Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

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solana

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Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

von solana am 02.09.2014 10:12

Eph 1,11 In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens;

 

In einem anderen Thread haben wir ja über das Thema "Heilsgewissheit" gesprochen und sind nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen.

Ich habe mir die "Differenzen" nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Und mir scheint der hauptsächliche "Knackpunkt" darin zu liegen, dass wir uns nicht so ganz einig darüber sind (vielleicht auch nicht so ganz klare Vorstellungen darüber haben), in wie weit unser "Erbe" schon in diesem irdischen Leben "greifbare Realität" ist.

Oder anders gefragt: Was genau haben wir "jetzt schon" davon und was haben wir noch nicht?
Habt ihr Lust, euch darüber mit auszutauschen?
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

von marjo am 02.09.2014 10:26

Hallo Solana,

zu dieser Thematik steuere ich gerne noch drei Bibeltexte bei:


Römer 4,13+14 "13 Denn die Verheißung, dass er der Erbe der Welt sein solle, ist Abraham oder seinen Nachkommen nicht zuteil geworden durchs Gesetz, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. 14 Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, dann ist der Glaube nichts und die Verheißung ist dahin."

und

Galater 3, 16-18 "16 Nun ist die Verheißung Abraham zugesagt und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: und den Nachkommen, als gälte es vielen, sondern es gilt einem: »und deinem Nachkommen« (1.Mose 22,18), welcher ist Christus. 17 Ich meine aber dies: Das Testament, das von Gott zuvor bestätigt worden ist, wird nicht aufgehoben durch das Gesetz, das vierhundertdreißig Jahre danach gegeben worden ist, sodass die Verheißung zunichte würde. 18 Denn wenn das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht durch Verheißung gegeben; Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt."

und 

Galater 4, 28 "Ihr aber, liebe Brüder, seid wie Isaak Kinder der Verheißung."

viele grüße, marjo 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.09.2014 10:49.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

von Rapp am 02.09.2014 10:45

Um zu erben muss ich nix tun, aber etwas sein, nämlich Kind des Erblassers. Über das Alter des Kindes gibt es da keine Aussage. Schau dir ein Baby an. Es ist ein vollkommener Mensch und dennoch vollständig auf die Hilfe seiner Eltern angewiesen. Sterben seine Eltern erbt es deren Vermögen, auch wenn es das noch lange nicht selbst verwalten und genießen kann. Bis es das selbst kann ist ein Verwalter eingesetzt. Der sorgt für das Wohl, die Ausbildung des Erben bis er fähig ist mit seinem Erbe selbst verantwortlich umzugehen.

Kind und Erbe bin ich, wenn ich Jesus als meinen Retter annehme, also einsehe, dass ich ein völllig verlorener Sünder bin, der auf Gnade angewiesen ist. Da zieht Gottes Geist in mein Herz ein. Je mehr Raum ich seinem Wirken gebe, desto schneller wachse ich eben hinein in das, was Gott für mich bereit hält: ich bekomme die unumstößliche Gewissheit, dass ich gerettet bin. Aber wenn ich mich für Gott öffne gibt er mir noch weit mehr, mehr als ich mir vorstellen und erdenken kann.

Das nenne ich Gottes Wundertüte. Die geh ich jetzt auspacken. Wie viel mir Gott schon in diesem zeitlich begrenzten Leben geben kann hängt mit davon ab, wie viel von meinem alten Wesen ich ihm überlasse. Er ist sicher zu anständig, als dass er sich etwas einfach nehmen würde. Je mehr ich ihm übergebe, desto mehr kann ich hier schon von seiner Herrlichkeit erleben. Was genau liegt also sicher erst einmal bei mir.

Gott ruft jedem zu seinen Raum weit zu öffnen...

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.09.2014 14:14.

solana

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Re: Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

von solana am 02.09.2014 11:01

Vielen Dank, Marjo für die Verse und Willy für die "praxisbezogene" Ergänzung

Hier sind auch noch ein paar Verse:


Röm 8,17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.

1Kor 15,50 Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.

Gal 3,29 Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben.

Mir geht es vor allem darum, was das "als Erbe eingesetzt sein", aber noch nicht "geerbt haben" für uns bedeutet.

Wir sind dadurch "in einen anderen Stand versetzt" worden, sind nicht mehr "Knechte", sondern "Kinder".
Rein äusserlich arbeitet der Erbe aber mindestens genau so viel mit wie ein Knecht, da besteht kein Unterschied.
Und solange er noch "unmündig" ist, empfindet er diese Arbeit genauso als Zwang, als "fremdbestimmte" Tätigkeit.
Erst mit der Mündigkeit ändert sich seine Einstellung, weil er erkennt und versteht.

Gal 4, 1 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, ist zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr ist über alle Güter; 2 sondern er untersteht Vormündern und Pflegern bis zu der Zeit, die der Vater bestimmt hat. 3 So auch wir: Als wir unmündig waren, waren wir in der Knechtschaft der Mächte der Welt. 4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 5 damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen. 6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! 7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.

