Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

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solana

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Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von solana am 17.08.2017 17:09

Nennmichdu schrieb:

In den Einsetzungsworten heißt es: der prüfe sich selbst und also dann esse er...

Das heißt das ich mich als würdig erkennen kann -- um dann am Abendmahl teilnehmen zu können

...

wenn ich aber reinen Herzens und Gewissens bin, weil ich keine "offene Rechnung" mit anderen habe oder noch suche zu begleiche (der gehe zuvor hin ....) dann esse ich von Mahl.

Hallo Thomas

An der zitierten Stelle wird "würdig" aber ein bisschen anders gefasst:

1. Kor 11, 27 Wer also unwürdig von dem Brot isst oder von dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn.
28 Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch.
29 Denn wer isst und trinkt und nicht bedenkt, welcher Leib es ist, der isst und trinkt sich selber zum Gericht.

Es geht nicht um eine "Würdigkeit" aus mir selbst heraus, die dadurch zustande käme, dass ich keine Sünde in mir mehr habe oder keine offene Rechnung mit irgendwem.
Sondern darum, dass das Abendmahl nicht als "Fress- und Sauffest" abgehalten wird, bei dem es um den "Genuss von Speisen und Getränken" geht.

1. Kor 11, 20 Wenn ihr nun zusammenkommt, so hält man da nicht das Abendmahl des Herrn.
21 Denn ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist betrunken.
22 Habt ihr denn nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnt?

Es geht darum, bewusst das Abendmahl als Gedächtnismahl zu halten:

1. Kor 11, 23 Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, 24 dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. 25 Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. 26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

Also das Verständnis, dass es hier um ein ganz besonderes Mahl geht, das ganz bewusst als "Verkündigung des Todes Christi mit dem Hinweis auf sein Wiederkommen" eingenommen wird - ist wichtig. Und wem dieses Verständnis fehlt und er sich benimmt wie bei einem Fress- und Saufgelage, der verhält sich "unwürdig" angesichts der Bedeutung der Mahlfeier.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.08.2017 17:10.

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 17.08.2017 15:37

Hallo Greg,


nocheinmal zu deinem Punkt des sich bewußt machens:


Wenn diese Geschwister dies bei der Prüfung erkennen und am Abendmal mit dem Bewusstsein Teilnehmen, das sie nicht würdig sind und noch viel Veränderung von Christus benötigen, gehen sie mit der richtigen Herzenshaltung zum Abendmal.

In den Einsetzungsworten heißt es: der prüfe sich selbst und also dann esse er...

Das heißt das ich mich als würdig erkennen kann -- um dann am Abendmahl teilnehmen zu können

sollte mir Gott nun offenbaren - in der Selbstprüfung ... das ich noch jemand etwas schuldig bin.... dann sollte ich erst die Versöhnung mit dem Bruder - der Schwester suchen...

wenn ich aber reinen Herzens und Gewissens bin, weil ich keine "offene Rechnung" mit anderen habe oder noch suche zu begleiche (der gehe zuvor hin ....) dann esse ich von Mahl.

Dann verkörpert mein Leben ein Leben in der Nachfolge, welches in dem gemeinschaftlichen Teilhaben lassen, der Mahlsgemeinschaft, Jesu Tod verkörpert... ich diesen darin und dadurch verkünde...


Nicht allein die Erkenntnis grundsätzlich ein Mensch zu sein, der aus Gnade lebt, macht mich würdig am Abendmahl teilnehmen zu können,
sondern das Urteil meiner Selbstprüfung als Mensch, der einem "würdigem" Leben als Nachfolger Jesu Ehre macht.


Sünde nicht zu sehen - nach deinem Beispiel -- alles ist paletti... zeichnet ja dann einen Mensch aus, der noch gar nicht der Sünde überführt wurde...
dann müssen sie ihren Mangel/ihr Fehlverhalten natürlich auch erst erkennen -- um es abzulegen...

