Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

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angel121

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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

von angel121 am 22.04.2017 11:04

@ Pal
Also von genesendem heilsamem Hass habe ich noch nie was in der Bibel gelesen.Hass zählt gemäss Gal.5.20 zu den Werken des Fleisches, nicht des Geistes.
Falls du Römer 12.9 aufführen willst, da ist wohl "meidet" das Arge, hanget dem Guten an gemeint. Wer hasst schadet nicht selten der eigenen Gesundheit, lässt es somit ja an Liebe zu sich eigentlich mangeln. Doch die Liebe soll ja echt und nicht falsch sein (auch Röm.12.9) zu andern und zu sich selbst und insbesondere zu Gott.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.04.2017 11:06.

Pal

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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

von Pal am 22.04.2017 11:17

angel:
Also von genesendem heilsamem Hass habe ich noch nie was in der Bibel gelesen.
Hass zählt gemäss Gal.5.20 zu den Werken des Fleisches, nicht des Geistes.

chestnut:
Also Selbsthass, im Sinn von Selbstverachtung wird in der Bibel nicht gelehrt.

Dürfte ich euch fragen: Was macht ihr Beide eigentlich mit der in eurem Fleisch wohnenden Sünde? - Mit euren Egolüsten?

Sagt ihr dazu auch:
ich muß meine Sünde "zurückstellen"  Behalte nur immer deine Selbstwertschätzung 

Da trifft meiner Meinung nach das erwähnte alte Kinderlehrbuch mehr zu, als das moderne, humanistische Selbstbild.



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Pal

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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

von Pal am 22.04.2017 11:28

Ich für meinen Teil denke, wenn ich GOTTES HASS auf das Böse verstehen und fühlen könnte, dann wäre ich IHM weit näher!

Es sei denn, ihr meint Gottes Liebe kann gar nicht hassen?

==============

Wenn ich zB an Satan selbst denke, dann gilt für mich:

Psa 139:21 Sollte ich nicht hassen, die dich, HERR, hassen, und keinen Abscheu empfinden vor deinen Widersachern?

Und diese Herzens-Einstellung halte ich für ein Produkt göttlicher LIEBE!

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solana

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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

von solana am 22.04.2017 11:43

Pal schrieb:

Ich für meinen Teil denke, wenn ich GOTTES HASS auf das Böse verstehen und fühlen könnte, dann wäre ich IHM weit näher!


Hallo Pal
Ich dachte, wir reden über den Menschen, den Gott gut geschaffen hat und den er liebt.
Oder ist der Mensch für dich der Inbegriff des Bösen?

Gott liebt uns so sehr, wie wir es gar nicht ermessen können.
Wie kann ich denn dann hassen, was Gott so sehr liebt?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in seinem Sinne ist ....
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

von Pal am 22.04.2017 12:03

Solana:
Ich dachte, wir reden über den Menschen, den Gott gut geschaffen hat und den er liebt. Oder ist der Mensch für dich der Inbegriff des Bösen?

Nein, nein, das wäre ein schlimmes Mißverstehen! Gott liebt den Wiedergeborenen - lebendig werdenden Geist eines Menschen, nicht dessen abscheuliches Naturell!
So möchte ich betonen, das da nichts liebenswertes in dem fleischlichen Egomonster herrscht, das tod ist in seiner Sündenlüsternheit! Aber auch rein gar nichts!
Oder meinst du, unser Schöpfer liebt das Böse, welches in unserem "Todesleib" (Röm.7) sein Unwesen treiben möchte?

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solana

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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

von solana am 22.04.2017 12:55

Pal schrieb: O

der meinst du, unser Schöpfer liebt das Böse, welches in unserem "Todesleib" (Röm.7) sein Unwesen treiben möchte?

Paulus drückt das so aus: Röm 7, 17 So tue ich das nicht mehr selbst, sondern die Sünde, die in mir wohnt.

Er distanziert sich von diesem Teil seines (alten) Selbst und sieht sich dem gegenüber als "gestorben" an.
Er steht nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde, gehört nun einem neuen Herrn - und zwar ganz.

