Kann Gott wirklich alles?

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Kann Gott wirklich alles?

von pausenclown am 29.08.2019 14:05

Hallo Leyla,

anscheinend kannst du aus deinem Schmerz nur so sehen und denken, tut mir leid.

Die Wahrheit bleibt trotzdem das Christus mitten in deinem leid ist .
Du musst weder an den Vater, noch an den Sohn oder an wen auch immer glauben, daß weisst du selber...
Vielleicht weisst du nicht, dass nicht nur Jesus in dir ist, sondern du auch ihn ihm.

Shalom

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Kann Gott wirklich alles?

von geli am 29.08.2019 15:03

Leyla: Er kann - aber Er will nicht immer.

Ja, das stimmt - er tut nicht immer das, was wir erwarten oder gerne hätten. Und das ist für uns Menschen mit unserem beschränkten Blickfeld manchmal schwer zu verdauen. Man denke nur an Hiob...

Kennst Du die Geschichte von Daniel drei Freunden, die das Standbild des Königs nicht anbeten wollten und denen deshalb der Feuerofen drohte?
Das steht in Daniel 3, ab Vers 11, der entscheidende Satz steht dann in Vers 17 und 18:
Da sagen die drei zum König:
"Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner hand, o König, kann er erretten." 

Vers 18:
"Und wenn ers nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen."

Der Glaube und die Treue zu ihrem Gott hing nicht davon ab, ob er sie rettete, oder ob er ihnen helfen würde. Sie sagten quasi: "Egal, wie er handelt - wir werden unserem Gott treu bleiben."

Das war für mich einmal der "Schlüssel" - in meinem Leben war auch vieles, was ich nicht verstehe, viel Schweres und Schlimmes - aber die drei Freunde haben mir die Augen geöffnet für einen Glauben, der fest steht, und so habe auch ich damals eine Entscheidung getroffen:
Egal, wie mein Leben weiterhin verläuft, egal, ob es mir gut oder schlecht geht, ich werde Jesus weiterhin nachfolgen und auf seinen Wegen bleiben.

Dabei weiß ich, dass er mich durch diese "Lebens"-Wüste führt, so wie auch der Knecht, als er die Frau für Isaak gefunden hatte, diese (Rebekka) durch die Wüste heim zu ihrem Bräutigam Isaak gebracht hat. (1. Mose 24).

Diese Geschichte ist als Beispiel für uns aufgeschrieben:
So wie der Knecht die Rebekka zu Isaak führte, so wird auch der Heilige Geist uns Gläubige, (die Braut), heim zu unserem Bräutigam Jesus führen.
Das ist unser Ziel, und das werden wir auch erreichen.

Manchmal, wenn wir entmutigt und enttäuscht sind - über Gott, über Menschen, über Gemeinde, über uns selbst), liegt es nicht an Gott, sondern daran, dass wir unser Augenmerk auf die falschen Ziele richten und vielleicht falsche Erwartungen haben.
Dann hilft es, die eigenen Vorstellungen uns Erwartungen anhand der Bibel zu überprüfen, um wieder auf die rechte "Spur" zu kommen!
Das ist jedenfalls meine Erfahrung.

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Cleopatra
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Beiträge: 5157

Re: Kann Gott wirklich alles?

von Cleopatra am 30.08.2019 07:53

Ja, Gott kann alles, aber Menschen können auch einiges- leider.
 
Ich kann geli nur zustimmen, möchte aber auch noch einen weiteren Punkt bringen:
 
Es ist mir leicht zu sagen, dass Gott ja hätte verhindern können, das jenes oder solches geschieht. Außerdem hätte Gott ja zum beispiel auch dafür sorgen können, dass ich wieder gesund bin oder mehr Geld habe.
 
Aber wieso tut er es nicht?
 
Erstens, weil er sehr viel mehr Sicht hat, als ich. Ich vergleiche es gerne mit dem Bachlauf, und ich bin das kleine Schiffchen im Bachlauf.
Gott kann vor- und zurückgehen, Steine wegbringen, Steine hinlegen, um einen Wasserfall zu verhindern oder Richtungswechsel herbeizuführen.
 
Ja, das kann und tut er. Aber ist es auch seine Pflicht?
 
Was sind unsere Erwartungen? Ist Gott da, um uns ein schönes, sorgenfreies Leben zu bescheren....?
Oder sind wir da, um Gott zu ehren...?
 
Dieser Gedanke war mir mal sehr wichtig geworden.
 
Aber ich habe auch den Menschen erwähnt. Da musste ich dran denken, als ich mich mit der Nazizeit mehr beschäftigt habe.
War da Gott weg?
Weil der Mensch gesündigt hat?
 
