Unerträgliche Lasten tragen?
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Unerträgliche Lasten tragen?
von Pal am 11.07.2014 20:27Mat 23:4 Sie binden aber schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf den Hals; aber sie selbst wollen dieselben nicht mit einem Finger regen.
Mat 23:3 Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollt, das haltet und tut's; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht tun: sie sagen's wohl, und tun's nicht.
Anstatt eher zu sagen:
Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollt, das haltet und tut's nicht!
Beugt euch nicht unter die menschen-unerträglichen Gesetzeslasten!
Wie kommt das?
Was denkt ihr?
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Unerträgliche Lasten tragen?
von Henoch am 11.07.2014 21:33Hallo Pal,
Ich denke, nach dem wir uns ja den Obrigkeiten unterordnen sollen und die Pharisäer waren die jüdischen Obrigkeiten, die Gläubigen folglich halten sollen, was ihnen gesagt wurde.
Gleichzeitig wollte Jesus den Pharisäern eine Chance geben, zu erkennen, dass sie einen Balken im Auge haben und an den Splittern im Auge des Nächsten herumfummeln, weil sie das Gesetz (und die Mischna) predigten, sich aber selbst nicht daran hielten. Und darüber hinaus wollte Jesus sagen, dass das Gesetz gut ist...und das in wenigen treffenden Worten.
Warum meinst Du, dass Jesus es so und nicht anders gesagt hat?
Henoch
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Unerträgliche Lasten tragen?
von Wintergruen am 11.07.2014 22:13hallo lieber pal
du schreibst:
in Matthäus steht doch : Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun
Die Bibelverse verstehe ich so: auf das Wort Gottes sollen wir hören und auch das tun was Gott uns auferlegt. Von ``wem```das gute Wort kommt, ist erstmal gleichgültig.. Denn das Gute Wort bleibt und Ist.
Wenn ein Atheist , ein Muslime oder meinetwegen auch ein Mörder beispielsweise sagen: Liebe deinen Nächsten... So können wir doch darauf hören .. oder ? Denn die Botschaft ist Gottes Botschaft . Wenn natürlich der Mörder mit der Botschaft ankommt: Liebe deinen Nächsten und bringt aber später jemanden um, dann nehme ich das Gute Wort auf, jedoch die Handlung muss ich ja nicht praktizieren ... also so verstehe ich die Matthäus Bibelverse.... wie bei den Pharisäern, die haben das gute Wort gepredigt, handelten aber verkehrt .
Was noch entscheidender für mich in diesen Versen ist: Das ALLES Gute was wir tun aus Glauben.. das sollen wir NICHT tun um Ehre , Ruhm usw zu erlangen, sondern weil Gott es uns auferlegt... Wir tun das Gute weil Gott das von uns will und erwartet .. nicht im dem Nachbarn zu gefallen oder wem auch immer , auch nicht um Lobeshymnen zu kassieren , kein Danke usw und so fort... wer das erwartet, der handelt um sein Ego zu befriedigen und nicht um Gott zu gefallen ..
LG
cipher
Gelöschter Benutzer
Re: Unerträgliche Lasten tragen?
von cipher am 11.07.2014 23:10*1 soweit es Gottes Wort entspricht. Nicht aber, was die Pharisäer noch an Erschwernissen zusammen geknüpft haben. Sie sollen halten, was rechtens ist, natürlich, warum nicht?, nur nichts, was die Pharisäer darüber hinaus anordneten - denn das hielten sie selbst nicht ein.
Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Unerträgliche Lasten tragen?
von Merciful am 11.07.2014 23:39Ich denke, Jesus sagt mit jenen Worten, dass, wo die Pharisäer und Schriftgelehrten die Gesetze des Mose, die Weisungen Gottes lehrten, da solle man ihnen Gehorsam leisten.
Denn Jesus war nicht gekommen, das Gesetz aufzulösen, die Gebote Gottes außer Kraft zu setzen, sondern er war gekommen, das Gesetz zu bestätigen und zu erfüllen.
Wo aber der Unterricht der Pharisäer und Schriftgelehrten über das Gesetz des Mose hinausging bzw. dieses missinterpretierte, da lehrte Jesus mit solchen Worten wie: ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt wurde ... ich aber sage euch ...!
Im Grunde sagt Jesus in Matthäus 23 nichts, was im Widerspruch zu Matthäus 5 stünde. Vielmehr waren die Pharisäer und Schriftgelehrten als die 'Gerechten' anerkannt. Zugleich aber war den Jüngern auch gesagt worden: wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Pharisäer und Schriftgelehrten, so könnt ihr das Himmelreich nicht sehen!
