Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Henoch am 13.10.2014 10:25

Hallo Kayla,

ja, das ist eine Schwierigkeit...das stimmt. Ich denke da an David, der seine Sünde mit Batseba dem Herrn nicht bekannte. Er hatte auch mit diversen Syptomen zu kämpfen.

Ps. 32,3 Denn als ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen.4 Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird...

Wie könnten wir das erklären? Ist es vieleicht heute anders? Was meint Ihr? Und kann man hier überhaupt einen Bezug zum Abendmahl herstellen?

Henoch

 

Edit: letzten Satz ergänzt

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.10.2014 11:08.

Kayla
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Kayla am 13.10.2014 11:13

Ich frage mich da zum einen, ob Gott denn zwischen schweren und weniger schweren Sünden unterscheidet. Also binich würdig, am Abendmahl teilzunehmen, wenn ich am Tag zuvor furchtbar wütend auf einen Mercedes-Fahrer war, der mich auf meinem Fahrrad fast umgenietet hätte und wofür ich nicht um Vergebung gebeten habe, aber nicht würdig, wenn ich mit einem verheirateten Mann ein Verhältnis habe? (Und nein, Letzteres ist mir nie passiert, Ersteres allerdings öfter)
Wo ist da die Grenze?

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Henoch am 13.10.2014 11:27

Hallo Kayla,

ich denke auch, dass die Sünde nicht grundsätzlich ein Grund ist, unwürdig am Abendmahl teilzunehmen. Im Gegenteil, wer gesündigt hat, der ist doch im besonderen Maße von der Vergebung durch das Blut Christi abhängig und die Teilnahme am Abendmahl erinnert ihn an diese Vergebung.

Ich kenne von mir selbst, dass es mir auf dem Herzen liegt, beim Abendmahl nochmal über die Dinge nachzudenken, die vor dem Herrn noch in Unordnung sind und ihn gerade dann zu bitten, mir zu helfen, es zu lassen und mir das rechte Wollen und Vollbringen zu schenken.

Manchmal empfinde ich dann mein "Vergehen" also so schwer und mein Verhalten als so "verharrend", dass ich ganz natürlich das Brot und den Kelch an mir vorrüber gehen lasse.

Und das hilft mir, wieder stärker auf den Herrn zu schauen und mich an ihn zu wenden in meiner Schuld.

Ich denke so für mich, dass dazu das Abendmahl gegeben ist, damit uns bewusst wird, dass uns vergeben ist und dass wir in unserer Not und Schuld vor den Herrn kommen dürfen.

Es hilft mir auch zu glauben, dass ich durch sein Opfer schon vollendet bin und mein Leben vom Ziel her leben darf.

Zu Beginn des Threads war ich in diesem Punkt unsicher. Nun reift immer mehr der Gedanke, dass uns Schuld nicht unwürdig werden lässt. Aber sicher bin ich mir noch nicht.

Allerdings ist es wirklich ein Problem, schwere Schuld aus Menschensicht "festzumachen" und wo ist die Grenze ??? Gute Frage.

Vieleicht sollte man hier über folgendes nachdenken?

Joh 16:  7 Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.

8 Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht;

9 über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben;

10 über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht;

11 über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.10.2014 11:33.

MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen? 2 Beispiele

von MichaR am 13.10.2014 11:37

Also wenn ich jetzt neben meiner Ehe eine sexuelle Beziehung hätte zu einer Frau und am Sonntag das Brot brechen würde, wäre ich mir fast sicher, das der HERR da einschreitet, denn dann verachte ich mE. seinen Leib und seine Tat - das ist mE. ja fast eine Lästerung dann.
Oder wenn ich meine Frau verprügelt hätte im Zorn oder anders herum die Frau den Mann oder die Kinder oder sonst was - dann kann ich nicht am Abendmal teilnehmen. Aber das spürt man dann schon, wenn man seinen Geist hat, würde ich mal sagen ;)

Die Schuld muss ausgeräumt werden vorher, so wie wir vor Sonnenuntergang Schulden vergeben haben sollten, ehe die Nacht kommt.
(Wobei ich nicht die Schuld bekennen kann und dann Abendmal und dann neu das selbe mache, aber das würde der Geist mir aufzeigen, das das nicht geht!)