Da ist nicht ein hassenswerter Rest, mit der er sich noch als "Selbst" identifuizieren würde, alles Alte ist "gestorben". 
Natürlich ist die Sünde nach wie vor hassenswert. Aber das "Selbst", der Mensch ist nicht mehr ihr Eigentum und muss sich auch nicht damit "identifizieren".

Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.

Die Sünde bekommt nur dann Macht, wenn wir sie ihr geben - dh, wenn wir an unseren Verfehlungen festhalten und uns mehr damit identifizieren als mit Gottes liebender Vergebung und Gnade.

Beim "Selbst"-Verständnis ist immer die Frage: "Womit identifiziere ich mich mehr, worauf gründet sich meine Identität?"
Und das Fundament kann nur entweder das von mir Hervorgebrachte (Gutes und Schlechtes) sein oder das, was Gott in mir schafft. Entweder geht es um meine Ehre und das von mir "Geschaffene" oder Gott bekommt alle Ehre - und dann ist da nichts Hassenswertes mehr in seiner Neuschöpfung.

Röm 8,1 So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
...
29 Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.

Was fällt mehr ins Gewicht bei deinem Selbstverständnis - deine Schwäche und dein Versagen, was dir noch fehlt zur Vollkommenheit oder Gottes Werk in dir?
Meinst du, Gott hasst dich, weil er sein Werk in dir noch nicht vollendet hat?

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

von Pal am 22.04.2017 13:17

Ich möchte es einmal so beschreiben:

Es gibt für den allerheiligsten Gott nur ein einziges Fleisch und Blut welches IHM liebenswert ist. Und das ist der Leib Christi und das Blut, welches wir ja im Abendmahl zu uns nehmen.

Alles andere "Fleisch" hat seinen Weg vor dem Allergerechtesten verdorben. (1Mo.6,12)

Somit gibt es nichts Gutes in mir selbst, als nur allein das "neue Blut und Leben" Christi. => sprich sein Geist in mir.
Sind wir, liebe Solana, uns so weit einig? -

Was du dann über deine Identität schreibst, kann ich voll und ganz bejahen! Da hast du recht!

Solana:
Meinst du, Gott hasst dich, weil er sein Werk in dir noch nicht vollendet hat?

Nein, ER wird ja wohl nicht seinen Geist in mir hassen!
ER liebt SEINEN Geist in mir und das ist mein (echtes) Leben.

Dennoch bleibt etwas in mir, was ich Tag für Tag an einem Galgen / Kreuz halten muß => Sünden-ego-lust gilt es nach wie vor zu bekämpfen, zu hassen, zu verabscheuen, zu kreuzigen, zu verleugnen, zu sterben... brauchst du dazu die passenden Bibelstellen?

liebe Segenswünsche an deine neue Identität in Christus, die dermaßen liebenswert ist! 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.04.2017 13:51.

Pal

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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

von Pal am 23.04.2017 05:40

chestnut:
Noch zu Zeiten unserer Grosseltern wurde das so gelehrt und leider manchmal auch noch so verstanden. Wenn sich ein Kind über eine gute Schulnote freute und daheim davon erzählte, war sich darüber freuen bereits falsch, denn dies war bereits Stolz. Das Beispiel ist aus einem rund 100-jährigen Andachtsbuch für Kinder entnommen, das mir vor einiger Zeit in die Hände kam.

Diese deine Beschreibung finde ich eigentlich sehr gut um den Perspektivwechsel zu verdeutlichen, den wir heute vornehmen.
Heute muß dem Kindlein seine eigene Leistung betont als Wertschätzung seiner Selbst unterbetoniert werden. Du bist klasse, du bist wertvoll! Freue dich deiner selbst! Sei stolz auf dich! Entdecke deine Talente... etc.
Da kann dann die "Kugel nach hinten losgehen", um nur aufgeblasene Selbstverherrlichung zu erzeugen.

Natürlich kann man auch auf dem Pferd seiner anderen Seite runter fallen. Um das (arme) Kind nur abzutakeln...
Doch darum ging es diesem alten Andachtsbuch sicher gar nicht. Nur das wir heute geneigt sind es so aufzufassen.
Es kann gut sein, das dies Andachtsbuch näher an der Bibel liegt, wie wir heute, die wir nicht mehr von Gottes Hass auf das Böse reden möchten, sondern nur auf "Gottes Vermeidung des Bösen" etc. etc.
Die Grundwahrheit des verabscheuungswürdigen, ekelhaften, horrormäßigen wird heute sehr gerne abgeschwächt...

