Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

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Cleopatra
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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von Cleopatra am 26.10.2017 07:54

GUten Morgen zusammen,

ich bin ganz der Meinung von solana und nennmichdu.

Und lieber Nobse, eines ist mir noch aufgefallen: Es heißt nicht "werdet Licht und leuchtet", oder "gebt euch Mühe, zu leucten", nein, zu den Jüngern sagt Jesus in Matthäus 5:

13 Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.
14 Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein.
15 Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind.
16 So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.

Wir wiedergeborenen Christen sind bereits Licht. Und dies ist ein Bild, ein Gleichnis.

Lg Cleo


Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von nennmichdu am 25.10.2017 10:50

Hallo Nobse,


 einen schönen guten Morgen ersteinmal. Wir haben zwar stark unterschiedliche Sichtweisen, was uns aber nicht daran hindern sollte, Argumente darüber auszutauschen, in der Hoffnung, gegenseitig zu einem tieferen Verständnis zu gelangen.



Manches, was Du schreibst, kann ich unterstreichen:


Es geht darum, die Gemeinschaft mit Jesus und Gott immer enger werden zu lassen. Wer sich auf diesen Weg begibt, der ist nie und nimmer verloren.



Manches nur in Frage stellen:


Gott giesst seinen heiligen Geist nicht wahllos auf die Menschheit aus. Er tut dies nur bei Menschen, die sich nach dem Heiligen Geist ausstrecken und er tut es mehr oder weniger, je nachdem, wie gut die Menschen mit seinem Geist umgehen können.


Wenn wir uns beide auf die Bibel berufen und sie als Quelle unseres Wissens heranziehen, dann müssten wir eigentlich in der Bibel unsere Annahmen auch bestätigt finden.

Du betonst, das der Mensch in der Lage ist, sich nach Gott auszustrecken. In der Lage und in der Verantwortung - damit Gott ihm dann heiligen Geist gibt. Und zwar je mehr davon, je mehr der Mensch sich hierum bemüht.

Zumindest am Anfang einer Beziehung zwischen Mensch und Gott ist dies aber nicht so, wenn ich hierzu in der Bibel nachforsche.

Dort heißt es, das Gott sich dem Menschen nahen muss und will. Weil der Mensch selbst aus eigenem Vermögen im Gefangensein seiner sündhaften Natur keine Antenne für Gottes Reden und Wesen hat. 

1Kor 2,14 Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen;

Im Alten Testament lesen wir schon davon, das Gott Menschen erwecken muss. 


Hag 1,14 Und der HERR erweckte den Geist Serubbabels, des Sohnes Schealtiëls, des Statthalters von Juda, und den Geist Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, des Hohenpriesters, und den Geist aller Übrigen vom Volk, dass sie kamen und arbeiteten am Hause des HERRN Zebaoth, ihres Gottes,


Damit der Mensch also überhaupt erst "tätig" werden kann, muss Gott den Menschen zu sich ziehen.


Joh 6,44 Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.


Leben wir als Christen dann durch den heiligen Geist - können wir diesem Raum geben. Sind wir ein Stück weit gefragt. Aber auch hier bin ich der Überzeugung, das Gott uns dabei helfen muss und helfen will. Das er uns sogar zu überzeugen vermag, wenn wir uns ihm verweigern.


Von der Rebe am Weinstock schreibst du:


Ich halte dir hier entgegen: Sie wird aber auch nicht reif, wenn sie sich nicht um den Rebensaft bemüht.

Aber wie soll sich denn eine Rebe bemühen um den Saft? Sie wird doch ganz selbstverständlich dank der Gesetze von Physik und Biologie dann vom Saft der Rebe erreicht, wenn sie nur am Weinstock bleibt. Wenn sie nur verbunden ist.

Aus der Verbundenheit mit Gott muss Frucht hervorgehen. Nur aus der Unverbundenheit kommt dann auch keine Frucht.



Gott hat die Schöpfung aus sich herausgesetzt, damit sie ein Eigenleben führen kann. Gott möchte seine Geschöpfe in der Schöpfung in Aktion sehen.


Das "Eigenleben" führten Adam und Eva, als sie sich von Gott abwandten und ihr eigener Gott sein wollten. Gott möchte die Menschen in Beziehung zu ihm sich entfalten sehen. Und hier würde ich statt Eigenleben - Christusleben sagen. Dann so wie Fische, die nicht auf dem Trockenen zappeln, sondern nur im Wasser ihre volle Lebensdynamik entfalten.




Manche Tatsache über das Himmelreich und über die Natur des Menschen wird nicht explizit in der Bibel dargestellt.


Damit wir dann darüber Rätseln müssen? Wenn Gott schon die Bibel wählt, sich hier dem Menschen zu offenbaren, dann wird er es wohl auch in einem Umfang tun, in der dann alles, was wir wissen müssen und wissen können auch vorhanden und niedergeschrieben ist.



Doch möchte ich darauf verweisen, dass Gott Licht ist und in ihm ist keine Finsternis. Nun ist alles, was gemacht ist, aus Gott hervorgegangen. Also muss alles Licht sein.


Das ist für mich ein kurzsichtiger Fehlschluss. Du unterstellst Gott damit, das er nichts anderes als Licht hervorbringen kann. Legst ihn damit fest und stellst seine Allmacht in Frage. 

In Klagelieder 3 steht:

37 Wer darf denn sagen, dass solches geschieht ohne des Herrn Befehl
38 und dass nicht Böses und Gutes kommt aus dem Munde des Allerhöchsten?

Wenn es heißt:

1Joh 1,5 Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.

Dann kann ich daraus nicht schließen, das Gott nichts anderes ist, als pures Licht - von seiner Substanz her. Es verweist vielmehr auf EINE Wesenshaftigkeit Gottes: Alles offenbar werden zu lassen und alles erhellend und alles durchdringend zu sein.

Es heißt dann auch, das Gott in einem Lichte wohnt:


1Tim 6,16 der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

Gott ist immer als eine Person in der Bibel beschrieben. Umfasst also viel mehr als nur die Eigenschaften von Licht.



Bergpredigt. Jesus fordert uns auf, unser Licht leuchten zu lassen. Wie können wir Licht haben, wenn wir keine Lichtwesen wären?


Wir können nur durch Jesus Christus leuchten. Er ist unser Licht. Aber auch nur bei den Menschen, die hier von neuem geboren wurden.
Von Natur aus haben wir kein Licht.


Eph 5,8 Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts;



Jeder Mensch kann sich dem Erlöser öffnen.


Dann macht Gott nicht den ersten Schritt. Dann ist es nicht Gott, der sich die Menschen erwählt. Sondern der Mensch erwählt sich Gott. Jesus, der seine Jünger alle persönlich herausgerufen hat - aus der Masse - sagt aber:


Joh 15,16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe.


mit freundlichem Gruße
Thomas

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solana

-, Weiblich

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von solana am 25.10.2017 10:17

Nobse schrieb:

Hier sehe ich nicht so sehr den Gegensatz zwischen Aktivität und Passivität

Lieber Nobse

Nein, um den Gegensatz Aktivität-Passivität ging es mir ja auch gar nicht.

Sondern um den Gegensatz: "Wir sind die Macher und nehmen dazu Gottes Hilfe in  Anspruch, aber es ist unsere Leistung und unser Werk"<=> Gott wirkt das in uns und durch uns. Wir empfangen und geben das Empfangene weiter, sind Werkzeuge und Gefässe, Gott ist der Macher, es ist sein Werk, wir lassen uns von ihm gebrauchen (nicht umgekehrt: wir gebrauchen ihn, um unser Werk zu tun)

Eph 2,10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Natürlich ist das nicht "passiv", wenn wir "in guten Werken wandeln".
Es ist aber auch nicht so, dass es unser Verdienst ist und uns der Ruhm dafür gebührt, wenn wir etwas Gutes zustande bringen. 
Denn das geht nur, indem wir "aus der Quelle" schöpfen und das Gute empfangen, das wir dann konkret realiisieren und umsetzen können.

Ich halte dir hier entgegen: Sie wird aber auch nicht reif, wenn sie sich nicht um den Rebensaft bemüht.

Jesus fordert uns ja dazu auf, zu arbeiten: Lasst euer Licht leuchten.

Da werden wir wohl nicht auf einen Nenner kommen.

Wie ich schon mehrfach schrieb: Nicht wir bringen dieses Licht hervor. Wir sind nicht wie ein Fixstern, sondern wie Planeten, die das Licht des Fixsterns empfangen und reflektieren.

Und gerade beim Licht wird dasselbe deutlich wie bei der Frucht: es leuchtet, weil es die Natur des Lichts ist, zu leuchten.
Es muss sich nicht um Leuchten bemühen, daran arbeiten, einen Glanz hervorzubringen.
Genauso wening wie eine Rebe sich ihre Frucht erarbeitet.

Aber es kann verhindert werden, dass ein Licht und eine Rebe ihrer Natur gemäss leuchten bzw Frucht hervorbringen.

Nämlich dann, wenn sie ihre "Lebensquelle" verlassen und den "Saft" nicht mehr aufnehmen oder wenn der Fluss blockiert wird, indem das Licht "unter einen Scheffel gestellt" wird.

Marta war um das leibliche Wohl bemüht, Maria war auf Geistiges ausgerichtet. Ich sehe den Gegensatz zwischen weltlicher Aktivität versus Ausrichtung auf Gott.

So kann man das nicht sagen.
Marta diente Jesus, so wie es ihre Aufgabe war - und so, wie du betonst, dass wir es tun sollen.
Maria hat ihre Aufgabe vernachlässigt und ihre Schwester ganz allein die ganze Arbeit tun lassen. Und hat stattdessen zugehört und empfangen. 

Ich habe den Eindruck, dass wir an diesem Punkt unsere unterschiedliche Betonung einfach stehen lassen müssen.
Und ich finde das auch gar nicht schlimm, dass wir hier unterschiedlich denken, denn, wie wir ja beide festgestellt haben, sind beide Aspekte wichtig und gehören zusammen - aber sie sind nicht gleich gewichtet.

Meine Gewichtung kommt aus dem, was ich in der Bibel lese und aus meiner Erfahrung mit Gott, der mich so geführt hat, dass ich dies erkennen durfte.
Bei dir wird es auch so sein.
Deshalb denke ich, an so einem Punkt müssen wir nicht ausdiskutieren, wer mehr Recht hat.
Viel wichtiger ist es, auf Gott zu hören und sich von ihm führen und Erkenntnis schenken zu lassen - dann kommen wir viel weiter als mit Diskussionen .

Ich kann nur von mir sagen, dass mein Leben viel reicher und freier und von viel mehr Frieden und Freude bestimmt ist, seit ich das "Empfangen" mehr ins Zentrum gestellt und dem "Tun" vorgeordnet habe.
Da muss wohl jeder seine eigenen Erfahrungen machen.

Gruss
Solana


angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.10.2017 10:18.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von Burgen am 25.10.2017 10:10

Hallo ihr Lieben 

gerade war von www.erf.de/in-touch eine wunderbare Ausarbeitung, bzw. Predigt zu unserem Thema hier zu hören.. 

Ueber den Himmel 

Eine anfängliche Bibelstelle war aus 
Epheser 2, 4-9 
und sagt aus, dass wir seit unserer Errettung zu Gottes Reich gehören und geistlich befinden wir uns im Himmel. 

Eph 1,13 
Math 6, 20-21 
Mt 5, 12 
1. Petr 1, 3-4
1. These 4,13-17 

Das sind die Erklärungen und Zusagen, dass wir im Lebensbuch stehen, im Himmel sind, weil er uns eine Wohnung bereitet hat, 
und nach dem leiblichen Tod in den Himmel einziehen. 

Alles aufgrund unserer Errettung durch Jesus seine Tat am Kreuz und seine Auferstehung. 
Ich finde das soo toll. 

Kein Gefühl, sondern dass Wissen darum. 
Das hilft uns. 

Gruß 
Burgen 




Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.10.2017 13:07.

nobse

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von nobse am 25.10.2017 09:25

Liebe Cleopatra,

deine Begründung hört sich für mich sehr "mystisch" an, ich weiß gerade kein anderes Wort dafür.

Das ist völlig in Ordnung. Mystik bedeutet für mich Gotteserfahrung. Und das ist es doch, wonach wir alle streben sollten, oder siehst du ein anderes Ziel vor Augen?

Aus Glauben sind wir errettet nicht aufgrund von Werken.

Siehe dazu, was ich Solana schrieb.
denn Menschenseelen kommen verloren, wenn sie glauben, sie bräuchten keine Sündenvergebung.

Wer glaubt das denn?

Es geht darum, die Gemeinschaft mit Jesus und Gott immer enger werden zu lassen. Wer sich auf diesen Weg begibt, der ist nie und nimmer verloren.

Herzlichen Gruß,
Nobse

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nobse

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von nobse am 25.10.2017 09:18

Liebe Solana,

danke für deine Ausführungen. Das eine oder andere sollten wir noch weiter besprechen, denke ich.

Du hast interessante Gedanken geäussert, dass der Mensch denken könnte: Wenn Gott dies alles für mich getan hat, dann muss ich doch auch meinen Teil dazu beitragen (sinngemäß zusammengefasst).

Und dann schreibst du:

Aber so ist es nicht mit dem Himmelreich.

Nein, so ist es tatsächlich nicht im Himmelreich. Ich muss gar nichts tun, damit Gott mir meine Sünden vergibt oder mich erlöst. Aber ich darf es tun.

Und nun zum Kern, wie es im Himmelreich ist:

Gott giesst seinen heiligen Geist nicht wahllos auf die Menschheit aus. Er tut dies nur bei Menschen, die sich nach dem Heiligen Geist ausstrecken und er tut es mehr oder weniger, je nachdem, wie gut die Menschen mit seinem Geist umgehen können.

Es ist vergleichbar mit einem Muskel. Wenn er arbeitet, strömt ihm mehr Blut zu, als wenn er in Ruhe ist. Und noch etwas zeigt dieser Vergleich: Der Muskel wird stärker, je mehr er arbeitet.

Es ist wichtig zu erkennen, dass es sich dabei um ein geistiges Gesetz handelt, das sich aus der Liebe Gottes ergibt sowie aus der Freiheit seiner Geschöpfe (sie werden zu nichts gezwungen).

Das was Gott uns schenken möchte, ist da. Es ist jetzt an uns, es zu nutzen und tätig zu werden.

Du schreibst dann:

Ja, Mittun ist wichtig - aber erst kommt das empfangen, und das ist noch viel wichtiger. Das wird in unserer heutigen Zeit viel eher vernachlässigt als das "Arbeiten" für Gott.
Wenn wir etwas mehr das Hören auf Gott und das Empfangen von ihm ins Zentrum unseres Lebens stellen, dann kommen die Früchte ganz von allein - so wie eine Rebe am Weinstock, die den vollen Lebenssaft in sich aufnimmt, gar nicht anders kann, als gute Frucht hervor zu bringen.
Die wird nicht "faul", weil sie sich zu wenig um Frucht bemüht.

Ich halte dir hier entgegen: Sie wird aber auch nicht reif, wenn sie sich nicht um den Rebensaft bemüht.

Jesus fordert uns ja dazu auf, zu arbeiten: Lasst euer Licht leuchten. Oder das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Jesus gibt uns das ewige Leben. Leben bedeutet aber Aktivität. Und natürlich auch Ruhepausen, das ist klar.

Auch Jesus hat das der geschäftigen Marta klargemacht, die meinte, ihre Schwester Maria wäre zu faul, weil sie Jesus einfach nur zuhören wollte.

Hier sehe ich nicht so sehr den Gegensatz zwischen Aktivität und Passivität sondern den Gegensatz, worin man seine Aktivität investiert. Marta war um das leibliche Wohl bemüht, Maria war auf Geistiges ausgerichtet. Ich sehe den Gegensatz zwischen weltlicher Aktivität versus Ausrichtung auf Gott.

Gott ist der "Baumeister" seines Reiches.

Ich kann dir nicht vollständig zustimmen. Gott hat die Schöpfung aus sich herausgesetzt, damit sie ein Eigenleben führen kann. Gott möchte seine Geschöpfe in der Schöpfung in Aktion sehen. Natürlich sind die Leitplanken für das Himmelreich vorgegeben: Licht und Liebe und Freiheit. Aus der Freiheit ergibt sich, dass die Geschöpfe die Schöpfung mitgestalten können und sollen.

