"tut alles zur Ehre Gottes"

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Cleopatra
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"tut alles zur Ehre Gottes"

von Cleopatra am 23.05.2014 07:30

Wer mich kennt, der weiß, dass ich es gerne habe, wenn es nicht nur theoretisch bleibt, sondern ganz praktisch wird.

Ich stolper die letzten Tage immer wieder gedanklich über folgenden Vers:

1. Korinther 10, 31: Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes!

Wie sieht das im Praktischen aus?

Klar, freundlich sein, sich nicht unanständig benehmen, diese ganzen Sachen kann man gut zur Ehre Gottes tun.
Aber wie esst ihr zur Ehre Gottes?
Wie putzt ihr die Wohnung zur Ehre Gottes?
Und wie geht ihr zu seiner Ehre einkaufen, schlafen und staubsaugen?

Wie versteht ihr das?
Muss man also nun immer gleichzeitig Loblieder singen?
Immer gleichzeitig lächeln, nur gesunde Lebensmittel einkaufen und so wieter?

Mich würde interessieren, wie ihr diesen kleinen Vers ganz praktisch lebt

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: "tut alles zur Ehre Gottes"

von marjo am 23.05.2014 07:51

Wie isst man zur Ehre Gottes? Nicht einseitig, nicht zuviel, nicht zu wenig, nicht verschwenderisch, nicht hochmütig und schon gar nicht selbstverständlich bezüglich der Verfügbarkeit. Unser Leib ist der Tempel des Heiligen Geistes, auch das sagt Paulus.

Putzen zur Ehre Gottes?  Das ist wie jede Arbeit die man verrichtet. Tut man sie murrend, knurrend, undankbar und schlecht? Arbeit ist Teil der Nachfolge. 

... und vor allem, nicht ohne Dankbarkeit.

Es geht dabei nicht um ein festgewachsenes Grinsen. Es geht um Freundlichkeit. Es geht um Fröhlichkeit. Um Aufbau, nicht um Abriss (Galater 5,22).
  
Wir sollten nicht denken, dass unser Gottesdienst nach dem Segen durch den Pastor endet und mit einem Lied beginnt... und schon gar nicht Sonntags.  Gottesdienst ist immer.

Römer 12,1: Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst..

Von morgens bis abends. Gott zu dienen ist der Sinn des Lebens. Alles was wir tun ist dem unterzuordnen und einzuordnen. Findet all dies in unserem Alltag nicht statt, oder nur gezwungen? Keine Bange, Gott will uns ändern. Wir müssen uns nur ändern lassen wollen. Geht nicht immer von heute auf morgen, aber es wird.

lg, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.05.2014 09:58.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: "tut alles zur Ehre Gottes"

von Henoch am 23.05.2014 08:30

Hallo Cleo,
ich versuche einfach dankbar zu sein für alles, was ich vom Herrn habe, auch für das Essen und ich zeige das immer öfter auch, z.B. durch ein kurzes Dankgebet vor dem Essen, auch wenn ungläubige Gäste da sind.
Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.05.2014 10:52.

solana

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Re: "tut alles zur Ehre Gottes"

von solana am 23.05.2014 13:26

Ja, das ist wirklich ein schönes Thema!
Es hat sicher sehr viele Aspekte und vermutlich wird jeder da so seinen eigenen Schwachpunkt haben, an dem er "arbeitet" - wo es ihm schwer fällt, "Gott die Ehre zu geben" und sich selbst zurück zu nehmen.


Ein Punkt, an dem wir wohl alle zu "knacken" haben, denke ich, ist der Umgang mit Negativen.

Wenn es mal nicht so läuft, wie wir es gerne hätten. Der daraus resultierende Frust und die Ent"täuschung", die wir dann empfinden, zeigen uns deutlich, dass vorher eine "Täuschung" stattgefunden hat. Eine falsche Erwartung, die nicht erfüllt wurde. Und daran erkennen wir dann erst einmal überhaupt, wie sehr wir beim Tun- unbewusst - unsere "eigene Ehre" gesucht haben, den Erfolg und die Anerkennung, ein von uns "geleistetes Ergebnis", das unserem Ego schmeichelt...

Denn wenn wir es wirklich nur zur Ehre Gottes getan hätten, dann könnten wir auch das daraus resultierende Ergebnis ganz in seiner Hand belassen und es ihm überlassen, in welcher Weise er seinen Segen dazu gibt - und es nicht nach unseren "Wunschvorstellungen" beurteilen.

Da lerne ich auch jeden Tag neu dazu... auch das mit Freude anzunehmen, was mir nicht so "in den Kram passt" und Gott trotzdem zuzutrauen, dass er auch darin alles zu meinem Besten (und auch zu dem der anderen) leiten kann; dass er mir wirklich alle Dinge zum Besten dienen lassen will, wenn ich seiner Liebe vertraue und es in antwortender Liebe tue (Röm 8, 28).
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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solana

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Re: "tut alles zur Ehre Gottes"

von solana am 23.05.2014 13:55

Was ich besonders beachtenswert finde, ist gerade die "Freiheit", die im Dienen liegt.

Wenn man bspw die Auffordrungen des Paulus in seinen Briefen liest, so ist da kein Unterschied zwischen "Herren" und "Sklaven" :
 
Eph 6, 5 Ihr Sklaven, seid gehorsam euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens als dem Herrn Christus; 6 nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen. 7 Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen; 8 denn ihr wisst: Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei Sklave oder Freier. 9 Und ihr Herren, tut ihnen gegenüber das Gleiche und lasst das Drohen; denn ihr wisst, dass euer und ihr Herr im Himmel ist, und bei ihm gilt kein Ansehen der Person.

Da gilt : Im Dienst, im Tun zur Ehre Gottes sind Sklaven genau so frei wie die Herren und die Herren genauso "im Dienst" wie ihre Sklaven.
Gerade unser Dienen Gottes macht uns frei von den Abhängigkeiten, in denen wir stehen und in die wir uns immer wieder verstricken.

Das, was Paulus zu den Sklaven sagt, das gilt absolut genauso für die Freien und für die "Herren":

Kol 3,22  ...  nicht mit Dienst vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern in Einfalt des Herzens und in der Furcht des Herrn.
23 Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen,

Alles eine Sache der "Perspektive" ...
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: "tut alles zur Ehre Gottes"

von Merciful am 23.05.2014 14:03

Jenes Wort, mit welchem Paulus sagte: was auch immer ihr tut, tut es zur Ehre Gottes - jenes Wort bedeutet im Zusammenhang des Textes, dass zunächst einmal die Gesinnung wichtig ist, mit welcher wir dies oder das tun oder nicht tun.

Wer isst, der esse zur Ehre Gottes. Wer nicht isst, der verzichte zur Ehre Gottes.

Also kann man dann nicht sagen: Derjenige, der isst, ehrt Gott und derjenige, der nicht isst, ehrt Gott nicht. Auch kann man umgekehrt nicht sagen: Derjenige, der isst, ehrt Gott nicht und derjenige, der nicht isst, ehrt Gott.

Es gibt eben Dinge, die kann man so handhaben und so handhaben. Aber wie auch immer man sich verhält, es geschehe zur Ehre Gottes.

Dies bedeutet dann aber auch, dass derjenige, der isst, nicht den verurteile, der nicht isst, wenn dieser doch zur Ehre Gottes nicht isst.

Und umgekehrt soll derjenige, der nicht isst, nicht den verurteilen, der isst, wenn dieser doch zur Ehre Gottes isst.

Aber auch dies ist zu erwägen, dass derjenige, der wohl essen könnte, dennoch nicht isst, um des Gewissens willen dessen, der nicht zu essen vermag.

Merciful

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Cleopatra
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Re: "tut alles zur Ehre Gottes"

von Cleopatra am 24.05.2014 08:59

Oh wie schön, vielen Dank für eure hilfreichen Antworten ;-D

Ja, ich denke auch, wie so viele Themen in der Bibel geht es auch hier wiedermal um unsere Einstellung.
Wir können so viel tun, wie wir wollen, wenn doch die Enstellung nicht die richtige ist, ist es eh sinnlos.

Nur möchte ich gerne etwas konkreter werden.
Eure Antworten kann ich alle unterstreichen, da bin ich eurer Meinung (wobei- solana, ich habe den Zusammenhang zu deinem ersten beitrag mit den Enttäuschungen nicht so ganz verstanden). Und das ist ja quasi die Grundeinstellung.

Aber wie genau ist es zB mit dem Essen gemeint?
Beinhaltet das tatsächlich das vorherige Gebet?
Bedeutet es, wenn wir mal Süßigkeiten essen, was für den "Tempel/Körper" nicht das Beste ist, dass wir dann gerade nicht zur Ehre Gottes essen...?
Diese Frage beziehe ich gerade auf einen selbst, nicht andere verurteilend, sondern sich selbst hinterfragend.

