Echte Christen und Namenschristen

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Pal

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Re: Echte Christen und Namenschristen

von Pal am 01.11.2016 20:52

Stefan:
Können wahre Christen denn keine Werke des Fleisches (z.B. Zorn) mehr vollbringen? Ich denke schon, oder?
Aber wollen sie das? -
... Ich denke auch, dass wir nur uns selbst prüfen können, ob wir unter der Gnade oder dem Gesetz leben.

Hallo Stefan, ich denke mir die große Problematik wird in folgendem Vers deutlich =>


Röm 7:25 => in verschiedenen Übersetzungen

... (Luther) So diene ich nun mit dem Gemüte dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleische dem Gesetz der Sünde.
... (Neue evange.)Es gilt also beides: Meiner innersten Überzeugung nach diene ich dem Gesetz Gottes, meiner Natur nach aber bin ich dem Gesetz der Sünde versklavt.
... (Schlachter) So diene nun ich selbst mit der Vernunft dem Gesetz Gottes, mit dem Fleische aber dem Gesetz der Sünde.

Hier wird mir der ganze riesen Konflikt deutlich.
Ich habe immer noch 2 Gesetze zu "bedienen". Ich bin im Geist aber ich bin auch noch im Fleisch. Im Fleisch ist Unterordnung, Selbstverleugnung, ja eine Art Kreuzigung angesagt.
Aber im Geist gilt keinerlei Verdammnis mehr. Hier ist Freiheit, Erlösung, reines Gewissen, volle Freude und Herrlichkeit.

Wenn nun ein Christ meint, er habe zB nach der Taufe nichts mehr mit dem "Gesetz der Sünde" zu tun, dann täuscht er sich gewaltig. Dann wird ihn seine nächste Sünde ernüchtern oder aber er wird notgedrungen auf einer rosaroten "Wolke von Scheinheiligkeit" abheben.
Dennoch bleibt der wunderbar befreiende Zustand des gläubigen Gemütes / Sinnes / innerste Überzeugung. Damit wird so richtig die Verbindung zum liebenden Heiland hergestellt. Hier jubelt mein Innerstes! Hier bin ich wirklich frei und habe mit der Sünde abgeschlossen!

Konnte ich das irgendwie verständlich rüberbringen?

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StefanS

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Re: Echte Christen und Namenschristen

von StefanS am 01.11.2016 19:55

Pal schrieb:
Echte Sündenbefreiung ist echte Heiligung. Aber pseudo Sündenbefreiung ist pseudo Heiligung.
Den Unterschied herauszufinden überlasse ich jedem persönlich.
Ja, das ist aber sowas von wahr!

Ich bin ebenfalls überzeugt, dass auch heute sog. Pseudoheilige rumlaufen und Wunder wirken!
Möglicherweise sogar Menschen zu Jesus führen und Massen bewegen.

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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StefanS

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Re: Echte Christen und Namenschristen

von StefanS am 01.11.2016 19:46

Solana schrieb: Ich würde Menschen, die von sich selbst sagen: "Ja, ich bin Christ, ich glaube an Christus und sehe ihn als meinen Herrn an, schaffe es aber nicht, in meinem Leben davon sehr viel zum Ausdruck zu bringen, versuche es aber immer wieder, ohne dass ich viele "Früchte" vorweisen könnte...." nicht ihr Christsein absprechen, denn das steht mir nicht zu. Ich kann nicht in ihr Herz sehen. Ich würde sie lieber ermutigen, nicht "runterputzen" indem ich ihnen sage, dass sie nicht "echt" sein können, wenn sie keine gute Frucht bringen.
Stimmt, das Gelingen ist eine vollkommen andere Sache.
Eher im Gegenteil!

Viele Christen sind wirklich willens, Gott zu gefallen, die 10 Gebote zu halten und wenn sie dann doch wieder fallen sind sie verzweifelt, dass sie von bestimmten Sünden nicht loskommen.

Können wahre Christen denn keine Werke des Fleisches (z.B. Zorn) mehr vollbringen? Ich denke schon, oder?
Aber wollen sie das?

Wie @Pal sagte, es ist ihnen "hassenswert".

Ich finde, Rö. 6,6-7 (HfA) hilft da kolossal:
6 Unser früheres Leben endete mit Christus am Kreuz. Unser von der Sünde beherrschtes Wesen ist vernichtet, und wir müssen nicht länger der Sünde dienen.
7 Wer gestorben ist, kann nicht mehr beherrscht werden - auch nicht von der Sünde.

Ich denke auch, dass wir nur uns selbst prüfen können, ob wir unter der Gnade oder dem Gesetz leben.

Und letztendlich gibt es dann aber auch Christen, die regelrecht eingeschlafen sind, weil sie denken, dass die Gnade dazu berechtigt, fortwährend weiter zu sündigen (Thema aus Römer 5+6).

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Pal

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Re: Echte Christen und Namenschristen

von Pal am 01.11.2016 19:18

Stefan
Dann waren diese Früchte der Dämonenaustreibung dann zunächst gute Früchte, oder?,,,
Auch hier würde das bedeuten, dass die törichten Jungfrauen ehemals klug waren, oder?,,,
Wie kann es sein, dass ich von Sünde befreit bin und nicht heilig werde?

Da gibt es mE zwei ganz unterschiedliche Perspektiven, die man bei solchen Fragen immer beachten sollte.
#1# Das eine ist die Perspektive Gottes, des Allwissenden. IHM macht niemand etwas vor. Da gilt, die törichten waren nicht einen Tag ihres Lebens klug! Denn sie sind Verworfene vor Grundlegung der Welt! Wie gesagt, das ist allein Gottes Perspektive.
Da kann dann auch ein Judas Iskarioth Kranke gesund beten und es klappt! - Hat aber nichts damit zutun, wo er enden wird!

#2# Dann kommt die menschlich, beschränkte Perspektive, wo ich, für mich selbst die große Hoffnung besitze, zB bei den Klugen zu sein. Aber ich kann nie, für mich selbst, dafür die "Hand ins Feuer" legen. Dazu bin ich nicht vollendet, sondern noch in der Sphäre der Hoffnung, des guten Glaubens, der mir immer auch meine Risikohaftigkeit zeigt.
Ich bin noch nicht durch mein Gethsemane gekommen. Ich habe noch kein Blut geschwitzt. - (Und hoffe ich muß es auch nie!)
Deshalb brauche und soll ich mich, hier und heute, auch nicht als vollkommen hinstellen, sondern als ein abhängiges Kind.

Echte Sündenbefreiung ist echte Heiligung. Aber pseudo Sündenbefreiung ist pseudo Heiligung.
Den Unterschied herauszufinden überlasse ich jedem persönlich.


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StefanS

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Re: Echte Christen und Namenschristen

von StefanS am 01.11.2016 19:12

Pal schrieb: Und da ist mir, hier und heute, eine ernste Selbsthinterfragung lieber, als später das "böse Erwachen"!
Unbedingt!

Tja, und wie sieht dann diese "Selbsthinterfragung" aus?
Überprüfe ich täglich meine Früchte?

Gal 5, 22-23
22 Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue,
23 Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies steht kein Gesetz.

Was heisst das, dass gegen all das kein Gesetz steht?

Ich verstehe es so, dass ich frei vom Gesetz bin!
Weil mein ganzes Trachten (unabhängig vom Gelingen) nach einem heiligen Leben auch Gottes Zurechtweisung zulässt.
Ich mühe mich also nicht, ich frage mich nicht, sondern ich lasse Jesus jede Sekunde in meinem Leben zu.
 

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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StefanS

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Re: Echte Christen und Namenschristen

von StefanS am 01.11.2016 18:58

Tagwandler schrieb:
Da ein Reich mit sich normalerweise "nicht uneins" ist bzw. sein kann, handelt es sich bei den ehemals Dämonenaustreibenden vermutlich um (später?) vom wahren Glauben "Abgefallene".
Hmm, kann das sein?
Dann waren diese Früchte der Dämonenaustreibung dann zunächst gute Früchte, oder?

In dem Zusammenhang fällt mir auch eine Bibelstelle ein:
Matth.21,18+19
18 Als er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn.
19 Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege, ging hinzu und fand nichts daran als Blätter und sprach zu ihm: Nie mehr wachse Frucht auf dir in Ewigkeit! Und der Feigenbaum verdorrte sogleich.

Meinem Verständnis von echten Christen würde das ehrlich gesagt widersprechen.
Und der verdorrte Feigenbaum brachte ja dann keine schlechten Früchte sondern keine.

Haben also wahre Christen gute Früchte gebracht und später sagt der HERR "Ich kenne euch nicht!"?
Er drückt doch damit aus, dass er diese Menschen niemals gekannt hat, oder?

Tagwandler schrieb: Während bei den törichten Jungfrauen gerade auch bezogen auf die Endzeit möglicherweise "nur noch (eigene) Werksgerechtigkeit" vorherrschend sein wird, oder eben der Geist Gottes (nach Anfechtung) nicht mehr in ihnen ist.
Auch hier würde das bedeuten, dass die törichten Jungfrauen ehemals klug waren, oder?

Rö. 6,22
Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, dass ihr heilig werdet.

Meine spannende Frage:
Wie kann es sein, dass ich von Sünde befreit bin und nicht heilig werde?









So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Echte Christen und Namenschristen

von Henoch am 01.11.2016 18:57

Hallo Solana,

bedenke, was die Namenschristen, die Jesus hier anspricht sagen: Mt 7,22 Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan?

Diese Menschen sagen Herr, Herr...das bedeutet, sie sagen es nicht gleichgültig, sondern sie meinen es ernst.

