Gott suchen - trachten nach dem, was droben ist, ... Jeremia/Kolosserbrief

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Gott suchen - trachten nach dem, was droben ist, ... Jeremia/Kolosserbrief

von Burgen am 03.02.2019 23:18

Hallo ihr Lieben

gerade trug ich in meinen Papierkalende einen Nachmittagstermin ein und stieß dabei auf zwei interessante Bibelstellen.

Diese wären es wert näher betrachtet zu werden. Vielleicht hat jemand der weit über 400 Mitglieder hier einen hilfreichen Gedanken
und kann helfend beisteuern was die Versinhalte für ihn vielleicht bedeuten könnte?

Jeremia 29,13-14:
Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.

suchen: IHN suchen - meist sucht man etwas, wenn man etwas oder jemanden verloren hat. Es kann aber auch sein, dass jemand
eine Leere verspürt und auf die Suche geht, diese Leere zu füllen.
Der Vers selber geht davon aus, dass die Menschen des Gottesvolkes, der Braut Christi, der Mensch den Jesus liebt,
Gott von ganzem Herzen suchen sollte - und Gott ist auf jeden Fall bereit, sich finden zu lassen.

Konsequenzen: welche Konsequenzen könnte es haben, Gott zu finden? Wie kann man Gott/Jesus überhaupt finden?
Wird dies zu fühlen sein? Was für eine Veränderung tritt ein?

Dieser Vers ist ja ein Versprechen aus dem alten Bund, Testament welches Gott seinem Volk vermacht hat. Und Gott kann nicht lügen.
Und Jesus schon gar nicht! Beim Nachdenken kommt mir der gedeckte Tisch aus Psalm 23 in den Sinn. Gott sättigt uns über Maßen.
Dabei stellt sich vielleicht jemand die Frage: Bin ich wert, dermaßen durch Gott/Jesus gesättigt zu werden?
Und das im Angesicht meiner Feinde? Derer, die mich nicht für wert halten, geliebt zu sein? Da gäbe es ganz andere, die man lieben könnte,
eigenen Maßstäben und Vorstellungen entsprächen?

Und doch sagt uns ganz klar der Vers aus Kolosser 3,2 ziemlich deutlich und in gewisser Weise emotionslos:
„Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“

Das ist natürlich keine Aufforderung zur Weltflucht. Sondern eher dazu die Augen, die inneren Augen auf Jesus zu richten.
Und im Gebet des bekannten „Vater unser“ beten wir ja auch „dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel“.
Das bedingt einander und hebt aus dem Alltagstrott heraus. Führt in die geistliche Wirklichkeit hinein.
Und das hat wiederum zur Folge, dass der Glaube darauf vertraut, dass das Reich Gottes mitten unter uns ist.
Entsprechend werden dann auch die Gebete Frucht schaffen.
Vielleicht ganz anders, als was wir uns denken?

Glaube, Liebe und Vertrauen entstehen und wachsen daraus hervor:
Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. - Das ist auch Freiheit in Jesus Christus durch das Geschenk der Gnade und dem Heiligen Geist.


Gruß
Burgen

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Sonnenkind

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Re: Gott suchen - trachten nach dem, was droben ist, ... Jeremia/Kolosserbrief

von Sonnenkind am 04.02.2019 13:33

Hallo Burgen,
 
für mich ist sehr deutlich, was die Versinhalte bedeuten. Man stößt doch öfters auf Nichtchristen (ich vielleicht besonders oft mit meiner heidnischen Umgebung), die behaupten, eine "Verbindung zum Göttlichen" zu suchen, aber dabei gleich Vorgehalte haben: Ja
- aber das Alte Testament mit seinen Geboten ist doch völlig überholt,
- Gemeinde brauche ich nicht, ich kann Gott viel besser in der Natur erleben
- usw.
 
"Von ganzem Herzen" ist das nicht, auch wenn diese Menschen das behaupten. Sie sind nicht bereits, sich bedingungslos Gott zu übergeben. Und so können sie ihn nicht finden und werden von ihm nicht gefunden.
 