Aber in ihrem lieblosen Verhalten dann nur zu sagen, ich bin halt ein Sünder .... und lass mich jetzt mal reinwaschen im Abendmahl....

das kann es nicht sein...

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Greg

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Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Greg am 17.08.2017 15:28

das beschreibt meines Erachtens nach lediglich eine mehr oder weniger große Reife im Glauben - ob ich aber nun Kind im Glauben, junger Mann/Frau, oder Vater/Mutter im Glauben bin kann bei dieser Selbstprüfung keine Rolle spielen - wenn ein "entschlafen" und ein schwaches kraftloses Christenleben sonst die Folge sind.....

Nun, die Reifen Christen haben eher ein offenes Ohr dafür, ob sie Veränderung benötigen und gehen eher mit der Einstullung zum Abendmahl, das sie Unwürdig sind und Christus benötigen.

Das mit den verstorbenen (Entschlafenen) und Kranken muss sich wohl so damals zugeragen haben in Korinth. Auf jeden Fall hat Jesus Paulus gesagt, das wohl einige Krank dort waren oder verstorben sind, weil sie mit der falschen Haltung Abendmal feierten.


Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 17.08.2017 15:18

Wenn diese Geschwister dies bei der Prüfung erkennen und am Abendmal mit dem Bewusstsein Teilnehmen, das sie nicht würdig sind und noch viel Veränderung von Christus benötigen, gehen sie mit der richtigen Herzenshaltung zum Abendmal.



das beschreibt meines Erachtens nach lediglich eine mehr oder weniger große Reife im Glauben - ob ich aber nun Kind im Glauben, junger Mann/Frau, oder Vater/Mutter im Glauben bin kann bei dieser Selbstprüfung keine Rolle spielen - wenn ein "entschlafen" und ein schwaches kraftloses Christenleben sonst die Folge sind.....

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Greg

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Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Greg am 17.08.2017 15:05

falsch liegen worin? -- Gott BRAUCHEN ...wozu? .... ?? -- der Sinn einer Selbstprüfung für Gläubige kann nicht bedeuten sich grundsätzlich als Sünder zu erkennen um dann grundsätzlich zu sagen - na dann esse ich mal ....als in Sünden befundener und sich erkannter Mensch..der ich in Lieblosigkeit und unversöhnlicher Härter gegenüber meinen Nächsten liebe----- Brot und Wein werden mich wieder aufrichten... ----

In dem Fall einiger Korinther lagen sie falsch in ihren Umgang mit ihren Geschwistern. 

Wenn sie ehrlich sind in der selbstprüfung und Gott draum bitten würden, wo sie sich gegenüber Gott und ihren Geschwistern falsch verhalten haben, würden sie vielleicht zur Erkenntnis kommen, das sie das Essen mit den ärmern Geschwister teilen sollen.

Sie brauchen Gott, damit sie lernen, was sie falsch machen und sich verändern lassen können.

Wenn diese Geschwister dies bei der Prüfung erkennen und am Abendmal mit dem Bewusstsein Teilnehmen, das sie nicht würdig sind und noch viel Veränderung von Christus benötigen, gehen sie mit der richtigen Herzenshaltung zum Abendmal.

Wenn sie sagen "Alles Paletti mit Konfetti" während ihre ärmeren Geschwister hungern und dürsten, dann sind sie unwürdig in ihrem Verhalten.

Was sie sagen ist, das sie am Abendmal teilnehmen, obwohl sie Christus nicht brauchen. Und nicht, das sie am Abendmal teilnehmen, weil sie Christus brauchen.


Ich würde sagen, sie zeichneten sich durch einen Lebensstil aus, der nicht einem Jünger Jesu entspricht. Was du ansprichst wäre dann, sich auf einer Gnade auszuruhen, die dann einen Freibrief zum "Sau raus lassen" beinhaltet.... -- wenn ich dich recht verstehe?

Das eine schliesst das andere nicht aus, und genau das taten die Korinther.

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.08.2017 15:07.

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 17.08.2017 14:37

Und dennoch bist Du durch deinen Charakter nicht würdig am Abendmahl teilzunehen.


ich bin durch den in mir wohnendem altem Adam (der immer wieder aufbegehrt und den es im Tode zu halten gilt) nicht würdig... von Natur aus...

durch Christus dann aber als Kind Gottes unter der Gnade als würdig erachtet -- grundsätzlich --- dort wo ich auch bereit bin zu vergeben und vergebe - mir der Vergebung Gottes dann gewiß zu sein... (vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern) - vor Gott treten zu können.


Hebr 4,16 Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.

Also im Blick und in der Erwartung auf das was Gott für uns getan hat --- können wir zuversichtlich sein, auch bei kommendem Versagen hier Vergebung zu efahren (natürlich jetzt nicht als Freibrief zum sündigen..)


Es geht hier ganz prakitsch um Menschen, die sehr selbstsüchtig waren und nicht bereit waren zu teilen.


wieviel teilen ist denn in einer Gütergemeinschaft nötig?



Ich denke, Paulus war da pragmatischer. Er wäre froh gewesen, wenn die Reichen der Gemeinde geteilt hätten.


Er fordert alle Gemeindeglieder (egal ob reich oder arm) dazu auf, ob sie anderen etwas vorenthalten. Ob sie ihre eigenen Interessen über die anderer stellen. Wir werden schuldig -- bzw. unwürdig - darin, wenn sich unser Leben durch Lieblosigkeit auszeichnet.



Okay, dann vermute ich, das du nicht sehr oft am Abendmal teilnimmst. Das sind echt hohe Ansprüche, die Du dir selbst stellst!


Ich könnte jederzeit am Abendmahl teilnehmen und immer wieder. Dort wo ich mich mit Gott und meinen Glaubensgeschwistern im Reinen befinde und meine Selbstprüfung es bezeugt.



Ich sehe das Abendmal als Freudenfest, wo wir Gemeinschaftlich feiern.


Eine Freude ist es auch dort wo Geschwister in Einheit beieinander wohnen... gemäß Psalm 133

1 Von David, ein Wallfahrtslied. Siehe, wie fein und lieblich ist's, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!

Ansonsten verkünden wir als Christen in der Mahlgemeinschaft den Tod Jesu. Dort wo unsere alte Adamsnatur mit Jesus gestorben ist und im Tode gehalten wird.



aber der Sinn des Abensmals liegt für mich nicht in der Prüfung ob man Würdig ist oder nicht. Denn da werden wir, wenn wir tatsächlich ehrlich sind, feststellen das wir es nicht sind.


wir sind es nicht? und Paulus fährt dann fort mit : also esse er....    --- sucht er das Gericht für die Gläubigen?




Wir können am Abendmal teilnehmen, weil wir erkennnen, das wir falsch liegen und wir Gott brauchen. Wenn wir uns prüfen und sagen, "Alles Paletti mit Confetti!" dann sind wir unwürdig.


falsch liegen worin?  -- Gott BRAUCHEN ...wozu?   .... ??  -- der Sinn einer Selbstprüfung für Gläubige kann nicht bedeuten sich grundsätzlich als Sünder zu erkennen um dann grundsätzlich zu sagen -  na dann esse ich mal ....als in Sünden befundener und sich erkannter Mensch..der ich in Lieblosigkeit und unversöhnlicher Härter gegenüber meinen Nächsten liebe----- Brot und Wein werden mich wieder aufrichten... ----



Einige Korinther waren unwürdig, weil sie der Meinung waren, das alles in Christus geregelt ist und die die Sau rauslassen können. Dazu gehört ein Gelage am Fest der Liebe und Ausgrenzung der Bedürftigen.


Ich würde sagen, sie zeichneten sich durch einen Lebensstil aus, der nicht einem Jünger Jesu entspricht.
Was du ansprichst wäre dann, sich auf einer Gnade auszuruhen, die dann einen Freibrief zum "Sau raus lassen" beinhaltet.... -- wenn ich dich recht verstehe?



