C) Gemeinsame Bibellektüre - Der Römerbrief - Rom und seine Gemeinde
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C) Gemeinsame Bibellektüre - Der Römerbrief - Rom und seine Gemeinde
von solana am 02.04.2014 22:02hier mal eine andere Art der Einleitung zum Römerbrief. Vielleicht sollte man eine Sache nicht außer Acht lassen. In Rom gab es Juden und Christen, die versuchten zusammen ein Leib zu sein. Doch mit welchen Schwierigkeiten hatten sie zu kämpfen?
Man sollte bitte nicht vergessen die Vorgeschichte, der Gott Israels offenbart sich den Heiden und die Heiden werden Teilhaber an den Verheißungen und Bündnissen Israels. Das war trotz der Freude darüber in der Apostelgeschichte keine leichte Sache Nun gab es in Rom beiden Seiten, auf der eine die Juden und auf der anderen die Heiden.
Es braucht ja nicht viel Fantasie, sich zu überlegen an was die Heiden in Rom glaubten. Ein Sammelsurium an Götzendienst, den Kaiser anbeten usw. Diesen Heiden hat sich der Gott, Abrahams, Isaaks, Jakobs offenbart, die Heiden dürfen Abba zu ihm sagen. Paulus schreibt ja später im Römerbrief ausführlich drüber. Das kam in der jüdischen Welt seiner Zeit schon fast einem Skandal gleich.
Kaiser Claudius lässt 49.n.Chr alle Juden aus Rom verbannen, auch die Juden die an den Messias glaubten. Zwei dieser Vertriebenen kenn wir, Priszilla und Aquila, Juden aus Rom.
Mit einem Schlag mussten die Heiden-Christen alleine klar kommen. Die ehemals gemischte Gemeinde war getrennt.
Diese Zeit der Trennung dauerte 7 Jahre, unter Kaiser Nero konnten sie wieder nach Rom. Aus einer Heiden-Christen Gemeinde wurde wieder eine Gemischte.
Das diese Situation, für beide Seiten eine Überforderung war, dass es eine Menge an Konflikten beinhaltet hatte, kann man sich selber denken.
Genau in diese Zeit schreibt Paulus seinen Brief an die Römer. Sein Versuch für beide Seiten in der Gemeinde zu werben. Deshalb sind gewisse Kapitel an die Juden-Christen und manche an Heiden-Christen gereichtet.
Soviel zum Hintergrund des Briefes an die Römer.
Dann nehmen wir mal Pausenclowns schönen Text als Grundlage für diesen Teil der Vorbemerkungen (bevor wir uns dann endlich dem Text widmen ).
Hier noch ein paar Stichworte dazu:
Rom war
- das Zentrum der damaligen Welt, Mittelpunkt eines gewaltigen Imperiums, Sitz des Kaisers und des Senats
- ein Schmelztiegel für Menschen aus allen Ländern, Rassen und Religion, Kultur und Kunst blühte
- Hauptanziehungspunkt für das ganze Reich
Die Christen waren kleinere Gruppen und Familiengemeinden jüdischer und heidnischer Abstammung.
Daneben gab es eine große jüdische Gemeinde mit rund vierzigtausend Mitgliedern.
Wie Pausenclown schon ausgeführt hat, kam es zu dramatischen Auseinandersetzungen zwischen den Juden und Christen, woraufhin Kaiser Claudius lässt 49.n.Chr alle Juden aus Rom verbannen liess. Die Heidenchristen blieben in der Stadt. Später kamen viele Juden und Judenchristen wieder zurück
Diese Auseinandersetzung im Hinterkopf, lassen manche Abschnitte des Römerbriefes besser verständlich werden, zB das Thema Israel (Kap. 9-11 --> Röm 9 - Röm 10 - Röm. 11), Obrigkeit (Kap. 13) oder die Frage nach dem Götzenopferfleisch (Kap. 14).
Neben diesen "innergemeindlichen" Spannungen (zwischen Juden- und Heidenchristen) musste sich die Gemeinde auch Fragen und Anfeindungen von aussen stellen, zusammenwachsen, sich stabilisieren und klar theologisch Stellung beziehen. Das war nicht nur für die "Ortsgemeinde" wichtig - wegen ihrer besonderen Stellung hatte die Gemeinde in Rom Einfluss auf die gesamte Christenheit. Es stand viel auf dem Spiel und Paulus will helfen, die Gemeinde zu bauen und theologische Klarheit für das eigene Selbstverständnis und die gemeinsame Basis zu schaffen.
In der Folgezeit wurde die Gemeinde und der Bischof von Rom sehr schnell für den Mittelmeerraum führend.
Wieviel Paulus durch sein Wirken dazu beitragen durfte, können wir nur erahnen, aber ich denke mal, dass er mit seinem unermüdlichen Schaffen sicher ein grosser Segen für die Menschen in Rom geworden ist.
Vielleicht möchten ja noch andere ihren "Senf" zur Einleitung beisteuern?
Gerne auch ein paar schöne Bilder zur Illustration (Bitte unbedingt das Copyright beachten, am besten eigene Urlaubsfotos )....
Oder sind da noch Fragen, Wünsche, Anregungen....?
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Gemeinsame Bibellektüre - Der Römerbrief - Rom und seine Gemeinde
von Cosima am 02.04.2014 22:52Danke an pausenclown und an dich Solana,
eure Schilderungen lassen vor meinen Augen diese Stadt Rom und die damalige Zeit, sichtbar werden.
Eine gute Vorgabe, um den Römerbrief besser zu verstehen.
l.g.v.cosima
Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. 1.Kor.13:7 GNB