"Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

1  |  2  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


pray

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 973

"Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

von pray am 15.03.2022 14:42

Hallo zusammen, hallo liebe Burgen,

 

ich mache zu Burgens Bedenken mal ein neues Thema auf:

Burgen schrieb: Ein Mensch, frisch zum Glauben gekommen, erzählt einem anderen Menschen begeistert: Oh, ich habe heute 10 Min gebetet. Der andere Mensch sagt daraufhin: was? ich bete jeden morgen ab 4 oder 5 Uhr 4 std täglich. Wie wird sich der junge Christ wohl fühlen?


Das ist eine gute Frage und ich würde sagen, es gäbe mindestens 2 Möglichkeiten:

Entweder der frisch Gläubige fühlt sich klein und minderwertig mit seinem Gebet oder er bewundert die Ausdauer, ist dran interessiert, was der andere Christ vielleicht so lange betet und findet das gut.

Es ist aber nun mal so, dass es auch lt Bibel unterschiedliche "Reifegrade" gibt: Kinder, junge Männer, Vater.
Hier finde ich das Thema super angegangen:

https://das-wort-der-wahrheit.de/2017/03/kindlein-juenglinge-vaeter-stufen-geistlicher-reifung-nach-dem-1-johannesbrief/

Natürlich sollte man lt Bibel nicht um Meinungen(!) streiten (!) , was nur dazu dient, andere zu verwirren. Auch nicht mit der Freiheit die man hat (z.B. Fleisch zu essen) denen zum Anstoß werden, die es für sich vor Gott anders sehen. d.h. meiner Meinung, den anderen auch in seinem Verständnis zu respektieren.

Aber ich glaube, dass wir auch nichts überdramatisieren sollen, denn:
Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und durch ihn kommt niemand zu Fall. (1. Joh. 2,10)

Antworten

pray

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 973

Re: "Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

von pray am 15.03.2022 15:13

Diese Woche bin ich hier eifrig dabei, was ich sonst ja nicht so zeitlich auf die Reihe bekomme, aber deswegen fällt mir noch etwas ein:

 

Ich finde einen christlichen Smalltalk nett aber finde es auch ganz schön, wenn ich von anderen Christen lernen kann und die sich zum Gesagten sogar die Mühe machen, die Bibelstellen zu nennen und womöglich sogar noch hinzuschreiben. Wenn mich ein Beitrag überfordert, muss ich ihn ja nicht lesen.
Selbst wenn wir (nicht nur) in einem Forum nicht immer gleich wissen, welch Geistes Kind wir vor uns haben, finde ich, dass man im Austausch eine wichtige Sache lernen kann, nämlich durch den Gebrauch geübte Sinne zu haben, Gutes und Böses zu unterscheiden. (Hebr. 5,14)

Und vor allem wie schön es ist, wenn uns die Geistliche Frucht Freundlichkeit auszeichnet.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.03.2022 15:14.

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5167

Re: "Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

von Cleopatra am 15.03.2022 19:21

Hallo pray, 

grundsätzlich denke ich zu diesem Thema:

- es ist wunderbar, wenn es unterschiedliche Wünsche und Interessen gibt, dass man diese miteinander teilen kann. 
Wie du schreibst- der eine ist ja eben so, der andere ist so.

Zum Beispiel hatten wir letztens hier das Thema "Frauen in der Gemeinde". Da habe ich mich sehr interessiert- ich meine auch mit dir gemeinsam- in dieses Thema eingelesen und wir haben gemeinsam dazugelernt.
Wen das Thema dann also nicht interessiert, der hat es vermutlich nicht verfolgt.

Dies gilt bei intensiven Recherchen, aber auch bei "lockereren Themen".


Ich sehe aber auch die Art und Weise, wie man mit "Jung-Gläubigen" umgeht ein wenig differenzierter, bzw "strenger".

In Römer 14 beschreibt Paulus den Umgang mit "Schwachen". Hier möchte ich auf keinen Fall "Frischbekehrte" oder "Zweifelnde" als "schwach" betiteln, sondern den Schwerpunkt auf den Umgang setzen.
Wie wurde geboten, mit ihnen umzugehen?
Was wurde erwartet?

Ich denke, dass Demut hier eine große Rolle spielt, auch Geduld und vor allem Freundlichkeit.

In unserer Gemeinde gibt es mehrere ältere Ehepaare. Wenn ich diese so beobachte, wie sie mit Situationen oder Themen umgehe, dann kann ich nur schweigend staunden: Diese Souveränität, Geduld, Freundlichkeit.

