen,
 
Merciful schrieb: Das Buch Jona ist das vielleicht sonderbarste und zugleich liebenswerteste Buch der Bibel
Inwiefern meinst du das?
Ich selbst finde, dass man in dem Buch sehr gut sehen kann, dass Gott gerecht ist, aber eben vor allem auch gnädig.
Er warnt die Stadt vor, obwohl er es nicht müsste.
 
Ich meine, Ninive ist mir in Erinnerung geblieben als ein Nachfahre Hams (Ham war der Sohn Noahs, der verflucht wurde, sein Nachfahr Nimrod wird Ninive zugeordnet).
Das zeigt mir erst Recht die Gnade, die Gott bewies durch die Vergebung.
 
Um dies aber zu tun, musste Jona einen eigenen, lehrreichen Weg gehen, indem er verstand, dass man Gott nicht weglaufen kann.
 
Versuchen wir vielleicht auch manchmal, wenn wir denken, andere könnten unseren Job bestimmt besser machen, als wir selbst.
Oder wenn wir keine Lust haben.
 
Was mich besonders gefesselt hatte beim Lesen war die klitzekleine Nebenstelle, die zeigt, dass Jona selbst ein Sohn eines Propheten war.
 
Also kannte er den Job eines Propheten, er kannte die Möglichkeit, von Gott gerufen zu werden.
 
Über Jona erfährt man sonst ja nicht besonders viel.
 
Mir war auch neu, dass im Buch Jona im Gegensatz zu vielen anderen Erzählungen der Beweggrund genannt wird.
Meißtens können wir ja nur vermuten oder interpretieren, hier wurde es aber klar geschrieben, dass Jona floh, weil er von Gott weg wollte.
 
Merciful: Habe gerade nochmal das Buch des Propheten Obadja gelesen. Im Grunde geht es in diesem Buch eher um Esau und Jakob, um Edomiter und Israeliten. Über den Propheten selbst erfahren wir nicht sehr viel. Aber seine Botschaft ('Botschaft des HERRN' (Vers 1)) wurde uns überliefert.
Liest du jetzt immer das ganze Bibelbuch dazu?
 
Ich selbst finde es total faszinierend, wenn Zusammenhänge aus der Geschichte erkennbar werden oder Zusagen von vor so vielen Jahren sich bewahrheiten.
 
Vor allem die Vorfahren und deren Geschichte spiegelt sich so oft wieder, das finde ich enorm erstaunlich.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

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