"Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

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Burgen

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"Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

von Burgen am 16.08.2024 13:37



Hallöchen ihr Lieben, 

innerhalb der 10 Gebote auf den damaligen Steintafeln finden wir obigen Vers in 2.Mose 20,12 

12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.

Das hat eine Verheißung in sich. 

Damals allerdings war innerhalb der Bibel erst der Anfang Gottes mit den 12 Stämmen seines Volkes nach dem Exodus aus Ägypten unterwegs. Diese beiden Steintafeln sollten so etwas wie Leitplanken der Orientierung für die Menschen sein - allerdings sind die Menschen sehr kläglich gescheitert, weil niemand in der Lage war, Gott bedingungslos zu gehorchen, obwohl sie dies sozusagen hoch und heilig versprachen. 


Nichts desto trotz, dies ist das einzige Gebot, welches Verheißung eines langen Lebens verspricht. 

Was also ist nun unter dem neuen Bund darunter zu verstehen? Schon damals versuchten die Menschen dieses Tun zu umgehen. Und wir heute lebenden Menschen, zumindest in der westlich geprägten industriellen Welt haben uns ja schon lange von diesem Gebot weg bewegt. Natürlich nicht jeder, das ist klar. Jedoch gibt es jetzt so einige legale Möglichkeiten, sich mit Eltern und so zu befassen. 
Die Folgen? Offen, jeder, denke mir, weiß um die Problematik, die ja nicht nur um Geld und Erbschein handelt.  

Der andere Vers aus dem heutigen Losungsbüchleintext: Römer 15,1ff. 7: Darum 
nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.  (LUTH 84)  

Die meisten Menschen versuchen alles zu tun um ein langes Leben zu haben, möglichst gesund und nicht unbedingt allein. Jedoch nicht unbedingt im Einklang mit Gott/Jesus. 

Was also ist, bezogen auf die beiden Bibelwortaussagen das Geheimnis eines durch Jesus erüllten Lebens, in dem Bemühen, seinen Eltern ehrlich zugetan zu bleiben, auch über Jahrzehnte hinweg? 
Manche sagen, zuerst tun die Eltern alles was in ihrer Macht steht die Kinder gut zu versorgen und sich an ihnen zu erfreuen. Und dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo die Kinder in gewisser Weise hier und da für die Eltern sorgen. Oftmals allerdings nicht gerade aus Freude, sondern eher weil man es halt so macht. 

Und einige hatten sich vorher schon Jahrelang von ihrem Elternhaus getrennt. Man hat sich auseinandergelebt, nichts mehr zu sagen usw. Auch fehlt Verständnis füreinander. 
Und manche sagen, Vater oder Mutter sind mir zu ähnlich, ich halte das nicht aus. Oder noch andere Ausreden - mag jeder für sich bedenken. 

Dennoch gilt, gerade in der Familie kommt es darauf an, zumindest als Christ, die sogenannte Kurve zu kriegen, indem die Beziehung zu und mit den Eltern respektvoll bleibt oder wird. 
Und das geht vielleicht eher, wenn man sich ins Gedächtnis holt was Röm 15,7 aussagt. Nämlich die Eltern sind genauso von ihm geliebt wie man selbst. Auch wenn dies schwerfallen sollte. 
Jesus hilft ganz gewiss und als wiedergeborener Christ wird man von Jesus in vielerlei Hinsicht beschenkt. 

Ich denke, dass dies sogar auch dann noch gilt, wenn die Eltern schon lange gestorben sind und vielleicht die Grabstätte schon lange nicht mehr vorhanden ist. Oder man sogar in einem weit entfernten Land lebt. Was meint ihr? 


Gruß 
Burgen 



 


Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.08.2024 13:42.

Plueschmors

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Re: "Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

von Plueschmors am 17.08.2024 13:49

Hallöchen liebe Burgen,

Schon damals versuchten die Menschen dieses Tun zu umgehen. Und wir heute lebenden Menschen, zumindest in der westlich geprägten industriellen Welt haben uns ja schon lange von diesem Gebot weg bewegt.

woran denkst Du da konkret? Also daß man vorgesetzten Personen gehorsam und dienstbar ist, hält ja auch noch unsere heutige Gesellschaft zusammen. Es ist ja nun nicht so, daß wir in Anarchie leben würden und jeder einfach tut, was er will, sondern irgendwo ist immer Herrschaft, der wir unterworfen sind, sonst würde Gemeinschaft ja auch nicht mehr funktionieren.

Hier und da ist es allerdings auch wahr, daß vorgesetzte Personen sich selbst der Ehre als unwürdig erweisen. Wie viele schlechte Eltern gibt es? Wieviele Tragödien geschehen, wo das Gebot dann zur echten Zumutung wird? Ich denke, daß jeder Mensch sich von Natur nach Harmonie und intakter Familie sehnt. Leider gibt es das nicht immer. Da muß dann Gott zu Vater und Mutter werden oder andere Personen an die Stelle derer treten, die nie Vater und Mutter gewesen sind, wie Jesus Christus spricht Mk 3,35: "Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter". Und wenn die Eltern sogar gottlos sind und Sünde vorleben und zu tun gebieten, dann soll man ja nicht gehorchen, wie es heißt Apg 5,29: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen."

Es gibt aber natürlich auch Kinder, die sich der Eltern schämen und ihre eigenen Wege gehen und die Beziehung möglichst auf Distanz leben oder irgendwann auch ganz abbrechen. Wohl diesen, die irgendwann erkennen, daß auch diese Eltern, die einem immer peinlich und unangenehm waren, dennoch irgendwie gute Früchte auch im eigenen Leben hervorbrachten. Mir geht es ähnlich, je älter ich werde. Mehr und mehr entdecke ich, was für Qualitäten meine Eltern hatten, für die ich früher offenbar fast blind war.

Was also ist, bezogen auf die beiden Bibelwortaussagen das Geheimnis eines durch Jesus erüllten Lebens, in dem Bemühen, seinen Eltern ehrlich zugetan zu bleiben, auch über Jahrzehnte hinweg?

Ich denke, wenn man Jesus ganz vertraut, dann braucht man einfach auch keine Angst mehr zu haben vor dem, was war, was ist und was kommt. Man versöhnt sich mit dem eigenen Dasein und mit denen, die dieses Dasein mehr oder weniger bereicherten. Alles ist sozusagen gut und des Dankes wert, auch wenn es natürlich nicht immer alles Gold ist, was einem im Leben begegnet. Das kommt später.

Oftmals allerdings nicht gerade aus Freude, sondern eher weil man es halt so macht.

Eine Freude ist es meistens ja auch nicht und auch nicht immer allein zu bewältigen, je nach Pflegebedürftigkeit. Ein gesundes Baby zu versorgen ist etwas ganz anderes, als einen mobilen multimorbiden Greis. 

Und einige hatten sich vorher schon Jahrelang von ihrem Elternhaus getrennt. Man hat sich auseinandergelebt, nichts mehr zu sagen usw. Auch fehlt Verständnis füreinander.

Ja, da kenne ich persönlich auch so einige Fälle. Für mich schwer zu verstehen, denn meistens ist die Ursache irgendeine - aus meiner Sicht - Nichtigkeit gewesen. Ein falsches Wort, ein falsche Tun... Gar nichts Dramatisches. Und schon ist die Unversöhnlichkeit da und keiner will dem anderen je wieder vergeben. Hier haben wir Christen einen deutlichen Vorteil.

Ich denke, dass dies sogar auch dann noch gilt, wenn die Eltern schon lange gestorben sind und vielleicht die Grabstätte schon lange nicht mehr vorhanden ist. Oder man sogar in einem weit entfernten Land lebt. Was meint ihr?

Ja, sicher. Das ist ja meistens eine Begleiterscheinung des Todes: Plötzlich erkennt man, was man an den Menschen gehabt hat, die jetzt nicht mehr sind.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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Burgen

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Re: "Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

von Burgen am 18.08.2024 17:21


Hallöchen Plüschmors  @ alle 

habe mal unten die entsprechenden Verse aufgerufen. Bin mir sicher, das die meisten Leser hier mit ihnen irgendwie 'vertraut' sind. 


1Mose 2,24 
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden.

2Mose 20,12 
Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit deine Tage lange währen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt.

Ps 27,10 
Sogar mein Vater und meine Mutter haben mich verlassen, aber der HERR nimmt mich auf. 

Spr 1,8–9 
Gehorche, mein Sohn, der Zucht deines Vaters und verwirf nicht die Weisung deiner Mutter! 9 Denn ein anmutiger Kranz für dein Haupt sind sie und eine Kette für deinen Hals. 

Spr 23,22 
Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist! 

Spr 30,17 
Ein Auge, das den Vater verspottet und den Gehorsam gegen die Mutter verachtet, aushacken werden es die Raben am Bach und auffressen die jungen Adler. 

Eph 6,1–3 (4) 
1 Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn! Denn das ist recht. 
2 »Ehre deinen Vater und deine Mutter« – das ist das erste Gebot mit Verheißung –, 
3 »damit es dir wohlgeht und du lange lebst auf der Erde.«
4 Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn!


Biblische Themenkonkordanz
(Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 2017). Wortkopien Bibleserver ERF / ELB 

::: 

Und wenn ich mir so manche Beiträge von Caritas, Diakonie und Krankenkassen ansehe, wird sehr der Eindruck geweckt, dass ganz viele, vielleicht die meisten Menschen zuhause gepflegt und versorgt. 

Meine Kusine, die jeden Samstag ihre Mutter im, betreuten Wohnen besucht, Einkäufe erledigt, usw. steht mir immer besonders vor Augen. Denn meine Tante ist unendlich dankbar, dass sie so eine fürsorgliche Tochter und Schwiegersohn hat. 

Das ist soweit weg von meiner vergangenen Realität. 
Da allerdings hat mein Bruder samt Frau einen ähnlichen Part übernommen gehabt und meines Wissens nie geklagt darüber. 

Und so glaube ich jedenfalls für mich, kein schlechtes gewissen haben zu müssen, hier versagt zu haben. 
Denn die Nachbarin, bzw. Gemeindefreundin, konnte keinesfalls verstehen, dass ich nicht umgezogen war um die Pflege meiner Mutter durchzuführen. 

Das ist nicht so einfach 'wegzustecken', jedoch war ich immer im Frieden mit der Situation so wie sie war. 

Das alles ist jetzt schon viele Jahre her. Und die innere Entwicklung von Geist, Seele und Leib geht ja weiter. Manche Zusammenhänge werden von Geist Gottes aufgedeckt, in Erinnerung gebracht oder auch bezogen auf das Bibelwort im Allgemeinen neu bedacht. 
Manchmal muss um Vergebung gebeten werden und andermal ein neuer Weg oder neue Gedanken eingeschlagen werden. Das ist ja dann 'Buße' tun. Sinneswandel tun und auch erfahren. 

Gleichzeitig, vom Jesusglauben her gesehen, findet ein tieferer Wachstum in die Tiefe statt. Vielleicht sieht man erst lange nichts außen, weil alles im Wurzelwerk zunächst verstrickt wird.  Aber dann - manchmal denkt man dann: oh, das bin ja gar nicht ich - und somit hat Gott Vater schon das Herz verändert und geht mit einem weiter. 

Soweit erstmal oder überhaupt 

Gruss 
Burgen 






Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

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pausenclown

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Re: "Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

von pausenclown am 18.08.2024 18:32

Hallo.

Vater und Mutter ehren gehört für uns Juden zu den schweren Geboten.

Ich kann nur für mein Leben und dem Gebot Vater und Mutter ehren schreiben und ich es umgesetzt habe.

Ab dem 5 Lebensjahr wurde ich regelmäßig sexuell Missbraucht….
Irgendwann versuchte ich es meinen Eltern zu erklären, was passiert ist.
Meine Eltern haben mir nicht geglaubt und haben mich dieser Person weiter gebracht.

Ich denke nicht das ich das weiter ausführen muss, was das für mich bedeutet hat.

Meine Eltern wurden irgendwann alt und pflegebedürftig, da ich die Thora und ihre Geboten ernst nehme, war es nun an mir, wie das Gebot umzusetzen.

Wir haben ein Haus mit Einliegerwohnung gekauft und aus der Wohnung ein mini Altenheim gemacht.
Mit Hilfe eines Ambulanten Pflegedienstes haben wir zusammen meine Eltern bis zum Tode gepflegt, quasi 24/7.

Oft wurde ich gefragt, warum ich das mache und meine Antwort war oft diese: Egal was meine Eltern getan haben, ich will nicht so sein wie Sie.

Oder Frei nach Josef, Menschen machten böse und Gott machte es gut.


Shalom

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Burgen

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Re: "Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

von Burgen am 20.08.2024 07:37


Hallo ihr Lieben, 

wir haben bisher hier ja echt 'schwere' Themen angesprochen. 
Ganz grob betrachtet finden wir mit ihnen auch den Zugang zur Bibel von Beginn an. Das ist natürlich ganz so einfach zu ersehen. Denn in der Schrift wird uns das Elternpaar nicht als Säuglingsgeburt in unserem Sinne aufgezeigt. Jedoch fällt es nicht schwer, die Entwicklungsphasen eines Kindes beinahe eins zu eins auf die Entwicklung eines Kindes innerhalb Familie zu betrachten, finde ich. Und in diese Zeit fällt dann auch zu verstehen, dass die ersten Menschen meist über neunhundert Jahre alt wurden, und ca mit dreihundert Jahren ihre ersten Kinder gebaren. 
Das zeigt auch auf, dass es ein längerer Reifeprozess sein kann, ehe ein Kind bis zum 'Mannesalter' herangereift ist. Erst viel später lesen wir, dass die Kinder mit vielleicht heutigen Entwicklungsphasen vergleichbar sind. So z.B. Ismael war ca 13 über 17 bis 20 Jahre alt als Jakob herangereift war. Ebenso Salomo als sein Vater, König david gestorben war. Er war wohl auch so um die Anfang 20 Jahre alt als er selbst König wurde und von Gott den wunderbaren Traum hatte mit der Bitte um Weisheit. 

Ich denke da, dass unser Gott mit A u. E den Beginn von Familie begann. Und aus diesem Gedanken heraus fallen mir alle bis heutigen Familien ein. Immer gab es natürlich auch unverheiratete Männer und Frauen innerhalb Familie. 

Jedoch als Jude und später Christ haben wir dieses wichtige Gebot im Herzen und im Kopf: "Du sollst Vater und Mutter ehren". Und das ist für die meisten Menschen zwar ein sogenannter Lehrsatz, jedoch vermutlich meist furchtbar schwer umzusetzen. Da gibt es unterschiedliche Gründe. Möchte gar nicht mal die Zeitung aufschlagen. Wir wissen ja, dass selbst die Verantwortlichen aller Völker ebenfalls Vater und Mutter ursprünglich hatten. 
Und darüber hinaus ist auch bekannt, dass manche oder sogar viele Ehen ohne jüdischen/christlichen bibeltreuen Hintergrund geschlossen worden sind. 

Was also können wir heute lebenden Christen also erwarten oder tun, dass die Wichtigkeit eines beschützenden Säuglingsalter bis hin ins Erwachsenenalter gute, Frieden schenkende Früchte aufweisen und entwickeln könnte. Viele Menschen sind ja innerlich kaputt, zerbrochen, heute empathielos, gewalttätig - leider. 
Ich empfinde das alles als eine Gratwanderung. 

Und die Verheißung dieses Gebotes wirkt sich wohl auf alle Gebote des Lebens aus - und sollten vermutlich immerfort im eigenen Hintergrund bedacht und mit Jesus / Gott zusammen erlebt und gereift werden. 
Dabei meine nicht philosophisch, sondern wirklich und wahrhaftig in gewisser Weise ein Fundament des Lebens auch in Ethik und Moral werden - innerhalb jeden Berufes und natürlich bestenfalls als Zeugnis für ein Glaubensleben nach aussen hin sichtbare Früchte erwachsen lassen. Egal ob als Singel , Elternschaft, Wachstumsphasen, Beruf in Verantwortung für andere usw. 