Zum Beispiel habe ich einmal mitbekommen, als Teenager über ein medizinisches Thema geschimpft haben. Diese Teenager waren sich sehr sicher, Recht mit dem Inhalt zu haben. 
Ein älterer Mann- er ist Arzt in Pension, macht heute noch Vorträge und überzeugt mit großem Wissen- lächelte diese Teenager an und sagte erstmal nichts.
Ja- er wusste es definitiv besser als die Teenager, da er ja studiert hatte und die Erfahrung hatte. Aber- er berichtigte nicht und sagte nichts.
Als er mal zur Meinung dieses besprochenen Themas gebeten wurde, gab er sein Wissen weiter, ohne auch nur eine Andeutung von "Berichtigung" zu machen. Schlicht, ruhig und ohne auf eine Argumentation, die genannt wurde, einzugehen. 
Wer dabei war, hat gemerkt, dass es hier darum ging, eine Frage zu beantworten, aber den Stolz der Teenager nicht zu verletzen.

Solche Situationen sind mir so große Beispiele. 
Ich selbst versuche, davon zu lernen, indem ich nun im Alltag meine Meinung zu vielen Dingen garnicht groß nenne, sondern zuhöre.
Wenn ich um meine Meinung gebeten werde, versuche ich sie mit der inneren Haltung wiederzugeben, dass jedem offen ist, diese Meinung zu übernehmen oder eben auch nicht. 

Natürlich ist diese Möglichkeit im Alltag anwendbar.
In einem Diskussionsforum- pray, du sprichst ja das Forum mit an- geht das natürlich schlecht, dass man dann nichts schreibt und nur lächelt, sich dann aber wundert, dass einen keiner nach der Meinung fragt ;-D

Hier denke ich, dass insgesammt überall, zu jederzeit und immer Freundlichkeit und Respekt an oberster Stelle stehen sollte.
Wenn "Babychristen", wie du sie beschreibst, sich trauen sollen, ihre Fragen oder Zweifel anzusprechen, dann benötigen sie auch das Gefühl der Annahme und Wertschätzung, ohne verurteilt oder belächelt zu werden.
Das finde ich total wichtig.

Und wenn ich nun zum zweiten Teil deiner Überschrift komme, so denke ich gerade: "Und wo ist der Unterschied da zu den "alte Hasen-Christen"?

Eigentlich fällt mir da gar kein großer Unterschied ein, wird mir gerade klar.

Denn auch, wenn man sich zB ganz intensiv um Wortbedeutung, Herkunft, ja, eben so ganz tiefgehende, "studierende" Antworten bemüht- dann sollte ja hier genauso die Annahme, die Wertschätzung und der Respekt mit Freundlichkeit da sein.
Denn auch da ist es ja gar nicht wichtig, ob man quasi "Recht hatte und alle haben es jetzt erkannt", um es simpel auszudrücken- ihr wisst schon, wie ich das meine, denke ich-, sondern genauso um das Dazulernen, studieren, gemeinsam Herausfinden.

Das sind so meine allgemeinen Gedanken zu diesem Thema.

Liebe Grüße, Cleo


PS: Schön, dass du diese Woche zeitlich mehr und öfter hier sein kannst!

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: "Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

von Burgen am 15.03.2022 19:43



Soweit mir bekannt werden "Babychristen" genannt Menschen,
die gerade an Jesus zum Glauben gekommen sind und in ihr Herz eingeladen haben.  

Sie sind also sehr neu neugeboren, wie ein Baby. 
Haben zunächst die Fundamente des Glaubens zu lernen. Müssen erst in das neue Leben hineinwachsen. 

Und die verantwortlichen Gemeindeglieder sollten von einer neugeborenen Person nicht erwarten, 
dass sie gleich Verantwortung verschiedener Bereiche tragen können, auch wenn es den Eindruck 
machen sollte. 
Das würde langfristig zu einem "Verbrennen" führen. 

Denke, dass da besonders Menschen gefährdet sind, die erst im Erwachsenenalter zum Glauben mit Jesus 
kommen. Besonders solche, die im Alltag schon einen verantwortungsvollen Posten haben. 


Antworten

pray

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 973

Re: "Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

von pray am 15.03.2022 20:01

Liebe Burgen,

 

ohh, ich bin grad' am überlegen, ob ich das Wort Babychrist lieber nicht hätte nehmen sollen, es ist ja so der "Sprachjargon", aber doch abzuleiten von dem Bibelwort:
...und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, auf dass ihr durch sie wachset zum Heil (1. Pt. 2,2)

Vorher in Vers 1 steht aber was noch von den "neugeborenen Kindlein" gefordert ist, das ist ja schon ein Anspruch: So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede.


Was ist Milch für Neugeborene?

Ich würde sagen, das sind also die Anfangsdinge vom Glauben (über Jesus als Weg zu Gott, die Lehre vom Taufen usw):
Und ihr, die ihr längst Lehrer sein solltet, habt es wieder nötig, dass man euch die Anfangsgründe der göttlichen Worte lehre und dass man euch Milch gebe und nicht feste Speise. Denn wem man noch Milch geben muss, der ist unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein kleines Kind. Feste Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben, Gutes und Böses zu unterscheiden. (Hebr. 5,12 ff)

Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihr's noch nicht, denn ihr seid noch fleischlich. Denn wenn Eifersucht und Zank unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und lebt nach Menschenweise? (1. Korr. 3,2)

 

Was ist feste Speise?

Weiß ich nicht zu erklären...

