Die Auserwählten und die Auserwählung

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Leah

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Re: Die Auserwählten und die Auserwählung

von Leah am 18.11.2022 06:17

Ihr Lieben,
ich verstehe jetzt die Problematik nicht, denn sie ergibt sich für mich nicht.
Ich lese nirgends, dass sich die Auserwählung auf die Errettung bezieht. Vielmehr lese ich, dass wir in Christus oder nach dem Ratschluss Gottes erwählt sind. Daran sehe ich, dass die Errettung Voraussetzung ist. Es geht also um die Frage, wozu sind die Erretteten erwählt? Wenn dieser Hinweis an einigen Stellen fehlt, dann darf ich die ungenaueren Textstellen durch die genaueren Textstellen interpretieren. Ferner spricht die Schrift von vielen verschiedenen Dingen für die wir in Christus erwählt sind. 
Herrlichkeiten über Herrlichkeiten.
Leah

Das Evangelium, Was muss ich tun, um errettet zu werden. Klick

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.11.2022 06:20.

Thomas0365

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Re: Die Auserwählten und die Auserwählung

von Thomas0365 am 17.11.2022 22:56

Hallo Pneuma,


zu deinen Ausführungen möchte ich folgendes sagen:

1. wenn es 1. Timotheus 2,4 heißt, das Gott alle Menschen erretten will (ein Vers der oft von den Allversöhnern oder Allaussöhnern missbraucht wird) dann lesen wir hier im griechischen für das Wort "will" einen sehnlichen Willen und nicht - wie an anderer Stelle - Gottes zwingenden Willen. Die griechische Sprache kennt hier zwei Wörter für "Wille". Bzw. differenziert hier noch einmal. Und bei einem sehnlichen Willen bekommt dieser Vers schon eine ganz andere Intention.

2 Du hast 2. Thes 2,13 zitiert .
2.Thessalonicher 2
13Wir aber sollen Gott danken allezeit um euch, von dem HERRN geliebte Brüder, daß euch Gott erwählt hat von Anfang zur Seligkeit, in der Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit, 14darein er euch berufen hat durch unser Evangelium zum herrlichen Eigentum unsers HERRN Jesu Christi....

Sprich wir sind als Gläubige dazu erwählt Selig zu werden, durch die Heiligung - was dann wieder ein Prozess ist wozu wir aufgerufen sind, diese dann zu vollziehen. Hier steht aber nichts von einer Erwählung vor Grundlegung der Welt.


3. Müssen Bibelstellen immer im Gesamtzusammenhang der Schrift gesehen werden, sonst pflügst du dir aus einzelnen Stellen dann in einer halbherzigen Deutung deine eigene Theologie zusammen. Am Beispiel von 2. Timotheus 1 lesen wir dann:

8 So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, seines Gefangenen, sondern leide mit für das Evangelium nach der Kraft Gottes!
9 Der hat uns gerettet und berufen mit heiligem Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach ⟨seinem⟩ eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben,
10 jetzt aber offenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Retters Christus Jesus, der den Tod zunichtegemacht, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium,

Wenn in Vers 9 von einer Gnade gesprochen wird, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben wurde, dann spielt das auf die Person Jesus Christus an, die vor schon vor Grundlegung der Welt als Erlöser dann von Gott geplant war. Gott hat also erst ein vorläufiges endliches  Universum - unser jetziges - erschaffen im Blick auf das dann Kommende ewige Universum im Hinblick auf Jesus Christus der das Ziel aller jetztigen Schöpfung ist. Und der auch im Anfang schon das Ziel von Gott war. 
Gnade - die uns jetzt zuteil wird - und in Jesus schon von Gott vor allen Zeiten geplant war. Ich lese da aber nichts von einer Vorherbestimmung bestimmter Menschen zum Heil....

4.  Römer 8 Vers 29 und 30 muss auch im Lichte des vorangegangenen Verses gelesen und beurteilt werden:

28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach ⟨seinem⟩ Vorsatz berufen sind.
29 Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene ist unter vielen Brüdern.

Es wird hier in der Gegenwartsform gesprochen, von denen, die Gott JETZT lieben. Und diese Menschen, die Gott lieben, die hat er vorher erkannt hat - sprich die  nach ihrer Bekehrung und Wiedergeburt von Gott erkannt worden sind --- Erkennen bedeutet EINS werden...eines Sinnes sein...
die sind dann dazu bestimmt Jesus dann auch gleichförmig zu sein - in Jesu Bild umgestaltet zu werden ... damit Jesus dann der erste von vielen - seinen - Brüdern dann ist.
Hier steht aber nichts von einer Vorherbestimmung vor Erschaffung der Welt.

