"Vater unser" ... Gedanken zum gemeinsamen Gebet..

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Plueschmors

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Re: "Vater unser" ... Gedanken zum gemeinsamen Gebet..

von Plueschmors am 11.11.2022 11:00

Hallo Thomas,

Aber ich frage mich, was lehrte uns Jesus eigentlich mit dem "Vater unser"?

Jesus antwortet mit dem Vaterunser auf die Bitte einer seiner Jünger: "Herr, lehre uns beten" (Lk 11,1). Mit dem Vaterunser lehrt Jesus, wie Gott angebetet werden will und soll. So wie das Liebesgebot die fünf Bücher Mose zusammenfasst, so fasst das Vaterunser die fünf Bücher der Psalmen zusammen. Jeden einzelnen Vers des Psalters wirst Du im Vaterunser wiederfinden. Es beschreibt somit als eine Anleitung den Inhalt eines rechten Gebets.

...und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Hier bitte ich zuerst um den Beistand Gottes in der Welt, daß wir hier aufmerksam und diensteifrig bleiben inmitten aller Versuchungen, daß wir am Wort bleiben und nicht faul und überdrüssig werden oder gar verzweifeln, sondern täglich uns ans Wort halten und gerne danach tun und leben. Zweitens bitte ich um Schutz vor dem Bösen in der Welt, der ja nicht müde wird, den Christen nachzustellen. Hier möge Gott uns durch sein Wort stärken, daß wir uns immer daran halten und im Unglück - das ja nimmermehr aufhört hier auf Erden - bestehen mögen.

Nun meine Frage an euch. Wäre dieser Gebetsteil dann vielleicht doch eher als ein zuversichtlicher Ausruf als ein hilfesuchender Aufschrei zu verstehen?

Es ist beides. Gott gibt sowohl den Wohlgemuten eine Stimme als auch den Gepeinigten. 

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.


"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).

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Thomas0365

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Re: "Vater unser" ... Gedanken zum gemeinsamen Gebet..

von Thomas0365 am 10.11.2022 22:47

Ja Leah,
das ist unsere erste und wichtigste Sicherheit und unsere Zuversicht, das Gott uns durch Jesus Christus alle Sünden vergeben hat. Das wir aufgrund dieser erwirkten Vergebung stets und immer mit allen verfehlungen zu ihm kommen können. Sie bekennen können, weil Vergebuung da ist - erwirkt worden ist. Deswegen gibt es dann auch keine Verdammnis mehr, keine Gebundenheit und Abhängigkeit in und von Schuld(en). Und so wie Gott uns alles vergeben hat und tut, so können und dürfen (uns sollen) wir auch einander vergeben.
Das wäre dann schon ein weiterer Teil vom Vater unser.

Und vergib uns ... ja - nach dem aramäischen - und vergibst uns    unsere Schuld ....dort wo wir uns dir zuwenden und nicht verstecken (wie Adam noch in Eden).

Zu Aaron und dem goldenem Kalb habe ich noch mal nachgeschlagen:

2. Mose 32,
25 Mose sah, dass die Israeliten jede Beherrschung verloren hatten, denn Aaron ließ sie tun, was sie wollten. Nun hatten Israels Feinde Grund zum Spott.

Wie sehr sind doch auch wir, als Gemeindeglieder hier auf Hirten angewiesen, die nicht die Gunst der Menschen suchen, sondern allein Gott zu gefallen trachten.

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Leah

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Re: "Vater unser" ... Gedanken zum gemeinsamen Gebet..

von Leah am 10.11.2022 22:36

Hallo Thomas,
Ja, das sind gute Gedanken. Du kennst den  Herrn, das merkt man.
Ich freu mich immer, dass ich ihm mein Versagen bringen darf, ihm sagen darf, dass ich ihm leider nichts gutes bringen kann und ganz und gar von ihm abhängig bin.  So lebe nun nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. 

Das Evangelium, Was muss ich tun, um errettet zu werden. Klick

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Thomas0365

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Re: "Vater unser" ... Gedanken zum gemeinsamen Gebet..

von Thomas0365 am 10.11.2022 22:08

Wenn ich bezüglich der 40 jährigen Wüstenwanderungen der Hebräer an deren Versuchungen  denke, denen die meisten Erwachsenen dann erlagen und nicht ins verheißene Land kamen, nachdem sie Mose aus Ägypten herausgeführt hatte, dann wäre dies als Gemeinde dann vielleicht die Bitte an Gott hier recht geleitet zu werden - auch in Hinblick auf falsche Entscheidungen mancher Führer - wie Aaron, der das Volk dann ein goldenes Kalb anfertigen ließ, dem sie dann nachfolgen wollten...