Antworten

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: "Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

von Burgen am 15.03.2022 20:08


Paulus zB spricht zu den Galatern und fragt sie, warum sie denn sich von seinem, 
des Paulus Evangeliumsverkündigung, abgewandt haben. 

Und dann entfaltet er nochmal ganz neu sein Evangelium: 

19 Nun bin ich aber durchs Gesetz dem gesetz gestorben, um Gott zu leben. 
20 Ich bin mit Christus gekreuzigt, und doch lebe ich; 
aber nicht mehr ich, sondern Christus in mir. 
Was ich aber jetzt im Fleisch [im natürlichen] lebe, das lebe ich im Glauben an den  
Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. 
21 Ich verwerfe die Gnade Gottes nicht; ...  

Schlachter, Gal 2, 19-21a 

Gal 1,6 
Mich wundert, dass ihr euch so schnell abwenden lasst von dem, der euch durch 
die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium. 

:::::::: 
Ich glaube, das kann recht leicht in unserer heutigen Zeit geschehen. 
Auch durch die Online-Medien, die ganze Vielfalt. Das kann zur Belastung für einen 
jungen, neugeborenen Christen werden. 

Natürlich hat auch dies gute Seiten. Die Reife und das Leben im Geist ? 
Womit wird der junge Christ geistlich oder fleischlich essen. Wo holt er sich Brot und Wein? 

naja. das sind nur Gedankensplitter. Das sind ja alles auch lern- und erwachsen werdende 
und zu durchlebende Zeiten. 


Antworten

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: "Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

von Burgen am 15.03.2022 20:32



Jetzt habe ich gerade deine Fragen gelesen zwischen meinen beiden Beiträgen. 

Feste Speise ist ganz sicher "unter dem Wort bleiben", das ist auch so ein frommer Ausdruck. 

Damit ist aber gemeint, nicht nur 'einfach' lesen und dann Tagesschau anschauen , so ähnlich. 

Sondern graben im Wort - wie wir hier ja auch tun. Schriftstellen herausschreiben, darüber meditieren, 

sinnieren und im Gespräch mit Jesus/Gott sein. Ihn bitten, das Gelesene, Geschriebene auf dem Zettel oder so 

mit Inhalt füllen. 

Leah wird das, wie auch geli, einfacher erkläen können.
Mir kommen da eher Bilder, die ich dann in Gedanken male. 

Für mich ist feste Speise den Plan Gottes von vorne bis hinten zu wissen und daran festhalten, 
auch wenn ich das Wort gerade nicht selber verstehe. 
Und diese feste Speise "hole" ich mir von für mich autorisierten Menschen. 

Andererseits geht mir, besonders morgens, sozusagen oft ein Licht im Innern auf, 
während ich meine Tagesrationen 'durcharbeite' ;) 
Mein Herz braucht diese Zeit und tut mir selbstverständlich gut. 

Da hat jede/r so seine gewissen Routine zu entwickeln. 
Eine frühere Bekannte forderte mich mal auf, die Bibelsprüche nach Stichworten aufzuschreiben. 
Damals verstand ich es nicht und so wie sie es mir beibrachte, mag ich es auch nicht. 

Den Römerbrief ZB habe ich erst hier im Forum lieben gelernt - durch Pal damals, aber erst viel später 
wurde mir es geöffnet von Jesus. Und der ist echt feste Speise. 

Und natürlich Jesaja, den liebe ich auch, Daniel, Hiob - alles durch die Verkündigung hören. 
Und eben den Schöpfungsbericht ;) , oh, ich liebe Gottes Wort ... wie ihr ja auch. 
Und das ist feste Speise - Liebesspeise. 




Antworten

pray

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 973

Re: "Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

von pray am 15.03.2022 22:34

Mir ist gerade auch noch eine Idee gekommen:

Milch kann man einfach leicht schlucken und feste Speise muss man durchkauen. 

Antworten

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5167

Re: "Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

von Cleopatra am 16.03.2022 07:29

Guten Morgen, 

interessante Gedanken sind hier schon zusammen gekommen.

Mir fällt gerade so spontan noch der gedanke ein, dass ein baby nur diese Milch trinken muss, in der alles Lebenswichtige drin enthalten ist.

Bei Nahrung muss man sich etwas umstellen- da sollte nicht nur das Brot, sondern auch mal was Käse, mal was Gemüse und so weiter gegessen werden, um ausgewogen und von allem etwas zu haben- je nach täglichen Bedarf des Körpers. 

Liebe Grüße, Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten

Leah

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 587

Re: "Babychristen" / "Alte Hasen -Christen"

von Leah am 16.03.2022 08:43

Da fällt mir ein weiterer Punkt in.

Wenn ein Baby noch Milch trinkt, dann geht es erst einmal darum zu lernen und zu wachsen.

Wenn es dann feste Speise braucht, geht es um Erziehung, Erprobung und altersgemässe Aufgaben...


Das Evangelium, Was muss ich tun, um errettet zu werden. Klick

Antworten
1  |  2  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum