Von einem der auszog, um Christi Lehre zu teilen ...

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solana

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von solana am 16.06.2015 20:03

Jalvar schrieb:

Darum schrieb ich ja, wie erfahrt ihr den Willen Gottes (ganz konkret).
...
Leider habe ich öfters die Erfahrungen machen dürfen, daß viele "Christen" auf einmal um den heißen Brei reden oder ausweichen, anstatt ehrlich und wahrhaftig Zeugnis zu geben, auch insofern, daß sie vielleicht gar kein sicheres Zeugnis abgeben können, weil sie sich über die realen Verläufe vielleicht nicht wirklich im Klaren sind, wie diese zustande gekommen sind. Das würde ich nie beanstanden. Was mich aber enttäuscht, daß sind solche Antworten, die einfach nur auf die Bibel verweisen, anstatt die konkrete Lebenspraxis näher zu erläutern.

 

Hallo Jalvar
Das mit dem "heissen Brei" und deiner Enttäuschung kommt vielleicht daher, dass du die Frage so unklar gestellt hast.

Bei mir kommt sie jedenfalls unklar an.
Du schreibst "den Willen Gottes" - so wie du den "Rest" um deine Frage herum formulierst, klingt das für mich eher so, als ob du eigentlich fragen willst, wie wir Gottes Handeln erfahren in unserem Leben.

Denn die Frage nach Gottes Willen allgemein gefragt, beantworten wir nicht "aus dem hohlen Bauch", sondern konkret aus der Bibel.
...
Den Rest des Beitrags hab ich hierhin kopiert:
http://www.glaube-community.de/forum/re_wie_erfahrt_ihr_den_willen_gottes_ganz_konkret-21923999-t.html#21923999

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.06.2015 20:53.

jalvar

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von jalvar am 16.06.2015 18:26

Hallo Solana und "alles.durch.ihn",

Solana schrieb: Gott begegnet uns. Und das, was wir über ihn wissen müssen, steht in der Bibel.

die Bibel gibt aber auch darüber Auskunft, daß es nicht nur einen Gott gibt und das, was in der Bibel steht, wird scheinbar unterschiedlich ausgelegt bzw. gedeutet (siehe vorherige Fragen meiner Beiträge).

Wenn wir uns schon auf die Bibel beziehen, dann sollte man auch nicht davor zurückschrecken, ihre Inhalte sorgfältig zu untersuchen. Was spricht also gegen eine Konkretisierung und Nachfragen, welche dazu beitragen?

alles.durch.ihn schrieb: wenn du zigmal um einen Berg herumläufst, wirst du nicht wissen, wie die Aussicht von oben ist. Du wirst "hinaufsteigen" müssen, oder dich - wie du selbst so schön schriebst - mit den Informationen zufriedengeben müssen, die du von anderen Menschen/ Quellen erhältst.. :- )

Da stimme ich mit dir ganz und gar überein.

Darum habe ich ja auch zwei Wege eingeschlagen, bzw. in Angriff genommen. Der eine Weg besteht darin, andere Christen danach zu befragen, wie ihre persönlichen Beziehungen zu Gott konkret aussehen, um also die wesentlichen Aspekte dieser christlichen Tradition in ein konkretes Bild zu bekommen. Schließlich heißt es auch im NT, daß das Licht allen leuchten soll, damit es weithin sichtbar ist. Ich glaube, daß es hilfreich ist (für mich zumindest), wenn man erfährt, wie diese Beziehung sich im Alltag für andere zeigt. Gemeint ist allerdings nicht die Seite des Gläubigen, daß er zB. regelmäßig in der Bibel liest oder die jeweilige Kirchengemeinde aufsucht (etc.), sondern wie sich die Präsenz Gottes und dessen Wille (Ratschlüsse) sich für den jeweiligen bemerkbar macht und wie er das für sich verifiziert?

