Nächstenliebe!
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tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Nächstenliebe!
von tefila am 28.05.2014 22:40Liebe geli,
ich glaube, ich habe das schon mal hier im Forum geschrieben. Aber ich weiß nicht wo und ob du es gelesen hattest.
Mir will es manchmal auch so gehen, dass ich für bestimmte Menschen keine Liebe aufbringen kann. Dann half mit ein Satz der in der Predigt bei der Heilsarmee enthalten war:
"Glaubst du, dieser Mensch hat Gottes Liebe nicht verdient?"
Oh, wenn ich das so über den "ungeliebten" Menschen denke, dann kann ich gar nicht anders, als ihn mit Gottes Liebe zu sehen.
Wir sind alle manchmal ziemlich unterschiedlich, aber vielleicht spricht dich das ja auch so an.
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Nächstenliebe!
von geli am 28.05.2014 16:04Hier in diesem Thread wurde einige Wochen nicht geschrieben. Freilich, die Liebe äußert sich auch in kleinen Dingen. Aber ich fürchte, wenn wir sie auf jene kleinen Dinge beschränken, dann ist das nicht genug. Für mich bedeutet es einen permanenten Kampf, Liebe zu gewinnen und zu leben. Oft gelingt es mir nicht. Aber die Liebe ist das Leben. Sind wir nicht in der Liebe, so haben wir das Leben nicht. Wir bleiben in Gott, indem wir in der Liebe bleiben. Aber eben dies ist für mich ein permanenter Kampf, in Gott zu bleiben, in der Liebe zu bleiben. Wo dies nicht gelingt, bin ich sehr betrübt.
"Einige Wochen nicht geschrieben?"
Du schreibst: "Oft gelingt es mir nicht".
Ich denke, wir alle bleiben hinter dem zurück, was (eigentlich) der Massstab Gottes ist. Niemand schafft es, Gottes Liebe vollkommen auszuleben und weiterzugeben - zum Glück sind wir ja aus Gnade gerettet... - und nicht deshalb, weil wir vollkommen sind.
Aber Du hast recht - wenn ich merke, dass ich zuwenig Liebe (oder gar keine ) für bestimmte Menschen habe, dann macht mich das traurig. Und dann bitte ich Gott - wie es schon jemand anderes geschrieben hat - dass er mich diesen Menschen mit seinen Augen sehen lässt.
Selbst wenn ich keine Gefühle der Liebe für Jemanden habe, dann kann ich mich aber dennoch entscheiden, freundlich zu sein und nach Möglichkeit etwas Gutes für diese Person zu tun.
Was das "Weitergeben" von Liebe betrifft, da gebe ich (wie auch an anderen Stellen) das weiter, was ich HABE - so wie der kleine Junge seine 5 Brote und seine 2 Fische geteilt hat. Auch wenn das nicht allzu viel war für 5000 Menschen...aber Jesus hat diese Gabe angenommen und es gebraucht, um all diese Menschen satt zu machen.
Genauso vertraue ich darauf, dass er auch meine Gaben nimmt und dass er sie gebrauchen kann.
Du schreibst, wie man Liebe weitergeben kann, wenn man gerade selbst Probleme hat und einfach "nichts" zum Weitergeben hat.
Ich denke, auch das darf sein - denn es heißt ja: "Einer trage des anderen Last".
Es darf im Leben eines Christen auch Zeiten geben, wo er nichts hat - und ich denke, Gott sieht das.
Ich muss als Christ nicht immer nur "tragen", sondern ich darf mich manchmal auch "tragen" lassen. Solche Zeiten hab ich schon oft erlebt, und auch erlebt, dass Gott mir dann jemanden über den Weg geschickt hat, der mir z.B. zugehört hat, der mir geholfen hat, oder was auch immer. Jedenfalls hab ich erlebt, dass Gott auch für mich sorgt, wenn ich selbst einfach "Nichts" mehr habe.
Ich denke, Christsein ist nicht nur "Geben", sondern es ist "Geben" und auch "Nehmen".
Es gibt Zeiten, in denen ich auch einfach nur mal "Nehmen" - oder "Annehmen" darf - das geht manchmal bei uns Christen etwas "unter".
Manchmal fällt es mir schwerer, "anzunehmen" als zu "geben".
