Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
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Leonardo
Gelöschter Benutzer
Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
von Leonardo am 27.11.2020 03:58Hallo,
Ich dachte mir ich poste das hier mal, was der aktuelle Stand bei mir ist. (Bin der Typ mit den nervigen, eventuell provokanten Bibel-Fragen), falls es wen interessiert.
Also, meiner hatte sich jemand angenommen per PN, mit mehr Fairness und vor allem Reife, als all die Christen früher zusammengenommen mir entgegenbrachten. Aber gut, nun wir sind vorerst fertig, dieser Jemand stellte die richtigen Fragen und hatte die bestmöglichen Antworten, beides parat.
Ich nun, habe mich entschieden, ab heute zu versuchen daran zu denken, wieder möglichst täglich zu beten, die Bibel nicht mehr komplett abzulehnen, sondern zu sagen: Die Bibel ist nicht Gottes Wort für mich, aber sie enthält Gottes Wort.
Dabei muss es nicht bleiben, aber momentan ist nicht mehr drin. Außerdem habe ich ein Buch in meinem Schrank wiedergefunden, das ich immer lesen wollte, als ich noch Christ war, es aber nie schaffte, weil anderes mich mehr interessierte als das Thema des Buches.
Es heißt "Der Ruf des Schofars" und soll ein Aufruf sein, an Gläubige, sich mehr mit den hebräischen Wurzeln des Glaubens zu beschäftigen.
Mal sehen was mir das bringt.
Ich hatte es nie so mit Israel und dem hebräischen, Mochte schon das Hebräisch lernen nicht, die Sprache nicht, die Kultur nicht, die Kleidung mit den schwarzen Hüten und den Bärten nicht, eigentlich alles daran nicht, aber nun will ich mich damit befassen, und wer weiß, was es mir bringt.
Alles in allem nähere ich mich Gott damit hoffentlich langsam an, so hoffe ich. Mal schauen wie es weitergeht.
Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
von Cleopatra am 27.11.2020 07:28Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
von geli am 27.11.2020 13:27Das freut mich, Leonardo!
Leonardo
Gelöschter Benutzer
Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
von Leonardo am 04.12.2020 03:31Halli Hallo,
Ein kleines Update von mir:
Ich Dödel hatte diese Woche eine wirklich miese Zeit. Habe dann einen Abend zu einer ganzen Flasche Bailey's gegriffen, und wenn man sonst keinen Alkohol trinkt, dann ui jui jui. Jedenfalls nachdem die Flasche geleert war, und ui jui jui angesagt war, dachte ich viel nach über Gott und alles. Über mein Leben usw.
Jedenfalls machte, ich, voller Wut mal wieder, was ich schon früher gerne bei solchen Gefühlen Gott gegenüber machte: Ich schrieb meine Gedanken über Gott auf. So, da kam einiges unfaires, anmaßendes und sicher auch blasphemisches bei heraus. Ich war halt so voll Wut auf Gott. Ich schickte es der Person hier, die sich meiner zuvor immer angenommen hatte, keine Ahnung was ich mir dabei dachte. Jedenfalls, zwei Tage später war mir sofort klar, das das ganze mal wieder nicht die beste Idee war. Ich also seitdem jeden Tag am beten, mit Ehrlichkeit Gott gegenüber am Zugeben, das ich Mist gemacht habe. Da ich viel diese Woche alleine war, hatte ich auch danach noch viel Zeit zum Nachdenken. Ich habe mich entschlossen, das zu versuchen, worüber ich in besagtem Buch "Ruf des Schofars" gelesen hatte, nämlich das Menschen wie David, Abraham etc. alle die Stimme Gottes hören konnten. Sie würde leise, noch leiser als die eigene innere Stimme zu einem sprechen, aber man könne lernen sie zu hören. Also versuche ich nun mir nachts etwas Zeit zu nehmen, um mich der Stille hinzugeben, in der Hoffnung, vielleicht irgendwann mal Gott reden hören zu können, auf die eine oder andere Art und Weise.
Mich würde mal interessieren ob hier jemand glaubt, Gottes Stimme schon reden hören gekonnt zu haben, und was derjenige meint, woran man das erkennen kann, was Gott ist und was das eigene Gehirn produziert hat. Also wie man das unterscheiden kann eventuell. An die Bibel glaube ich immer noch nicht ganz, aber ich bin soweit, das ich sagen kann: Ich nix wissen. Ich weiss nicht was ich glauben kann. Das ist bereits ein Unterschied zu davor.