Und hier möchte ich noch mal auf den Anfang zurückkommen: Wir dienen Gott nicht aus einem Leistungsdenken heraus, sondern weil wir geistige Wesen sind, die nach Gottes Ebenbild geformt wurden. Gott ist schöpferisch aktiv, wir können und sollen es auch sein. Gott wirkt mit seinem Heiligen Geist - wir dürfen und sollen es ebenso tun.

Eins ist klar: Alles ist aus Gott hervorgegangen und Gott ist die Quelle allen Lebens. Akzeptieren wir diese Tatsachen mit großer Dankbarkeit und gehen dann dazu über, ihm zu dienen.

Herzlichen Gruß,
Nobse

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Cleopatra
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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von Cleopatra am 25.10.2017 07:57

Lieber nobse,

deine Begründung hört sich für mich sehr "mystisch" an, ich weiß gerade kein anderes Wort dafür.

Nun, wenn du meinst, du wärest ein Lichtwesen, dann ist dem so, ich selbst sehe es nicht so.

Was ich aber immer wieder wichtig finde zu betonen (denn wir sind nunmal eine evangelisierende Community), ist eben die Tatsache, dass nicht jeder automatisch den heiligen Geist in sich hat und auch nicht jeder nur aufgrund von Werken in den Himmel kommt.

Es ist die Errettung der Sünden nötig, die selbst getroffene Entscheidung, Jesu Sündenvergebung anzunehmen.
Aus Glauben sind wir errettet nicht aufgrund von Werken.

Ich hoffe nun, dass sich dieser Thread nicht wieder so entwickelt, dass angels Lehre weiter verbreitet wird. Nichts gegen dich angel persönlich, aber das ist gefährlich, denn Menschenseelen kommen verloren, wenn sie glauben, sie bräuchten keine Sündenvergebung.

Deshalb muss ich das hier nochmal so betonen.

Lg Cleo

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solana

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von solana am 24.10.2017 10:29

Nobse schrieb:

Wenn ein Mensch dann zum Gerechten wird, der im Reiche des Vaters wie eine Sonne erstrahlt, dann ist das auch auf sein eigenes Bemühen zurückzuführen.

Lieber Nobse

Ja, der Mensch muss auch mitwirken, er kann sich nicht hinsetzen und darauf warten, dass alles automatisch passiert ohne sein Zutun.

Dennoch finde ich die Gewichtung sehr wichtig, was wir in den Vordergrund rücken und betonen.

Wir sind es gewohnt in unserer Leistungsgesellschaft, dass jeder nur das bekommt, was er sich verdient und erarbeitet. Und dass zuerst die Arbeit kommt - und dann können wir die Früchte unserer Arbeit genissen. Und unseren Wert und den der anderen messen wir in der Regel daran, wieviel im Leben geleistet und erreicht wurde ....
Dieses Denken sitzt tief in uns.

Und wenn es nun um Gottes Reich geht und darum, dass er uns Gnade schenkt, uns erlöst, uns Leben in Fülle schenkt usw - dann kommt in unseren Hinterköpfen gleich der Gedanke auf: "aber wir müssen doch auch unseren Teil leisten, können uns nicht einfach alles schenken lassen ....."

Und es kommt auch der Gedanke: "Wenn wir das so verkündigen und die Betonung auf das legen, was Gott alles für uns tut - dann werden die Menschen zwangsläufig faul und bequem und meinen, nun würde ihnen alles in den Schoss fallen - also muss man ein bisschen Bedenken und Vorbehalte schüren, damit die Menschen wirklich zum Tun des Guten angestachelt werden ....."

Aber so ist es nicht mit dem Himmelreich.

Ja, Mittun ist wichtig - aber erst kommt das empfangen, und das ist noch viel wichtiger.
Das wird in unserer heutigen Zeit viel eher vernachlässigt als das "Arbeiten" für Gott.
Unser Denken dreht sich auch beim Himmelreich viel zu sehr um unser eigenes Tun - natürlich mit Gottes Hilfe - und die Früchte unseres Tuns, die wir durch unsere Leistung zustande bringen (was eigentlich schon dem Gleichnisbild total widerspricht, man stelle sich nur einen Apfelbaum vor, der sich anstrengt, um Äpfel hervorzubringen und diese dann als Ergebnis seiner Bemühungen betrachtet  ).