"Anzunehmen" muss auch gelernt werden - zumindest ist das bei mir so.
Lg, geli
Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Nächstenliebe!
von Merciful am 28.05.2014 14:47Liebe Geschwister!
Ich habe zunächst überlegt, in welchen Bereich des Forums ich diesen Thread hineinstellen soll. Nun habe ich mich für den Treffpunkt Kirche und Gemeinde entschieden.
Zwar ist das Gebot der Nächstenliebe (auch) an den einzelnen Menschen gerichtet. Jedoch ist die Liebe insbesondere das Merkmal der Gemeinde Jesu. Der Kirche ist die Liebe Gottes anvertraut und diese soll die Liebe bewahren, üben, weitergeben.
Wie könnte dies konkret aussehen?
Es geht mir hier weniger darum zu klären, wie wir liebende Menschen werden können, wie wir von Eigensucht und Egoismus frei zu werden vermöchten. Ich setze hier voraus, dass wir die biblischen Grundlagen kennen, dass wir durch den Glauben, durch das Wirken des Geistes Jesu wiedergeboren sind und die Liebe Gottes erfahren und empfangen haben. Der Blick soll hier konkret auf das Tun gerichtet sein, auf die Werke der Liebe, auf die Ausgestaltung des Auftrags Jesu, seine Worte zu bewahren und gemäß seiner Worte zu handeln.
Nächstenliebe, Bruderliebe, Nachfolge Jesu, Dienst Gottes - wie können wir dies in der heutigen Zeit konkret leben? Vielleicht können wir darüber ein wenig ins Gespräch kommen?
Dieser Thread tut mir momentan nicht gut. Denke, wir sind wieder vom Thema abgewichen. Habe daher meinen Eingangsbeitrag nochmal zitiert.
Es geht mir hier um die Liebe, nicht um Nöte oder das Ego.
Wir haben Gottes Liebe erfahren und empfangen. Mit dieser Liebe gilt es in Verbindung zu bleiben.
Gottes Liebe heilt unsere Not und besiegt auch unser Ego.
Darum lasst uns doch den Blick auf die Liebe Gottes richten!
Wo wir nicht in dieser Liebe sind und aus ihr leben, können wir ohnehin nicht Liebe üben.
Ich lese gerade eine Predigt von John Wesley. Seine Worte helfen mir sehr, mich immer wieder neu auf diese befreiende Liebe ausrichten zu lassen und aus ihr zu leben.
Merciful
Re: Nächstenliebe!
von regulus am 28.05.2014 13:53Nächstenliebe heißt nicht immer nur geben und helfen, sondern auch wie Henoch oben schon erwähnte, das Ego besiegen und das auf eine andere Art. Denn oft sollte man schweigen statt streiten, hinnehmen statt abwehren, gelassen bleiben , sich eher auf die Zunge beißen, als einen Kommentar zu geben, die Eigenliebe so abstumpfen, dass man nicht mehr beleidigt und verletzt werden kann, denn die Liebe rechnet das Böse nicht zu sagt Paulus.
Das Aufgezählte ist bei weitem nicht alles, aber es zeigt, das die meiste Arbeit bei einem selber passieren sollte und der Nächste, der das merkt, wird erstaunt sein und fragen und ich fange dann erst an von Jesus und der Liebe zu sprechen.
Ich habe kaum Umgang oder Berührung mit armen Menschen in meinem Umfeld, aber eben mit solchen, an denen ich meine Eigenliebe abstumpfen kann und soll und wenn ich auch materiell helfen soll, dann schickt mir Jesus solches, und das ist auch häufig genug. Ich erlebe es so wie Henoch,
Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Nächstenliebe!
von Merciful am 28.05.2014 13:37Dies ist aber nicht die Frage dieses Threads. Ich sage nur, wenn ein Mensch eine (große) persönliche Not zu bewältigen hat, so hat er unter Umständen um so mehr zu kämpfen, dennoch zu lieben und für andere da zu sein.
Sei die Not nun psychisch oder körperlich oder sozial oder materiell, immer zieht sie unsere Aufmerksamkeit auf sich, wodurch wir in einen Kampf versetzt sind, der darin besteht, dass wir unsere Zuflucht bei Gott nehmen, den wir um Erlösung aus der Not ersuchen.
