Drogensucht

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Drogensucht

von geli am 05.01.2020 20:04

Pray: Zurück zum Drogensüchtigen: Das einzig "Gute" an meiner Rauchsucht war, dass ich nun jeden Süchtigen (Alkohol, Drogen) verstehen kann, wie Sucht erstmal ist.

Ja, das ist das Gute an Dingen, in denen man "drin" gesteckt hat: Mann kann andere verstehen und kommt nicht so schnell in Versuchung, den anderen zu verurteilen.

Leute, die nie mit solchen Dingen zu kämpfen hatten, reagieren oft sehr hart und selbstgerecht auf andere.

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pray

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Re: Drogensucht

von pray am 05.01.2020 22:22

So isses!

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pray

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Re: Drogensucht

von pray am 31.01.2020 21:56

Ich habe noch etwas gefunden.   Wenn man im Internet googelt nach "Anonyme Drogensüchtige", findet man verschiedene Gruppen (sogar auch für andere Nationalitäten), die heißen Narcotics anonymus und treffen sich regelmäßig. Es sind solche, die frei geworden sind oder solche, die kapitulieren und frei werden wollen.

 

Wen es interessiert der Link: https://www.narcotics-anonymous.de/

Es gibt auch offene Treffen, zu denen Nichtsüchtige willkommen sind. Ich würde da soooo gern mal hingehen, bin aber bisschen zu feige alleine und habe nichts anzubieten an Gemeindeaktionen, auch nicht als Bibelkreis im Moment, wo das ginge. Ich will Gott vertrauen, dass Er eine Idee hat....

Ich habe deren Grundsätze gelesen und gestaunt, dass sie Gott einbeziehen, so wie sie ihn kennen. Ich weiß nicht, wie sie ihn kennen, würde mir aber wünschen, dass diese Leute in den Gemeinden neue Freunde und Inhalt finden würden.
Guckt mal, wie schön!!!!!: (rauskopiert von deren Seite), ist doch echt ein super Anfang!!!

Die 12 Schritte von Narcotics Anonymous
Wie es funktioniert

Wenn Du willst, was wir anzubieten haben, dann bist Du in der Lage, gewisse Schritte zu unternehmen. Hier sind die Schritte, die unsere Genesung ermöglicht haben:

Wir gaben zu, daß wir unserer Sucht gegenüber machtlos waren und unser Leben nicht mehr meistern konnten.

Wir kamen zu dem Glauben, daß eine Macht, größer als wir selbst, unsere geistige Gesundheit wiederherstellen kann.

Wir trafen eine Entscheidung, unseren Willen und unser Leben der Fürsorge Gottes, so wie wir Ihn verstanden, anzuvertrauen.

Wir machten eine erforschende und furchtlose moralische Inventur von uns selbst.

Wir gestanden Gott, uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber die genaue Art unserer Fehler ein.

Wir waren vorbehaltlos bereit, alle diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen.

Demütig baten wir Ihn, uns von diesen Mängeln zu befreien.

Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zugefügt hatten, und wurden bereit, ihn bei allen wiedergutzumachen.

Wir machten bei diesen Menschen alles wieder gut, wo immer es möglich war, es sei denn, wir hätten dadurch sie oder andere verletzt.

Wir setzten die persönliche Inventur fort, und wenn wir Fehler machten, gaben wir sie sofort zu.

Wir suchten durch Gebet und Meditation die bewußte Verbindung zu Gott, wie wir Ihn verstanden, zu vertiefen. Wir baten Ihn nur, uns seinen Willen erkennbar werden zu lassen und uns die Kraft zu geben, ihn auszuführen.

Nachdem wir als Ergebnis dieser Schritte ein spirituelles Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft an andere Süchtige weiterzugeben und unser tägliches Leben nach diesen Prinzipien auszurichten.
© Narcotics Anonymous

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.01.2020 22:28.

Cleopatra
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Re: Drogensucht

von Cleopatra am 01.02.2020 08:54

Wow, das wusste ich ja auch noch garnicht.
 
Die Punkte klingen für mich ähnlich wie bei den anonymen Alkoholikern.
 
Da du solch ein Herz für die betroffenen Menschen hast, wünsche ich dir wirklich, dass du jemanden findest, mit dem du da mal hingehen kannst, weil ich eben auch denke, dass man dort auch sehr sehr viel verstehen kann, was man selbst noch nicht weiß.
 
Ich war letzte Woche in einem kurzen Gespräch, in dem es auch um Evangelisation ging.
Dort wurde (neutral, nicht negativ) davon berichtet, dass eben auch jemand mit der Wodgaflasche zum Kaffeetisch kam und hin und wieder einen Schluck daraus nahm.
Die vermutung war da, dass dieser Mann ein Alkoholiker war.
 