Hätten diese Gruppe Korinther bei ihrer persönlichen Prüfung vor dem Abendmal erkannt, das sie sich daneben verhalten und einfach gebetet, das Gott sie verändert,


Von einem lieblosen Verhalten umzukehren, ist unsere Aufgabe. -- Tut Buße -- kehrt um .... spricht Jesu.... von eurem selbstsüchtigen lieblosen Wandel --
ein Flehen und Bitten zu Gott hier einen Anfang machen zu können -- für jemand der selbstsüchtig - unwürdig ist.... ist dann schon wichtig...

darum heißt es auch:

Matthäus 5,
23 Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
24 so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 17.08.2017 14:04

Hallo Lila,


vom Haupte her sind wir - wie Jesus Petrus wissen ließ, als diesem die Fußwäsche nicht genügen wollte - schon rein.
Bedürfen also lediglich" noch der Vergebung der täglichen (Fuß)Fehltritte (7x70mal) und können hier als grundsätzlich begnadigte Kinder Gottes --aufgrund dem Wissen und dem Zugang den wir zu Gottes Thron nun haben - seit durch Jesu Tod der Vorhang zum Allerheiligsten -seiner direkten Gegenwart - zerriss

uns nun würdig erweisen -- uns für würdig in der Selbstprüfung erkennen - wenn wir erkennen, das wir ein Leben führen, welches alles was wir von Gott geschenkt bekommen haben selbstverständlicher weise auch anderen Glaubensgeschwistern zur Verfügung halten.

Und darin erwiesen sich manche Gemeindemitglieder aus Korinth als unwürdig, das sie im Angesichts des Mangels anderer sich an ihren Mahlzeiten vollfraßen und betranken.

Wenn Jesu Blut -- sprich Jesu Leben durch den in uns wohnenden und raumgewinnenden heiligen Geist - und belebt und wir täglich Reinigung dann erfahren, wo wir von dem Leben, was Gott uns gibt --- und der Mensch lebt von jedem Wort, was aus dem Munde Gottes geht -- nicht nur von der Menge matteriellen Besitzes welches wir für unsere Gelüste verzehren...-- dann erfüllt werden:

Johannes 15
1 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner.
2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe.

dann ist es nicht ein Schluck aus einem Weinkelch beim Abendmahl oder das geteilte gebrochene Brot welches uns (wieder) - neue - Reinigung zuteil werden lässt. Sondern wir werden gereinigt von Gott, wenn wir unsere Verfehlungen gegenseitig bekennen:

1. Johannes 1,9
 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

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Greg

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Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Greg am 17.08.2017 13:48

. Weil wir in und durch Christus gerecht vor Gott befunden werden.

Und dennoch bist Du durch deinen Charakter nicht würdig am Abendmahl teilzunehen.


Wir sind alle von Natur aus selbstsüchtig - und es geht hier nicht um ein mehr oder weniger selbstsüchtigen Menschen der sich dann unwürdig erweist...

Es geht hier ganz prakitsch um Menschen, die sehr selbstsüchtig waren und nicht bereit waren zu teilen.


Es geht darum sämtliche Ansprüche an sich aufgegeben zu haben. Nichts mehr zu haben, wo ich anderen etwas vorenthalte oder wo ich andere beraube.

Ich denke, Paulus war da pragmatischer. Er wäre froh gewesen, wenn die Reichen der Gemeinde geteilt hätten.


Nur dann bin ich auch trotz meiner mich immer wieder mal einholenden Verfehlungen/Fehltritte würdig, am Abendmahl teilzunehmen.

Okay, dann vermute ich, das du nicht sehr oft am Abendmal teilnimmst. Das sind echt hohe Ansprüche, die Du dir selbst stellst!

Ich sehe das Abendmal als Freudenfest, wo wir Gemeinschaftlich feiern. Ja, die Prüfung gehört dazu, aber der Sinn des Abensmals liegt für mich nicht in der Prüfung ob man Würdig ist oder nicht. Denn da werden wir, wenn wir tatsächlich ehrlich sind, feststellen das wir es nicht sind.

Oder wir reden uns ein, das wie wir sind oder wo wir falsch liegen nicht so schlimm sind. Oder wir sind so super sicher, das alles im Lot ist.

Wir können am Abendmal teilnehmen, weil wir erkennnen, das wir falsch liegen und wir Gott brauchen. Wenn wir uns prüfen und sagen, "Alles Paletti mit Confetti!" dann sind wir unwürdig.

Einige Korinther waren unwürdig, weil sie der Meinung waren, das alles in Christus geregelt ist und die die Sau rauslassen können. Dazu gehört ein Gelage am Fest der Liebe und Ausgrenzung der Bedürftigen.

Hätten diese Gruppe Korinther bei ihrer persönlichen Prüfung vor dem Abendmal erkannt, das sie sich daneben verhalten und einfach gebetet, das Gott sie verändert, würden sie würdig Teilnehmen. dann würden sie Verstehen, worum es geht.



 

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.08.2017 14:01.

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 17.08.2017 13:20

Hallo und Guten Tag meine lieben Mitdiskutanten,


habe mal eben viele neue noch bisdahin für mich unbekannte Beiträge aus 2014 hier gelesen und rolle jetzt mal das Feld wieder von hinten auf:


Aufgeflammt ist diese Diskussion um eines der wohl am heiß diskutiertesten Themen in der Bibel überhaupt - neben dem Taufverständnis - durch einen Beitrag von xXBlueOceanXx, der der Schwerpunkt auf die "richtige" geistliche Haltung/Konzentration legen möchte, um "würdig" am Abendmahl teilnehmen zu können.



Dann erstmal herzlichen Dank an Greg, der uns die geschichtlichen Hintergrund der Mahlfeier vor Augen führt, wo die Reichen sich an dem satt und betrunken aßen was sie hatten und die Armen nur von dem wenigen zehren konnten, was sie MIT IN DIE GEMEINDE EINBRACHTEN. --

-- und hier denke ich im Hintergrund an die Forderungen im Alten Testament den Zehnten Gott nicht vorzuenthalten und die dann neue selbstverständliche Lebensweise der ersten Christen nach Pfingsten, die Gütergemeinschaft zu pflegen. 

Alles was mir gehört, gehört auch dir. Und alles was dir gehört, soll auch dein bleiben. Die Reichen sind in dieser Gütergemeinschaft - an unserem christlich solidarischem System hier ja auch sichtbar im Grundgesetz - VERPFLICHTET die Lasten der Armen mit zu tragen. Ihren Reichtum den anderen zur Verfügung zu stellen und nicht nur ausschließlich selbst davon zu zehren.

Und hierin wird nun deutlich, ob ich Jesu Namen Ehre erweise (würdig bin im Abendmahl) oder durch mein Verhalten (meinen Reichtum mir vorzugsweise zukommen zu lassen/vorzuenthalten) mich unwürdig erweise. Jesu Leben dann nicht zum Ausdruck bringen als Jünger...- als Gläubiger.


Greg - du schreibst dann:

Kein Gläubiger ist wegen seines fehlerhaften Characters würdig genug teilzunehmen,


Doch ---das ist jeder Gläubiger, jeder der Jesus als seinen Heiland angenommen hat, Vergebung der Sünden empfangen hat ist von Gott würdig geachtet, das zu verkörpern - im Abendmahl - was Jesus für uns getan hat. Weil wir in und durch Christus gerecht vor Gott befunden werden. Auch wenn wir immer noch der Vergebung täglicher Fehltritte - Sünden- bedürfen - sieht Gott uns gnädig an und sind wir eingeladen.