Wobei ich dies nicht so verstehe, dass wir nur und ausschließlich beten und bitten und ansonsten passiv bleiben. Sondern es ist auch ein Ringen mit Gottes Wort, ein Bemühen, die Not zu bezwingen oder zu beseitigen durch das angemessene, zielgerichtete Verhalten.
Dieses Streben und Trachten nach dem Reich Gottes wird angefochten und behindert durch mancherlei Nöte und Sorgen. Nicht allein aber durch diese, sondern auch durch Begierden.
Merciful
Re: Nächstenliebe!
von solana am 28.05.2014 12:18Die aufforderung zut nächstenliebe ist eine herausforderung. Und sie ist nicht unmöglich zu realisieren, selbst unter widrigen umständen.
Da muss ich dir recht geben, Greg.
Ich bin früher viel gereist und habe unter wirklich armen Menschen wesentlich mehr Nächstenliebe gesehen als bei uns im reichen Europa.
Sogar um offensichtlich reiche Touristen ("reich" im Verhältnis zu ihnen) haben sich die Armen gesorgt - es hat mich bspw richtiggehend beschämt, als ich in Indien an einer Bushaltestelle von einem heftigen Monsunschauer überrascht wurde und daraufhin von einer Frau in ihre winzige, ärmliche Hütte zum Unterstellen gebeten wurde und einen Tee angeboten bekam ... auf so eine Idee käme bei uns niemand (auch ich nicht, schäm - der "Schämsmiley" fehlt in der Auswahl).
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Nächstenliebe!
von Greg am 28.05.2014 12:03Die aufforderung zut nächstenliebe ist eine herausforderung. Und sie ist nicht unmöglich zu realisieren, selbst unter widrigen umständen.
Ich bin eine fröhliche Knackwurst!
Re: Nächstenliebe!
von solana am 28.05.2014 11:09Ich hoffe, in dieser Aussage liegt nun nicht ein Vorwurf, an jene gerichtet, die Not leiden müssen, dergestalt, sie sollten doch bitte einmal von ihrer Not absehen und sich ihren Nächsten zuwenden.
Es liegt mir fern, irgendwem etwas vorzuwerfen.
Ich habe auf Gregs Frage geantwortet, warum es - meiner Einschätzung nach - vielen sehr schwer fällt, Nächstenliebe auszuüben.
Und weiter oben schrieb ich dir ja auch schon, dass ich damit nicht Menschen meinte, die am verhungern sind.
Das kann man sowieso nicht "theoretisch ausdiskutieren" - da hat Greg schon recht.
Deshalb habe ich das weitergegeben, was ich aus meinen praktischen Erleben an Erkenntnissen gewonnen habe.
In der Hoffnung, es möge anderen vielleicht auch einen hilfreicher Gedankenanstoss bringen.
Aber das kann jeder für sich auch nur in der Praxis erfahren.
Es tut mir leid, wenn es bei dir als Vorwurf ankommt. Bist du denn in so grosser Not?
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Nächstenliebe!
von Merciful am 28.05.2014 10:48Darüber haben wir ja bereits ausführlicher diskutiert.
Merciful
Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Nächstenliebe!
von Merciful am 28.05.2014 10:40Ich hoffe, in dieser Aussage liegt nun nicht ein Vorwurf, an jene gerichtet, die Not leiden müssen, dergestalt, sie sollten doch bitte einmal von ihrer Not absehen und sich ihren Nächsten zuwenden.
Eine solche Mahnung entbehrt zwar nicht einer gewissen Berechtigung, wirkt aber auf diejenigen, die von Not betroffen sind, so, als ob ihre Not nicht ernst genommen wird.
Es gibt doch Dinge, die einen Menschen überfordern. Z.B., wenn eine Person Opfer von dauerndem Mobbing oder Stalking wird, so bedeutet dies, dass "deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder langfristig bedroht und geschädigt werden kann." (Wikipedia) Oder ich denke an üble Nachrede, Verleumdung, Rufschädigung. Solche Dinge können einen Menschen kaputt machen.
In einer solchen Phase zumindest wird es der Person äußerst schwer fallen, anderen Menschen fröhlich und in Liebe zu begegnen.
Merciful