Und wenn ich in einer Sünde verharre, weil ich es selbst nicht schaffe (Wie denn auch?) dann hakt es irgendwo und ich muss auf den HERRn warten, wie es heist - dann entzieh ich mich halt derweil vom Brotbrechen, so what?? 
Wenn dem so ist, der HERR kennt ja mein Sehnen oder Wollen... so what?
Dennoch ist dann was faul, und ich sollte "meinen Arzt" aufsuchen, der mir helfen wird früher oder später! (vllt. habe ich was noch nicht kapiert, etwa die unverdiente Gnade? oder ich überhebe mich schnell wegen meiner vielen "Erkenntnis" oder sonst was!

Wobei ich hier eben unterscheiden würde zw. leichten Verfehlungen, wie schlechten Angewohnheiten oder so was, oder nicht die gesündeste LEbensführung usw. oder Unterlassuns-Sünden - wir sind alle weiterhin Sünder - (hier unten) und eben schweren "Vergehen" - aber auch das wird der Herr, der Geist zeigen, wenn wir offen sind.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.10.2014 11:43.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von cipher am 13.10.2014 12:04

Kaylay schrieb: Ich frage mich da zum einen, ob Gott denn zwischen schweren und weniger schweren Sünden unterscheidet.
Nicht, nach allem, was ich bisher darüber gelesen und gelernt habe. Sünde trennt von Gott - sie wird hier auf der Erde unterschiedlich gewichtet, und vielleicht auch entsprechend vor Jusitia "gewürdigt", aber nicht vor Gott.

MichaR schrieb: Also wenn ich jetzt neben meiner Ehe eine sexuelle Beziehung hätte zu einer Frau und am Sonntag das Brot brechen würde, wäre ich mir fast sicher, das der HERR da einschreitet, denn dann verachte ich mE. seinen Leib und seine Tat - das ist mE. ja fast eine Lästerung dann.
Welchen biblischen Bezug kannst Du dazu nennen?

Wir Menschen trennen nach "schweren" und "leichten" Vergehen. Davon konnte ich jedoch bisher in der Bibel nichts lesen, wie sonst hätte der Fremdgänger und Mörder David trotzdem ein Mann nach Gottes Sinn sein können. Sünde trennt von Gott. Die Lieblosigkeit dem Nachbarn gegenüber und der Mord seiner Kinder. Beides hat die selbe Konsequenz.

Uns aber - und das scheint hier in der Diskussion nirgends bewusst geworden zu sein - ist alle Sünde vergeben. Wir haben vor Gott eine blütenreine Weste. Wir sind eine neue Kratur. Also was sollte uns daran hindern, das Liebesmahl zu feiern?




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solana

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Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von solana am 13.10.2014 12:16

Zur "Sündenhierarchie" habe ich vor einiger Zeit mal einen Link gepostet (im Zusammenhang mit der Römerbrieflektüre, Kap 2, 1-16):
http://www.youtube.com/watch?v=wNxf3psUi1E

Nur als Ergänzung.
Bei Interesse können wir daraus gerne auch ein eigenes Thema machen .
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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MichaR
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Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von MichaR am 13.10.2014 12:18

Wir haben vor Gott eine blütenreine Weste. Wir sind eine neue Kratur. Also was sollte uns daran hindern, das Liebesmahl zu feiern?
da will ich dir nicht wiedersprechen, lieber Bruder, aber es heist auch, das "und wenn jemand sündig, so hat er einen Fürsprecher bei Gott, nämlich Jesus" irgendwo in Johannesbriefen.
Dort heist es auch: "Und wer sagt, das er nicht sündigt, der ist ein Lügner",- obwohl wir die weisen Kleider tragen, im Blute des neuen Bundes gewaschen durch sein Blut, jawohl.
Klar sind wir mit Christus in Himmelswelten versetzt [und unser neuer Mensch kann nicht sündigen]  und in ihm Überwinder und rein gewaschen, dennoch sind wir hier noch auf der Erde, nicht?

Also so ganz einfach ist es mE. nicht.
Und wenn wir eine "blütenreine" Weste haben, also wie ich im Zusammenhang mal interpretiere "reine, sündlose Weste" oder völlig reine Weste, dann hiese dies, das wir nicht mehr sündigen - was aber so nicht passt, wie du weist.

Eine Bibelstelle hingegegen habe ich konkret nicht, weder für Dreieinigkeit, noch für Wiedergeburt, noch für schwere Verfehlungen, auch wenn alles in der Schrift mehrmals angedeutet ist, wennauch nicht wörtlich, so doch mE. klar. 
Im letzten Fall etwa mehrfach in den Psalmen etwa.