Zur letzten von dir zitierten Stelle - jetzt mal aus der Hoffnung für alle....
2. Petrus 3
7 Auch der jetzige Himmel und die jetzige Erde werden nur so lange bestehen, bis Gott das entscheidende Wort spricht: Wenn er es anordnet, wird das Feuer sie am Tag des Gerichts vernichten, und er wird sein Urteil über alle Gottlosen sprechen.
8 Doch eins dürft ihr dabei nicht vergessen, liebe Freunde: Was für uns ein Tag ist, das ist für Gott wie tausend Jahre; und was für uns tausend Jahre sind, das ist für ihn wie ein Tag.
9 Wenn manche also meinen, Gott würde die Erfüllung seiner Zusage hinauszögern, dann stimmt das einfach nicht. Gott kann sein Versprechen jederzeit einlösen. Aber er hat Geduld mit euch und will nicht, dass auch nur einer von euch verloren geht. Jeder soll Gelegenheit haben, zu Gott umzukehren.


Vers 9 -- Geduld mit EUCH ... den Gläubigen.... die in ihren Fehltritten und Irrwegen bisweilen dann auch zur Umkehr von Gott geleitet werden mögen... hier die Gelegenheit bekommen sollen... umzukehren...



Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2022 22:56.

Pneuma
Gelöschter Benutzer

Re: Die Auserwählten und die Auserwählung

von Pneuma am 17.11.2022 18:10

Die Auserwählten und die Auserwählung

 

Die für den Segen auserwählten von Gott sind in Gottes Hand, stellt sich die Frage sind die Andern zur Verdammnis vorbestimmt?

Diese scheinbar logische Schlussfolgerung, die durch keine Bibelstelle untermauert

 werden kann weil Gottes Wort redet ausschließlich von einer Erwählung zur Errettung (2. Thes 2,13)

 und nicht von einer Erwählung zur Verdammnis.

Außerdem steht dieser Gedanke im Widerspruch dazu, dass Gott alle Menschen errettet will (1. Tim 2,4) und nicht will,

 dass irgendwelche verloren gehen (2. Pet 3,9).

Liebe Grüße, Pneuma

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Thomas0365

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Beiträge: 77

Re: Die Auserwählten und die Auserwählung

von Thomas0365 am 17.11.2022 17:53

Hallo Pneuma,

du schreibst:
"Es wird deutlich, dass die Auserwählung nicht auf dem Verhalten des Menschen, sondern auf dem souveränen Willen Gottes beruht."

Nicht von dem "Verhalten" abhängig, aber von der Einwilligung des Menschen .

Ansonsten hätte ich mir von dir noch ein paar Gedanken mehr gewünscht, bezüglich meiner Argumentation.

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Pneuma
Gelöschter Benutzer

Re: Die Auserwählten und die Auserwählung

von Pneuma am 17.11.2022 17:49

Die Auserwählten

2.Timotheus 1,9
9 Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt
.
Mit den Worten „vor der Zeit der Welt" hat Er uns seit Ewigkeit her selig gemacht nach dem Ratschluss seiner Gnade.

Römer 8,29 / 30
29 Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt,

dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes,damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.

30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht;

die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht

Diese in „vor der Zeit der Welt" oder seit Ewiger Zeit ausersehen / auserwählt hat,
werden gerecht gemacht und auch verherrlicht.

Es wird deutlich, dass die Auserwählung nicht auf dem Verhalten des Menschen,

 sondern auf dem souveränen Willen Gottes beruht.

Liebe Grüße, Pneuma

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2022 17:55.

Thomas0365

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Re: Die Auserwählten und die Auserwählung

von Thomas0365 am 17.11.2022 16:24

Hallo Pneuma,

schön das du hier noch mal dieses Thema seperat behandeln tust. Ich hatte ja schon einige Gedanken hierzu geäußert im Hinblick auf meine Auslegung zur Offenbarung.
Das "Problem" mit einer Vorherbestimmung Gottes ist unsere damit verbundene Vorstellung, das ja dann gar kein Mensch mehr einen Einfluss darauf hat, ob er ihn zu den Erwählten gehört oder nicht. Gehört also ein Mensch nicht zu den vor Grundlegung der Welt an Erwählten, hätte er ja im Prinzip gar keine Chance mehr, Zeit seines Lebens zu Gott zu finden. Und das kann dann nur Ungerecht sein, denn es würde bedeuten, das alle Menschen von Geburt an schon verloren sind und in Ewigkeit verloren gehen mit Ausnahme von den Menschen, die Gott nun unverdient begnadigen tut. Unsere willentliche Entscheidung für oder gegen Gott wäre damit überflüssig und Gott hätte auch keine Freiwilligen mehr. Sondern nur Menschen, die Kraft seines Geistes von seiner Existenz dann überführt worden sind und Menschen, die in ihrer Sünden dann auf ewig verloren gehen, ohne das hier noch etwas daran zu ändern ist. Dann bedürfte es in letzter Konsequenz gar nicht mehr unseres irdischen Lebens und Gott könnte gleich die Menschen zu sich in den Himmel holen, die er vor Grundlegung der Welt dazu bestimmt hat. Denn auch in einer "Bewährungsphase" für die Kinder Gottes würde es am Ende ihres irdischen Lebens ja dann doch "automatisch" im Himmel enden, weil Gott es vor Grundlegung der Welt so bestimmt hat.

Deswegen würde ich hier diese Erwählung Gottes abhängig machen wollen, von einem Vorherwissen Gottes. Und das Vorherwissen Gottes, worin dann diejenigen, die Gott in ihr Leben hineinlassen, ihre Erwählung feststellen, macht dann zumindest eine Mithilfe - ein Miteinwilligen - den Menschens nötig. Ein Miteinwilligen, das den Menschen dann halt nicht zum willenlosen Opfer und damit auch Überrumpelten macht. Überrumpeln und vereinnahmen tut dann nämlich nur der Satan seine "Opfer".

Wenn wir uns anschauen wollen, wie Menschen errettet werden, hilft ein Blick in die Apostelgeschichte. Von der Pupurhändlerin Lydia heißt es hier:
Apg. 16,

14 Und eine Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, eine Gottesfürchtige, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, sodass sie darauf achthatte, was von Paulus geredet wurde.
15 Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach: Wenn ihr anerkennt, dass ich an den Herrn glaube, so kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie nötigte uns.

Hier eine schon gottesfürchtige Frau (Jüdin), der nun Gott das Herz auttut. Von Natur aus sind unsere Ohren taub für das Reden Gottes. Auch hier muss Gott und sein inspiriertes Wort Ohren öffnen. Auf das wir das Reden Gottes auch vernehmen und Gott hereinbitten wollen. So wie es in Offenbarung 3 heißt:
20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.

Gott klopft nun bei jedem Menschen an. Allerdings braucht es dazu geöffnete Ohren und es gibt vieles, was uns unsere Herzen verhärten lässt und unsere Ohren taub werden lässt. Hier ist es nun aber wieder Gottes Erbarmen und seiner Barmherzigkeit zu verdanken - und hier würde ich auch von einer Erwählung sprechen - wem er hier offene Ohren schenkt. Nur allein die geöffneten Ohren reichen dann noch nicht, denn wir müssen ihm auch unsere Herzenstür auftun. Gott rennt sie nicht ein oder benutzt hier keinen Dietrich. Er mag uns überführen, aber er lässt uns auch immer die Möglichkeit ihn abzuweisen. Paulus spricht davon, das es bei ihm schlecht bei Gott bestellt wäre, wenn er das Evangelium nicht verkünden würde. Also diese Möglichkeit sich Gott zu verweigern hätte Paulus auch.

In Apostelgeschichte 17 wird dieses "sich überzeugen lassen" auch erwähnt:
4 Einige von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an,...

oder dann weiter an anderer Stelle...

11 Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte. 12 So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige von den vornehmen griechischen Frauen und Männern.

Die einen mussten also mühsam überzeugt werden, andere nehmen das Wort Gottes dann bereitwillig auf. Auch hier ist der eigene Wille gefragt gewesen.


Liebe Grüße,
Thomas

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Pneuma
Gelöschter Benutzer

Die Auserwählten und die Auserwählung

von Pneuma am 17.11.2022 14:24


Bibelstellen: Apostelgeschichte 13,48
dazu aus: Lutherbibel 2017  Epheser 1,3–14
-
Lobpreis Gottes für die Erlösung durch Christus

4 Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe;
5 er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens,
-
Das Besondere ist dass Gott seine Wahl vor Grundlegung der Welt getroffen hat.
 Bemerkenswert ist dass er dazu uns vorherbestimmt hat, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus.
.
Liebe Grüße, Pneuma

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2022 14:27.
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