Dort wo unsere Selbstprüfung dies bestätigt und wir reinen Gewissens - weil nichts zwischen uns und Gott steht - den Tod Jesu durch unser Leben in der Hingabe zum Nächsten  (Selbstverleugnung, dem täglichen Kreuzaufnehmen - also dem sich im Tode halten der alten, früheren uns beherrschten Natur) verkünden/Ausdruck geben.

wir sollten und aber der Ernsthaftigkeit des Abendmals bewusst sein und uns würdig am Abendmal beteiligen.


was aber nicht durch eine inneren Sammlung oder Konzentration auf das Geschehen im Abendmahl geschieht, sondern sich im (aktuell) reinen unbeflecktem Gewissen und Lebenswandeln mit Gott ausdrückt ---

um nicht von Gott gezüchtigt werden zu müssen und Krankheit und Schwachheit durchlaufen zu müssen.....



Das Ding mit den Schwachen und Kranken...da gab es wohl einige in Korinth, die sehr selbsüchtig waren


Wir sind alle von Natur aus selbstsüchtig - und es geht hier nicht um ein mehr oder weniger selbstsüchtigen Menschen der sich dann unwürdig erweist...
Es geht darum sämtliche Ansprüche an sich aufgegeben zu haben. Nichts mehr zu haben, wo ich anderen etwas vorenthalte oder wo ich andere beraube.

Nur dann bin ich auch trotz meiner mich immer wieder mal einholenden Verfehlungen/Fehltritte würdig, am Abendmahl teilzunehmen.

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Greg

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Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Greg am 17.08.2017 12:35

@Nennmichdu

Meine Frage also: Warum schreibt Paulus von schwachen und entschlafenen Glaubensgeschwistern in Verbindung mit einer "unwürdigen Einnahme des Abendmahles?

Wir können damit beginnen, worum es bei 1. Korinther 11 geht.


17 Was ich euch jetzt noch zu sagen habe, ist kein Lob. Wie ihr eure Gottesdienste feiert, kann ich wirklich nicht gutheißen. Sie scheinen eurer Gemeinde mehr zu schaden als zu nützen. 18 Zunächst höre ich da von Uneinigkeit bei euren Versammlungen. Etwas Wahres muss wohl daran sein. 19 Allerdings muss es auch zu Spaltungen unter euch kommen, denn nur so wird sichtbar, wer sich im Glauben bewährt hat.

Paulus kritisiert die Art und Weise, wie Gottesdienst in der Gemeinde gefeiert wird. Es gibt keine Einheit sondern Spaltung.

Warum gibt es diese Spaltung? 


20 Was ihr in euren Gottesdiensten feiert, ist gar nicht das Mahl des Herrn. 21 Denn anstatt miteinander zu teilen, isst und trinkt jeder das, was er selbst mitgebracht hat.[a] So bleibt der eine hungrig und durstig, während der andere sich betrinkt. 22 Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder bedeutet euch Gottes Gemeinde so wenig, dass ihr diejenigen geringschätzig behandelt, die arm sind und kein Essen mitbringen konnten? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch dafür auch noch loben? In diesem Punkt kann ich das ganz gewiss nicht tun!

Das Fettgedruckte ist der Knackpunkt des Ganzen. 

Geschichtlicher Hintergrund: Es gab in Korinth ein Zusammentreffen von priviligierten Reichen Gemeindemitglieder und bedürftige Arme Mitglieder. Sie trafen sich regelmässig, teilweise Täglich. Sie haben zusammen regelmässig ein Fest der Liebe gefeiert, wo gegessen worden ist und als Teil des Festes Abendmahl gefeiert worden ist.

Paulus kritisiert zunächst, wie das gemeinsame Festessen ablief. Es wurde nicht geteilt, sondern jeder brachte etwas zu essen mit, und aß, was er hatte. Die einen in der Gemeinde haben sich vollgefressen und gesoffen, die anderen blieben hungrig und durstig.

Das hat erst mal nichts mit dem Abendmal zu tun, ist aber schlichweg assoziales verhalten. Es ist ein schlechtes abbild für die Gemeinde, wenn die Reichen Gemeindemitglieder nur an sich denken und die Armen geringschätzig behadeln.