Die Bibel erzählt ja von Anfang an, dass der Mensch zu arbeiten hat. Heutzutage gibt es mehr freie Stellen in Firmen als je zuvor. Zu jeder Tageszeit gibt es arbeitslose Menschen auf den Straßen als je zuvor. Scheint so, als würde von Anfang an der Mensch dazu neigen, sich auf sich selbst zurückzuziehen. Oder eben vermehrt online oder TV leben. Das ist kraftziehende Situationsentwicklung. Und hat eben  keine guten Folgen , weder für andere noch einem selbst oder eben Familie. 


Weiß nicht, vielleicht habt ihr euch schon ähnliche Gedanken gemacht. 

Gruß 
Burgen 









Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

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Plueschmors

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Re: "Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

von Plueschmors am 20.08.2024 09:07

Hallo zusammen,

pausenclown: Egal was meine Eltern getan haben, ich will nicht so sein wie Sie. Oder Frei nach Josef, Menschen machten böse und Gott machte es gut.

das ist in etwa das, was ich oben sinngemäß schrieb von "guten Früchten": Keiner ist unnütz. Er kann immer noch als schlechtes Vorbild dienen. Ist natürlich äußerst bitter, wenn man so gar nichts Gutes an den eigenen Eltern finden kann, aber leider, leider gibt es das. Sind das dann aber noch die Eltern? Eltern haben schließlich nicht nur die Achtung und den Gehorsam ihrer Kinder einzufordern, sondern diese auch gut und liebevoll zu erziehen. Wie gut, daß wir dann in Gott einen guten Vater und eine tröstende Mutter haben.

Burgen: "Du sollst Vater und Mutter ehren". Und das ist für die meisten Menschen zwar ein sogenannter Lehrsatz, jedoch vermutlich meist furchtbar schwer umzusetzen.

Warum eigentlich? Gerade in der Kindheit ist es doch eigentlich ganz natürlich, daß man seine Eltern liebt und achtet, sind sie es doch, die das Kind hegen und pflegen und mit allem Lebensnotwendigen versorgen. In der Pubertät dann werden die eigenen Eltern manchmal "peinlich" und man schämt sich ihrer vielleicht auch im Vergleich mit anderen Eltern, aber das ist ja auch nur eine Phase, die dann wieder in Ordnung kommt, wenn man grundsätzlich ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hatte und noch hat. Also ich sehe das nicht, daß das Gebot schwer umzusetzen sei, es sei denn - wie gesagt - daß Eltern furchtbar versagen und große Schuld auf sich laden oder Kinder einfach eigene Wege fernab denen Gottes gehen. Für Christen aber eigentlich kein Thema?

Burgen: Was also können wir heute lebenden Christen also erwarten oder tun, dass die Wichtigkeit eines beschützenden Säuglingsalter bis hin ins Erwachsenenalter gute, Frieden schenkende Früchte aufweisen und entwickeln könnte.

Einfach auf Gottes Wegen gehen, füreinander Verständnis entwickeln, den anderen in seiner Eigenart so annehmen, wie Gott ihn nun einmal geschaffen hat. Das ist doch auch in allen anderen Beziehungen das Wichtigste. Wie oft wollen wir dem Gegenüber gleichsam "befehlen", wie er zu denken und zu handeln hat? Nicht so, sondern achtsam gegenüber jedem Menschen nach seinen Bedürfnissen! Es gibt nur eine Burgen auf der Welt. Auch nur einen Plueschmors. Gut so. Gott macht jeden Menschen anders. Was dem einen nützt, das schadet dem andern usw.

Burgen: Die Bibel erzählt ja von Anfang an, dass der Mensch zu arbeiten hat.

