Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?
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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?
von Plueschmors am 07.08.2024 08:31Moin,
der Begriff "freier Wille" ist unter Christen besonders mißverständlich und führt leicht dazu, die Erlösung durch Christus völlig unnötig zu machen, weil der Mensch aus sich heraus allein alles vermag ohne jede Hilfe Gottes.
Aus evangelischer Sicht ist dem natürlich nicht einfach zuzustimmen, wie es im grundlegenden Augsburger Bekenntnis von 1530 heißt (Artikel 18): "Vom freien Willen wird so gelehrt, daß der Mensch in gewissem Maße einen freien Willen hat, äußerlich ehrbar zu leben und zu wählen unter den Dingen, die die Vernunft begreift. Aber ohne Gnade, Hilfe und Wirkung des Heiligen Geistes kann der Mensch Gott nicht gefallen, Gott nicht von Herzen fürchten oder an ihn glauben oder nicht die angeborenen, bösen Lüste aus dem Herzen werfen, sondern dies geschieht durch den Heiligen Geist, der durch Gottes Wort gegeben wird. Denn so spricht Paulus: 'Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes' (1. Kor 2,14)."
Was verstehst Du denn unter "freiem Willen"?
Liebe Grüße,
Plueschmors.
"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).
Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?
von Burgen am 17.09.2024 16:49
Hallöchen,
gerade habe ich mir die ersten zwei oder drei Beiträge durchgelesen und dann die 5 Punkte TULIP.
Dies mit emotional innerem Abstand.
Mir ist aufgefallen, dass einige Sätze zu lesen sind, die in mir Anklang fanden, andere eben nicht.
Heißt, meine eigene Glaubenswanderung ist nicht der Einstellung von Calvin und seine Anhänger verbunden, bis auf ganz wenige Ausnahmen.
Denke, dass kaum jemand 1:1 Glaubenswahrheiten eines anderen, auch nicht seines eigenen Lehrers, Dozent oder so übernehmen wird können.
Dennoch bin ich sehr froh, dass Jesus, dem wir wohl alle unsere Erlösung, Liebe und Rettung verdanken, immer wieder neu durch und in seinem Bibelwort uns begegnet und sogar täglich das Alte in uns abwaschen und reinigen wird, so wir ihn in seinem Wort begegnen.
In der Vergangenheit bis heute wurde und wird ja versucht, das Bibelwort auszulöschen oder überhaupt darin zu lesen. Wir können also sehr dankbar und froh sein, dass die Bibel, die ganze Heilige Schrift der Juden und Christen nach wie vor zugänglich ist.
Jedoch, gerade auch im Hinblick auf KI und die zukünftige allgemeine Entwicklung, ist es von größter Wichtigkeit, dass Christen fähiger werden, zu ihrem Glauben und Gott/Jesus zu stehen und darauf selbst vertrauen, dass es einen Unterschied macht in der Welt, ob jemand Jesus liebt und das Wort der Bibel selbst kennt, versteht und weitergibt.
Über alles mögliche reden wir vermutlich mit anderen Menschen - aber über die Bibel?
Mir ist aufgefallen, dass mein Mund oftmals recht verschlossen ist, gerade, wenn vielleicht ein kleiner Hinweis oder das Aussprechen des Jesusnamens angebracht oder wichtig für den anderen Menschen wäre. Das fällt mir meist hinterher ein als verpaste Gelegenheit und lädt nur ein Fürbitte zu tun.
Die meisten sagen, dass jeder das glaubt oder tut was er für richtig hält. Da müsste man nicht vom Glauben sprechen.
Und es ist ja so, jeder hat sein eigenes 'Kopfkino', sei es gut, schlecht, krank oder problematisch, bestenfalls freudig.
Und so denke ich eben, Calvin konnte sich gut ausdrücken, hatte aber noch Potential in seinem Glauben und anhand der Bibel sowie Zeugnisse anderer im Glauben zu wachsen.
Meist lebt man wohl über einen langen Zeitraum mit einem bestimmten Wort, sodass es irgendwann tief Wurzeln schlagen kann. Das braucht halt seine Zeit, wie ein Baum, der am Wasser steht und nicht mehr von der reissenden Flut hinweggerissen werden kann.
So die Überlegungen gerade.
Gruß
Burgen
Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!
2.Kor 5,17 (Schl 1995)
In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)