Paulus sagt dazu: "Was soll das?"

Ihr müsst verstehen, das die Gemiende damals ein Ort wurde, wo die Sozialen Barrieren der Gesellschaft überwunden worden sind. Arm und Reich, Sklave und Frei, Grieche und Nicht Grieche waren zusammen um Gott zu dienen. 

Doch hier wurde genau das Gegenteil von dem Getan, was  Jesus gelehrt hat.

Deswegen erklärt Paulus folgendes, etwas was er von Jesus empfangen hat:

23 Denn Folgendes habe ich vom Herrn empfangen und euch überliefert: In der Nacht, in der unser Herr Jesus verraten wurde, nahm er ein Brot, 24 dankte Gott dafür, brach es in Stücke und sprach: »Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder und denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst!« 25 Ebenso nahm er nach dem Essen den Kelch mit Wein, reichte ihn seinen Jüngern und sprach: »Dieser Kelch ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. Sooft ihr aus diesem Kelch trinkt, denkt an mich und an das, was ich für euch getan habe!«

Er erklärt die Bedeutung des Abendmahles, was der Hintergrund ist.

26 Denn jedes Mal, wenn ihr dieses Brot esst und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihr, was der Herr durch seinen Tod für uns getan hat, bis er kommt. 

Hier macht Paulus deutlich, das der Abendmahl keine passive Sache ist, sondern das wir als Christen akitv und live dabei sind, als Christus sein Leben für uns gab. Es ist also sehr ernst.


27 Darum wird jeder, der gedankenlos und leichtfertig von diesem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, schuldig am Leib und am Blut unseres Herrn.

Hier wird "gedankenlos und leichtfertig" benutzt, woanders "Unwürdig". Was bedutet das?

Hier geht es um ein Verhalten, das nicht die bedutung von dem Tod Christi wertschätzt. 

Paulus warnte nicht davor, das unwürdige personen sich vor dem Abendmahl fernhalten sollten. Er diskutiert nicht den Charakter der Teilnehmer, aber die
Art und Weise, wie sie sich im Gottesdienst verhielten. Kein Gläubiger ist wegen seines fehlerhaften Characters würdig genug teilzunehmen, wir sollten und aber der Ernsthaftigkeit des Abendmals bewusst sein und uns würdig am Abendmal beteiligen.


28 Jeder soll sich also prüfen und erst dann von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. 29 Denn wer davon nimmt, ohne zu bedenken, dass es hier um den Leib von Christus geht,[c] der liefert sich selbst dem Gericht Gottes aus. 30 Deshalb sind so viele von euch schwach und krank, und nicht wenige sind schon gestorben. 31 Würden wir uns selbst prüfen, dann müsste Gott uns nicht auf diese Weise bestrafen. 32 Straft uns aber der Herr, so will er uns erziehen, damit wir nicht zusammen mit der gottlosen Welt verurteilt werden.

Prüfen, wie läuft das? Also jeder soll sich selbst prüfen. Wir brauchen keine Kommision, die andere überprüft. Jeder schaut selber, ob er nehmen kann.

Denn eigentlich ist keiner würdig, daran Teilnunehemen. Niemand. Wir sind nur würdig, weil Christus uns würdig gemacht hat. Mit der Einstellung ranzugehen, das man würdig ist zu nehmen, ist falsch. Mit der einstellung am Abendmal teilzunehmen, obwohl ich mich unwürdig fühle, ist genau richtig.

Es geht hier um eine persönliche prüfung vor Gott. Wenn ich zum schluß komme, das ich nicht würdig bin teilzunehmen, weil ich von Gott abhängig bin und noch viel zu tun ist, bin ich am Kreuz bei Jeus genau richtig.


Das Ding mit den Schwachen und Kranken...da gab es wohl einige in Korinth, die sehr selbsüchtig waren und das Abendmal nicht ernst namen. Sie sahen sich bedenkenlos als würdig und wurden von Gott zur Rechenschaft gezogen.










Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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