Lg Cleo

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Cleopatra
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Re: "tut alles zur Ehre Gottes"

von Cleopatra am 24.05.2014 09:04

Oh, ich will es noch ganz anders machen, ich glaube, ich bin nämlich noch zu müde, um lange nachzudenken und brauche nun eure Hilfe ;-P

Also, heute ist Samstag. Ich habe mehr oder weniger ausgeschlafen.
Ich habe heute einige Dinge vor und ihr sagt mir, wie ich diese nun zur Ehre Gottes tun kann, und wo ich es nicht tun würde, ja?

Also, heute auf dem Tagesplan stehen:
- Hund Gassi führen
- Wanderschuhe kaufen, deren Nähte noch nicht rausgerissen sind
- Aquarium reinigen
- Wohnung aufräumen (incl Staubsaugen, wischen, Badezimmer)
- nochmal mit dem Hund eine größere Runde laufen, wahrscheinlich mit einer Freundin zusammen.

Das mal im Groben, es könnten immer neue Dinge dazu kommen, je länger ich mich in der Wohnung umsehe.
Nu bin ich gespannt auf eure Vorschläge

Lg Cleo

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: "tut alles zur Ehre Gottes"

von Merciful am 24.05.2014 09:14

Cleopatra schrieb: Bedeutet es, wenn wir mal Süßigkeiten essen, was für den "Tempel/Körper" nicht das Beste ist, dass wir dann gerade nicht zur Ehre Gottes essen...?

Nein, dies kann man so generell nicht sagen. Wir würden quasi ein Gesetz aufrichten: 'Süßigkeiten essen ist Sünde und dient nicht zur Ehre Gottes!'

Mein Nachbar ist über 80 Jahre alt. Täglich arbeitet er viel.

Am Abend dann genießt er ein Täfelchen Schokolade (mit einem hohen Anteil Kakao) und dazu ein Stück Käse.

Dies ist seine Gewohnheit. Immer die gleiche Menge. Also nicht nach Lust und Laune 2 Täfelchen Schokolade. Nein, nur eines.

Ich denke, er darf das und er sündigt nicht.

Merciful

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: "tut alles zur Ehre Gottes"

von marjo am 24.05.2014 09:18

Ganz praktisch würde ich zunächst aufhören bei quasi jedem Atemzug zu fragen, ob er Gottes Wille ist. Auch ob man die linke Tasse oder die rechte Tasse aus dem Schrank nimmt ist nicht weiter wichtig.... so sehr ins Details zu gehen führt nämlich dazu, dass wir am Ende nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.

Mein Wortspiel im letzten Absatz ist nur halb witzig gemeint, aber ich gehe erstmal nicht näher darauf ein. Ich erzähle einfach, was ich machen würde.

Gassi gehen mit dem Hund ist wunderbar geeignet um zu denken. Ich denke viel und oft ist es unorganisiert. Da brauche ich Gottes Hilfe für meine Entschiedungen, für Ordnung der Gedanken und auch dafür, dass ich überhaupt auf die richtigen Gedanken komme... keine Selbstverständlichkeit, zumindest nicht bei meinen Gedanken. ;)

Wanderschuhe würde ich eben kaufen. Ich achte auf die Marke, weil es Hersteller gibt, die ihre Zulieferer fairer behandeln. Dies kümmert mich aber nur, wenn ich mich bereits vorher damit auseinandergesetzt habe. Zunächst will ich Schuhe die ein gutes Preis / Leistungsverhältnis haben. Mein Geld gehört Gott, daher gehe ich damit verantwortungsvoll um.

Aquarium reinigen ist wieder Zeit, um zu denken und zu beten. Gerne nutze ich sowas auch, um mit Headset mit Freunden zu telefonieren. Ich bin kein Typ der viel Smaltalk halten kann, daher sind meine Telefonate selten vom Wetter, neuen Pömps oder einer aktuellen TV-Serie geprägt. Es kommt jedoch auch das vor, wenn ich damit etwas Aufheiterung verbreiten kann.

Wohnung aufräumen.... Zeit zum Denken. Ja, ich weiß... warum soll man die ganze Zeit denken? In meinem Leben gibt es halt viel zu denken und zu beten.

Gassi gehen mit Freundin? Super! Reden und reflektieren, dem Nächsten etwas gutes tun... prächtig!

Bevor ich den Tag beginne, frage ich Gott, ob nicht eigentlich ganz andere Dinge noch dran sind, als das, was ich so vorhabe.

lg, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.05.2014 09:19.
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