Im übrigen bin ich kein Lehrer und möchte auch nicht so verstanden werden, (die Verantwortung wäre mir auch zwei Nummern zu groß!)
 -  ich gebe nur meine "bescheidene Erkenntnis" wieder, wie ich es meine und erfahren habe. 
Solange diese "Wagen" Erfahrungen nun nicht der Schrift wiedersprechen, würde ich sie ganz allegemein zulassen, wenn auch nicht mit höchster Priorität, klar! ;)
Aber ich lasse mich gern korrigieren.

Edit: hallo Solana, also das hängt durchaus mit den Sünden zusammen und die als ggf. Grund am Abendmal nicht teilzunehmen.
Wenn alles nun geteilt würde, was nur noch indirekt aber wichtiger Weise zusammenhängt, dann haben wir hier Obstsalat und keiner kennt sich mehr aus.- Dies bitte nicht als Kritik verstehen, du gibst dir ja alle Mühe es recht zu machen!
Denke wenn es nicht allzuweit abweicht muss es stehen bleiben, sonst kämen wir im Thema nicht weiter!
Anderseits hast du natürlich völlig Recht, das das Thema Sünde und ob es verschiedenartige Sünden gibt, ggf. ein Thema wert wäre - ach es ist nicht leicht hier unten mit den Menschen... gut das wir verwandelt werden und spätestens oben völlig eins sein werden, Geschwister!  

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.10.2014 12:34.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Henoch am 13.10.2014 12:34

Hallo Ihr Lieben, 

ich möchte nochmal auf Johannes 16 7-11 zurückkommen (siehe mein letztes Post)

Demnach ist Sünde, dass wir nicht glauben (darf man ergänzen? ...dass wir reingewaschen sind durch das Blut Christi? - Ja siehe weitere Verse)

Gerechtigkeit ist, dass Jesus sich hinrichten läßt am Kreuz für uns und nun heimgeht zum Vater.

Gericht ist, dass er Fürst dieser Welt gerichtet ist.

Für mich heißt das, die Sünde ist neutestamentlich, dass wir nicht vertrauen in das Heilswerk Gottes.

Oder?

Henoch

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solana

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Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von solana am 13.10.2014 12:57

Ich würde gerne nochmal den Blick darauf richten, was Paulus den Korinthern eigentlich vorwirft:

1. Kor 11, 20 Wenn ihr nun zusammenkommt, so hält man da nicht das Abendmahl des Herrn.
 ...
22 Habt ihr denn nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnt?

Er bemängelt hier nicht, dass unvergebene Sünden da sind, auch nicht die Schwere der Sünden.
Sondern dass nicht "das Abendmahl des Herrn" gefeiert wird.
Sie haben zwar miteinander gegessen - aber nicht  in der Form eines "Gedächtnismahls" und nicht in der Liebesgemeinschaft, die diesem Mahl entspricht.
Sondern als "sich den Bauch vollschlagen (und die, die nichts haben, nebendran hungern zu lassen) und sich betrinken.

Aber was die Sünde angeht - kann man denn das Mahl des Herrn "würdiger" feiern als im Bewusstsein dessen, wie sündig wir sind und wie gross das Gnadengeschenk seiner Vergebung ist? Im Gedenken an Leid und Tod, die er für uns getragen hat, die wir eigentlich verdient hätten? Und mit Freude unsere Befreiung von der Sündenlast feieren, uns daran freuen, dass uns seine Erlösungstat "würdig" macht zur Gemeinschaft mit Gott.
So sehe ich das jedenfalls. Sünde - meine ich - ist kein Hindernis, sondern eher ein Anlass, das Abendmahl mitzufeiern. (natürlich nicht ohne sie zu bekennen und um Vergebung zu bitten)
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.10.2014 12:58.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Henoch am 13.10.2014 13:08

Hallo Solana,

Hallo Micha,

ich hab da so für mich eine Lösung gefunden. Wenn ich beim Abendmahl innerlich in Zweifel gerate, ob ich teilnehme (das ist sehr, sehr selten), dann gebe ich dem nach, denn zumindest habe ich etwas "Unerledigtes" zwischen mir und dem Herrn und dann lasse ich es auch mal.

Aber natürlich brauche ich das Abendmahl gerade dann, wenn ich sündige. Es erinnert mich, dass ich in Christi Blut reingewaschen bin.

Nehmen wir das erste Abendmahl. Judas war ungläubig. Jesus schickte ihn weg, er nahm nicht teil.

Petrus war gläubig, er war dabei.

BEIDE hatten eine schwere Sünde vor sich. Judas verriet Jesus und Petrus verleugnete ihn kurz danach.

Nicht die Sünde, sondern der Glaube war das Kriterium.

Henoch

 

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