Stellt euch doch nur mal vor, es fände sich jemand, der zu euch kommt und um Anschluß (in eurer christlichen Gemeinschaft) bittet, weil er sich nun entweder ganz frisch für das Christentum entschieden hätte oder seinen bisherigen Glauben nun wirklich ganz konkret abgleichen möchte, um die wesentliche Nachfolge nicht nur aus der Bibel abzulesen, sondern an seiner eigenen Person und in Bezug auf die eigene Lebensführung zu erfahren. 

Darum schrieb ich ja, wie erfahrt ihr den Willen Gottes (ganz konkret).

Hier im Forum tauchen ja ua. auch solche Fragen auf, zB. möchte jemand wissen, wie er die rechte Gemeinschaft findet oder welchen Beruf er/sie ergreifen soll? Ich finde solche Fragen sehr hilfreich, bzw. an solchen lebenspraktischen Fragen müßte sich doch zeigen lassen, wie Gott sich jeweils mitteilt.

Leider habe ich öfters die Erfahrungen machen dürfen, daß viele "Christen" auf einmal um den heißen Brei reden oder ausweichen, anstatt ehrlich und wahrhaftig Zeugnis zu geben, auch insofern, daß sie vielleicht kein sicheres Zeugnis abgeben können, weil sie sich über die realen Verläufe nicht im Klaren sind, wie diese zB. zustande gekommen sind. Das würde ich nie beanstanden. Was mich aber enttäuscht, daß sind solche Antworten, die einfach nur auf die Bibel verweisen, anstatt die konkrete Lebenspraxis näher zu erläutern.

Ich befrage also gerne andere Menschen, wie die Aussicht auf dem Berg ist und wie genau der Weg aussah, um mir ein besseres Bild machen zu können.

Und bezüglich konkreter Ort und Berge kann ich meinerseits nur anmerken, daß ich öfters um Orte oder Berge kreise, einfach um einen ersten Eindruck zu bekommen. Orte können ganz unterschiedlich sein, wie ja auch Gemeinschaften und Kulturen. Es ist ja auch so, daß sich selbst die christlichen Traditionen sehr stark unterscheiden, obwohl sie sich alle auf die Bibel beziehen, teilweise wird sogar das Gegenteil von dem praktiziert, was ich inhaltlich mit der Lehre Christi verbinde, aber das hab ich hier schon angeführt.

Ich glaube also, daß man wissen sollte, auf welchem Berg man sich niederläßt, zumal Jesus selbst sagte, sein Reich sei nicht von dieser Welt.

Grüße
J.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.06.2015 00:28.

solana

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von solana am 16.06.2015 17:17

Jalvar schrieb:

Ich glaube, daß uns allen geholfen wäre, wenn wir uns über unser Gottesbild klarer würden. Eine sinnvolle Annäherung ließe sich auf unterschiedliche Weisen bewerkstelligen. Mein Vorschlag. Man sollte sich mal mit folgender Frage beschäftigen: Wer ist (eigentlich) der Herr der Welt? Und glaubt ihr nicht, daß diese Kraft sich auch als Gottheit darstellt?

Hallo Jalvar
Wenn du meinst, dass dir damit geholfen wäre, dann darfst du das gerne so machen .
Wir suchen kein anderes Gottesbild im Lichte anderer Religionen und wollen auch nicht aus Gott eine "Gottheit" machen.

Gott begegnet uns.
Und das, was wir über ihn wissen müssen, steht in der Bibel.  Das reicht - zumindest mir .
Mein Glaube ist ein lebendiges "Miteinander" mit diesem Gott, nicht etwas, was ich "entwickelt" habe aufgrund eines "Gottesbildes", das ich mir erabeitet habe.
Und ich habe keinerlei Bedürfnis danach, das zu ändern.
So eine "Erarbeitung", wie du sie dir vorstellst, würde sicher in einem "allgemeinen Religionsforum" auf Interesse stossen.
Hier geht es um den Gott der Bibel, so wie er sich offebart. 
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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alles.durch...