Und natürlich hat es sich nun eingebürgert wieder, das ich jede Nacht bete.
Muss aber gleich auch bremsen, Stand jetzt sage ich, ich werde kein bibeltreuer Christ mehr, das ist höchstwahrscheinlich ausgeschlossen.
In dem Buch steht auch, das man sagen kann, das Gott uns absichtlich durch schlimme Dinge gehen lässt, um unseren Charakter zu formen, damit wir Entscheidungen treffen später, die ihm gefallen, die ihn uns gebrauchen lassen. Als wenn, "ich bin zwar bei dir, aber geh du durch das Gewitter, damit du dies das und jenes lernst."
Wäre dankbar für ein paar Gedanken dazu. Ich muss auch sagen, das ich nun etwas Angst habe, Gott hat sich nun völlig von mir abgewendet, habe ihn nämlich zweimal an meinem Alkohol-Abend beleidigt muss ich zugeben.
Bitte keine Bibelverse, sondern nur eigene Gedanken und Erfahrungen.
Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
von Cleopatra am 04.12.2020 07:39Du hast dich abgewendet, mehrmals bewusst.
Der stand die ganze Zeit da und hat gewartet, bis der Sohn wiederkam.
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
von Burgen am 04.12.2020 09:30
Ich glaube, gerade in dieser Zeit jetzt, spricht Jesus Christus besonders in unsere Herzen hinein. Denn nichts ist so, wie wir es haben wollen oder uns bestenfalls "schön" und "gut" vorstellen können.
Ja, mir schenkt Jesus besonders draußen ganz unverhofft ein Bibelwort. Meine Erfahrung dabei ist, dass es, so schnell wie es kommt, so schnell auch wieder von mir vergessen worden ist.
Da es meist nur ein Satz ist, wiederhole ich diesen Satz solange, bis wir wieder zuhause sind. Kann es dann kaum erwarten am Tisch zu sein um ihn aufzuschreiben.
Und dann staune ich darüber, weil, mit seinem Inhalt hatte ich bis dahin mich gar nicht beschäftigt.
Das andere sind plötzliche Bilder in meinem Kopf, die mir helfen, Worte Christi zu "verdeutlichen". Malen und zeichnen im eigentliches Sinn kann ich leider nicht auf Papier, geschweige am Computer. Jedoch in meinem Kopf ist jede Linie da, wo sie hingehört. Das sind meist Zusammenhänge aus der täglichen "Bibellese".
Und sie vermitteln mir, dass ich nicht allein bin. Jesus Christus ist in der Tat drinnen, in mir, füllt mich aus. Ein großer Friede breitet sich dann, besonders im Bronchien-Lungen-bereich aus. Wie eigebettet kommt es mir vor. Und das ist meist mit einem Gefühl der Freude verbunden.
Ohne Gott würde ich vermutlich nicht mehr auf der Welt meinen Platz ausfüllen ... mit ihm jedoch kann ich immer wieder zuversichtlich sein. Und was mir in dem vergangenen Jahr bewusst wurde ist, dass es mir auch darum geht, eingefahrene Muster, Denkmuster sowie Gefühlmuster Gott/Jesus Christus zu überlassen. Genauso wie die Sorgen. Sorgen bringen ja nichts, sie binden nur.
Auf diesem Hintergrund kann ich sagen, dass mein HErr und Heiland dieses Jahr (und die letzten fast drei Jahre) sich ziemlich intensiv um mich gekümmert hat. Ich bin echt dankbar. Aber ohne die täglichen Bibellesungen und manch einem Solo-abschnitt daraus, inklusive Buntstiftfarben und Notizen am Buchrand und im Notizheft, ginge nichts in meinem Leben.
Gott ist Geist - und die Gedanken im Kopf sind ebenfalls Geist.
Das Buch Schofar liegt auch irgendwo herum bei mir. Die Bibel ist viel lebendiger. Wir Christen leben ja innerlich sitzend mit Jesus zur Rechten Gottes. Und er straft uns nicht. Er wendet sich auch nicht ab. Das tun wir schon selber ... . Leider. Manche haben so einbetonierte Gedanken, die sie in Wort und Tat ausdrücken, dass sie gar nicht auszuhalten sind ...
Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
von Theophilus am 04.12.2020 10:14Hallo Leonardo,
viele Dank für Dein Update. Es ist immer schön die anderen ein Stück begleiten zu dürfen, zu sehen, wie sich deren Geschichte so entwickelt.
Hinsichtlich Deiner Frage bzgl. des Hörens der Stimme Gottes, mußt du zunächst bedenken, daß viele Christen unglaublich künstlich und scheinheilig sind. Sie erzählen sich ganz schön viele Dinge, die so nicht unbedingt sind und dann erzählen sie diese Dinge den anderen auch noch.
Als ich vor vielen Jahren versucht habe zu tun, was Du von dir erzählt hast, versuchen die Stimme Gottes hören zu lernen, waren meine Bemühungen von Erfolg gekrönt. Dies will ich Dir sagen, um dir Mut zu machen.
Aber, so wie das oft dargestellt wird, daß da eine übernatürliche Stimme Kommandos vom Himmel runterbrüllt und ich dann eile, diese Befehle möglichst zu befolgen, so etwas gibt es nicht. Bzw. nur in der Einbildung mancher gläubiger Menschen.
Christus ist das ständige Sprechen Gottes.
Sei gegrüßt,
Theophilus ♣
Jesaja 35,6 dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
von geli am 04.12.2020 12:11Das seh ich wie Cleo: Meistens ist es so, dass wir es sind, die sich von Gott abwenden. Aus welchen Gründen auch immer: Weil wir Dinge nicht verstehen, weil sich Dinge nicht so entwickeln, wie wir das dachten und hofften, weil... weil... Gründe gibt es viele.
Mit der Bitte um Vergebung dürfen wir aber immer wieder zu ihm zurückkommen.
Das ist natürlich nicht schlecht - wie sagt Frau Merkel oft: "Wir müssen im Dialog bleiben". Miteinander reden - das ist das Wichtigste jeder Beziehung. Auch in der Beziehung mit Gott.
"...reden hören gekonnt zu haben"... - ja, da habe ich mir schon des öfteren gewünscht, ich könnte Gottes Stimme so richtig laut und hörbar hören...
war aber leider (bei mir) noch nie der Fall.
Ich glaube, dass Gott zu jedem Menschen ganz speziell redet.
Das ist auch nicht unbedingt jeden Tag der Fall - oft vergeht eine längere Zeit, bis ich merke, dass Gott mich in einer ganz bestimmten Sache, oder auf ein ganz bestimmtes Problem, anspricht.
Und das auch auf ganz unterschiedliche Weise. Es kann z.B. sein, dass ich im GD bei einem Lied plötzlich anfangen muß zu weinen. Dann merke ich mir den Text und sprech darüber mit Gott im Gebet, weil ich davon ausgehe, dass hier ein Punkt ist, wo er mir etwas Bestimmtes zeigen will.
Ich hab auch schon erlebt, dass Gott in ganz alltäglichen Dingen zu mir "gesprochen" hat - nicht mit hörbaren Worten, sondern er mir Gedanken gab, oder er mir durch eine Situation Zusammenhänge klarmachte.
Z.B. war ich vor langer Zeit mit meiner kleinen Tochter beim Kuchenbacken. Sie konnte eigentlich noch nicht wirklich "helfen", aber ich schlug die Eier für den Teig in einer Tasse auf, und sie durfte die dann nach meiner Anweisung in die Schüssel geben.
Da kam mir plötzlich der Gedanke - oder ich erfaßte die Zusammenhänge: "ICH mache den Teig, und du kannst ab und zu nach meiner Anweisung etwas dazutun". Das war damals für mich sehr entlastend, denn ich bin als ältestes Kind so aufgewachsen, dass ich immer die Verantwortung bekam und auch immer schuld war, wenn etwas schief gegangen ist. - Hier sagte Gott mir, dass ER die Verantwortung hat für das Ganze, und ich nur den Teil tun kann/muß, den er für mich vorbereitet hat.
Manchmal gibt es auch Bibelverse oder Abschnitte, die ich vielleicht schon 100 mal gelesen habe. Irgendwann aber wird mir beim Lesen etwas ganz besonders deutlich - Dinge, die ich vorher beim Lesen nicht "auf dem Schirm" hatte. Das ist für mich auch "Reden Gottes".