Ja, sogar im Paradies herrschte kein Müßiggang, sondern es sollte bebaut und bewahrt werden. Ich finde die gegenwärtigen Diskussionen über die Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance usw. auch nervtötend. Alles scheint sich nur noch um möglichst viel Freizeit zu drehen. Da kommt aus meiner Sicht mehr und mehr Nachwuchs auf uns zu, der mit nichts mehr fertig werden kann und sich lieber im virtuellen Raum der Träume oder im Dauerzustand Urlaub aufhält als in der herausfordernden Realität.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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pausenclown

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Re: "Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

von pausenclown am 20.08.2024 14:40

Hallo Plueschmors.


Ich gehe nicht davon aus, dass meine Eltern noch Gott dachten, ey, der braucht ein schlechtes Vorbild.
Genau so bin ich davon überzeugt, meine Eltern hatten nicht die Idee, oh lass uns Kacke sein…

Schau ich in meine Familiengeschichte kommen Dramen und Tragödien vor. Flucht und Vertreibung durch halb Europa, Holocaust usw.
Meine Eltern hatten kein Vorbild, ihre Eltern keine usw.
Das ist keine Entschuldigung, sondern Verständnis von meiner Seite aus.

Mit all den Tragödien und meinem Trauma stellte sich die Frage, wie soll ich ein guter Vater sein?
In dem ich diesen Kreislauf versuche zu durchbrechen und nicht ein Opfer der Umstände oder meiner Familiengeschichte zu sein.
Und genau so habe ich, ob ich es wollte oder nicht, Teile von meinem Rucksack an meine Kinder weitergegeben.
Es obliegt Gott und meinen Kindern zu urteilen, ob ich ein guter Vater bin.

Nurmalso…
Wir sollen Gott von ganzen Herzen und ganzer Kraft lieben.
Dagegen Vater und Mutter ehren.
Nun was bedeutet praktisch Vater und Mutter ehren, schaut man sich das “Alte Testament” an, wird die Zusammenfassung sein: Nicht verfluchen, nicht bedrücken , nicht schlagen usw.
Wie weitsichtig ist Gott mit der Aufforderung zu ehren….

Shalom 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.08.2024 14:41.

Plueschmors

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Re: "Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

von Plueschmors am 20.08.2024 15:41

Hallo pausenclown,

Ich gehe nicht davon aus, dass meine Eltern noch Gott dachten, ey, der braucht ein schlechtes Vorbild. Genau so bin ich davon überzeugt, meine Eltern hatten nicht die Idee, oh lass uns Kacke sein…

das meinte ich natürlich auch nicht, sondern bezog mich auf Deine spätere Erkenntnis, daß Gott auch dieses Böse - das ja nicht von Gott, sondern aus den Herzen der Menschen kommt - irgendwie in Gutes verwandelt hat, indem Du nämlich besser oder zumindest nicht so sein wolltest wie sie. 

Schau ich in meine Familiengeschichte kommen Dramen und Tragödien vor. Flucht und Vertreibung durch halb Europa, Holocaust usw.

Ja, in so vielen Familien sind dunkle Geheimnisse, die so mancher am liebsten für immer begraben und vergessen möchte. Überall quälen sich die Menschen. Es ist fürwahr ein Jammertal und der Tod tatsächlich erstrebenswert, wenn man all die Ungeheuerlichkeiten betrachtet, die täglich auf dieser unserer Erde geschehen.

Das ist keine Entschuldigung, sondern Verständnis von meiner Seite aus.

Ja, die Kinder müssen ihren Eltern viel vergeben. Und andersrum oft genauso.

Mit all den Tragödien und meinem Trauma stellte sich die Frage, wie soll ich ein guter Vater sein? In dem ich diesen Kreislauf versuche zu durchbrechen und nicht ein Opfer der Umstände oder meiner Familiengeschichte zu sein. Und genau so habe ich, ob ich es wollte oder nicht, Teile von meinem Rucksack an meine Kinder weitergegeben. Es obliegt Gott und meinen Kindern zu urteilen, ob ich ein guter Vater bin.

