Handelt Gott "nur" wenn jemand Gott kennt?

Re: Handelt Gott "nur" wenn jemand Gott kennt?

von Cleopatra am 06.12.2017 11:17

Abgesehen von dem Pharao, dessen Herz Gott verstockte (nachdem der Pharao allerdings sein Herz von sich aus verstockte und "böse" war) muss ich an den Bileam denken.
Ein Mann, der das Volk Israel verfluchen sollte. Aber als er seinen Mund aufmachte, segnete er das Volk.

Hier wurde Bileam auch manipuliert quasi. Und Bileam glaubte nicht an Gott.

Ich war noch frisch hierhergezogen, als ich ein Buch las. Es ließ mir aber keine Ruhe, ich konnte mich nicht konzenztrieren, irgendwie hatte ich das starke Gesühl, ich sollte bei einer noch unbekannten Nachbarin klingeln.
Dann tat ich es und es stellte sich heraus, diese Frau brauchte gerade jemanden zum Reden, weil sie in Trauer war.

Gut, ich kenne Gott ja.
Aber auch mein bester Freund, der eben nicht an Gott glaubt hat mir schon Dinge erzählt, in denen er Gott ganz stark gespürt hat und auch Wunder erlebt hat, obwohl er nicht an Gott glaubt.

Ich denke schon, dass Gott Menschen benutzen kann. Ja, wir haben einen freien Willen. Aber trotzdem steht Gott über allem und kann hier und da mal ein bisschen einwirken.

So sehe ich es.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Re: Handelt Gott "nur" wenn jemand Gott kennt?

von JeanS am 06.12.2017 10:34

Hallo SMart

Manipulieren wie Puppen würde ich nicht sagen. Doch nicht selten stand oder sass ich irgendwo, sei es im Bus im Kaufhaus oder in einem Café und hörte "rein zufällig"? andere Menschen gerade das zu jemand sagen, was ich eigentlich gleichentags im Internet abklären wollte, oder sprachen von einem hilfreichen Buch in Sache Rechtsfragen im Schulalltag, was ich dann für einen Auftrag gottseits wunderbar gebrauchen konnte, da ich es schnellstens kaufte und daraus die Problemlösung schwarz auf weiss sah.

Für mich war es klar Gottes Wille mich mit all den Informationen zu bedienen um einem Mitmenschen, den er mir auch wie zufällig über den Weg schickte zu helfen. Es war ein Zusammenspiel von Hilfe bekommen um Hilfe leisten zu können.

Ob die unwissentlichen Informanten an Gott glauben weiss ich nicht, habe sie natürlich nicht gefragt. Für mich und mein Vorhaben waren sie mir wie vom Himmel geschickt, wofür ich wie immer in solchen Situationen kurz in den Himmel schaue und strahlend DANKE sage.

Gruss Hans

Re: Handelt Gott "nur" wenn jemand Gott kennt?

von SMart am 06.12.2017 05:20

Halllo, ihr Lieben,

da bin ich nun, pray sei gedankt, und will gerne meine Sicht aufdröseln.

Was geli sagt, das kann ich wohl als Wunder sehen. Also Gott greift übernatürlich in ein Leben ein und kein Mensch wirkt dabei mit.

Die andere Sache ist die, dass jemand Zeugnis gibt, Gott hätte ein Wunder gewirkt, was bei genauer Betrachtung der Onkel war, der mit Gott nichts am Hut hat. Kann man von Wunder sprechen, weil man beschenkt wurde? Was ist daran von Gott und was nicht?

Wie kann Gott, der den Menschen einen freien Willen gegeben hat, den Onkel beispielsweise dazu bewegen, dem Fräulein ein Auto zu schenken? Gott "manipuliert" oder benutzt doch Menschen nicht wie Puppen, oder etwa doch?

Dann ist da die Geschichte mit den Ägyptern. Gott benutzt das Volk der Ägypter, um Israel reich und gesegnet gehen zu lassen. Gott verschaffte seinem Volk Gunst bei den Ägyptern. Wie muss man sich das vorstellen? Da die Ägypter Gott nur als "furchbaren" Gott kannten, selbst keine Beziehung zu ihm hatten, kann Gott doch nicht persönlich zu jedem einzelnen von ihnen geredet haben, oder?

Eine andere Geschichte ist für mich schon etwas leichter zu verstehen, als Gott Saul einen bösen Geist schickte. Ja, auch Pharaos Herz wurde verstockt, dass er Israel nicht ziehen lassen wollte. Ein anderes Wesen beeinflusste also das Herz Sauls oder das Herz des Pharaos. Doch manipuliert Gott Gedanken, dass die Ägypter oder der Onkel Gunst gegenüber jemandem entwickeln? Wenn Gott von einem, der ihn nicht hört, etwas möchte, wie sagt er es ihm, wenn nicht durch äußere Ereignisse oder Plagen (s. Ägypten). Es wäre sonst ein völlig normaler Vorgang, dass ein Onkel aus reiner menschlichen Liebe seiner Nichte gegenüber sein Auto verschenkt. Die gutgläubige Nichte aber sieht darin ein Wunder Gottes, weil man ja nicht alle Tage ein Auto bekommt und gibt ihr Zeugnis. Das ist mir dann doch zu billig, denn auch die Gottlosen schenken und erhalten, ohne dass sie Gott darin sehen.

Weil ich Gott kenne, bzw. eine Beziehung zu ihm habe, bitte ich ihn, dass er mir gute Gedanken schenken möge, wenn ich etwas schreibe oder singe. Doch wenn jemand Gott nicht kennt, wie soll Gott zu ihm sprechen, wenn nicht so wie in Ägypten, durch äußere Zeichen?

Reich-Ranicki wurde mal gefragt, ob es Gott oder der Zufall war, der ihm damals das Leben rettete, als die Soldaten durchzählen ließen, wer leben und wer nicht leben darf. Er meinte Zufall. 

Was für Zutaten braucht es für ein Wunder? Wie wirkt Gott, dass ein Volk, das ihn nicht kennt, eine Liebe den Israeliten gegenüber entwickelt und sie reich segnet. 

Wenn ich selbst sehe und weiß, wie sehr Gott sein Volk liebt, entwickle ich einen heiligen Respekt vor ihm, aus dem heraus ich es segnen möchte. So könnte ich mir vorstellen, dass auch die Ägypter eine heilige Furcht bekommen haben. Sie mussten zusehen, wie sehr der Gott des Himmel mit seinem Volk war, dass auch sie es segnen mussten, um selbst gesegnet zu werden oder Gott gnädig zu stimmen.

Ich glaube an einen Gott, den wir nicht groß machen müssen, damit man ihn erkennt. Mit unseren kleinen oder bescheidenen Erlebnissen bleibt er oft klein, wenn wir von Wunder reden. Große Wunder würden ihn groß machen. Aber die sind selten geworden. Ich will sehen, wie groß er ist, nicht reden, obwohl ich nichts sehe. Wenn ein großer Gott Himmel und Erde erschaffen, ein kleines Volk durchs Meer führen kann, dann kann er doch sicher mehr, als nur Kopfschmerzen wegnehmen. Beleidigen wir ihn nicht zu oft, wenn wir so schnell von Wundern reden?

Re: Handelt Gott "nur" wenn jemand Gott kennt?

von geli am 05.12.2017 20:48

Zwar habe ich nun gerade keine Bibelstelle - aber mir fällt eine Begebenheit aus meinem Leben ein (es ist nur eine, aber eigentlich habe ich solche Dinge schon oft erlebt):

Ich hatte irgendwas vor, und deshalb bat ich meinen Chef, doch einen bestimmten Tag als "Wunschfrei" einzutragen. Er versprach, das zu tun, und so plante ich diesen Tag als "Dienstfrei" ein.

Als dann der entsprechende Dienstplan für diesen Monat aushing, war an diesem Tag wirklich "frei" eingetragen - und deshalb ging ich hin, um mich zu bedanken. Der Chef guckte mich ganz erstaunt an und meinte: "Oh, das hatte ich ganz vergessen".

Ich hab dann zu ihm gesagt, dass Gott schon für mich gesorgt hat - auch wenn er es gerade "vergessen" hatte. 

Das hab ich schon oft erlebt: Dass es nicht der Chef, sondern Gott ist, der meinen Dienstplan aufstellt...  

Also wirkt Gott auch durch "Ungläubige"...

LG, geli

Re: Handelt Gott "nur" wenn jemand Gott kennt?

von pray am 05.12.2017 19:42

Liebe Burgen,

neee, so meinten wir das nicht. Um das Thema mal hierher zu holen:

Es ging darum, dass ein Christ jubelte, er habe von Gott ein Auto bekommen. Das Auto flog allerdings nicht direkt aus einer Wolke herab, sondern der Onkel hat es geschenkt. Und der Onkel ist wohl kein Christ.

Ich kann das aber so sehen, wenn für das Auto gebetet wurde, kann Gott im richtigen Moment machen, dass der z.B. der Onkel geneigt ist, sein Auto herzugeben oder gerade ein neues braucht.

SMart meinte dann, dass Gott  n i c h t  durch den Onkel handelt, weil der Onkel ja nicht Gott untersteht.