Viele sagen, man kann und darf nicht beurteilen, ob einer widergeboren ist. Das glaube ich nicht. Die Bibel fordert dazu sogar auf...wie willst Du sonst "im Herrn heiraten". Wissen, ob einer getauft werden darf, zum Abendmahl zugelassen werden darf, oder einer ist, der sich Bruder nennt und es nicht ist...

1Kor 5,11 Vielmehr habe ich euch geschrieben: Ihr sollt nichts mit einem zu schaffen haben, der sich Bruder nennen lässt und ist ein Unzüchtiger oder ein Geiziger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit so einem sollt ihr auch nicht essen.

Also, nur keine falsche Demut, aber ja, Zurückhaltung bei großer Klarheit, denjenigen unter das Wort Gottes zu stellen.

Aber bei sich selbst muss man prüfen:  Woran erkennt man es? https://www.youtube.com/watch?v=wP7WNv9v8Bw

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.11.2016 18:57.

solana

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Re: Echte Christen und Namenschristen

von solana am 01.11.2016 17:49

Vielleicht würde es helfen, zunächst einmal zu überlegen, was denn überhaupt einen "echten" Christen ausmacht.
Sind es die Früchte, die er hervorbringt oder was ist das wichtigste Kennzeichen, das nicht fehlen darf?

Unter "Namenschristen" habe ich bisher eigentlich solche Menschen verstanden, die von sich selbst auf Nachfrage hin sagen würden: "Nein, mit Christentum habe ich eigentlich gar nichts am Hut, bin halt in diese Tradition hineingeboren und damit halt offiziell Christ, weil ich in dieser christlich geprägten Kultur lebe. Aber das ist nicht meine Überzeugung und spielt in meinem Leben auch keine Rolle."

Ich würde Menschen, die von sich selbst sagen: "Ja, ich bin Christ, ich glaube an Christus und sehe ihn als meinen Herrn an, schaffe es aber nicht, in meinem Leben davon sehr viel zum Ausdruck zu bringen, versuche es aber immer wieder, ohne dass ich viele "Früchte" vorweisen könnte...." nicht ihr Christsein absprechen, denn das steht mir nicht zu. Ich kann nicht in ihr Herz sehen.
Ich würde sie lieber ermutigen, nicht "runterputzen" indem ich ihnen sage, dass sie nicht "echt" sein können, wenn sie keine gute Frucht bringen.

Dagegen bei jemandem , der sich als "christlicher Lehrer" aufschwingt und andere belehren will, muss man dagegen schon genau hinschauen, alles prüfen, bevor eine "Lehre" von so jemandem annimmt.
In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, zu unterscheiden, meine ich, und in diesem Zusammenhang sehe ich auch die 2. von dir, Stefan, zitierte Bibelstelle (Matth 7,15-23).
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Echte Christen und Namenschristen

von Pal am 01.11.2016 17:29

Stefan:
Was sind gute Früchte, was sind schlechte Früchte in der heutigen Zeit?
Ja, lieber Stefan, die Antwort auf diese Frage wird jeder persönlich, mit seinem Erdenleben, dem Allerhöchsten geben müssen!
Und da ist mir, hier und heute, eine ernste Selbsthinterfragung lieber, als später das "böse Erwachen"!

Ein Vers dazu:
2Ko 13:5 Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellet euch selbst auf die Probe! Oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es müßte denn sein, daß ihr nicht echt wäret!

Kann ich mich selbst richtig unterscheiden? Oder bin ich auf der "Selbstbetrüger-Schiene" wie alle Sorten von Religiösen?
Habe ich die echte Jesusliebe, oder ist meine Art von Liebe nur ein Mäntelchen für mein (frommes) Ego?
All diese Fragen muß sich jeder mE selbst stellen. -
Da können ruhig einmal die "Federn fliegen"!
Lieber heute, als das es dann vor verschlossenen Türen geschähe, weil ich nicht zur Hochzeit des Lammes eingelassen würde!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.11.2016 17:31.

Tagwandler
Gelöschter Benutzer

Re: Echte Christen und Namenschristen

von Tagwandler am 01.11.2016 17:10

StefanS schrieb:
"Wie kann es sein, dass Jesus so hart unterscheidet?
Die Jungfrauen, die nicht genug vorgesorgt haben, kennt er nicht.
Auch Nachfolger, die Wunder vollbracht haben, kennt er nicht.
Wie können Früchte schlecht sein, wenn sogar Dämonen ausgetrieben wurden?"


Da ein Reich mit sich normalerweise "nicht uneins" ist bzw. sein kann, handelt es sich bei den ehemals Dämonenaustreibenden vermutlich um (später?) vom wahren Glauben "Abgefallene".
Während bei den törichten Jungfrauen gerade auch bezogen auf die Endzeit möglicherweise "nur noch (eigene) Werksgerechtigkeit" vorherrschend sein wird, oder eben der Geist Gottes (nach Anfechtung) nicht mehr in ihnen ist.

Zu den zu unterscheidenden Früchten liest sich u.a. Gal 5, 19-23 gut:

"Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.
Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies steht kein Gesetz."

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