Ja, so denke ich auch. Ich bin als Vater auch in vielem ganz anders, als mein Vater es war. Ich nahm meinen Vater immer nur als eine Art Einrichtungsgegenstand des Hauses wahr. Wie eine Stehlampe oder das Eckregal. Wenn er von der Arbeit nach Hause kam, ging er meistens gleich ins Bett, da er meistens betrunken war. Und am Wochenende lud er seine Saufkumpane ins Haus und dann samstags, sonntags hoch die Tassen von früh bis spät. Ich hatte also gar nichts von ihm als Kind. Er las Zeitung, kuckte Sport und trank. Aber er ging immer früh zur Arbeit, was ich ihm heute hoch anrechne. Irgendwie hat er also doch für uns Kinder sorgen wollen. Auf seine Art. Waren aber auch andere Zeiten, wo viele Väter eben immer nur malochten und die Frau die ganze Erziehung übernahm. Aber meine Mutter war leider auch hoffnungslos überfordert mit allem.

Ich dagegen interessiere mich nach der Arbeit auch noch für meine Kinder und hoffe, sie blicken einmal fröhlich auf ihren alten Vater zurück, weil ich mich in allem bemühe, ihnen eine möglichst glückliche und unbeschwerte Kindheit zu bescheren, was bisher - aus meiner Sicht - auch gut gelungen ist mit Gottes Hilfe. Meine Kinder haben Freunde, gehen gern zur Schule und lernen auch gern, sind am Leben interessiert und besonders fröhlich und aufgeweckt. Ich dagegen hatte keine Freunde, wurde jeden Tag gemobbt, hasste die Schule, hab mich isoliert von allem und Angst war mein ständiger Begleiter.

Wie froh und dankbar bin ich, daß meine Kinder die Welt und das Leben anders kennenlernen dürfen.

Wir sollen Gott von ganzen Herzen und ganzer Kraft lieben. Dagegen Vater und Mutter ehren. Nun was bedeutet praktisch Vater und Mutter ehren, schaut man sich das “Alte Testament” an, wird die Zusammenfassung sein: Nicht verfluchen, nicht bedrücken , nicht schlagen usw. Wie weitsichtig ist Gott mit der Aufforderung zu ehren….

Ja, deswegen finde ich persönlich das Gebot wirklich nicht sooo schwer. Seine Eltern zu verfluchen und zu schlagen oder Schlimmeres... Das wäre mir selbst damals in meiner grauenhaften Kindheit nicht eingefallen.

Shalom,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.08.2024 15:52.

pausenclown

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Re: "Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

von pausenclown am 22.08.2024 11:16

Hallo.


Nochmals zurück zum Gebot, Vater und Mutter ehren.
Niemand würde seine Eltern Biblis, Biblische, Bibellei nennen, oder?

Ein Blick zurück ins Alte Israel….
Eltern ins hebräische übersetzt: Horim
Lehrer ins hebräische übersetzt: Morah 
Und leider oft dumm übersetzt das Wort Gesetz in Torah.
Alle drei Begriffe sind miteinander verwandt und zB zur Zeit Jesu wichtige Bestandteile einer Erziehung.

Ab ca dem 5-10 Lebensjahr gingen die Kinder dann in die Schule, auf Hebräisch Bet Sefer.
Nach dieser Zeit konnten die Schüler die ganze Torah, die 5 Bücher Mose auswendig.
Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Begriffe Eltern, Lehrer und Gesetz/Torah verwandt sind.

Vielleicht auch ein kleiner Hinweis von wozu man Vater und
Mutter ehren soll.

Shalom 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.08.2024 11:17.

Burgen

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Re: "Du sollst Vater und Mutter ehren" - bedeutet?

von Burgen am 22.08.2024 22:53



Hallo Pausenclown, 

das ist eine wichtige Information, finde ich. 
Durch die gemeinsame Wurzel, Vater, Mutter., (Thora)-Lehrer wird deutlich, 
wie wichtig Vater-Gott Gehorsam und Erziehung für seine Kinder sind, weil er sie lieb hat. 

Gruß 
Burgen. 




Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

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