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von alles.durch.ihn am 16.06.2015 17:11

 

..har det brå, lieber Willy.. :- )
Viel Segen dir! Schön, dich zu lesen..

adi

 

..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3


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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von Rapp am 16.06.2015 16:45

Adi, ich darf wieder mal schmunzeln...

Willy

 

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von alles.durch.ihn am 16.06.2015 16:20

Hallo jalvar..

du schriebst:

Ich glaube, daß uns allen geholfen wäre, wenn wir uns über unser Gottesbild klarer würden.

 ....und ich glaube, wenn ich mir deine gesamten Beiträge anschaue, dass sie sehr interessant und spannend sind - absolut lesens- und bedenkenswert! - aber, dass du dich immer mehr einem Punkt näherst, an dem du sicher von den MAs in Kürze an die Forenregeln erinnert wirst...

Nimm es nicht übel - wirst du sicher nicht, denn auch du schreibst ja sehr ehrlich - wenn du zigmal um einen Berg herumläufst, wirst du nicht wissen, wie die Aussicht von oben ist. Du wirst "hinaufsteigen" müssen, oder dich - wie du selbst so
schön schriebst - mit den Informationen zufriedengeben
müssen, die du von anderen Menschen/ Quellen erhältst.. :- )

Ganz konkret gefragt: wie wichtig ist es dir, den Gott der Bibel kennenzulernen? Wenn dir sehr viel daran liegt, wie du anfangs schriebst, wird es vermutlich nicht viel helfen, über den "Herrn der Welt", der lt. Bibel der Teufel ist, nachzusinnen.....
Oder ist der christl. Glaube eine Option von vielen, was ja auch legitim wäre, du aber hier im Forum eher "einseitige Informationen" bekommen wirst?! 


Danke noch für die Beantwortung meiner Frage und deine Ausführungen. Ich versuche deinem Verständnis und deinen Gedanken so weit, als möglich zu folgen, wobei ich mich dabei mitunter wie eine Nussschale auf dem Meer fühle. Es ist nicht
einfach alles mit in Betracht zu ziehen, jedem "Wenn" und "Aber"
genügend Aufmerksamkeit zu widmen, aber mal schaun, wie weit ich/ wir komme(n).. :- )

Segenswünsche
alles.durch.ihn


 

..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3


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jalvar

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von jalvar am 16.06.2015 15:25

Hallo allerseits,
 
Lieber Rapp, Danke für deine Ergänzungen, bzw. weitere Erlebnisberichte. Hierzu passt möglicherweise auch folgende Geschichte, die zugleich auch eine Überleitung darstellen könnte, um eine der letzten Fragen von Solana zu beantworten.

Solana schrieb: Mir ist eigentlich auch noch nicht ganz klar geworden was genau du suchst. Suchst du Gott oder suchst du eine bestimmte Art zu leben und zu denken? Oder beides? Und wenn ja, wie ist die Verbindung und was hat Priorität und warum?

Meine Überleitung:

"Sitzen zwei Männer in einer Bar irgendwo in der Wildnis von Alaska. Der eine ist religiös, der andere Atheist, und die beiden diskutieren über die Existenz Gottes mit dieser eigentümlichen Beharrlichkeit, die sich nach dem, sagen wir mal, vierten Bier einstellt. Sagt der Atheist: »Pass auf, es ist ja nicht so, dass ich keine guten Gründe hätte, nicht an Gott zu glauben. Es ist nämlich nicht so, dass ich noch nie mit Gott oder Gebeten experimentiert hätte. Letzten Monat erst bin ich weit weg vom Camp in so einen fürchterlichen Schneesturm geraten, ich konnte nichts mehr sehen, hab mich total verirrt, vierzig Grad unter null, und da hab ich's gemacht, ich hab's probiert: Ich bin im Schnee auf die Knie und hab geschrien: ›Gott, wenn es dich gibt, ich stecke in diesem Schneesturm fest und sterbe, wenn du mir nicht hilfst!‹«

Der religiöse Mann in der Bar schaut den Atheisten ganz verdutzt an: »Na, dann musst du jetzt doch an ihn glauben«, sagt er. »Schließlich sitzt du quicklebendig hier.«
  Der Atheist verdreht die Augen, als wäre der religiöse Typ der letzte Depp: »Quatsch, Mann, da sind bloß zufällig ein paar Eskimos vorbeigekommen und haben mir den Weg zurück ins Camp gezeigt.« "
(Quelle: Die Frage ist worüber ...)

Ich empfehle obiger Quelle mal nachzugehen, sofern es eure Zeit erlaubt, da sich der Kontext lohnt.

Liebe Solana, obige Geschichte und hiesige Verknüpfungen eröffnen dir/euch möglicherweise weitere Perspektiven auf deine Frage, wobei sie ja eigentlich an mich gerichtet war und nicht an Foster Wallace, aus dessen Feder zB. auch Humanismus auf Hummerbasis stammt, wo selbst die 'Zeit' rückblickend zu einer Einsicht kommt, die ihr im selbigen Schlußsatz fändet.

Was dir/euch das zu sagen vermag, das wird sich zeigen.

An der ersten Geschichte, die ich euch oben zitiert habe, wird auf jeden Fall deutlich, daß der Mensch selbst solche Selbst-Zeugnisse unterschiedlich bewertet. Ich wäre sicherlich sehr dankbar gewesen und hätte durch ein derartiges Erlebnis großes Zutrauen gewonnen. Ich denke oft über das Urchristentum nach und über die Tatsache (laut den Schriften), wie es sein konnte, daß nicht nur Zeitzeugen, sondern sogar die Apostel selbst immer wieder Zweifel hegten und/oder unsicher waren, obwohl sie doch alles hautnah miterlebten, was Jesu sagte, tat und wirkte.

Er selbst rügte dann ihren Kleinglauben, was ich nachvollziehen kann.

Ich kann dir sagen, daß viele Dinge (zB. wie manche Menschen ticken) für mich nicht nachzuvollziehen sind. Auf bestimmte Dinge käme ich gar nicht. Ich bin mit vielen Dingen auch nur dadurch in Berührung gekommen, weil die Realität allerlei Realitäten ausspuckt und man heutztage kaum noch Zonen oder Nischen findet, um davor geschützt zu sein. Um dir ein profanes Beispiel zu geben: Man kann guter Dinge sein und das Haus verlassen und plötzlich ist man in irgendeine abartige Geschichte verwickelt, nur weil man an einer Bushaltestelle vorbeigeht oder unbedacht in einen Bus steigt, dessen Werbung (Bild) einem nahe geht und besetzt. Wie will man seine Kinder heutzutage vor bestimmten Dingen bewahren, gerade in einer Großstadt. Radio/TV und Internet tun ihr übriges und vervielfältigen eine Kultur des "Dschungelcamps". Aber zurück zu deiner Frage.

Mal abgesehen davon, daß meine Erstbeiträgen Auskunft geben, ergänze und erläutere ich hier gerne meine Überlegungen und meine Bestrebungen. Eines der Hauptprobleme liegt in der unbestimmten Weise deiner Fragestellung, auch wenn diese scheinbar ganz konkret formuliert wurde. Mir ist dieser Sachverhalt auch selber erst durch schmerzvolle Prozesse klarer geworden. Bevor ich auf deine Frage zurückkomme, bzw. sie dir konkretisiere, was eigentlich so unbestimmt an deiner Frage ist, möchte ich noch etwas ausholen.

Ich verfolge seit Jahren ja nicht nur meinen biographischen Pilgerweg, sondern kam/komme durch ihn auch mit übergeorndeten Fragen in Berührung, die nicht nur meine 'innere religio' betreffen, sondern verwandte Zweige, Gemeinschaften und Religionen. Im Laufe der Zeit sind mir bestimmte Reaktionsmuster aufgefallen, die ich in jeder Glaubensgemeinschaft beobachten konnte, ganz unabhängig vom Glaubensbekenntnis. Ich glaube, daß der Mensch (eigentlich) einheitlich veranlagt ist und erst durch gewisse Grenzsituationen in eine Verschiebung gerät, die er dann ganz unterschiedlich kompensiert. Zum Beispiel: Alle Neugeborene sind auf Zuwendung angewiesen. Alle Kinder bedürfen der Rückversicherung und orienteren sich zuerst an ihren Bezugspersonen, in der Regel sind das die Eltern. Die frühe Sozialisation hat einen enorm wichtigen Einfluß auf die spätere Entwicklung. Der Mensch ist (per se) von diesen Faktoren abhängig, egal welcher Nation, Hautfarbe oder Religion.

Wenn ein Kind schweren Mißhandlungen ausgesetzt ist, dann muß es das irgendwie bewältigen, sofern sich bestimmte Dinge überhaupt bewältigen lassen. Viele Dinge (Muster) werden über Generationen fortgesetzt. Man wurde geschlagen und schlägt seine Kinder, ...

Wie also alle Kinder die Nähe zu ihren Eltern suchen, um sich zu orientieren, so sucht der erwachsene Mensch nach Orientierung. Darum haben 'Autoritäten' oder Medien auch so viel Macht, weil sie in gewisser Weise die Menschen beeinflussen und erziehen. Wie sich also das Kind nach seinen Eltern umschaut, um sich zu vergewissern, so sucht der Mensch in der 'Religio' (Rückbesinnung) nach seinen Wurzeln. Das sind eben nicht nur die Eltern, Großeltern, ... - die Ahnenreihe - sondern die Frage nach der Herkunft des Menschen überhaupt.

Hier liegt - meiner Meinung nach - ein großer (möglicherweise kollektiver) Schmerz, da die Herkunft des Menschen im Dunkeln liegt. Wir sind ins Dasein geworfen und wissen nicht wirklich, woher wir kommen. Wir sind Wesen, die sich über Anfang und Ende befragen können (im Gegensatz zu Tieren, so nimmt man zumindest an) und ihr Leben mit dem Tod bezahlen müssen, das ist schon eine krasse Angelegenheit, die man irgendwie verschmerzen muß.

Durch die Liebe und Fürsorge der Eltern kann das Neugebore auf gesunde Weise gedeihen. Die Eltern schenken dem Kind den nötigen Halt, den es braucht. Sie bilden die Rückversicherung des Kindes. Der erwachsene Mensch kann auf diese Rückversicherung nicht wirklich zurückgreifen, denn der Ursprung des Menschen, dessen wahre Quelle, verschweigt sich offenbar und/oder ist nicht persönlich anwesend, sofern das überhaupt möglich ist. Es gibt hier keine eindeutige Rückversicherung, als die Schöpfung daselbst, sprich, die Erde und der uns umgebende Kosmos.

Diese Welt steht wie ein Rätsel vor uns. 

Alle Religionen stellen meiner Meinung nach ein Gerüst dar, um diese Kluft, diese Dunkelheit, (etc.) auszufüllen. Wie geht es nun weiter? Nun, alle Religionen berichten von Gottheiten und kennen Schöpfungsmythen. Diese sehen zT. sehr unterschiedlich aus, ich meine jetzt nicht nur die Mythen, sondern auch die Attribute besagter Götter und Gottheiten.

Um erneut auf deine Ausgangsfrage zurückzukommen. Ich glaube, daß eine sehr große Problematik darin besteht, daß du (wir) oftmals von einer Kraft sprechen, die wir als Gott bezeichnen, ohne uns wirklich (und einvernehmlich) darüber im klaren zu sein, wen oder was wir genau meinen. Ich könnte dich also fragen, wen oder was meinst du genau, wenn du von Gott sprichst?! Ich habe leider erfahren, daß sich die meisten Gläubigen darüber nicht wirklich Rechenschaft ablegen und die Prämissen, die sie aufstellen, nicht konsequent zuende denken.

Ich kann dir sagen, daß ich mich für einen religiösen Menschen halte, wobei ich deine Ausgangsfrage mittlerweile anders formulieren würde: Ich bin nicht nur auf der Suche nach ... , zumal jede Religion ihren eigenen ... hat, sondern auf der Suche nach der Quelle der Schöpfung, dem Ursprung allen Seins, bzw. der Wahrheit und dem Wesen der Liebe.

Ich glaube, daß der Mensch (zumindest eine bestimmte Gattung) nach dem Ursprung von Wahrheit/Liebe sehnt und das beide Prinzipien, die eigentliche Elternschaft des Menschen darstellen.

Ich glaube, daß uns allen geholfen wäre, wenn wir uns über unser Gottesbild klarer würden. Eine sinnvolle Annäherung ließe sich auf unterschiedliche Weisen bewerkstelligen. Mein Vorschlag. Man sollte sich mal mit folgender Frage beschäftigen: Wer ist (eigentlich) der Herr der Welt? Und glaubt ihr nicht, daß diese Kraft sich auch als Gottheit darstellt?

Grüße, J.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.06.2015 15:27.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von Rapp am 15.06.2015 23:28

Ich plaudere mal aus der Schule...

Samstag früh. Ich mühe mich damit ab meiner Sonntagspredigt den letzten Schliff zu geben. Aber irgendetwas blockiert mich. Ich gehe ins Gebet. "Geh zu Pålsons, es eilt!" Diese Gedanken werde ich nicht los. Draußen tobt ein Blizzard. "Vater, hilf mir doch erst mal mit meiner Predigt, danach gehe ich!" Mach diese Dummheit nicht nach, darauf geht Gott nicht ein. Ich komme also mit meiner Arbeit nicht weiter und der Sturm legt noch um einiges zu... "Gehst du jetzt?" Wieder sind meine Gedanken bei den beiden alten Menschen in ihrer abgelegenen Hütte. Endlich mache ich mich auf.

Als ich schließlich bei dem Häuschen ankomme eilt mir Eva entgegen. "Endlich bist du hier! Seit heute früh bete ich dass du herkommst. Du willst mir doch nicht weis machen, dass Gott so lange brauchte um dir das zu sagen?" Nein, es war mein Fehler. Das gab ich zu . Eva war noch kein entschiedener Christ. Aber wie kommt man an die Leute ran wenn im Sturm das Telefonnetz zusammenbricht? Hatten die Pastoren nicht gesagt, Gott höre Gebet? so hat Eva das eben ausprobiert und Gott hat sie erhört.

Das ist nur eine Erfahrung, die ich damals machte und die mich bis heute prägt: wenn Gott was sagt, dann handle sofort. Warten bringt nur Schwierigkeiten...

Willy, der gern mal über sich selbst schmunzelt, bin eben ganz menschlich geblieben!!

 

Antworten

jalvar

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von jalvar am 15.06.2015 20:33

- Horizonte  -

Als ich obdachlos war, war es Cüneit, ein Muslim, der mir Unterschlupf gewährte.
Am frühen Morgen sah ich Eisblumen am Fenster und ein wunderbares Licht.

Und in dem Moment kam mir ein schöner Satz in den Sinn: "Ich bin da, weil du da bist"

Vertikale Grüße auch an Solana
Ich finde dich in all diesen Dingen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.06.2015 20:48.

jalvar

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Re: Von einem der auszog, um Christus zu teilen ...

von jalvar am 15.06.2015 20:21

Lieben Dank für eure Antworten und schönen Beiträge.

Hm, Sameland, klingt irgendwie schön ... 

Pal schrieb: Nur auf diese eine Frage möchte ich eingehen: Das ist der Hl.Geist, der Geist Jesu, also der Geist, der die echte Gottesliebe vermittelt, der für mich die Antwort ist. Habe ich IHN, habe ich alles. -

Amen.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.06.2015 20:48.
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