Manchmal habe h auch "innere Bilder". Ganz am Anfang meines Glaubens hatte ich das innere Bild von einem Turm mit sehr starken Mauern. Dort sah ich mich gefangen - die Mauern hatte ich einmal zu meinem Selbstschutz gebaut, nun aber war ich darin gefangen. Und ich habe Draußen an der Mauer gehört, dass da jemand dabei ist, die einzelnen "Mauersteine" zu entfernen, um eine Öffnung für mich zu schaffen. Ich wußte, das ist Jesus, der mich befreit und mich befähigt, ohne meine "Schutzmauer" durchs Leben zu gehen.
Manchmal "redet" Gott auch durch Menschen - das hab ich auch öfters erlebt. Da sagte eine "Schwester" zu mir, dass sie mich nicht annehmen könne und sie große Probleme mit mir hätte. Das sagte sie aber sehr verurteilend. Und in mir war der Gedanke (so ein Gedanke wäre mir total fern gewesen, weil ich ja gelernt hatte, dass ich auf jeden Fall immer "schuld" sei, wenn es ein Problem gab): "Das ist ihr Problem "
Dann habe ich auch einmal einen Satz in irgendeiner Zeitschrift gelesen, der für mich wie ein heller Blitz war und mich davon heilte, mich immer als "Opfer" der "bösen anderen" zu sehen:
"Nicht das Böse, das andere mir zufügen, macht mich krank, sondern meine eigene (falsche) Reaktion darauf."
Daraufhin war ich lange damit beschäftigt, Gott danach zu fragen, wo ich in meiner Vergangenheit falsch auf andere Menschen reagiert hatte. Und ihn darum zu bitten, mir doch zu zeigen, wie ich denn "richtig" auf das Böse der anderen reagieren könne.
Damit war ich nun in meinem Wohlergehen nicht mehr "abhängig" davon, wie andere mit mir umgehen, sondern ich konnte selbst dafür die Verantwortung übernehmen und eigene Entscheidungen treffen.
Ja, sonst fällt mir im Moment nichts mehr ein - aber ich bin sicher, dass Gott noch 1000 andere Möglichkeiten hat, zu Menschen zu sprechen!
Leonardo
Gelöschter Benutzer
Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
von Leonardo am 04.12.2020 18:36Hallo, danke für die Antworten. Geht alles in meine Sammlung an interessanten Gedanken von Anderen dazu, worüber ich nachdenken werde, was mich hoffentlich weiterbringen wird.
Momentan weiss ich nicht was ich überhaupt glauben kann, ausser das es Gott gibt.
An Cleopatra, die Frage was ich meine mit "Ich war mal Christ", habe ich dir aber in einem anderen Thread schon beantwortet, schon etwas her mittlerweile. Hast du sicher vergessen. Naja, ich muss nun mal off, vielleicht finde ich meine Antwort noch, will das nicht nochmal tippen
Danke bis hierhin
Leonardo
Gelöschter Benutzer
Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott
von Leonardo am 04.12.2020 18:50Naja. Habe ich mich bewusst abgewendet? Da stellt sich die Frage, ob man an Gott glauben kann, ohne Bibel. Ob man sich automatisch von Gott abwendet, nur weil man sich von der Bibel abwendet. Ich würde das mit "Nein" beantworten, darum denke ich habe ich mich nie abgewendet von Gott. Klar ist, das bibeltreue Christen das anders sehen, aber wir sind ja alle nur Menschen. Was ich getan habe, ist Gott zu beschimpfen in der Nacht letztens. Wenn du das mit Abwenden meinst, aber selbst hier würde ich das nicht abwenden nennen. Stellt sich, außerdem die Frage was dieses "Abwenden" überhaupt ist. Ich verstehe darunter, sich endgültig von jemandem zu trennen. Habe meinen Satz ausserdem schlecht formuliert, wollte eigentlich sagen: Ich habe Angst, Gott KÖNNTE sich nun von mir abgewendet haben.
Ich hoffe aber, das sich Gott gar nicht von einem Menschen abwendet...ist meine Hoffnung.
Habe meine Antwort natürlich nicht gefunden, schreibe das nachher nochmal, was ich meine mit "Ich war Christ"
EDIT: Doch noch gefunden:
Und um noch wenigstens auf die anderen zu reagieren:
Ja, das habe ich auch so erlebt in der Vergangenheit.
Interessant! Aber wie weisst du, wer grade zu dir redet? Du selbst, Gott, oder vielleicht sogar etwas Ungutes? (Du weisst schon), Ich meine das ernst, interessiert mich wirklich.