Hier ein biblisches Beispiel:
Jak 4:16 Nun aber rühmet ihr euch in euren Großtuereien. Alles solches Rühmen ist böse.
Um welch sündhaften Hochmut ging es denn hier?
Folgender Tatbestand wird damit angeklagt:

Jak 4:13 Wohlan denn, die ihr saget: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt gehen und daselbst ein Jahr zubringen und Handel treiben und Gewinn machen;

Da würden wir doch heute sagen: Das ist doch keine Vermessenheit, sondern nur ganz logisches, nützliches Manegment!

Doch dies Selbstverständnis des Selbermachens war vom Sündenvirus infiziert und gottwidrig!
Denn die richtige Einstellung lautet:

Jak 4:15 statt daß ihr saget: Wenn der Herr will und wir leben, so werden wir auch dieses oder jenes tun.

Auf so eine "Kleinigkeit" legt die Bibel solchen Wert. - Und du und ich? -

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chestnut
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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

von chestnut am 23.04.2017 13:13

chestnut: Also Selbsthass, im Sinn von Selbstverachtung wird in der Bibel nicht gelehrt.

Pal: Dürfte ich euch fragen: Was macht ihr Beide eigentlich mit der in eurem Fleisch wohnenden Sünde? - Mit euren Egolüsten?

Es besteht ein Unterschied zwischen mir als Person und meinen Taten.

Wenn mich jemand z.B. tadelt, dann geht es nicht um mich als Mensch sondern um meine Taten. Ich muss für mein Handeln Verantwortung übernehmen, nicht für meine Existenz.
Deshalb muss ich meine Existenz nicht hassen... aber meine Taten (Sünde), die darf ich zu Jesus bringen.

Chestnut



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geli
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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

von geli am 23.04.2017 16:08

Chestnut: Es besteht ein Unterschied zwischen mir als Person und meinen Taten.

Ja, und genau das hilft mir, mich nicht selbst zu "verdammen" - dem Bibelwort zu glauben: "Da ist keine Verdammnis mehr für die, die in Christus Jesus sind".

Und ich denke, es besteht auch noch einmal ein Unterschied zwischen mir als "fleischlicher" Person, die ich vor meiner Bekehrung war, und mir als "geistlicher" Person - als "neue Kreatur", die ich nach meiner Bekehrung und Wiedergeburt nun bin.

Nicht mehr ich - also meine alte, fleischliche Person - lebt in mir, sondern es ist nun Christus, der in mir lebt und der mit mir eine unlösbare Verbindung eingegangen ist. Er ist nun "mein" Leben - mein neues, geistliches Leben - mein "Ich".

Dieses neue, geistliche Leben, das "ich" nun geworden bin - das ist es, was Gott sieht und das er liebt. Und das auch ich lieben darf - denn es ist ja sein Leben, es ist er selbst!

Wenn ich nun sündige, ist es nicht dieses neue "Ich". Sonst würde ja Jesus in mir sündigen - und das ist unmöglich.
Mir hilft diese Differenzierung sehr, um nicht immer wieder neu in "Verdammnis" zu geraten.

Mein altes, fleischliches ich ist es, das mit Christus gekreuzigt ist - es ist gestorben und muss immer wieder neu sterben, sobald es sich rührt.

Aber dieses alte ich hat mit mir, der neuen Kreatur, nichts mehr zu tun, obwohl es manchmal mit den "Taten" Dinge tut, die "ich" - die neue Kreatur - gar nicht tun will.

Ich denke, es ist wichtig, diese neue Kreatur, dieses neue "Ich" im Glauben zu erkennen und anzunehmen. Nur dieses neue "Ich" ist fähig, auch den Nächsten zu lieben, denn es ist ja Christus selbst, der in diesem neuen "Ich" lebt und der seine eigene Liebe in uns gepflanzt hat.

Lg, geli

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