Gruß
Sonnenkind

. . . Ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde (1. Mos. 1,29)

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pray

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Re: Gott suchen - trachten nach dem, was droben ist, ... Jeremia/Kolosserbrief

von pray am 04.02.2019 20:04

Liebe Burgen,

 

ich habe zu dem Vers ein paar ganz andere Gedanken, die ich dann an Leute weitergebe, die mir z.B.etwas frecher sagen, dass Gott sich " ihnen noch nicht vorgestellt hat" oder bekümmert, dass "sie ja schon mal gebetet haben, aber Gott nicht erfahren haben" usw.

Denen sage ich dann, dass, wenn man Gott von ganzem Herzen sucht, Er sich gern finden lässt. Die Betonung liegt dann auf das "von ganzem Herzen" und dafür habe ich mir eine Art "Gleichnis" gezimmert:

Wir wissen doch, wer von ganzem Herzen ein Fußballfan von einer bestimmten Mannschaft ist, der lässt sich kein Spiel entgehen, der liest alles im Fußballmagazin "Kicker" über die Mannschaft, der fährt zu jedem Spiel, oder guckt es sich im TV an, sucht jeden Schnipsel über die verehrten Spieler - kurz und gut, er beschäftigt sich intensiv mit allem.

So ähnlich sollte es dann auch sein, wenn man Gott sucht. Man sollte die Bibel lesen, jedes christliche Traktat prüfen und "aufsaugen", beten, christliche Gemeinschaft suchen, in Bibelkreise gehen usw. So war es jedenfalls bei mir, als ich mich damals in Not auf die Suche nach Gott machte....
Ich hatte damals gedacht: "Wenn dir jetzt noch einer helfen kann, dann nur noch Gott!" - und den wollte ich dann finden und bin total in Gottes Wort und alles eingetaucht, was Er mich in dieser Zeit über sich so finden ließ.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es kostet etwas Zeit und Engagement, diesen wundervollen Gott kennenzulernen. Es kann mit nur einem Gebet anfangen....aber dann sollte man auch dranbleiben...und ganze Sache machen und suchen und Christ werden von ganzem Herzen.

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Cosima
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Re: Gott suchen - trachten nach dem, was droben ist, ... Jeremia/Kolosserbrief

von Cosima am 04.02.2019 21:47

Liebe Burgen, 

ja, ich habe Jesus Christus schon als kleines Kind kennen gelernt, durch die Geschichten die meine Großmutter
mir erzählt hat, durch den Kindergottesdienst. Und meine Großeltern haben für mich gebetet. Aber das hat mich
nicht daran gehindert, ganz andere Wege einzuschlagen, weg zu laufen - fast wie der verlorene Sohn. 

Und als ich dann am Ende war, noch relativ jung, aber unglücklich, freud- und friedlos, ohne Hoffnung, wusste 
ich: So will ich nicht leben! Da fielen mir die Geschichten von Jesus ein....sollte ich es probieren? In einer solchen
verzweifelten Stunde übergab ich Jesus meinen Lebens-Scherbenhaufen, sogar schriftlich.

Viel Hoffnung verspürte ich da nicht. Und nun die Frage: Hat ER mich gesucht? Oder suchte ich IHN? 
Heute weiß ich, dass ER mich die ganze Zeit gesucht hat! Auch als ich nicht nach ihm suchte, nicht danach 
getrachtet habe, was droben ist. 

Es wurde auch nicht gleich alles heil und gut in meinem Leben. Es brauchte Zeit - um wachsen zu können. Ein 
Samenkorn ist nicht gleich ein Halm mit Ähren. Aber Gott hat unendliche Geduld mit jedem. 

Ja, er hatte auch Geduld mit mir und nun bin ich schon über 50 Jahre mit ihm unterwegs und trachte mit Freude 
und Ausdauer nach dem, was droben ist, weil ich mehr gefunden habe durch das Leben mit Jesus, als ich mir je 
habe vorstellen können. 

Das macht mich bereit - das Erfahrene weiter zu geben, nicht durch predigen - oder fromme Worte, sondern nur 
zu lieben und alle Menschen so anzunehmen, wie sie sind - und für sie zu beten. Alles andere ist Gottes Sache, 
denn ER sucht jeden - und wünscht sich dass jeder sich finden lässt, aber nur wer das will. 

Herzliche Grüße von Cosima.

Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. 1.Kor.13:7 GNB

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Gott suchen - trachten nach dem, was droben ist, ... Jeremia/Kolosserbrief

von Burgen am 04.02.2019 22:21


Vielen herzlichen Dank euch Beiden. 
Interessant ist, dass ihr den Schwerpunkt eigentlich auf Menschen lenkt, die mehr oder weniger gar nichts mit Gott und Jesus im Sinn haben. 

Die aus dem Leben gegriffenen Beispiele gefallen mir. 
Aktuell sind mir selbst zwei Situationen "untergekommen" von Menschen, wo ich dachte, dass sie Christen seien. 
Der eine Mensch meinte, bleib mir nur von Kirche weg. Mein Glaube ist nicht auf Gotteshäuser fokussiert. Habe meinen Glauben an einen Gott. 
Eine andere Person "verbot" mir, mit Bibelsprüchen zu kommen. 
Beide Situationen überraschten mich total. Damit hatte ich wirklich überhaupt nicht gerechnet. 

Im Gegensatz zu früher finde ich Bekanntschaftsbeziehungen ziemlich schwer, und in gewisser Weise recht einseitig, wenn man so Themen, die einem selbst wichtig sind, so ausklammern muss, oder eben extrem locker lassen muss. 
Andererseits ist es auch spannend zu sehen, was für andere wichtig ist, wenn sie den Gott der Bibel gar nicht in ihr Denken einbeziehen. 
Spannend ist vielleicht nicht gut und richtig ausgedrückt. Denn es schmerzt eher, als dass es spannend ist. 

Schließlich geht es um die Ewigkeit - und die Frage, wo der ablehnende Mensch die Ewigkeit verbringen wird. 
Vielleicht hat jemand irgendwann gute Erfahrung mit dem Glauben gehabt, und irgendwann an existenziellen 
Fragen und Antworten nicht weiter mitgegangen. Wurde von Gott und durch Menschen enttäuscht ... .

Stellt sich die Frage, ist derjenige versiegelt? 
Dann wird er in den Himmel kommen. 


Also, ich habe damals mich von Gott finden lassen. Und bis heute ist es mehr oder weniger so geblieben. 
Nur inzwischen "kann" ich selber in der Schrift lesen und zu meinem Herzen sprechen lassen. 

Dieses ist mir Bedürfnis, es tut gut. Jedoch wäre alles noch besser, wenn die hebräische Schrft in den Buchstaben und Bedeutung der Worte bekannt wäre. ZB in einer Predigt war zu hören: hörend hören, die Übersetzer machten daraus, gehorchen. 
Und das ergibt einen ganz anderen Sinn, wie ich finde. 

Und so gibt es manche Worte, die den Zugang erschweren.
Jedoch, Gott ist barmherzig. Und er lässt sich finden, wenn der Mensch bereit sein wird. 

Naja, das sind nun auch so ein paar Gedankensplitter aus einem Alltag. 
LG 
Burgen 



Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.02.2019 22:27.

Cosima
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Re: Gott suchen - trachten nach dem, was droben ist, ... Jeremia/Kolosserbrief

von Cosima am 05.02.2019 15:08


Liebe Burgen, 

auch die Menschen, die Jesus noch nicht kennen, liebt der Herr - und sehnt sich danach, dass sie ihn finden,
egal, wie fern sie von ihm sind. 

Nadam ich Jesus gefunden habe, ist es mir ein Anliegen (ich trachte danach), dass auch andere Menschen ihn 
finden, auch die - die ihn noch gar nicht suchen. 

Deshalb ist es für uns, die wir Gott gesucht und gefunden haben so wichtig, dass wir so leben, dass man uns 
anmerkt, dass wir etwas haben, wonach sie sich sehnen. Dann werden sie beginnen - zu suchen, zu fragen 
und vielleicht wollen sie dann auch von uns wissen - warum wir so im Frieden leben. 

Also das ist mein "Trachten", dass der Herr mich immer wieder so mit seiner Liebe füllt, dass sie sichtbar 
wird. Das kann man nicht "machen", das merkt man auch nicht, aber Gott kann es benutzen um andere zum 
Suchen zu instpirieren.
Um so zu leben brauche ich Tag für Tag die Hilfe durch den Heiligen Geist. Die finde ich, indem ich
im Wort  suche
denn Gott ist das Wort und es wurde für uns sichtbar durch Jesus Christus.  


Herzliche Grüße von Cosima.
 


Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. 1.Kor.13:7 GNB

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