Anschleppdienst
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Rapp
Gelöschter Benutzer
Anschleppdienst
von Rapp am 05.02.2015 11:05Markus 2. Der Gelähmte.
Joh. 9. Der blind Geborene.
Jesus hatte in Kapernaum sein Haus. Hier war er zu Hause. Das merken die Menschen schnell. Wo Jesus nur als Gast hinkommt passiert wenig oder nichts. Wo Jesus aber Herrenrecht genießt da geschehen auch heute noch Wunder und Zeichen.
Da sehen wir vier mutige Männer. Ihnen ist es schnuppe was die Leute sagen. Wichtig ist ihnen allein, dass ihr Freund, der selbst unmöglich herkommen kann, nun endlich bei Jesus ankommt. So graben sie das Dach auf.
Hörst du den Hausherrn nach Schadenersatz rufen? "Sauerei, mitten in meiner schönen Predigt machen die so'n Krawall. Ich werde einfach mit dem ganzen Dreck berieselt..." Nix von alle dem. Jesus wartet, bis der Mann unten ist.
Und Jesus sagt nichts von Heilung, nein er spricht von Vergebung. Hat denn jemand danach gefragt?
Im Kapitel 9, Johannesevangelium, wird die Frage aufgeworfen ob der blind geborene Mensch selbst oder seine Eltern gesündigt haben, dass er nun blind ist. Komische Frage. Aber es gab im Judentum eine Lehre die behauptet, dass schon Ungebore fähig seien zu sündigen... Dem widerspricht das Wort Gottes sehr deutlich. Ist ja auch widersinnig.
Jesus sagt hier sehr deutlich, dass ein Zusammenhang zwischen Sünde und Krankheit bestehen kann aber nicht muss. In Markus zwei besteht dieser Zusammenhang, nicht aber in Joh. 9.
Ich kann mir diese Superheiligen vorstellen, die den Gelähmten immer wieder anklagten. Da ist Sünde, sonst wärst du gesund... Dem widerspricht Jesus nicht, aber er heilt den Mann und macht damit klar, dass er Sünde vergibt, ratzeputz ausräumt und niemals nachtragen wird.
In unserer Geschichte Mark. 2 ist klar Glaube gefragt. Echter Glaube zeigt sich im TUN, im Handeln der Schlepper. Glaube der nix tut ist nix wert.
Lasst mich noch eine kleine Frage aufwerfen. Wie hast du es mit dem Anschleppdienst? Ich möchte dabei sein!
Willy
Re: Anschleppdienst
von Cosima am 05.02.2015 21:31Wenn man selbst angeschleppt wurde - um Jesus zu begegnen, dann will man auch andere "durchs Dach vor Jesu Füße legen".
Nicht immer funktioniert das so, wie wir es am liebsten möchten.
Einmal haben mein Mann und ich ein befreundetes Ehepaar eingeladen, zu einer großen Gemeinde-Veranstaltung. Ein bekannter Pastor
predigte, bei dem auch schon oft Heilungen geschehen sind. Meine Freundin hatte starke Schmerzen, seit Jahren, und wir hofften, dass
sie geheilt würde. Das geschah leider nicht, aber an diesem Abend übergab ihr Mann sein Leben Jesus! Damit hatten wir nicht gerechnet.
Gott sei Dank für diese "rettende Heilung"!
Cosima, die immer noch im ANschlepp-Team ist. (hab den Fehler korrigiert...*grins*)
Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. 1.Kor.13:7 GNB
Re: Anschleppdienst
von chestnut am 06.02.2015 09:21Lieber Rapp
Ich musste herzlich lachen über deinen Titel zu dieser Geschichte "ANschleppdienst".
Dein Gedanke, dass Sünde eben auch krank machen kann, resp. dass frei werden von Sünden Heiung bedeuten kann (nicht muss), ist mir wieder neu eingefahren.
Da kommt mir der Vers aus dem Psalmen in den Sinn: "der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Gebrechen..." (Psalm 103.3).
Als ich noch in die Sonntagsschule ging und die Lehrerin mal diese Geschichte erzählte, fragte sie uns dieselbe Frage, wie Jesus sie den Pharisäern gestellt hatte: Was ist schwerer, Sünden zu vergeben oder jemand gesund zu machen?"
In meiner kindlichen Vorstellung war es genau umgekehrt zu unserem Denken als Erwachsene: Dass Jesus heilen kann, war für mich ausser Frage gestellt. Mit Sündenvergebung, und was das wirkich ist, konnte ich damals noch nicht soviel anfangen. Und dass jemand nur irgend etwas spricht, was er nicht kann (Sünden vergeben), das gab es in meiner kindlichen Vorstellung gar nicht.
Mich macht deine Geschichte nachdenklich:
Wieviel inneres und äusseres Leid (inkl. manchmal Krankheiten) würde uns Menschen erspart bleiben, wenn Jesus Liebe unsere Herzen ganz erfüllen würde? (ein Herz rein von Sünden)
Anschleppdienst...
in diesem Sinne etwas, worüber ich noch nicht in dieser Art und Weise nachgedacht habe.
Liebe Grüsse
Chestnut
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Anschleppdienst
von Rapp am 06.02.2015 14:25Ja, den Titel hab ich mir sehr gründlich überlegt. Dabei musste ich an einen Brauch in unseren Bergregionen denken. An unserem Nationalfeiertag gibt es überall Höhenfeuer. Oft sind die weit über der Waldgrenze. Da ist es für die jungen Männer in den Bergdörfern eine Ehrensache, Holz manchmal über Stunden anzuschleppen. Schließlich soll mein Dorf das größere, schönere und vor allem höher gelegene Feuer haben als das Kaff nebenan...
Hier geht es aber nicht ums konkurieren und besser abschneiden. Es geht darum Menschen mit Jesus bekannt zu machen. Wie wir Jungs immer wieder während Wochen Holz hinauf schleppten zum Feuerplatz, kann ich auch hier immer wieder Menschen vor Gottes Thron anschleppen, bis Vater ihre Herzen berühren kann.
Abgeschleppt wird oft, was entsorgt werden muss. Angeschleppt werden kostbare Menschen, die der Teufel nicht haben soll...
Willy
Re: Anschleppdienst
von Michael-A am 09.02.2015 09:49Johannes 9 ist meine Lieblingsstelle des gesamten Johannesevangelium. Aber ich würde das Ganze mit anderen Motiven sehen ...
Darüber schrieb ich hier glaube ich schon. Ich muss mal gucken. Wenn nicht, schreibe ich in einen anderen Thema. Denn im Johannes 9 geht es um eine ganz andere Frage. Und darauf gibt Jesus eine ganz konkrete Antwort.
Ja, ich schrieb darüber. Hier die Verknüpfung zu den Thema. Wer ist Schuld? Viel Freude beim Studieren.
Friede sei mit Dir und deinem Haus (auch Familie gemeint...)!
Michael
Israel, Deutschland, Polen! Für diese Länder bete ich!
Anschleppdienst
von Michael-A am 09.02.2015 09:54Wie ich gerade las, hast du lieber Rapp, schon richtig formuliert und geantwortet. Sorry für mein Einwand.
Friede sei mit Dir und deinem Haus (auch Familie gemeint...)!
Michael
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Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Anschleppdienst
von Rapp am 09.02.2015 14:35Danke, Michael, ist ganz in Ordnung,
momentan schmunzle ich. Stell dir vor wir beide betrachten ein Haus. Ich stehe an der Breitseite und finde es schön, ausgewogen in den Propotionen, eine wirklich gut gelungene Architektur. Du stehst an der schmalen Seite und kommst auf ein ganz anderes Ergebnis: schmal, ein plump geratener Turm. Wie kann man nur sowas bauen?! Nun haben wir zwei Möglichkeiten: 1. Wir streiten uns und vielleicht kommen wir mit der Zeit darauf, dass eigentlich jeder recht hat. Oder 2. wir kürzen den Weg ab und wechseln die Plätze, wobei wir gleich merken, dass jeder von seinem Standpunkt aus ganz richtig geurteilt hat!
Die Bibel ist ein zwei-schneidiges Schwert. Oft erlaubt sie mehrere Erklärungen. Damit kann ich gut leben: Gott redet, ich höre - und ich höre vielleicht mal was ganz anderes als mein Nachbar. Aber auch er hat hingehört.
Willy
Re: Anschleppdienst
von Michael-A am 12.02.2015 09:33Das finde ich supergut, der Vergleich.
wie bei den Autounfall mit den 5 Zeugenaussagen.
Danke nocch mal.
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Michael
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