Damit ich mich nicht überhebe!
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Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Pal am 26.12.2015 13:32Kurz gesagt: Scheiß auf den Stolz und auf den Gedanken, der meint Gott würde irgendwas an mir tun was ungerechtfertigt wäre.
Genau darin sehe ich ein Hauptproblem der "modernen Christenheit" - falls ich das mal so pauschal ausdrücken darf. Gerade der Stolz verbietet es uns, um uns derart "strafwürdig" vorzukommen. Nein, wir wollen lieber die vollmächtigen Repräsentanten Gottes spielen! - Wobei das ja gar nichts schlechtes ist.
Aber was mir so aufstößt ist die Einseitigkeit, mit der man gerne nur die eine Seite der Medallie betrachtet und alle anderen, unangenehmen Seiten ausblendet.
Bei der mißglückten Teufelsaustreibung der 7 Söhne des Skevas redet ein Dämon:
Paulus war in der Geisteswelt eine wirklich bekannte Person, die höchst wahrscheinlich zu fürchten war.
Dennoch dann dieser Faustschläger, den Paulus nicht "erledigen" konnte! -
Der ihm dienen mußte, um mehr Gnade bzw. Gottgleichheit zu erlangen!
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Wintergruen am 26.12.2015 13:37hallo ihr Lieben
das mag zwar richtig sein, aber ich habe viele Menschen erlebt, wenn sie ´´gezüchtigt´´ werden , das nicht mehr so locker sehen. Das Hadern mit Gott , die Zweifel, der Unglaube , das ``sich verlassen fühlen`` sind durch die Schwachheit des Menschen eher gegenwärtig als das das man auf diese Gedanken sch... würde... Solange es uns gut geht, oder nur geringfügig gepiesakt werden, kann man auf den Stolz und weiteres ´´vielleicht ´´verzichten .
LG
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Wintergruen am 26.12.2015 13:42ja manchmal ist es der Stolz und andermal ist es , weil wir es nicht verstehen . Dann kommen Fragen auf wie : warum mir, warum so schlimm, hätte Gott das nicht so und so regeln können , er liebt mich nicht usw..
Stolz empfinden warscheinlich eher die Ungläubigen und die anderen sind zerknirscht und verstehen es nicht . Beide sehen sich nicht in dem Härtegrad als strafwürdig an, eben wegen unserer Schwachheit .
Der Schmerz , die Züchtigung demütigt den Menschen und je demütiger er wird, desto mehr nähert er sich Gott. Also ist es ein notwendiges Übel das wir gezüchtigt werden
LG
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Pal am 26.12.2015 13:46Hi Wigrü! -
Ist dann nicht auch oftmals gerade die Art und Weise, wie ich meine "Schicksals-Schläge" verdaue, der Beweis für das, was tatsächlich in mir steckt? -
Dann rebelliert der gekränkte Stolz aber die echte Demut, weiß sich an der Gnade vollauf genügen zu lassen.
Ist dann nicht gerade die Strafe/ das Teufelswerk auch ein Möglichkeit um mir "zum Besten zu dienen" damit sich Christus "heraus-kristallisieren" kann?
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von solana am 26.12.2015 13:56Vater wendet die Mittel an die notwendig sind um uns auf den richtigen Weg zu halten. Ich bete auch ständig dafür, dass der Ewige mir die Weisheit und die Kraft schenken möge Fehler zu erkennen.... damit die notwendigen Mittel zur Korrektur nicht so drastisch sein müssen.
Hallo Marjo
Ich denke, dass es um noch mehr geht als um Fehler zu erkennen - deshalb gefiel mir das Wort "Strafe" auch nicht in dem Zusammenhang.
Wir Menschen sehen Schwäche ja immer als Makel, der zu überwinden, als ein Zustand, der möglichst schnell abzuschaffen ist. Und Abhängigkeit von einem Stärkeren in einer unüberwindbaren Schwäche ist uns erst recht zu wider.
Bei Gott geht es aber gerade darum, dass wir in der totalen Abhängigkeit von ihm bleiben und uns dessen bewusst sind und das bejahen. Nicht durch eigene Stärke da heraus zu kommen versuchen. Nur so kann er durch uns wirken, nur so ist es "sein Werk in uns und durch uns", nur so wird etwas gewirkt, was wirklich Bestand hat.
Und je "begabter" wir sind, um so mehr stehen wir in der Gefahr, die Gaben in "Unabhängigkeit" vom Geber einzusetzen. Und in unserer Leistung eine Tugend zu sehen, den Erfolg und unsere Perfektion im Auge zu haben und in unserer Abhängigkeit, unserem Angewiesen-Sein eher einen Zustand zu sehen, der möglichst schnell überwunden werden muss.
Und richten uns damit - unbewusst - nach dem "Urteil der Welt", wie menschlicherseits Schwäche beurteilt wird. Und vergessen darüber leicht, dass es nicht darum geht, unsere Stärke und Perfektion zu demonstrieren, sondern Gott gross werden zu lassen in unserem Tun.