Das würde ich gerne noch ein bisschen "praktischer" und für uns (be)greifbarer ausarbeiten.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

von MichaR am 02.09.2014 12:11

Denke Willy hat das schon ganz anschaulich praktisch geschildert: es liegt nicht an ihm, sondern an uns wie sehr wir ihn walten lassen - dennoch bleibt es unverdiente Gnade - letztlich gebührt ihm auschließlich die Ehre. Er wird das wollen und vollbringen geben zu seiner Zeit.

Shalom Geschwister!

ach ja,

*...und weil wir Erben sind, bedeutet das für uns auch Verantwortung
* ...und das wir uns entsprechend benehmen, eben gemäß unserer Bestimmung (etwa als "Gefäße des Tempels"geheiligt zu sein)
*... und das wir das Erbe überhaupt erstmal antreten/annehmen und tun....(man könnte es ja auch ausschlagen...nur son Gedanken und Wortspiel)*²

wobei die Frage wäre ob wir das überhaupt täten oder tun würden, denn Gott kann sich ja nicht irren letztlich. Und/Denn "seine Berufungen sind unbereubar"!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.09.2014 13:34.

solana

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Re: Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

von solana am 02.09.2014 13:13

Viellecht noch ein Vers zur "Praxis":

1Petr 3,9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt.

Vieles vom "Erbe" werden wir ja erst in der Zukunft erhalten, weil es hier noch nicht möglich ist, denn:

1Kor 15,50 Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.

Aber schon jetzt können wir uns in unserem Tun als Kinder und Erben unseres Vaters erweisen in unserem Tun.
Und den "Segen erben", der dafür verheissen ist. (zB 5Mo 30,19 Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen....)

Diese Verheissung - Leben und Segen bei Gehorsam - bleibt ja gültig; und sie bezieht sich nicht nur auf das Leben nach dem Tod.
Nur schafft es niemand aus eigener Kraft, den Ansprüchen zu genügen.

Die Gott aber zu Kindern und Erben gemacht hat,

Joh 1, 12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

Die hat er auch dazu befreit, nicht "ihrem Fleisch dienen zu müssen", unter der Herrschaft der Sünde und des Todes zu stehen, sondern die Werke des Gesetzes "mündig" zu tun und in seinem Segen zu leben.
Gruss
Solana 

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

von MichaR am 03.09.2014 09:45

eben...und wenn es auch mal lang dauern mag, da muss man dann die "Schuld" aber in sich selber suchen, auch wenn es vllt. mal 20 Jahre dauern mag, aber man wird letztlich zum sog. "Überwinder", wie  sie etwa in der Offenbarung gesehen werden.

Durch Christus, aus Gnade und das nicht aus uns, damit sich keiner rühme....

Shalom Geschwister! 

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

von Wintergruen am 04.09.2014 10:39

Liebe Solana 

im anderen Thread schreibst du :

So ist es mit dem "Glauben", der keine Werke nach sich zieht, der sich im "realen Leben" gar nicht auswirkt, sondern nur in einer "Überzeugung" besteht, "dass es etwas Verborgenes gibt". Aber das Verborgene ist und bleibt zeitlebens verborgen - auch für ihn selbst.

 wie jetzt ???? Waltet die Gnade hier nun doch nicht ? Es hieße doch immer vorher.. als der Mensch seinen alten Menschen abgelegt hatte und den neuen annahm, wiedergeboren und Jesus angenommen hat.. das Erbe schon hat, weil er von da an geistig lebt.. aber jetzt wiederum, wenn er keine Werke vorzuweisen hat, dann bleibt zeitlebens alles verborgen ?? aber warum ? Wir sind alle Sünder... wo bleibt die Gnade ?

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solana

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Re: Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

von solana am 04.09.2014 11:04

Wintergruen schrieb:

dann bleibt zeitlebens alles verborgen ?? aber warum ? Wir sind alle Sünder... wo bleibt die Gnade ?

Liebe Wintergruen
Wo siehst du da ein Fehlen der Gnade?
Die Gnade ist doch, dass es "da" ist - das neue Leben in seiner ganzen Fülle, als lebendig Quelle, die sprudelt.
Aber niemand wird "zwangsbeschenkt", wer nicht trinkt, dem wird nichts eingeflösst, der bleibt halt durstig und arm in seinem "Bettlerkleid in der Hundehütte" sitzen.
Das bedeutet aber nicht, dass das Fehlen guter Werke unsere Rettung in Frage stellt:

1. Kor 3, 15 Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.

Gruss
Solana 

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?

von Wintergruen am 04.09.2014 11:23

Liebe Solana 

dann ist es doch nicht schlimm, wenn demjenigen alles zeitlebens alles verborgen bleibt. Er wird so oder so durch die Gnade gerettet...Auf die Ewigkeit kommt es doch an,, denn das hiesige Leben ist spätestens nach 120 Jahren vorbei ...

LG 

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