Nikodemus

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Argo

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Re: Nikodemus

von Argo am 20.11.2024 23:30

Hallo pausenclown

Wie jeder Mensch anders ist – das war Wille Gottes – so ist auch anders wie jeder denkt und tut. Also jeder denkt und antwortet anders zu der gleichen Frage. Wenn zwei Menschen auf die gleiche Frage Antworten, dann haben wir zwei unterschiedliche Antworten (auch wenn sie ähnlich ausschauen könnten). Welche von beiden wäre die absolut richtige? Eine müssen wir gezwungene weise glauben, dass sie richtiger als die andere ist und müssen wir sie wählen. Die andere lassen wir - für uns persönlich - weg, weil sie durch unsere Logik und unsere Kenntnisse nicht den gewünschten Erfolg (im Rahmen der gestellten Frage) erreicht hat. Mit anderen Worten unsere Logik hat die Aufgabe beide Antworten zu prüfen. Und sie sollte den Unterschied finden. Gott hat uns mit den notwendigen Werkzeugen ausgerüstet, damit wir das richtige im Leben finden.
Wenn man die Kenntnisse zu der Frage nicht hat, kann man nie wissen welche die richtige ist. Eine muss falsch... sein. Das müssen wir zuerst herausfinden.

Ein einfaches Beispiel: Frage: welche ist die Hauptstadt der Schweiz?

Erste Antwort: Zürich
Zweite Antwort: Bern

Eine von beiden muss richtig sein! Die andere ist falsch!

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pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 20.11.2024 15:31

Shalom.

Ja, es gab Heuchler unter uns und trotzdem gehe ich einen Schritt zurück und erzähle paar Grundsätzliche Dinge über uns.

Auf Hebräisch heißen wir Perushim, auf deutsch bedeutet es Abgesondert.
Nicht von Menschen abgesondert, sondern von einem nicht Gottgefälligen Lebensstil.
Das bedeutet ein Gottgefälligen Lebensstil im Alltag, vor Gott, Mitmenschen und der Natur.

Wir lebten in Genossenschaften, hebräisch: Chaverim.
Mit Ziel , Lebensmittel nach den biblischen Prinzipien der Gerechtigkeit anzubauen, zu ernten und zu verzehnten. Wer also Wert legte auf gerecht gehandeltes Gemüse oder Obst, der ging bei einem „Chaver“ einkaufen und nicht bei einem gewöhnlichen Laden. Wer noch mehr Wert auf Gerechtigkeit legte, achtete auch zu Hause bei Tisch darauf, woher das Essen stammt: Aus gerechtem oder aus gewöhnlichem Handel?

Eine kleine Notiz am Rande, wer ist alles Chaverim? Wer ist der Nächste?
Eine sehr beliebte Frage und Streitpunkt zur damaligen Zeit.
Wir Pharisäer sahen uns als Opposition zur Elite in Israel, den Sadduzären.
Dadurch dass es zu einer illegalen Priesterschaft gekommen ist und unser Land besetzt war, stellte sich eine große Frage, bzw die Frage.


Wie sollen wir die Torah im Alltag leben, ohne Tempel?
Wir haben mit der Zerstörung des Tempels gerechnet und Wege für den Alltag gesucht.

Shalom 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.11.2024 15:32.

pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 20.11.2024 08:23

Hallo.

Der simple Grund warum ich hier das poste ist dieser.

Seit Jahren gehe ich mit einem Christen spazieren und die jüdische Bibel steht da im Mittelpunkt, etliche Kilometer und Stunden an Gesprächen, ist mir die Idee gekommen, einiges davon aufzuschreiben.

Daraus entsteht ein kleines Heftchen und er bekommt es zu Weihnachten. Einige Teile daraus poste ich hier.

Mag sein das es niemand interessiert, damit habe ich keine Schwierigkeiten.
Falls es jemandem seine religiösej Gefühle verletzt, tut es mir und es nicht meine Absicht. 

Shalom 

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pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 20.11.2024 06:33

Hallo Argo.

Weshalb sollte eine von beiden Antworten falsch sein?

LG 

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Argo

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Re: Nikodemus

von Argo am 19.11.2024 20:19

Hallo Pausenclown

Wenn du als Pharisäer zwei Antworten zu der gleichen Frage von zwei gleichwertigen Lehrern bekommst, wie sicher bist Du, dass die eine die richtige ist?

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Einar
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Re: Nikodemus

von Einar am 19.11.2024 14:34

Pausenclown:

Ich entschuldige mich schonmal bevor ich weiter schreibe.
Dafür sehe ich keinen Grund. Du sollst ja Deiner Meinung ebenso gewiss sein, ich ich es sein will. Daran sehe ich nichts Falsches. Denn: 
Auch erwarte ich von niemanden sein Bild an Hand von der Geschichte zu überprüfen, fühl dich frei.
Wäre ich nicht bereit, meine Sichtweise zu überprüfen, vielleicht gar, zu lernen 😳 - wozu hätte ich mich dann hier eingeschrieben?

Aber nein: Für endlose Diskussionen habe ich seit langem nicht mehr viel übrig. Eigentlich gar nichts.










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pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 19.11.2024 13:16

Hallo Einar.
Ich entschuldige mich schonmal bevor ich weiter schreibe.

Ich schreibe aus der Sicht eines damaligen lebenden Menschen.
Natürlich ist einiges persönliches fiktiv. Schreibe ich die Kultur Bräuche und Religion und was noch alles dazu gehört, sind die eben Fakten.
Diese wiedersprechen nun mal oft übliche christliche Sichtweisen, dessen bin ich mir bewusst.

Aus dem was du schreibst entnehme ich,vdu kennst dich nicht damit aus. Die Bewegung der Pharisäer war eine Bewegung der kleinen leute.

Auch erwarte ich von niemanden sein Bild an Hand von der Geschichte zu überprüfen, fühl dich frei.
Nur endlose Diskussion führe ich nicht.

LG 

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Einar
Gelöschter Benutzer

Re: Nikodemus

von Einar am 19.11.2024 12:31

Pausenclown:

Wir Pharisäer werden oft als Gegner von Jesus dargestellt. Oder, Pharisäer sind Heuchler. Gibt es diesen Vorwurf auch gegen Sadduzäer, Zeloten oder Essener?
Nun - es geht aber nur um die Pharisäer, nicht um Sadduzäer, Zeloten oder Essener.

Es waren die Pharisäer, die das Wohlwollen und die Sympathien der einfachen Menschen genossen. Daras folgt, das diese auch den weitreichendsten Einfluss auf die Menschen hatten.

Joh. 12,42: "Doch glaubten sogar von den Obersten viele an ihn, aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden." Die Pharisäer nutzten also offensichtlich ihre Macht, den Glauben der anderen Menschen zu behindern. Sogar die "Obersten" hatten einen solchen Respekt - oder Angst? - vor den Pharisäern.









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pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 19.11.2024 10:50

Shalom.

Wir Pharisäer werden oft als Gegner von Jesus dargestellt.
Oder, Pharisäer sind Heuchler.
Gibt es diesen Vorwurf auch gegen Sadduzäer, Zeloten oder Essener?

Ich würde behaupten, dass Heuchler kein typisches Problem von uns gewesen ist.
Heuchler gibt es in jeder Gruppierung und Religion und mit Sicherheit auch unter euch Christen.

Das es Heuchler unter uns gab, dessen waren wir uns bewusst.
Hillel sagte: Sei dir selbst gegenüber kritisch bis zu deinem letzten Atemzug. Und richte nicht deinen Nächsten, ehe du selbst nicht in seine Lage gekommen bist.

Rabbi Ishmael sagte: Wer stolz ist im Amt der Rechtslehre, der ist töricht, gottlos und aufgeblasen. Deshalb urteile nicht allein, denn es gibt nur einen, der allein richten kann.

Bestimmt ist es euch unbekannt, wir Pharisäer hatten einen realistischen Blick auf uns selbst und uns in 7 Arten/Sorten unterteilt.
Der „Schulter-Pharisäer trägt seine guten Taten auf den Schultern herum, um sie zu zeigen. Der „Hinhalte-Pharisäer" sagt: Warte noch kurz, ich muss erst noch schnell ein Gebot erfüllen. Der „Rechen- Pharisäer" sündigt erst und erfüllt dann ein Gebot, um es wieder auszugleichen. Der„Sparsamkeits-Pharisäer" sagt: Ich habe doch so wenig, womit soll ich denn noch ein Gebot erfüllen.
Der „Ausgleichs-Pharisäer" sagt: Nenne mir doch erst eine Sünde, die ich begangen habe. Dann tue ich auch eine gute Tat, um sie auszugleichen. Aber dann gibt es auch den Pharisäer, der aus Ehrfurcht vor Gott handelt, so wie Hiob. Und schließlich den Pharisäer, der aus Liebe zu Gott handelt, wie Abraham. Dieser ist Gott der Liebste. 

Schaut man jetzt durch diese "Brille", findet man mehr als DIE Pharisäer.
Shalom 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.11.2024 10:51.

Einar
Gelöschter Benutzer

Re: Nikodemus

von Einar am 18.11.2024 17:48

Ob diese Art der Wissensvermittlung von den Juden stammt, weiß ich nicht. Es mag durchaus sein und wäre ja auch ein Zeugnis für ihre Intelligenz. Immerhin sind ca. ein Fünftel der Nobelpreisträger Juden bzw. jüdischer Herkunft. 

Tatsache ist, dass diese Art, Fragen zu stellen, eine durchaus effektive Art und Weise ist, Menschen beim denken und Nachdenken zu führen und zu fordern. Selbst bei unserer sechjährigen Enkelin funktioniert das überraschend gut. Ich habe eine Weile mit "problematischen" Teenagern gearbeitet, auch da funktionierte dieses Konzept ziemlich gut.

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