Beziehung zu Gott hat sich verändert
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Stille-Seele
Gelöschter Benutzer
Beziehung zu Gott hat sich verändert
von Stille-Seele am 29.03.2015 18:50Hallo ihr Lieben,
Anfang 2010 kam ich zum Glauben, was war ich durstig nach Gott und seinem Wort.
Ich habe viel Zeit mit Ihm verbracht! 2012 lernte ich Michael kennen, er war ebenfalls Christ. Wir ähnelten uns und hatten ähnliche Ansichten. Mir fiel auf, dass er keine wirkliche Lebensfreude ins sich trug. Ich wollte für ihn da sein, redete viel über Gott. Muss dazu sagen das er Depressionen und Borderline hatte.
Im Mai 2013 trafen wir uns und kamen zusammen. Ich musste ihn immer wieder dazu anschubsen in der Bibel zu lesen, das gemeinsame Beten fiel ihm schwer. Die Beziehung zu Michael hat mich natürlich beeinflusst. Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass sich meine Beziehung zu Gott verändert hat, ich kam mir irgendwie so lasch vor.
Im Juli 2014 ist Michael verstorben, damit hätte ich nie gerechnet. Obwohl ich die Beziehung zu Gott vernachlässigt habe, ist Gott treu und hat mir 1 oder 2 Tage nach seinem Tod ein christliches Trakat zukommen lassen, indem es über den Verlust eines geliebten Menschen ging.
Ich weiß auch nicht was da genau in meinem Inneren geschehen ist, mir fehlt die Leidenschaft für Gott und mir kommt es so vor als ob ich etwas abgestumpft bin gegenüber seinem Wort
Re: Beziehung zu Gott hat sich verändert
von Cleopatra am 29.03.2015 19:50Liebe Stille Seele,
du bist noch so jung... und er ist so jung verstorben...?
Das muss wirklich ein Schock für dich sein.
Ja, vielleicht bist du, wie du selbst sagst, mit der Zeit von Gott immer mehr entfernt.
Der Grund,die Ursache ist erstmal egal.
Was wichtig ist, ist, dass du weißt, dass Gott noch heute auf dich wartet.
Du kennst doch sicher das Gleichnis vom verlorenen Sohn, oder?
Gott freut sich sehr, wenn du dich wieder mehr zu ihm hinwendest.
Ich finde es zB sehr gut, dass du dich nun hier öffnest. So können wir mit dir und für dich beten. Dich begleiten und dir einfach eine Art Stütze sein.
Weißt du, ich finde es nicht ganz verwunderlich, wenn nach der Zeit erstmal die Worte Gottes nicht nur anrühren, zum Lob drängen und in die Knie zwingen zur Buße oder vor Dankbarkeit, mal extrem gesprochen.
Die Gefühle haben sich ja auch "entfernt".
Aber das ist kein Drama, weißt du?
Die Gefühle sind eh eine Art "Belohnung" oder "Sahnehäubchen", die Gott uns manchmal schenkt, obwohl er es nicht müsste.
Abhängig davon sollten wir eh nicht werden meiner Meinung nach.
Denn selbst jetzt, wenn du es ja nicht so "fühlst" wissen wir aus dem Gleichnis, dass Gott sehr wohl mit ausgestreckten Armen auf dich wartet, stimmts?
Und es ist super, wenn du dich jetzt wieder mehr auf Gott konzentrieren möchtest.
und so wie ich Gott kennengelernt habe und weiß, dass eine gute Beziehung eh auch sein Wunsch ist, hat er doch ganz bestimmt nichts dagegen, wenn du ihm genau das sagst.
Sage ihm doch, dass du im Moment nicht "voller Dankbarkeit sprudelst".
Sage ihm, dass seine Worte zu lesen im Moment nicht viele Gefühle hervorrufen.
Sage es ihm einfach, ich denke, er weiß es eh und er möchte ja vor allem dein herz, deine Ehrlichkeit, oder?
Und wenn du ihn ganz offen und ehrlich bittest, wie ein kleines naives Kind, dass er dir jetzt ganz einfach das neu bewusst macht, was ihm wichtig ist, was du eben neu erkennen sollst, meinst du, er sagt dann "nein, das ist mir grad zu simpel" oder Ähnliches...?
Ich denke, was Gott vor allem will, ich Ehrlichkeit.
Und ehrlich bist du.
Und wenn dir all die bekannten Bibelbücher eh schon so bekannt sind, dass sie mehr auswendig gelesen werden, dann empfehle ich einfach mal eine andere Übersetzung oder ein Buch der Bibel, welches du noch garnicht so gut kennst.
Was denkst du über meine Gedanken?
Meinst du, etwas könnte dir dabei helfen?
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Beziehung zu Gott hat sich verändert
von solana am 29.03.2015 23:14Liebe Stille Seele
Ja, das kann ich gut verstehen, dass es dir schwer fällt, nach so einem unbegreiflichen Ereignis am Vertrauen festzuhalten und daran, dass Gott in seiner Liebe das Beste für uns tut. Das braucht schon Zeit zum Heilen.
Und ich finde es sehr gut, dass du dich nach einer lebendigeren Beziehung mit Gott sehnst und den "Mangel" so empfindest.
Wenn du seine Nähe suchst, wird er sich dir auch nahen, dich seine Nähe spüren lassen und deine Liebe und dein Vertrauen wachsen lassen.
Das können wir sowieso nicht aus uns selbst hervorbringen. Aber Gott ist uns immer ganz nahe, auch wenn wir es nicht immer spüren. Und je mehr wir uns nach ihm sehnen, um so näher kommt er uns und stillt unsere Sehnsucht, erfüllt uns mit Liebe. Wir dürfen ihn auch einfach darum bitten, ohne uns schämen zu müssen, dass wir das nicht von uns aus schaffen, er wartet nur darauf, uns helfen zu können.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver