1. Timotheus 2, 8-12

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: 1. Timotheus 2, 8-12

von Rapp am 17.07.2015 14:51

HU, hu, wenn es hier keine Lehrer geben darf hätte ich mich längst abmelden müssen!! (Doppelbrüllzeichen) Glücklicher Weise sagt aber meine Bibel, dass ich lehren soll, weil ich das als Aufgabe bekommen habe...

Unsere Sprache lässt hier ne erquickliche Verwechslung zu: Lehre - Leere...

Dumme Sache: Ich versuche über meinen Schatten zu springen, aber der Kerl springt mit!

Willy, der sich vor lachen kringelt.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: 1. Timotheus 2, 8-12

von marjo am 17.07.2015 15:07

Hallo Solana,

Solana schrieb: Und schliesst - meiner Ansicht nach - auch die Umsetzung der konkreten Ermahnungen in den Briefen mit ein. Also auf die "Struktur" in einer Gemeinde bezogen hiesse das: "Und hätten wir noch so eine tolle Struktur ganz genau nach biblischesm Vorbild ohne den geringsten Fehler und hätten keine Liebe - dann wäre das alles nichts nütze."


Sehe ich auch so.

Was schließen wir daraus? Ändert diese Aussage etwas an 1TIm 2,11+12? Nein, gar nichts. Denn die Tatsache, dass wir nicht gesetzlich handeln und uns ganz und gar nicht lieblos verhalten wollen, ändert ja nichts an dem Bestreben. Das gilt nicht nur für die schöpfungsbegründeten Ordnungen zwischen Mann und Frau, das gilt für unsere gesamte Nachfolge. 

Betrachtet ihr die einfache Aufforderung des Apostel an die Frauen sich des Lehrens zu enthalten tatsächlich bereits als "starres Gerüst", welches sich dem Liebesgebot aus 1Kor13 unterzuordnen hat? Jesus hat klargestellt, dass Gebote und Liebe sich bedingen, sich nicht ausschließen (Joh 14,21-23).

Wo zieht ihr die Grenze in eurer Auslegung? Da wo es gerade opportun ist? Wir sprechen hier von einer einfachen Anordnung. Schlichter und klarer geht es nicht. Paulus meint genau das, was er schreibt, was auch sonst. Ist es tatsächlich angedacht eine Regelung zu ignorieren, wenn sie nicht aus Liebe heraus getan wird? Sicher nicht. Aus meiner Sicht als Mann kann ich sagen, dass es mir längst nicht jeden Tag in den Kram passt so viel Verantwortung zu tragen. Es gibt nämlich nicht nur schwache Frauen und meine Eherfrau gehört wahrlich nicht zu denen, die ihren Mund nicht aufbekommen. Lasse ich also das Gebot sausen oder schwäche es in "Liebe ab", weil ich nicht jeden Tag fähig bin es in Liebe auszufüllen? Sicher nicht. Paulus hat klar gemacht, wie Männer und Frauen in der Gemeinde und im restlichen Leben zueinander stehen, um Gott wohlgefällig zu leben. Das ist der Maßstab an dem ich mich zu orientieren habe und nicht an meiner Tagesform.

Das es immer mal Ausnahme gibt, bestreitet niemand. Diese Ausnahmen werden jedoch immer genau das bleiben, was sie sind: Ausnahmen.

Gruß,
M.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.07.2015 15:25.

jonas.sw

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Re: 1. Timotheus 2, 8-12

von jonas.sw am 17.07.2015 15:15

Hallo,

mir geht es nicht darum, die Aussage im 1.Timotheusbrief in Frage zu stellen. Ich möchte aber trotzdem eine andere Bibelstelle reinbringen.

und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. (Matthäus 28,20)

Gut, in dieser Situation sprach Jesus zu den 11 Jüngern. Aber die Verkündigung wäre etwas kurz, wenn nur die die Lehre weitergeben dürften. Also stellt sich die Frage, wer ist alles ein Jünger?

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solana

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Re: 1. Timotheus 2, 8-12

von solana am 17.07.2015 15:27

Hallo Willy
Ein Lehrer wird das wohl nie ablegen können und muss das ja auch gar nicht.

Das hat aber mit der "Struktur" der Community nichts zu tun.
Die Commmunity versteht sich nicht als "Gemeinde", auch nicht als "Gemeindeersatz" 
Die User sind in ihrer Ortsgemeinde eingebunden und kommen hier zu Gesprächen zusammen, zu einem Austausch "auf Augenhöhe", nicht, indem bspw der Threadsteller der "Lehrer" ist, der allen, die sich beteiligen, "seine" Lehre unterbreitet.