Es wurde keine große Diskussion, aber eben kamen auch die Überlegungen, dass man natürlich mit diesen Menschen keinen Smalltalk dort führen wollte sondern eben evangeliisieren wollte.
Ich meinte eben auch, dass solche Menschen eben vor allem auch erfahren sollten, dass sie geliebt sind, wie sie sind. (Nicht die Sünde, sondern eben der Mensch). Damit man anschließend eben auf Augenhöhe mit ihnen reden kann.
Ich denke, so ist es auch bei allen Menschen, die in Süchte geraten sind.
 
Ich finde es sehr gut, dass es solche Angebote gibt.
Ich war auch mal auf der Seite und habe sie erstmal eingespeichert, um Betroffene darauf aufmerksam zu machen.
 
Was ich sehr gut finde ist die Ortsuche, wo man zu Meetings hingehen kann.
 
Von uns aus sind es 30 Minuten.
 
Liebe Grüße., Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Burgen
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Re: Drogensucht

von Burgen am 01.02.2020 10:34



Hallo, liebe pray, 

es gibt auch sicherlich bei euch dazu eine Gruppe für Angehörige!? 

Du wirst sicherlich auch eine Adresse und Telefonnummer der anomymen Gruppe haben oder finden? 
Da kannst du dich melden. 

Ich selbst bin mal von einer Betroffenen mitgenommen worden und danach auch allein hingegangen.
Keine wegen Drogen, eine andere Gruppe.

Da brauchst du dich nicht zu fürchten.
Nur du darfst nicht wegen einem "Missionszwang" dorthin gehen wollen.
Denn das Gegenteil ist der Fall. Du wirst von ihnen, den betroffenen Menschen, lernen.
Ja, und auch erstaunt vielleicht darüber, wie zu lernen ist,
wie Gott tatsächlich hilft und Nüchternheit und Befreiung schenkt.  

Wir wissen ja selbst, wie diese angeführten Punkte uns helfen können ein neues Leben an der Hand Gottes/Jesus 
zu leben. Besonders jeder einzelne, der 12 Schritte, wird im Laufe der Treffen in Gemeinschaft und allein 
im Leben "buchstabiert". 
Und auch da gilt immer, jeder sehnt sich nach Annahme und Liebe, und manchmal, bei einer erneuten Belastung 
scheint alles wie ein Kartenhaus zusammen zu fallen. 

Dann beginnt derjenige wieder ganz neu aufzustehen. Genau wie bei einem wiedergeborenen Christen. 
Und auch da ist es so, dass keiner über dem anderen steht. 
Zu Beginn einer Gruppe wird immer von jedem bekannt, dass er die oder die Sucht hat und sich selbst nicht helfen kann. 

Geh ruhig. Ohne Angst. Ohne Furcht.
Es gibt auch manchmal offene Gruppen. Zu denen kann dann auch ein nicht angemeldeter Mensch hingehen.
Sozusagen eine Schnupperbegegnung haben.

Nur Mut.
LG
Burgen


 

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pray

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Re: Drogensucht

von pray am 01.02.2020 17:41

Liebe Burgen,

 

danke für die Mutmachung hinzugehen. Ja, es gibt offene Gruppen, in denen auch nicht-Betroffene hingehen können.

Du hast sehr Recht, wenn du vor "Missionszwang" warnst. Ich finde es zwar das Allerwichtigste im Leben, dass Menschen Gott finden und habe daher das Evangelium schon ganz oben im Herzen und vorn auf der Zunge, a b e r ich kann auch warten und mich gern einfach nur so unterhalten oder zuhören, wenn ich weiß, ich oder ein anderer Christ sieht diese Person nochmal wieder. Dann ist Zeit, ein Gegenüber erstmal ein wenig kennenzulernen.

Und genau, vor dieser Gruppe ziehe ich echt den Hut - dass sie es geschafft haben!!! Ich interessiere mich sehr für Menschen und Lebensgeschichten, von daher verstehe ich gut, was du meinst, wenn du sinngemäß sagst, unsereins kann da noch was mitnehmen.

Liebe Cleo,

oh, der Wodka-Mann tut mir leid! Wie traurig, dass er so an der Flasche "hängt" und gebunden ist. Und ja, wir begegnen Leuten so, wie sie gerade s i n d und man kann das Pferd schlecht von hinten aufzäumen, dass sie sich erst "bessern" - und dann Jesus kennenlernen.

