Überwachung - wie reagiert Ihr?
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cipher
Gelöschter Benutzer
Überwachung - wie reagiert Ihr?
von cipher am 31.05.2014 09:10Dem Vernehmen nach will der BND nun auch möglichst zügig die sozialen Netzwerke in Deutschland überwachen - Facebook - Foren - Portale - Weblogs. (Focus online von gestern, SZ). Ich selbst habe keinerlei Zweifel daran, dass dieses zwar bereits schon stattfindet, aber auch, dass die Bemühungen sich zweifellos noch intensivieren werden.
Werdet Ihr darauf reagieren? Wenn ja, wie?
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Überwachung - wie reagiert Ihr?
von marjo am 31.05.2014 09:33Mein Leben findet im Web nicht statt. Das wird sich nicht ändern.
Was die Überwachung angeht, so sind wir längst auf einem Stand, den niemand wird gerne öffentlich besprechen wollen. Nicht nur in den USA, Russland und China laufen Projekte, die einen Ausbau der Überwachung vorantreiben. Längst ist auch die EU mit im Boot.
Wir gehen auf das Ende zu, wobei es noch weite Teile auf der Erde gibt, die sich rein aus Gründen fehlender Infrastruktur der Überwachung noch entziehen. Bis wir also auf einem Stand der globalen Totalüberwachung sind, werden noch etliche Jahrzehnte ins Land gehen.
gruß, marjo
GlaubenUndV...
Gelöschter Benutzer
Re: Überwachung - wie reagiert Ihr?
von GlaubenUndVerstehen am 31.05.2014 09:38Ja genau, das kam auch heute morgen in den Nachrichten, da können normale Bürger wohl nichts machen.
Wenn etwas technisch möglich ist, dann wird es auch genutzt, um sich als Bürger dagegen zu schützen, muss
man selbst technisch auf dem neusten Stand sein, aber da lohnt sich der Zeit- und Kostenaufwand nicht.
Ich finde, die beste Methode ist, keine wertvollen Daten über die Medien zu senden. Alles andere kann der BND
von mir aus sehen und lesen. Deswegen werde ich die Medien wie bisher nutzen, soll der BND doch spionieren,
empfindliche Daten werden sie nicht finden. Natürlich ist das für die Privatsphäre unangenehm, aber es gibt
keine Alternative, und ganz auf die Medien verzichten wollen wir sicherlich auch nicht.
Bleibt zu hoffen, dass sie dadurch in der Terrorabwehr besser werden und Verbrechen verhindert werden können
Lg
GuV
Re: Überwachung - wie reagiert Ihr?
von solana am 31.05.2014 10:50Internet heisst nun mal "Öffentlichkeit".
Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man einigermassen "angemessen" damit umgehen - wobei ein verbrecherischer Missbruch natürlich trotzdem möglich ist. Die Gefahr sehe ich aber eher in kriminellen Organisationen, die über Identitätsdiebstahl andere schädigen, indem sie bspw in ihrem Namen Einkäufe tätigen oder Zugang zu Bankdaten erschleichen.
Die staatliche Überwachung macht mir eigentlich keine grossen Kopfzerbrechen (es sei denn, ihre gesammelten Daten werden wiederum kriminell gehackt )
.
Und wenn sie in christlichen Foren lesen, wird es ihnen vielleicht sogar gut tun - wer weiss, vielleicht bleibt ja doch etwas Gutes hängen?
Aber ich habe meine Webcam zugeklebt. Die Idee, dass sie auch "ferngesteuert" betrieben weren kann, ist mir doch unangenehm; ich mag nicht jederzeit beobachtet und gefilmt werden können.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Überwachung - wie reagiert Ihr?
von Hannalotti am 31.05.2014 10:52Hallo cipher,
ich bin auch davon ausgegangen, dass das bereits stattfindet.
cipher schrieb: Werdet Ihr darauf reagieren? Wenn ja, wie?
So wie immer. Ich überlege mir, was ich im Internet veröffentlichen möchte und was nicht. Dann kann der BND meinetwegen mitlesen.
Tschüß!
Re: Überwachung - wie reagiert Ihr?
von Hannalotti am 31.05.2014 11:22Guten Morgen Solana,
das:
solana schrieb: Aber ich habe meine Webcam zugeklebt. Die Idee, dass sie auch "ferngesteuert" betrieben weren kann, ist mir doch unangenehm; ich mag nicht jederzeit beobachtet und gefilmt werden können.
...wusste ich noch nicht und habe meine Webcam auf deinen Beitrag hin ebenfalls zugeklebt. Unglaublich - was es alles gibt.
Schöne Grüße!
cipher
Gelöschter Benutzer
Re: Überwachung - wie reagiert Ihr?
von cipher am 31.05.2014 11:56Nicht selten hört man ja das Argument: Wer nichts verbrochen hat, braucht davor ja keine Angst zu haben. Nun - noch habe ich nichts verbrochen. Aber das kann sich schnell ändern. Nicht, weil ich plane, kriminell zu werden, sondern weil die Maßstäbe sich zu verändern begonnen haben. Hier können wir Christen noch ungehindert unseren Glauben praktizieren und uns offen dazu bekennen - das Schlimmste, was wir zu befürchten haben wären wohl vor allem spättisch herabgezogene Mundwinkel - oder sogar Interesse. Aber ich vermute, dass das nicht so bleibt. Und dass die Daten, welche heute über uns gesammelt werden, irgendwann zur Waffe gegen uns verwendet werden. Bürger aus der ehemaligen DDR haben das so ähnlich ja lange genug erleben müssen.
Wenn man weiß, dass in Utah in den USA ein Rechenzentrum viele Zettabyte an Daten speichern kann - das ist ein Mehrfaches dessen, was heute das gesamte Internet an Datenbestand hat - und dass bestimmte Organe diese Daten jederzeit abrufen können und dürfen, beginnt es, interessant zu werden. Nicht nur Telefonate, Mails, Bloginhalte oder Facebookeinträge werden gespeichert. Google & Co. speichert fleißig unsere Ortungsdaten, welche wir über Smartphones und Handies ab"sondern", Blitzkästen fotografieren pausenlos Fahrzeugkennzeichen usw. Diese Daten, welche auch zu den "Metadaten" zählen, werden gespeichert. Und wer dieser Tage die beiden sehenswerten ZDF-Sendungen von Elmar Thevessen gesehen hat weiß, wie locker-flockig leicht es für schon simple Polizisten es ist, dieser Daten habhaft zu werden.
Nein - ich will es diesen Datenkraken nicht auch noch leicht machen. Leider sperrt sich dieses Forum gegen IP-Anonymizer, so dass man mit den offiziellen und (noch) erlaubten Mitteln gar nicht die Anonymität wahren kann, die einem unser Gesetz offiziell noch zusteht.
Aber mein Handy bleibt unterwegs aus, außer, es geht um etwas wirklich Wichtiges. Im Netz gibt es keine Angaben von meiner Familie und mir, meine Mailadressen sind Schnellwechseladressen, die ich immer wieder ändere. Das schon, seit ich überhaupt dieses Medium nutze. Facebook bin ich abhold und wenn ich irgendwo informationen haben möchte und dazu nach meinen Daten gefragt werde, lüge ich, was das Zeugs hält.
Und mein Internet läuft aus einem Rechner heraus, auf dem niemand so ohne Weiteres wichtige Daten finden kann - der Rechner ist nur virtuell und mit einem "Zupf" am Netzstecker weg.
Als ich in 2008 mit meiner Frau auf unserer Silberhochzeitsreise durch Kanada gondelte, wollten wir auch nach Alaska. Wir wussten da nicht, dass nun auch auf den kleinen Grenzübergängen alle Daten gesammelt wurden, das war zu Beginn der Sammelwut der Amis noch etwas anders.
Na, wir hatten unseren Obulus von $12,- bereits bezahlt, einige Stempel in den Pass bekommen, ein Merkblatt erhalten und dann sagte uns die Grenzbeamtin - bis dahin noch freundlich und ausgesprochen nett - wir sollten nun "dort" unsere "fingerprints" abgeben. Dann würden wir noch fotografiert werden.
Doch meine Frau und ich weigerten uns. "Dann", so die Auskunft, "dürfen sie die Grenze nicht passieren." "I don't care", sagte meine Frau daraufhin und ich ergänzte mit einem Schulterzucken: "It doesn't matter". Das Gescht der Grenzbeamtin verfinsterte sich drastisch. Sie konnte nicht begreifen, wie jemand darauf verzichten wollte, "gods own country" zu betreten, nur wegen der albernen Fingerabdrücke. Sie musste erneut einige Stempel zücken, uns die 12 Piepen wieder ausbezahlen, ein großes Formblatt ausfüllen.
Dann stellte sie sich stramm vor uns beiden auf - ich musste mich zusammennehmen, um keinen militärischen Gruß zu entbieten - und vergatterte uns, dass wir nun mit unserem Motorhome langsam - "langsam" betonte und wiederholte sie - auf die andere Seite des Gebäuses fahren sollten und dort an der Schranke zu halten hätten. Dort würden wir unsere Papiere zurückerhalten.
Wir taten wie uns geheißen und als wir an die angewiesene Stelle kamen, stand sie dort - Hand an der Knarre, in der anderen Hand die Papiere die sie mir ans Fenster reichte. Mein "Thank you very much" und "good bye" und "have a nice day" tat sie mit einer unwirschen Handbewegung ab. Mein deutlichster Eindruck war in dem Augenblick: "Die muss eine Höllenangst haben!"
Als ich in '81 in die Grand Tetons und den Yellowstone fuhr, dauerte die ganze Geschichte keine drei Minuten.
Als wir an die kanadische Grenzstation zurück kamen, fragte uns die junge Kanadierin, warum wir so schnell wieder zurück kämen. Nachdem wir ihr berichtet hatten, was uns geschehen war sagte sie: "Oh ja, Eure Fingerprints wäre vor euch wieder in Deutschland gewesen." Na, das hatten wir uns auch gedacht.