Auch Moderation und Leitung üben keine "Lehrtätigkeit" aus, greifen aber ein, wenn die Regeln verletzt werden.
Und das ist insbesondere dann der Fall, wenn eine "fremde Lehre" hier verbreitet werden soll.

Mag sein, dass wir Frauen da ein wenig zu zaghaft reagiert haben.
Paulus hätte sicher ein bisschen mehr auf den Putz gehauen, wenn man sich vor Augen hält, wie er bspw im Galaterbrief formuliert:

Gal 1,8 Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht.
Wie wir eben gesagt haben, so sage ich abermals: Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht.

(Und ein "anderes Evangelium" ist eben auch dieses: 
Alle Religionen stellen meiner Meinung nach ein Gerüst dar, um diese Kluft, diese Dunkelheit, (etc.) auszufüllen. Wie geht es nun weiter? Nun, alle Religionen berichten von Gottheiten und kennen Schöpfungsmythen. Diese sehen zT. sehr unterschiedlich aus, ich meine jetzt nicht nur die Mythen, sondern auch die Attribute besagter Götter und Gottheiten.
Um erneut auf deine Ausgangsfrage zurückzukommen. Ich glaube, daß eine sehr große Problematik darin besteht, daß du (wir) oftmals von einer Kraft sprechen, die wir als Gott bezeichnen, ohne uns wirklich (und einvernehmlich) darüber im klaren zu sein, wen oder was wir genau meinen. Ich könnte dich also fragen, wen oder was meinst du genau, wenn du von Gott sprichst?! Ich habe leider erfahren, daß sich die meisten Gläubigen darüber nicht wirklich Rechenschaft ablegen und die Prämissen, die sie aufstellen, nicht konsequent zuende denken.
Ich kann dir sagen, daß ich mich für einen religiösen Menschen halte, wobei ich deine Ausgangsfrage mittlerweile anders formulieren würde: Ich bin nicht nur auf der Suche nach ... , zumal jede Religion ihren eigenen ... hat, sondern auf der Suche nach der Quelle der Schöpfung, dem Ursprung allen Seins, bzw. der Wahrheit und dem Wesen der Liebe.
Ich glaube, daß der Mensch (zumindest eine bestimmte Gattung) nach dem Ursprung von Wahrheit/Liebe sehnt und das beide Prinzipien, die eigentliche Elternschaft des Menschen darstellen.
Ich glaube, daß uns allen geholfen wäre, wenn wir uns über unser Gottesbild klarer würden. Eine sinnvolle Annäherung ließe sich auf unterschiedliche Weisen bewerkstelligen. Mein Vorschlag. Man sollte sich mal mit folgender Frage beschäftigen: Wer ist (eigentlich) der Herr der Welt? Und glaubt ihr nicht, daß diese Kraft sich auch als Gottheit darstellt? Zitat Jalvar 16.06.2015 15:25)

Das ist niicht verhandelbar. (Als "eigene Meinung" jederzeit erlaubt, aber nicht hier zu "lehren") 
Hat aber nichts damit zu tun, dass Moderation oder Leitung "lehren".
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful
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Re: 1. Timotheus 2, 8-12

von Merciful am 17.07.2015 15:41

jonas.sw schrieb: Also stellt sich die Frage, wer ist alles ein Jünger?

Ein jeder Christ sollte ein Jünger Jesu sein, ein Mensch also, der Jesus nachfolgt und seine Worte lernt und bewahrt.

Aber nicht jeder Jünger ist dazu berufen etwa ein Evangelist oder ein Lehrer oder ein Prophet zu sein.

Wohl kann und soll ein jeder Jünger Zeugnis geben von der Hoffnung, die in ihm ist.

Aber der besondere Beruf eines Evangelisten, eines Lehrers oder eines Propheten wird nur einzelnen Jüngern zuteil.

Gott ist es, der da beruft und befähigt. Zuweilen ist jedoch auch eine Anerkennung und Bestätigung von Seiten der Gemeinde notwendig.

Zumindest aus dem Alten Testament aber kennen wir auch jene Propheten, die da Gottes Wort und Botschaft verkündigten gegen den Widerstand eines halsstarrigen Volkes Gottes.

Merciful

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: 1. Timotheus 2, 8-12

von Merciful am 17.07.2015 15:47

Lehre findet in unterschiedlichen Räumen und Situationen statt.

Nicht nur in der Gemeinde, auch in der Schule, in den Familien, auf der Straße oder im Internet, um nur einige Beispiele zu nennen, findet sich Lehre.

Ein jeder aber, der da zu lehren sich bemüht, prüfe, inwieweit seine Lehre dem Heil und Leben der Menschen dienlich ist.

Merciful

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solana

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Re: 1. Timotheus 2, 8-12

von solana am 17.07.2015 15:50

Marjo schrieb:

Wo zieht ihr die Grenze in eurer Auslegung? 

Hallo Marjo
Ich weiss nicht, ob "Grenzziehung" so wichtig ist, wenn die Liebe im Vordergrund steht.
Ich sehe es so, dass die eigentliche Lehre, die jeder von uns "lernt", direkt von Gott kommt. Jetzt mal ganz allgemein gesprochen.

Joh 6,45 Es steht geschrieben in den Propheten (Jesaja 54,13): »Sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Wer es vom Vater hört und lernt, der kommt zu mir.

Und um Gottes Willen zu erkennen und zu tun,  ist es das Wichtigste, sich von ihm "direkt" umgestalten zu lassen.

Röm 12,1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.
2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Dieses "Prüfen" meint sicher nicht: "Im Voraus starre, unverrückbare Grenzen festlegen".
Dann bräuchten wir nicht Gottes Wirken in uns durch den Heiligen Geist:

Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Also liegt der Fokus doch auf unserer "Erneuerung" durch den Heiligen Geist, der Veränderung unserer gesamten Einstellung, unseres ganzen Wesens.
Nicht auf der "Definition von Grenzen und Ausnahmen".

Damit will ich nicht sagen, dass die Ermahnungen in den Briefen irgendwie relativiert werden müssten; es geht nur um die Priorität der Blickrichtung.
Ich denke, dass Fokus auf Gott liegen sollte, nicht auf "Vorschriften".
Und wenn wir uns darauf konzentrieren, ihn von ganzem Herzen zu lieben, und ihm zu dienen wie in Röm 12, 1+2 gesagt, dann werden wir bestimmt nicht gegen Dinge aufbegehren, die uns gesagt sind.
Gruss
Solana
 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: 1. Timotheus 2, 8-12

von Rapp am 17.07.2015 15:53

Da habe ich wohl wieder was angestellt... Ihr habt es hoffentlich gemerkt: ich muss mich ja nicht todernst nehmen, bleibe trotzdem was ich bin. Dabei habe ich nicht im geringsten im Sinn andere zu "be-lehren". Jedenfalls nicht ungefragt... Übrigens, wir fragten einen unserer Bibellehrer nach dem Unterschied zwischen lehren und predigen. Seine Antwort: Wenn ich lehre darf ich sitzen, beim predigen stehe ich...

Und das geschieht mir ausgerechnet heute. Ja, heute Abend leite ich ne Bibel- und Gebetsstunde...

Einen wunderschönen Abend wünscht euch

Willy

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solana

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Re: 1. Timotheus 2, 8-12

von solana am 17.07.2015 16:00

Hallo Willy
Ich kenne deinen Humor  und lese ihn immer wieder gern.
War nur nochmal zur Klarstellung, falls das Vorherige bei irgendwem unklar rüber gekommen ist.
Und deine  "Lehren" lese ich übrigens auch sehr gern ; deine Geschichten sind sooooo anschaulich und eingängig.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: 1. Timotheus 2, 8-12

von marjo am 17.07.2015 17:05

Hallo Solana,

Solana schrieb: Ich weiss nicht, ob "Grenzziehung" so wichtig ist, wenn die Liebe im Vordergrund steht. Ich sehe es so, dass die eigentliche Lehre, die jeder von uns "lernt", direkt von Gott kommt. Jetzt mal ganz allgemein gesprochen.

diesen Weg gehe ich nicht mit. Ich weiß, dass Grenzen wichtig sind.

Auch wenn es manchem jetzt etwas überzogen erscheinen mag, setze weise ich auf einen meiner Grundsätze hin:
Die Bibel ist der Maßstab. An dem Wort Gottes misst sich alles, was wir glauben und wissen. An ihr entscheidet sich unsere Nachfolge, da wir mit ihrer Hilfe erkennen, was in unserem Leben richtig, oder falsch läuft. Der Heilige Geist lehr uns nichts, was der Bibel entgegen läuft. Was wir in unserem Leben direkt von Gott bekommt, wird immer im Einklang mit der Schrift sein. Christus selbst begründet sich in den Schriften des Alten Testaments. Paulus beweist Christus aus den Schriften des Alten Testaments. Wir haben die komplette Bibel. Der Heilige Geist in uns führt uns in alle Wahrheit. Nichts von dem, was wir von Gott gelehrt bekommen, wird jemals der Bibel widersprechen.

Gott zieht Grenzen. Er zieht sie im Anfang, er zieht sie in der Zeit des Gesetzes, er zieht sie im Neuen Bund. Freiheit bedeutet nicht, frei von Grenzen zu sein. Grenzen sind kein Synonym für "Gesetzlichkeit". Selbst das Gesetz des Alten Bundes ist nicht "gesetzlich", es ist geistlich.

Gruß,
M.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.07.2015 17:13.
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