Und da brauchen wir immer wieder "Erinnerung".
Nicht, um daraus zu lernen und das dann das nächste Mal besser zu machen.
Sondern damit wir - dauerhaft - in der Abhängigkeit bleiben und erkennen, welcher Segen darin liegt.
So jedenfalls kommt bei mir der Schwerpunkt der Aussage an.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von marjo am 26.12.2015 14:05Hallo Pal,
von Einseitigkeit kann da keine Rede sein. Apg 19,15 kommt automatisch und ist das Ergebnis unserer Nachfolge, worin nichts für unseren "Ruhm" übrig bleibt. Stolz steht einer Aussage wie in Apg 19,15 entgegen. Wichtig ist nur, dass wir uns von Christus neu aufbauen lassen. Der alte Stolz muzss weg und er wird nicht nur einen neuen Stolz ersetzt. Rühmen tut sich Paulus nämlich nur des Christus. Und all sein Selbstverständnis ist nur in Christus zu verstehen. Darin besteht der Unterschied, weshalb Paulus nicht im geringsten arrogant über überheblich ist wenn er zu seinen Gemeinden sagt, sie sollen sich ihn als Vorbild in vielen Dingen nehmen.
Das Alte muss vergehen. Das Neue ist in Christus, oder es ist falsch.
Gruß, marjo
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Wintergruen am 26.12.2015 14:26Hallo lieber Pal
im Besten Fall ist in uns tatsächlich immer die Schwachheit und die Angst ...
hm.. Wenn durch den Stolz der Schicksalschlag eingetreten ist, dann kann ich mir auch vorstellen das man eher demütig wird und der Stolz dadurch beiseite gerückt wird . Ob dann Stolz und Demut einander rebellieren, das glaub ich nicht, kann es aber nicht mit Gewissheit sagen.. Denn,nach dem Maß der Demut während dessen, schenkt uns Gott auch die Kraft um es zu ertragen.
Und nach dem Maß unserer Geduld, wird die Last des Kummers leicht und man wirsd getröstet. Und je mehr man getröstet wird um so mehr wächst die Liebe zu Gott...
Und je mehr man Gott liebt, desto größer wird die Freude die dir der Heilige Geist schenkt. Unser barmherziger Vater der durch die Schicksalschläge seine Kinder zum Guten führen will, gibt ihnen Kraft sie zu ertragen. All diese Güter wie Trost, Liebe, Freude.. empfangen die Kämpfer als Frucht der Geduld, damit ihre Seelen zur Vollkommenheit gelangen.
JA.. aber als Teufelswerk möchte ich es nicht bezeichnen... und heraus kristallisieren muss sich Christus nicht ,, es ist der Mensch der durch seinen Willen und mit der Hilfe Christi zudem wird, was Gott möchte , also wie wir werden sollen .. (kann es leider nicht besser ausdrücken )
LG
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Pal am 26.12.2015 14:29Ich denke, dass es um noch mehr geht als um Fehler zu erkennen - deshalb gefiel mir das Wort "Strafe" auch nicht in dem Zusammenhang.
Ja, der Begriff "Strafe" allein ist wohl sehr negativ belegt. So ein ständiges "unter Gottes Strafgericht" leben! - Schreck und Grauen und doch nie wirkliche Erlösung. Das könnte man aus Paulus Misere sehr wohl herauslesen, aber würde den Gesamtzusammenhang dann sicher verfehlen. Denn da geht es sicher um das:
Wir Menschen sehen Schwäche ja immer als Makel, der zu überwinden, als ein Zustand, der möglichst schnell abzuschaffen ist. Und Abhängigkeit von einem Stärkeren in einer unüberwindbaren Schwäche ist uns erst recht zu wider.
Hier triffs du es sehr gut! - Eine Plage als Glückseligkeit, weil gerade darin (im Dunklen Raum) sich das Kind ganz eng beim Vater anschmiegt.
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Pal am 26.12.2015 14:39JA.. aber als Teufelswerk möchte ich es nicht bezeichnen... und heraus kristallisieren muss sich Christus nicht
Das wird auch nicht entscheidend sein. Entscheidend ist das Endergebnis: CHRISTUS in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit! -
Und das ist kein Event sondern ein Prozeß, ein Wachstum bei dem die Ego-Liebe, das sündige Selbst, immer mehr, mit "Stumpf und Stiel", vernichtet wird.
mM
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Wintergruen am 26.12.2015 14:53Hallo lieber Pal
ich verste dich und weiß was du sagen möchtest... und teile mit dir die Ansicht, das der Mensch das Gute nicht kosten und schätzen kann, wenn er vorher die Bitternis der Versuchungen nicht erfahren hat
...ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe..2.Kor 7..
unter einem Teufelswerk verstehe ich eher : Hexerei, schwarze Magie usw... deshalb schrieb ich das ich das nicht als Teufelswerk ansehe.. Anders verhält es sich wenn einem Boten Satans etwas gestattet wird .... hm.
LG