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Thomas0365

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Re: "Vater unser" ... Gedanken zum gemeinsamen Gebet..

von Thomas0365 am 10.11.2022 21:52

Hallo Leah,

mir fällt diesbezüglich noch ein wo Jesus nach seiner Taufe vom heiligen Geist in die Wüste geführt wurde  - um vom Satan versucht zu werden...Mt. 4,1

Letztendlich mit dem Ziel, das unser Glaube sich darin dann bewähren kann, wir dadurch dahin kommen sollen, uns ganz auf Gott zu verlassen und nicht versucht zu sein, sich in bestimmten Fällen einfach selbst zu helfen (sprich das diese Steine Brot werden, beweis deine Gottessohnschaft, sei Herrscher und nicht Diener...etc.., bestimme dein Leben und Schicksal selbst..) - ähnliche Versuchungen, denen dann schon Adam und Eva in Eden durch die Schlange dann erlagen.
Allerdings sind wir dann hier selbst gefordert zu widerstehen und können das dann nur, indem wir - im Wort Gottes verwurzelt - dann auf unseren Herrn verweisen und ihm alles zutrauen.

Wir werden dadurch dann Wachstum im Glauben erfahren. Ihm, Jesus, darin nachfolgen. In allen Versuchungen. Und können diesen dann nur dort widerstehen, wo wir durch Christus selbst dann leben, reden und handeln. Wo wir durch senen Geist dann die Werke des Fleisches (unsere in uns wohnende Begierden) dann nicht mehr vollbringen (nachgeben müssen), sondern die Werke (den Willen) Gottes vollbringen (tun) können.

liebe Grüße,
Thomas

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Leah

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Re: "Vater unser" ... Gedanken zum gemeinsamen Gebet..

von Leah am 10.11.2022 19:14

Hallo Thomas,
ich verstehe das so. Gott lässt Versuchung zu, ja führt uns sogar hinein. Aber er versucht uns nicht zum bösen, sondern wir werden in der Situation von unseren Begierden gelockt. Er will uns so zeigen, was in unserem Herzen ist und er ist es, der uns dann hilft zu widerstehen, zu überwinden und Christus immer ähnlicher zu werden.

Im Vater unser sagen wir ihm, dass wir uns unserer Schwachheit bewußt sind und wünschen uns daher, er möge uns gar nicht in Versuchung bringen. 
Leah

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.11.2022 19:16.

Thomas0365

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"Vater unser" ... Gedanken zum gemeinsamen Gebet..

von Thomas0365 am 10.11.2022 17:50

Hallo lieber Leser,

bis ich mit 24 Jahren zur Erkenntnis der Wahrheit fand - nach langer Sinnsuche -, konnte ich auch nach dem Konfrmantenunterricht mit Gott, Glaube und Gebet nicht viel anfangen. Danach erlebte ich in den unterschiedlichsten Gemeinden und Freikirchen die unterscchiedlichsten Gebetspraktiken. Mittlerweile richte ich meine Worte im Gebet an Gott den Vater. Im stillen Kämmerlein oder in der Gemeinschaft mit anderen Glaubensgeschwistern. Aber ich frage mich, was lehrte uns Jesus eigentlich mit dem "Vater unser"?

Dabei möchte ich mit euch heute hier nur eine Passage beleuchten wo es heißt:

...und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen

letzten Sonntag hat hier ein Prediger in unserer evangelischen Kirche in Bezug auf Hiob gesagt, das Hiob von Gott versucht worden ist. Da dieser ja das Leid und die Prüfung zugelassen habe. Aber eigentlich stimmt das ja nicht, wenn es heißt:
Jak 1,13 Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht niemand.
und weiter:
14 Sondern ein jeder, der versucht wird, wird von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt.
15 Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.

Nach dem aramäischen Urtext kann das "führe nicht" auch mit "führst nicht" und das "erlöse uns" auch mit "erlöst uns" übersetzt werden.
Weiter heißt es in 1. Korinther 10,
13 Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt.

Nun meine Frage an euch. Wäre dieser Gebetsteil dann vielleicht doch eher als ein zuversichtlicher Ausruf als ein hilfesuchender Aufschrei zu verstehen?

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