Ich brachte daraufhin das Beispiel, dass Gott den Israeliten  G u n s t  (so das hebr. Wort dort ) bei den Ägyptern gab, sodass diese den Israeliten zum Auszug noch Gold und Silber und Kleider schenkten und meinte dann, dass Gott also  d o c h  durch welche handelt, die nicht zu ihm gehören, also durch die Ägypter nun.
Bibelstelle 2. Mose 12,36:
Dazu hatte der HERR dem Volk Gunst verschafft bei den Ägyptern, dass sie ihnen willfährig waren, und so nahmen sie es den Ägyptern weg.

SMart lässt sich immer noch nicht überzeugen und ich hätte auch noch gern ein paar mehr Bibelstellen, woraus wir sehen, dass Gott auch  d i e  Menschen leitet und "manipuliert" (SMart sagt das Wort und zum Verständnis passt es ganz gut) die nicht zu Ihm gehören.

Smart schrieb an anderer Stelle sinngemäß, dass er nicht so einfach glaubt, dass dies oder jenes gleich ein Wunder ist, sondern Dinge geschehen oder sind selbst herbeigeführt. Nun gibt es Christen, die sind "wundergläubig" (ich z.B.) und andere, die sind vom Temparement her eben anders...trockener, sachlicher.

Für den einen, der schlecht Autofahren kann, ist es ein Wunder, wenn das Parkplatzgebet in besonderer Weise immer erhört wird und so schallt jedsmal Jubel aus der Blechbox in den Himmel und der andere betet nicht mal um das Parkplatzwunder, weil er ja selber suchen kann....warum sollte Gott dann ein Wunder tun? Der eine Christ betet zusammen mit dem anderen Christen um den Parkplatz und ein ein Christ namens Smart würde dann vielleicht sagen, dass man Gott mit sowas nicht belästigen muss. So sind wir eben alle verschieden...

So, nun brauchen wir Bibelstellen, wo Gott durch Ungläubige handelt.

Re: Handelt Gott "nur" wenn jemand Gott kennt?

von nobse am 05.12.2017 17:51

Liebe Burgen,

ich kenne das Zeugnis von Geschwistern, bei denen Jesus sich gezeigt hat, als sie in höchstem Maße auf der Suche nach Gott waren, ihn aber noch nicht kannten.

Herzlichen Gruß,
Nobse

Handelt Gott "nur" wenn jemand Gott kennt?

von Burgen am 05.12.2017 10:40

Hallo ihr Lieben, 

in dem Thread "Sätze vervollständigen" entwickelt sich gerade ein interessanter Austausch. 
Dabei geht es inhaltlich darum, dass Gott eben nur handelt und in einem Leben eingreift bei denen, die Gott kennen. 
Jedenfalls verstehe ich den Austausch bisher so. 

Und das kann ich eben nicht so nachvollziehen. 
Es ist doch eher so, dass Gott "zuständig" ist für alles Geschehen auf Erden und dem Kosmos. 
Alle Tiere, alle Menschen gehören ihm. 

Allerdings führt er alles so, dass es seinem übergeordneten Plan hinzugefügt wird.
Das lesen wir schon im AT. 
Z.B. den Turmbau zu Babel. 
Oder die Pharao Geschichte mit Mose und dem Volk. 
Später die Einsetzung verschiedener Könige in unterschiedlichen Reichen. Nebukadnezar gebraucht Gott.
Selbst in dem Buch Daniel lesen wir, dass der/die Könige durch Lebensrettungen des Daniel Gott kennenlernten. 

Alles dient zum Besten,dem,der glaubt. So ist uns neutestamentlichen verheissen. 

Wir lesen in den Zeitungen dieser Welt, dass zB eine Mutter riesige Kraft erhält, ihr überfahrenes Kind unter dem Laster 
durch körperlicher Anstrengung hervorzuziehen in dem sie das Auto anhebt. 

Das kann sie, weil die Nebennieren dafür eingerichtet sind. Die schwellen derart an, dass die ganze Kraft auf diese eine Sache 
fokussiert ist. 

Ich denke, dass Gottes Engel täglich dafür sorgen, dass der eine oder andere Mensch vor Unfall und Gefahr bewahrt wird. 
Auch wenn es täglich tausende schlimme Dinge passieren. 
Und das gilt für alle Menschen. 
Nur haben wir als Christen es einfach besser, weil wir zu Jesus beten können. 

Allein in seinem Namen und in seinem Wort ist Kraft. Und wir haben ja auch sein Wort, dass es wichtig ist, 
Herz, Augen, Denken zu schützen. 
Ganz plakativ ist uns im Epheserbrief die geistliche Waffenrüstung dafür gegeben. 
Die zu verinnerlichen hilft uns. Denn wir befinden uns als Christ im geistlichen Kampf, wo immer wir uns befinden. 

Das ist der Unterschied wie ich meine. Und darüber lernen vielleicht andere Menschen auch Gott kennen. 

Das so meine Gedanken zu dem Austausch im Nebenthread ... 😚 
Gruß
Burgen