Ich kannte mal einen jungen Bettler, der hatte einen großen Buckel. Er ist inwzwischen gestorben (und hat in den letzten Stunden noch Jesus angenommen) Und er saß immer so auf der Straße, dass er den Rücken noch runder machte, dass der Buckel eben noch deutlicher sichtbar wurde. Irgendwann war ich davon auch mal "genervt", weil ich das irgendwie unehrlich fand und hab gesagt: "Mann, M. warum sitzt du denn immer so, damit das noch schlimmer ausschaut?, machst du das extra, um mehr Geld zu bekommen? " Darauf meinte er bekümmert: "Weil die Leute sonst fast nach mir treten und sagen: Geh doch arbeiten, du Penner!" Er war übrigens zuletzt auch drogensüchtig geworden....erst rauchen, dann kiffen, dann Jägermeister, dann Heroin. Ich glaube nicht, dass es ihm damals so möglich war (wo er Gott noch nicht kannte) irgendwo arbeiten zu können. Schilddrüsenkrebs hatte er auch noch.

Ich wollte dir damit sagen, dass wir eben Leuten so begegnen, wie sie gerade s i n d und sind von Gott geliebt, was wir ihnen zeigen dürfen, dass sie G o t t w e r t sind. Ich glaube, viele unterschätzen das, dass es wirklich Randmenschen gibt, die nicht geachtet, ja nicht mal b e - achtet werden. Das finde ich sehr schrecklich! Als ich Kind war, war ich ein uncooles und braves Kind - mit Schleifchen im Haar und Rüschenkleidchen, während die anderen coole Jeans trugen und wild waren, und zudem wurde ich noch sehr schnell rot. Eine absolute Randfigur, die sich mega gefreut hätte, wenn sie irgendeinen Wert gehabt hätte bei jemandem in Kindergarten und Schule.

Vielleicht ist es auch Erziehungssache, wie Menschen Menschen begegnen? Meine Mutter hat mich schon als Kind losgeschickt, zu Weihnachten einem "Penner" auf der Straße ein kleines Päckchen zu schenken und solche auch bekocht. Sie hat mir oft Märchen erzählt von einem "armen Mädchen" oder "armen Tierchen" o.ä., dass man vor Mitleid nur so triefte. Ich habe nie ein abwertendes Wort von ihr über solche Menschen gehört, sondern Mütter können Kindern einen B l i c k ein Sehen für solche, anderen Menschen schenken.

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Drogensucht

von geli am 01.02.2020 21:19

Ich will Dir auch Mut machen, mal zu so einer Gruppe hinzugehen.
Vor vielen Jahren kannte ich mal eine Alkoholikerin, und deshalb bin ich damals zu einem Meeting des blauen Kreuzes gegangen. Einfach nur, um zu gucken, was die da so machen und ob das für die betreffende Frau passen würde.

Ich fand das Treffen (es war ja nur ein Abend) sehr schön, und ich hab auch einiges dazugelernt.
Leider war es allerdings so, dass die Frau das nicht wollte, und ihr Mann auch nicht.
Sie hat (das ist nun über 20 Jahre her) ihr Leben so weitergeführt, und ist letztes Jahr gestorben. 

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Cleopatra
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Re: Drogensucht

von Cleopatra am 03.02.2020 07:35

pray schrieb: Vielleicht ist es auch Erziehungssache, wie Menschen Menschen begegnen? Meine Mutter hat mich schon als Kind losgeschickt, zu Weihnachten einem "Penner" auf der Straße ein kleines Päckchen zu schenken und solche auch bekocht. Sie hat mir oft Märchen erzählt von einem "armen Mädchen" oder "armen Tierchen" o.ä., dass man vor Mitleid nur so triefte. Ich habe nie ein abwertendes Wort von ihr über solche Menschen gehört, sondern Mütter können Kindern einen B l i c k ein Sehen für solche, anderen Menschen schenken.

 
Liebe pray,
was deine Mutter dir da vorgelebt hat, war pure Nächstenliebe und ein riesen Vorbild für hoffentlich viele!!!
 
Es ist eben einfach sehr leicht, von unserer heilen Welt runterzuschauen.
Ja, auch wir "tollen Christen" können das gut bzw die gefahr besteht.
 
Zu viel Alkohol ist ja böse, Drogen sowieso, nein, sowas machen wir natürlich nicht, schließlich wissen wir alle,d as das Sünde ist.
Ja, und dann besteht jedenfalls die Gefahr, dass wir uns besser fühlen.
 
Deine Mutter hat es super vorgelebt und ein solches Herz udn eine solche Liebe zu diesen Menschen wünsche ich mir auch, weil Jesus genau für die Kranken Menschen gekommen ist, nicht für die Gesunden.
Und weil Jesus eine Hoffnung für diese Menschen hat.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.02.2020 07:37.
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