Gegen das Ausmaß der Überwachung können wir kaum etwas unternehmen. Aber ich denke nicht daran, es den garstigen Schnüfflern leichter zu machen, als vermeidbar. Nicht weil ich "Angst" hätte - dann wäre ich weder in diesem Forum, noch hätte ich das eben geschrieben. Sondern weil ich meine Privatsphäre sehr schätze.
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Überwachung - wie reagiert Ihr?
von tefila am 31.05.2014 12:03Vielleicht ist das bisschen naiv, aber ich verstehe die Aufregung gar nicht. Ich bin zwar nicht in sozialen Netzwerken angemeldet, aber ich hätte auch gar nichts zu verbergen. Nervig wäre nur, wenn persönliche Daten dazu benutzt würden, immer wieder Spams mit ungutem Inhalt zu bekommen.
Eigentlich sollte man ja nichts hinterlassen, wozu man nicht stehen kann oder was man nicht "unterschreiben" kann.
Dies ist das erste Forum, wo ich nicht mit meinem wirklichen Namen angemeldet bin und "unterschreibe". Ich habe mich den anderen angepasst, aber finde es irgendwie komisch mit einem Nicknamen unterwegs zu sein - und dass auch noch bei Aussagen über die Bibel. Daher fehlen bei mir auch immer die Grüße mit "tefila". Also, das ist nur meine persönliche Meinung - für mich.
Viele Grüße
Heidi
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Überwachung - wie reagiert Ihr?
von marjo am 31.05.2014 12:41Liebe terfila,
das ist ein sehr verbreitete und sehr naive Haltung. Ob Du nichts zu verbergen hast, entscheidet dann irgendwann jemand anderes für Dich. Du gerätst einfach unter Verdacht, egal ob Du was zu verbergen hast oder nicht. Fremdbestimmung ist das Wort der Stunde. Kontrolle der Menschen. Mich wundert, dass die Leute mmer noch ihre Haustüren versperren. Wir haben doch alle nichts zu verbergen? Wer seine Haustür versperrt mit dem Hinweis, dass man Diebstahl verhindern will oder nicht jeden in seinem Schlafzimmer herumschnüffeln lassen möchte dem sei gesagt, dass sich all diese die Privatssphäre betreffenden Delikte auch prima digital durchführen lassen.
Es wird vorgeschoben, dass Sicherheit vor Freiheit geht. Sicherheit ist in dieser Gleichung jedoch eher ein Wort ohne Inhalt. Vermehrte Überwachung und Kontrolle dient der Sicherheit nämlich kaum oder gar nicht, solange sie noch tiefe Lücken hat.
Am Ende werden sich die Menschen dafür entscheiden alle tiefen Lücken zu schliessen, einfach weil es vernünftig ist. Dann bekommen wir Multifunktionskennzeichen eingepflanzt und auch dann werden es Massen an Menschen sein, die genau diesen Satz sagen "Ich habe ja nichts zu verbergen."
Zurzeit ist diese Kontrolle / Überwachung lediglich meist lästig. Unsere Daten werden verkauft an Firmen, die damit ihr Geld verdienen Daten über Menschen zu verkaufen. SPAM, Werbung überall sind die Folge. Der vollständige Datensatz eines Menschen bringt auf dem Markt bis zu Euro 1.000. Da kann man natürlich sagen, dass es einem egal ist überall seine Daten zu hinterlassen. Man selbst wird genervt, die eigenen Daten gelangen überall hin und andere verdienen damit viel Geld.
Interssant wird es ab dann, wenn Dienste oder Firmen anfangen alle Daten zu verknüpfen. Zunächst sind dazu die Staaten in der Lage. Google, Facebook und co. sind aber auf einem guten Weg sich ähnliche Verknüpfungen aufzubauen. Das fängt mit den persönlichen Infos an, geht über Bankdaten weiter und hört bei der Ortung über GPS nicht auf.
"Ich habe nichts zu verbergen.", geht an der Realität vorbei. Wenn alles digital aufbereitet wird, kann man es auch digital manipulieren. Auch ein Polizeiregister oder ein Fahndungskatalog ist manipulierbar. Wir amüsieren uns vermutlich über Filme wie "Staatsfeind Nr. 1" oder Serien wie "Person of Interest". Im Grunde greifen solche Produktionen der aktuellen Situation lediglich ein paar Schritte vor, falls sie nicht längst überholt wurden.
liebe grüße, marjo
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Überwachung - wie reagiert Ihr?
von Henoch am 31.05.2014 19:09Hallo Ihr Lieben,
dass das kommen muss ist klar und dass es jetzt so langsam kommt macht mir Hoffnung die Enrückung doch noch zu Lebzeiten zu erfahren...
Und wenn nicht? Mein Leben ist nicht in der Hand von Spitzeln, sondern in der Hand des Herrn.
Allerdings macht mich das bezüglich dem machbaren nicht unachtsam.
Henoch