Umgebung

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Umgebung

von Rapp am 31.03.2015 11:55

Darf ich schmunzeln? Nun, in vielen Jahren lernte ich viele Gemeinden kennen. Auch die Gemeinden in denen ich gearbeitet habe waren vieles, nur niemals perfekt. Somit passte ich auch ganz gut da rein. Gern denke ich an Jakob, meinen ersten Pastor zurück. Wir Jugendlichen lagen ihm in den Ohren. Wir wollten gern jeden Samstag Jugendstunde haben und nicht nur alle 14 Tage. "Einverstanden, unter einer Bedingung: besucht regelmäßig die Gebetsstunden der Gemeinde." Das taten wir und daran bekamen wir auch Freude...

Jammertüten wirst du immer einige finden. Die stören mich nicht mehr groß. Mag lieblos klingen, aber ich lass mich da nicht reinreißen und halte es mit Erland, meinem Chef in Jokkmokk: Lillemor, eine ältere Schwester, kam immer wieder zu ihm und klagte, was sie alles durchgemacht habe. Als sie am Ende seiner Predigt wieder mal anrauschte hörte Erland erst artig zu und donnerte dann ein überaus kräftiges Halleluja in den Saal. Entrüstet schreit Lillemor auf: "Dir kommt wohl nichts anderes in den Sinn, wo ich doch so viel durchgemacht habe?!" "So ist es! Du hast sehr viel durch-gemacht. Stell dir vor, wenn du darin stecken geblieben wärst? Jedes Mal ging es hindurch, also wieder raus aus dem Mist! Danke endlich einmal: es ging ja hindurch!" Lillemor wagte wohl nicht wieder zu jammern, jedenfalls nicht vor meinen Ohren...

Nun ich habe eine Gemeinde gekannt. Es war zu Beginn eine lebendige, betende Gemeinde. Leider schlichen sich Sachen ein, die in der Gemeinde nix zu suchen haben. Warnungen schlug man in den Wind. Dafür wurden die Warner aus jeder Aufgabe entfernt. Ich wollte da nicht mehr bleiben. Dazu sagte Vater ein ganz klares NEIN, du bleibst! Es waren schwere elf Jahre, bis Gott mir erlaubte zu einer anderen Gemeinde zu wechseln... und einfach ist es auch da nicht geworden!

Die Gemeinde wird mit einem Organismus verglichen. Das ist ganz was anderes als eine Organsisation. Jeder Teil in einem Organismus hat seine Aufgabe und der ganze Körper leidet oder stirbt gar, wenn ein Organ ausfällt. Daher hatte ich auch nicht die Freiheit einfach wo anders hin zu gehen, bevor Gott mir klar zeigte, dass es Zeit war.

Hier erlebe ich zum ersten Mal, dass ich gebeten werde mir die Aufgaben zu nehmen, die mir Freude bereiten. Keine Frage: ich schreibe auch hier in der Gemeinde... Ein weiterer Schwerpunkt: beten und Menschen bei Jesus anschleppen.

Zwischendurch ist ja auch "mein Kaffee" offen... und so finden Leute von der Gemeinde und andere den Weg in meine Stube. Kaffee ist genug da und Menschen finden ein offenes Ohr...

Meine Gemeinde ist eine fehlerhafte, mit lauter Halbfabrikaten besetzte. Sie ist Gemeinde in Arbeit. Vollendet wird sie sein, wenn wir alle in der Herrlichkeit ankommen. Darauf kann ich mich freuen.

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.04.2015 16:26.

Michael-A

67, Männlich

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Re: Umgebung

von Michael-A am 01.04.2015 10:58

Ich kann mich Willy voll anschließen, eben weil keiner perfekt ist, macht Gemeinde und Hauskreisleben Spaß. Wenn alle Perfekt wären, brauchten wir keine vollendete Ewigkeit. Es geht nicht mal um das Perfecktsein, sondern Gemeindeleben bedeutet für mich Vorübungsfeld für die Ewigkeit. Ohne Liebe Jesu, kein Gemeindeleben (denn das kann in einen Verein auch gelebt werden, nur gemeinsame Interessen austauschen und mich selber ausleben), während in einer Gemeinde da Jesus ganz regieren, wenn wir es als Gemeinde zulassen! Jesus immer wieder in der Gemeinde wohnen lassen und seine Liebe freien Lauf gewähren, da muss ich überhaupt nicht perfekt sein! Das bin ich auch nicht! Ich lasse mich nur von Jesus leiten, weiter nichts!

Friede sei  mit Dir und deinem Haus (auch Familie gemeint...)!
Michael   smilie_krank_153.gif
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Israel, Deutschland, Polen! Für diese Länder bete ich!

"Nur wer sich geliebt weiß von Jesus, kann echt Liebe weitergeben."

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Sina

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Beiträge: 74

Re: Umgebung

von Sina am 01.04.2015 17:04

Hallo lieber Michael, lieber Willi

auch ich kann sagen: Ohne Gemeinde, für mich undenkbar. Meine Gemeinde ist zwei Autostunden von mir entfernt. 

Anfangs besuchte ich einen Bibelkreis, dort fühlte ich mich etwas fehl am Platze. Damit meine ich, dort wurde sehr viel Lobpreis gesungen, biblische Themen kamen für meine Begriffe zu kurz. Ich sah mich nach einen neuen Bibelkreis um, fand einen wo ich echt glücklich bin.

Der erste Bibelkreis war kein schlechter, nein, er war nur nichts für mich, da ich nicht die große "Trällerfee" bin . Also habe ich damals einen schönen Kuchen gebacken mit einem  Sahne-Notenschlüssel drauf, ein Dankeschön für die gemeinsame Zeit, die ich mit ihnen verbringen durfte, ihre Geduld die sie für mich aufbrachten.

In der Bibel finden wir zum Thema "Gemeinde" einiges. Im Hebräer 10,19-25 steht geschrieben:

19 Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, 20 den er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch, 21 und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, 22 so laßt uns hinzutretenhod. [Gott] nahen / zu [Gott] kommen. mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewißheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser.
23 Laßt uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken — denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat —, 24 und laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, 25 indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen,(od. unser Zusammenkommen nicht versäumen) wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht!

Christen sollten also laut Bibel einer Gemeinde angehören.

weiter lesen wir in Matthäus 18,15-17

Zurechtweisung und Gebet in der Gemeinde

15 Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. 16 Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruht. 17 Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und ein Zöllner.

Eine Zurechtweisung ist von Nöten, damit der Gemeindefrieden wieder hergestellt wird/werden kann, ein Irrender wieder zurück findet und so die Gemeinde getärkt wird. Wenn man all diese wunderbaren Dinge, ich nenne sie immer Gottes Bausteine, man lese auch zu diesem Thema zwingend 1. Tessalonicher, so annimmt wie wir sie annehmen sollen, also unser Ego bei Seite schieben, auf den anderen zugehen, sich zurücknehmen (Demut), sich ermahnen lassen wenn es nötig ist, dann ist es etwas wunderbares....

Ich möchte kein "Einzelkämpfer" mehr sein.....

Ich grüße euch ganz lieb, Sina

 

 

 

 

1. Johannes 4, 8


Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.

 

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Cleopatra
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Re: Umgebung

von Cleopatra am 02.04.2015 08:14

Danke Sina für diese Bibelverse.
Ja, also die Idee mit dem Kuchen finde ich ja klasse ;-D

Ich denke auch, wir sind selbst nicht perfekt, dann können wir das auch nicht von anderen erwarten.
Liebe Wideawake, ich will jetzt nicht, dass du dich "bedrängt" fühlst, weil wir alle eine andere Meinung dzau haben.
Was du tust, wofür du dich entscheidest, ist selbstverständlich dir überlassen.
Das will ich einfach nochmal klarstellen, ok?

Ich selbst denke einfach, die Gemeinde ist ein riesen Schutz.
Ich bin in einem christlichen Elternhaus großgeworden.
Für mich ist es "normal" geworden, jeden Sonntag in die Gemeinde zu gehen, außerdem zu Jugendstunden, davor Jungschar, es gab noch Hauskreise und und und.
Natürlich hatte ich auch Kontakt zu Nichtchristen. Durch die Schule, später die Ausbildung und anschließend die Arbeitsstelle. Ich habe viele wertvolle Freundschaften die bis heute noch halten.
Aber als ich einen Unfall hatte und innerhalb eines Jahres in 4 Rehas und Kliniken nach dem Krankenhausaufenthalt war, erlebte ich den totalen Schock:
Ich war 24 Stundenlang jeweils 6 Wochenlang umgeben in einer Welt, die Gott nicht kannte.
Die Moral, die Ethik, die Gesprächsthemen, die "Logik", das Hochstellen des Egos, es hat mich enorm verunsichert und geschockt.
Da erst wurde mir bewusst, wie geschützt ich doch war in der "Glocke" der Gemeinde.
Selbst wenn ich zu der Zeit auch nicht jeden Tag in der Gemeinde war. Aber die Gemeinschaft, die Anrufe dieser Menschen, das Treffen Sonntags, das "Auftanken" und gemeinsame Schauen auf die große Tat Jesu, das war sehr sehr wichtig.

Mir ist es in der Zeit erst Recht sehr klar geworden, wie wichtig das ist.

Lg Cleo

PS: gehört ja nicht so ganz zum Thema, aber da es mal angeschnitten wurde: Vor mehreren Jahren, als wir das Thema Vergebung durchgenommen hatten, hatten wir alle den Auftrag, innerhalb der nächsten Woche jeden anzurufen, mit dem wir irgendetwas hatten. Wenn es irgendwelche negativen gefühle gab, hatten wir den Apell, dies anzusprechen, damit nichts zwischen uns als Familie/Gemeinde steht. Das war ein sehr guter Apell, denn es stellte sich heraus, dass ganz viele gute Gespräche geführt werden konnten und die meißten "du guckst mich immer so böse an" in Wirklichkeit ganz unbewusst und ohne Absicht geschah

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.04.2015 15:46.
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