Merciful
Re: Unerträgliche Lasten tragen?
von Pal am 12.07.2014 07:49Guten morgen, ihr Lieben!
Also manche von euch argumentieren, das wenn Jesus sagt: Tut alles, dann meint er damit nicht wirklich "alles", sondern eben nur die göttlichen Einsetzungen. Die menschlichen Einsetzungen / Gesetze können/sollen wegfallen.
@Merciful erwähnt sehr treffend:
Mat 5:17 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz ... aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Bedeutet diese "Erfüllung" nun einen gewissen Teil wegzulassen?
Oder ist dieses "Erfüllung" um alles in der richtigen Gesinnung zu vollbringen? (Nämlich aus Gottes Liebe.)
Oder um es wie folgt zu fragen:
Mat 23:23 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr verzehntet die Minze, Dill und Kümmel, und laßt dahinten das Schwerste im Gesetz, nämlich das Gericht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Dies soll man tun und jenes nicht lassen. Mat 23:24 Ihr verblendeten Leiter, die ihr Mücken seihet und Kamele verschluckt!
Erwartet Jesus jetzt um die Minze, Dill und Kümmel (gehorsamst) zu verzehnten oder nicht? Müssen wir die "Mücken seihen"?
===============
Hier noch ein Beispiel, wie Jesus selbst die Problematik handhabte:
Mat 17:24 Da sie nun gen Kapernaum kamen, gingen zu Petrus, die den Zinsgroschen einnahmen, und sprachen: Pflegt euer Meister nicht den Zinsgroschen zu geben?
Mat 17:25 Er sprach: Ja. Und als er heimkam, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was dünkt dich, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden den Zoll oder Zins? Von Ihren Kindern oder von den Fremden?
Mat 17:26 Da sprach zu ihm Petrus: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: So sind die Kinder frei.
Mat 17:27 Auf daß aber wir sie nicht ärgern, so gehe hin an das Meer und wirf die Angel, und den ersten Fisch, der herauffährt, den nimm; und wenn du seinen Mund auftust, wirst du einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich.
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Unerträgliche Lasten tragen?
von marjo am 12.07.2014 07:54
Hallo Pal, ist diese Frage rhetorisch und Du hast Deine Beweisführung zur Antwort längst fertig?
viele grüße, marjo
Re: Unerträgliche Lasten tragen?
von Pal am 12.07.2014 11:50Ja, rhetorisch - Beweisführung zur Antwort parat! -
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Unerträgliche Lasten tragen?
von marjo am 12.07.2014 13:00Hallo Pal,
Ok. Danke für die Antwort. Deine Frage ist damit, eher interlektuell, oder bist Du Dir in Deiner Argumentation nicht sicher? Einer rein interlektuelle Debatte würde ich mich nämlich entziehen.
gruß, marjo
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Unerträgliche Lasten tragen?
von tefila am 12.07.2014 13:17Ich verstehe das so wie die meisten hier:
Das, was die Schriftgelehrten und Pharisäer lehrten (ohne es selber zu tun, oder sie taten es um von den Leuten gesehen zu werden (Mt. 23,5) und nach den Geboten richtig war, ließ Jesus in Gültigkeit. Denn das Gesetz muss ja gültig bleiben, um von den Sünden zu überführen.
Allerdings hatten die Pharisäer ja die Gebote auch verändert mit einer Sonderlehre, z.B. hier (Mk. 7,6-12):
Er aber sprach zu ihnen: Wie fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht (Jesaja 29,13): »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen; aber ihr Herz ist fern von mir. Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote.« Ihr verlasst Gottes Gebot und haltet der Menschen Satzungen. Und er sprach zu ihnen: Wie fein hebt ihr Gottes Gebot auf, damit ihr eure Satzungen aufrichtet!
Und hier ein Beispiel dazu:
Denn Mose hat gesagt (2.Mose 20,12; 21,17): »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben.«
Ihr aber lehrt: Wenn einer zu Vater oder Mutter sagt: Korban - das heißt: Opfergabe soll sein, was dir von mir zusteht -, so lasst ihr ihn nichts mehr tun für seinen Vater oder seine Mutter und hebt so Gottes Wort auf durch eure Satzungen, die ihr überliefert habt; und dergleichen tut ihr viel
Ich denke, hier ist eben nicht gemeint, dass die Leute alles tun sollten, was die jüdischen Gelehrten sagten. Aber Voraussetzung ist dann eben, dass das Volk und die Jünger Gottes Wort kannten.
Mal sehen, was Pal sagen will.