Wenn wir etwas mehr das Hören auf Gott und das Empfangen von ihm ins Zentrum unseres Lebens stellen, dann kommen die Früchte ganz von allein - so wie eine Rebe am Weinstock, die den vollen Lebenssaft in sich aufnimmt, gar nicht anders kann, als gute Frucht hervor zu bringen.
Die wird nicht "faul", weil sie sich zu wenig um Frucht bemüht.

Auch Jesus hat das der geschäftigen Marta klargemacht, die meinte, ihre Schwester Maria wäre zu faul, weil sie Jesus einfach nur zuhören wollte.

Gott ist der "Baumeister" seines Reiches.
Wir sind sein Werk und unser Zugang zum Himmelreich ist sein Werk in uns. Und er gebraucht uns als "Gefässe" und "Werkzeuge", wie es im NT ausgedrückt ist; verwechseln wir nicht die Rollen!

Und haben wir doch ein bisschen mehr Vertrauen auf Gott, dass er sein Werk in uns nicht unvollendet lassen wird.

Phil 1,6 und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.

Gruss
Solana

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angel121

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von angel121 am 24.10.2017 10:28

@nobse
Lieber nobse. Also ich kann das Meiste was Du schreibst unterstreichen.

nobse: Jeder Mensch kann sich dem Erlöser öffnen. Aber erst wenn er das tut, wird der Erlöser im Menschen lebendig und erst dann wird es dem Menschen bewusst, dass Gott in ihm lebt. Man kann das Bewusstsein dafür nicht erlangen, ohne Kontakt zu Gott zu haben.

Hier kommt die Gottverbundenheit meines Erachtens sehr schön zur Geltung:
Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. 1. Johannes 4.16

nobse:Wenn du die Bibel daraufhin untersuchst, wo vom Licht im Menschen die Rede ist, so werden dir folgende Stellen ins Auge fallen: Bergpredigt. Jesus fordert uns auf, unser Licht leuchten zu lassen. Wie können wir Licht haben, wenn wir keine Lichtwesen wären?

Hierzu steht ganz klar:

Wenn nun dein Leib ganz licht ist, daß er kein Stück von Finsternis hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn ein Licht mit hellem Blitz dich erleuchtet. Lukas 11.36

und wie ich schon einmal schrieb, forderte Paulus auf zu wandeln wie/als die Kinder des Lichts.

Und Jesus verhiess ja, dass man durch Nachfolge aus der Finsternis ins Licht findet, respektive das Licht des Lebens haben wird.

Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Johannes 8.12

Im Himmel wird nach dem Willen Gottes gelebt, also in enger Gottverbundheit. Jesus (und natürlich sein Vater im Himmel sehnlichst Joh.3.16)  wünscht sich das auch auf Erden. Darum kam er ja auch um die Wahrheit zu bringen, den Vater im Himmel zur Erkenntnis zu geben, so auch die damals vorherrschende Finsternis in einigen Menschen mit seinem Licht zu erhellen, ihnen zur Umkehr zu verhelfen, ihnen das Himmelstor öffnen.

herzliche Grüsse, angel121

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.10.2017 10:47.

nobse

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von nobse am 24.10.2017 09:58

Liebe Cleopatra,

Lieber Nobse, ich befürchte, dass du hier etwas falsch verstanden hast.

Meinst du wirklich? Schau dir einmal meine Antwort an Thomas an, da habe ich begründet, warum wir Lichtwesen siind.

Die Geschichte mit dem Staub: das betrifft unsere vergänglichen Körper, aber nicht unseren Geist und unsere Seele.

Ich bin nicht mein Körper, sondern ich bin ein Geistwesen, das aus Gott hervorgegangen ist, nach seinem Ebenbilde erschaffen. Gott ist Geist und Gott ist Licht, also bin ich es auch. Diese Schlussfolgerung ist eindeutig und nach meinen eigenen Erfahrungen ist es die Wahrheit.

Was ich interessant finde- die Frage des Threads- woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

Man erkennt es daran, dass der Heilige Geist mit Kraft in der eigenen Seele wirkt, aufgrund des eigenen Gebets und aufgrund des Lobpreisees Gottes.

Herzlichen Gruß,
Nobse

Antworten
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