Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

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Pal

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Re: Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

von Pal am 07.02.2018 14:46

Joveto:
Wenn nun schon innerhalb dieser Begrenztheit, z.B. einer einzigen Schule, die Antwort auf die Frage "Wie ist es da?" so unterschiedlich ausfallen kann und wird, wieviel mehr wird die Antwort auf "Wie ist es im Himmel?" oder "Wie ist es in der Hölle?" unterschiedlich ausfallen können! In Joh. 14, 2 sagt Jesus: "In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen." Wenn nun schon hier auf der Erde die Wohnungen unterschiedlich groß und unterschiedlich ausgestattet sind, wieviel mehr werden die vielen Wohnungen im Himmel unterschiedlich sein!

Dein Vergleich mit der Schule hinkt gewaltig!
Wenn ich dich lese, habe ich den Eindruck, du hast gar nicht im Geringsten den Begriff von einer ewigen Herrlichkeit bzw. einer ewigen Verdamnis.
Da geht es nicht um gewiße Nuancen Unterschiede, da geht es um das absolute Extrem von gut und böse, von geliebt bzw. verhaßt.
Ich weiß nicht, ob du mir überhaupt folgen kannst?

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jovetodimama

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Re: Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

von jovetodimama am 07.02.2018 13:29

Es gibt auch nur eine einzige Erde, nämlich die, auf der wir leben.
Doch wie unterschiedlich sind die Räume auf dieser Erde!

Oder, noch kleiner im Bild, wenn Kindergartenkinder fragen: "Mami, wie ist es in der Schule?" Da kommt es doch schon sehr darauf an, auf welche Schule das Kind gehen wird, und innerhalb dieser Schule sogar darauf, in welchem Klassenzimmer, mit welcher Lehrkraft, mit welchen anderen Kindern in der Klasse das Kind Unterricht haben wird.

Wenn nun schon innerhalb dieser Begrenztheit, z.B. einer einzigen Schule, die Antwort auf die Frage "Wie ist es da?" so unterschiedlich ausfallen kann und wird, wieviel mehr wird die Antwort auf "Wie ist es im Himmel?" oder "Wie ist es in der Hölle?" unterschiedlich ausfallen können!

In Joh. 14, 2 sagt Jesus: "In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen." Wenn nun schon hier auf der Erde die Wohnungen unterschiedlich groß und unterschiedlich ausgestattet sind, wieviel mehr werden die vielen Wohnungen im Himmel unterschiedlich sein!

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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Pal

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Re: Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

von Pal am 07.02.2018 12:50

joveto: Eine Schwierigkeit, die Lehre von Himmel und Hölle mit der Vorstellung eines gerechten und barmherzigen Gottes in Einklang zu bringen, liegt in der vereinfachten dualistischen Vorstellung eines zweigeteilten Jenseits: Himmel und Hölle. Totale Glückseligkeit oder immerwährendes Leiden.

Es gibt eben nur ausschließlich diese zwei Orte und keinerlei "Mischmasch" (halb Himmel/halb Hölle / Fegefeuer)... zumindest habe ich davon noch nichts in der Bibel gelesen.

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jovetodimama

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Re: Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

von jovetodimama am 07.02.2018 09:40

Nichts von dem, was ich in meinem Beitrag oben geschrieben habe, habe ich nicht an Jesu Worten ausgerichtet. Nirgends behaupte ich, dass die Wahrheit außerhalb von Jesus Christus liegt.

Eine "biblische Eindeutigkeit" kann ich nicht ohne weiteres erkennen. Ich denke auch, wenn sie unübersehbar wäre, müssten wir hier nicht diskutieren. Vielmehr, so kommt es mir vor, wird die Eindeutigkeit in die Bibel hineininterpretiert.

Die ersten beiden Absätze in meinem letzten Beitrag hier beinhalten meine persönliche, momentane Schlussfolgerung aus dem, was ich bisher weiß. Die weiteren Absätze beinhalten persönliche Erfahrungen.

Ich denke, wir dürfen unseren persönlichen Erfahrungen grundsätzlich durchaus trauen. (Wo es sich um vermeintliche übersinnliche Wahrnehmungen handelt, sind natürlich zusätzliche Fragezeichen zu setzen. Ich habe aber deutlich geschrieben, wo es sich um Träume und Gedanken handelt.)

Es gibt z.B. Menschen, die hängen der Überzeugung an, dass sich Brot und Wein bei der Eucharistiefeier tatsächlich in Fleisch und Blut verwandeln. Wäre es so, dann müsste das anhand von Aussehen, Konsistenz und Geschmack eindeutig feststellbar sein. Ich habe das so noch nicht erlebt und glaube es daher auch nicht. Die aber daran glauben, begründen dies auch mit der "Eindeutigkeit" der Bibel...

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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Pal

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Re: Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

von Pal am 07.02.2018 09:18

@jovetodimama, was du da alles schreibst hat allerdings nichts mit der biblischen Eindeutigkeit zu tun... Vielleicht solltest du deine Äußerungen mehr an Jesu Worten ausrichten? -

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jovetodimama

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Re: Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

von jovetodimama am 07.02.2018 08:51

Eine Schwierigkeit, die Lehre von Himmel und Hölle mit der Vorstellung eines gerechten und barmherzigen Gottes in Einklang zu bringen, liegt in der vereinfachten dualistischen Vorstellung eines zweigeteilten Jenseits: Himmel und Hölle. Totale Glückseligkeit oder immerwährendes Leiden.

Doch so, wie wir hier auf der Welt verschiedene Daseinswirklichkeiten erleben können, denke ich, wird auch das Jenseits vielfältig sein und verschiedene Abstufungen bereithalten. Gott, der Herr, wird jede(n) von uns genau dorthin führen, wo unser Platz ist. Dieser Platz kann buchstäblich in der Hölle sein, jedoch auch in Zwischenreichen, im Himmel - oder doch noch einmal auf der Erde (etwa durch eine erfolgreiche Wiederbelebung).

Ich durfte einmal bei dem letzten Abendmahl einer bettlägerigen 90jährigen Sterbenden mitfeiern. Da war so ein Licht, da war so eine klare Ausstrahlung um sie, da war so ein Friede - da war (für mich) klar, sie war bereits im Himmel.
Auch als eine liebe gläubige Freundin nach einer Operation verstorgen war, "wusste" ich mit einem erstaunlichen Gefühl der Sicherheit, dass sie nun bei Gott im Himmel ist.

Als ein schwer kranker Anverwandter starb, "sah" ich sechs Engel an seinem Bett stehen. - Er aber sah sie nicht. - Der Kranke atmete schwer und eigenartig, als ob er ständig versuchen würde, etwas auszuspucken. Ich wusste nicht, was das war. Nachts hatte ich einen Traum. Mir träumte, kalte glitschige Würmer würden versuchen, mir in den Mund zu schlüpfen. Ich spuckte dabei wie der Sterbenskranke. Da wusste ich, was das bedeutete. - Ich dachte an die Stelle Mk. 9, 47/48: "...und wirst in die Hölle geworfen, wo der Wurm nicht stirbt...". - Etwa zwei Tage später, als er gestorben war, träumte ich wieder und sah in meinem Traum, der Anverwandte stünde vor Jesus. Er erkannte Ihn aber nicht und verhöhnte Ihn las "hergelaufenen jungen Schnösel". Jesus wurde ganz traurig und sagte nur: Dann kann ich nichts für dich tun.
Der Anverwandte war katholisch, hatte sich aber in seinem Leben nie um Kirche oder Glaube gekümmert, wohl aber wenige Tage vor seinem erwarteten Tod die letzte Salbung und das Abendmahl durch den Pfarrer des Ortes in Anspruch genommen.

Als meine Großmutter gestorben war, hatte ich über ein halbes Jahr lang sehr häufig das deutliche Gefühl ihrer Anwesenheit. Meine Schwester, die im Ausland lebt, bedauerte, sie hätte dies gar nicht. Dann war das Gefühl der Anwesenheit meiner Großmutter plötzlich weg. Am Telefon erzählte ich es meiner Schwester. Und sie sagte: "Kein Wunder, jetzt ist sie bei mir!"
Unsere Großmutter hatte uns sehr liebgehabt.

Als meine jüngste Tochter klein war und gerade erst sprechen gelernt hatte, erzählte sie davon, sie habe über die Straße zur Mama laufen wollen, aber da sei ein großes blaues Auto gekommen - brumm! - und da sei sie hingefallen, und da habe sie wieder aufstehen wollen, aber das sei nicht gegangen, statt dessen habe sie sich in einen unsichtbaren Vogel verwandelt und sei in den Himmel hinaufgeflogen und kurze Zeit später sei sie in meinem Bauch gewesen. - ? -
Meine Tochter hatte als sehr kleines Kind panische Angst vor Autos.

In Hebr. 9, 27 lesen wir: "Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht:"
In Joh. 3, 19 lesen wir: "Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse."

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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Cleopatra
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Re: Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

von Cleopatra am 07.02.2018 07:47

Das Gericht, wäre es ohne Ziel, also quasi ein Selbstzweck ohne Ende und ohne Maß würde keinen gerechten Gott darstellen und die Bibelstelle in Micha 7,18("...Nicht für immer bleibt sein Zorn, denn er hat Gefallen an Gnade) würde nicht wahr sein und Gott wäre kein Gott des Maßes denn ein Mörder würde die gleiche ewige unedliche Pein erleiden wie der Jugendliche der ermordet wurde aber leider keine Entscheidung für Jesus rechtzeittig getroffen hatte.

Liebe Mik,

wie leid es mir tut- aber leider wird genau dies so sein.

Die Bibel ist voll von Hinweisen, dass Gott am liebsten alle erlösen würde, aber da wir freiwillig uns erretten lassen müssen, wird dies nicht geschehen.
Es gibt ganz viele Hinweise, dass die errettet sind, die glauben, die sich taufen lassen, die umkehren. Die, die im Buch des Lebens stehen.

In Offenbarung können wir sehen, was mit denen passiert, die eben nicht im Buch des Lebens stehen.

Genau deshalb warnt die Bibel doch auch- damit selbst der Jugendliche eine Chance hat, sich zu bekehren, da wir alle nicht wissen, wie lange wir noch leben werden.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Pal

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Re: Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

von Pal am 07.02.2018 05:55

nennmichdu:
dann könnte man meinen, das es an uns selbst liegt, ob wir gerecht sind, gerecht werden.

Da sind wir beim "Wunder der Doppelwirkung"! -
Gott wirkt in uns, aber eben nicht wie in einem Computerprogramm /Marionette, vollautomatisch, sondern in einer lebendigen Liebeseinflußnahme der Freiwilligkeit. - Das zu verstehen braucht es Kindlichkeit.

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nennmichdu
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Re: Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

von nennmichdu am 06.02.2018 17:15

Hallo Pal,


nur eine kleine Anmerkung. wenn du schreibst:


Gerechtigkeit ist etwas was man sich erwirkt. Du bist gerecht, wenn du gerecht lebst.


dann könnte man meinen, das es an uns selbst liegt, ob wir gerecht sind, gerecht werden.

Im neuen Testament heißt es aber:

Gal 3,6 Ebenso wie Abraham Gott glaubte und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde.

Phil 1,11 erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus gewirkt wird, zur Herrlichkeit und zum Lobpreis Gottes.




Ist es aber nun eine Frucht, dann ist es nicht mehr unser Verdienst (gerecht zu werden/gerecht zu sein), sondern der Verdienst von Jesus Christus selbst, der durch uns diese Frucht der Gerechtigkeit wirkt.... --- sodass wir dann mit Christi Gerechtigkeit bekleidet sind... wie es an anderer Stelle heißt



lg
Thomas

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solana

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Re: Allversöhnungslehre - ist sie biblisch?

von solana am 06.02.2018 11:06

Mik schrieb:

Das wiederstrebt meinem Bild eines Allmächtigen Gottes der Dinge so zusammenfügt das die Dinge eben ihren Lauf nehmen wie sie es tun.. Es gäbe auch keine wirkliche Antwort darauf warum es Leid gibt. Aber in Jesaja 45, 4-7 steht das es Gott ist der Frieden bewirkt und das Übel schafft.

Hallo Mik und herzlich Willkommen im Forum!

Ja, du hast recht, das ist nicht vereinbar mit unseren Vorstellungen von Gott und wir können das mit unserer Logik nicht zufriedenstellend auflösen.

Aber - nun kommt meiner Ansicht nach erst die entscheidende Frage: Wie gehen wir nun damit um? Was folgt nun für uns daraus?

So, wie du in deinem Beitrag argumentierst: Folglich muss das, was in der Bibel zu Gericht, ewiger Verdammnis usw "korrigiert" werden, damit es in unser restliches Gottes bild passt.
Steht dahinter nicht der Anspruch: Gott muss so sein und handeln, dass wir es verstehen, es uns einleuchtet und wir es "gutheissen" können?

Müsste nicht eigentlich eher die Konsequenz sein, dass wir "Gott die Ehre geben" und uns mit unserem Verstand, unserer Logik, unserem Gerechtigkeitsempfinden usw ihm unterordnen und vor ihm beugen? 
Ihm unser Vertrauen aussprechen und sagen: "Dein Wille geschehe, du hast alles in deiner Hand und ich vertraue dir, dass du alles zum Besten fügen wirst. Auch, das, was ich nicht verstehe und was meinem Empfinden widerstrebt"?

Dann kann man das einfach so stehen lassen, was wir nicht mit unserem Verstand vollends auflösen und begreifen können.

Nur mal so als Gedankenanstoss. 

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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