Nein, denn wir haben unseren freien Willen. Und manchmal muss ein Mensch tatsächlich auch leiden, weil ein anderer Mensch etwas tut. Dann können wir aber Gott nicht die Schuld geben.
 
Diese beiden Punkte sind mir auch wichtig.
 
Vor allem im Schmerz neigen wir dazu, aus dem Schmerz oder dem Frust heraus Gott "anzuklagen".
Aber dann hilft der Blickwechsel, heraus aus unseren Gefühlen, hinein in Gottes Wort.
 
Gott hätte auch zu jeder Zeit verhindern können, dass Jesus gefangen genommen wird. Oh man, was wird ihm das schwer gefallen sein, nicht einzuschreiten.
Ich kann mir gut vorstellen, wie er sich zusammenreißen musste.
Aber er hatte eine weitere Sicht- die Notwendigkeit der Sündenvergebung.
Und auch obwohl es ihn schmerzte, hat er nichts getan.
Und heute können wir davon mehr als provetieren.
 
Liebe Grüße, Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Kann Gott wirklich alles?

von geli am 30.08.2019 12:40

Cleopatra: Aber ist es auch seine Pflicht? Was sind unsere Erwartungen? Ist Gott da, um uns ein schönes, sorgenfreies Leben zu bescheren....?

Ja, das ist, so finde ich, ein wichtiger Punkt. 
Viele Enttäuschungen kommen daher, dass wir falsche Erwartungen darüber haben, was Gott tun sollte.
Auf diese Weise war ich vor langer Zeit nahe daran, meinen (gerade erst gewonnenen) Glauben zu verlieren, weil Gott mit mir auf eine Weise umgegangen ist, die absolut nicht den Erwartungen und Vorstellungen entsprochen haben.

Welche (falschen) Vorstellungen haben wir davon, wie unser Leben verlaufen sollte: Gesundheit, Wohlstand, Glück, keine Sorgen...?

Aber Jesus sagt uns da etwas ganz anderes... gerade Gestern habe ich gelesen, dass in Eritrea (mal wieder) während eines Gottesdienstes 25 Frauen, 35 Männer und 10 Kinder! verhaftet und in Höhlen verfrachtet wurden. 
Die Höhlen liegen eine ganze Strecke weit weg von den Wohnorten der Leute - das ist deshalb schwerwiegend, weil dort meist die Anghörigen für die Versorgung und Verpflegung zuständig sind.
Sicher haben die Frauen zu Hause auch Kinder, die nun auf ihre Mama warten... so eine Höhle ist kalt und dunkel, bequeme und warme Decken sind sicherlich nicht im Komfort enthalten  , auch nicht für die mitverhafteten Kinder.

Im Moment lese ich gerade Hiob - auch er hatte ja einiges zu erleiden, und konnte sich überhaupt nicht vorstellen, warum er das "verdient" hätte. 
Gelesen habe ich das schon öfters, und konnte nicht wirklich etwas mit dem, was am Ende Gott zu ihm sagte, anfangen. Ich fand immer, dass all das zwar stimmte, aber keine echte Antwort auf Hiobs Fragen war. 

Im Kommentar von McDonald war ein Satz, der mir das Ganze Buch - und besonders das, was Elihu sagte, und dann später auch Gott, besser verständlich macht (in meinen eigenen Worten):

Die Aufzählung dessen, was Gott alles erschaffen hat, wie er die Bahn der Erde, der Sterne, der Sonne und des Mondes lenkt, wie er alles "regiert" - das zeigt, wie groß er ist und vor allem, dass er fähig ist, das alles zu überblicken und unter Kontrolle zu halten.
Wenn er nun imstande ist, die Erde und das ganze riesige Weltall zu erschaffen und zu kontrollieren, dann können wir ihm auch vertrauen, dass er auch über die "kleinen" Dinge in unserem Leben den Überblick behält und die Kontrolle darüber hat.

Ich erkenne daran, Gott hat im Großen Pläne und Ziele, die wir gar nicht ermessen und verstehen können. Um diese "großen" Ziele zu erreichen, läßt er manchmal Dinge zu, die diesen Zielen dienen, uns aber nicht einsichtig sind. 
Jedenfalls mir hat es geholfen, Gott fester zu vertrauen, wenn Dinge passieren, die ich nicht einordnen kann.
Er hat, so denke ich, im Großen bestimmte Ziele, aber auch im Kleinen mit uns ganz persönlich. 
Und die will und wird er erreichen - auch und gerade damit, dass Dinge auf diesem Wege passieren, die wir nicht verstehen.

Rö. 8.28: Dazu habe ich folgende Übersetzung gefunden, die diesen Sachverhalt ziemlich gut wiedergibt:
"Wenn jemand Gott liebt, müssen alle Dinge dazu beitragen, dass er das Ziel erreicht, zu dem Gott ihn nach seinem Plan berufen hat."

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