Glaube leben in der Arbeit

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube leben in der Arbeit

von nennmichdu am 03.02.2018 12:33

Hallo nochmal,

ja - Glaube leben in der Arbeit...


Fünfe grade sein zu lassen war wohl der falsche Ausdruck für das was im Buch Prediger Kapitel 7 geschrieben steht:


15 Dies alles habe ich gesehen in den Tagen meiner Nichtigkeit: Da ist ein Gerechter, der umkommt in seiner Gerechtigkeit, und dort ist ein Gottloser, der lange lebt in seiner Bosheit.
16 Sei nicht allzu gerecht und erzeige dich nicht übermäßig weise! Warum willst du dich selbst verderben?
17 Sei aber auch nicht allzu gesetzlos und sei kein Narr! Warum willst du vor deiner Zeit sterben?


Um dies zu verstehen und um nicht dahin zu geraten, den Menschen stets nur all ihre Verfehlungen und Sünden vor Augen zu halten
, muss ich mir vielleicht folgende Bibelstellen vor Augen halten:

Spr 9,8 Rüge nicht den Spötter, damit er dich nicht hasst; rüge den Weisen, so wird er dich lieben!

1. Kor. 9,
19 Denn obwohl ich allen gegenüber frei bin, habe ich mich allen zum Sklaven gemacht, damit ich so viele wie möglich gewinne.
20 Und ich bin den Juden wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne; denen, die unter Gesetz sind, wie einer unter Gesetz - obwohl ich selbst nicht unter Gesetz bin -, damit ich die, welche unter Gesetz sind, gewinne;
21 denen, die ohne Gesetz sind, wie einer ohne Gesetz - obwohl ich nicht ohne Gesetz vor Gott bin, sondern unter dem Gesetz Christi -, damit ich die, welche ohne Gesetz sind, gewinne.
22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette.


 

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pray

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Re: Glaube leben in der Arbeit

von pray am 03.02.2018 15:20

Angie schrieb: Selbst wenn ich jemandem mit meinem Glauben so gegen den Strich gehen sollte daß er/sie mich komplett ablehnt, was wäre das schlimmste das passieren könnte? Jemand verachtet mich und redet nicht mehr mit mir?

Für uns nicht schlimm, es trifft Gott, das ist schlimm: Wer euch nicht hören will, will mich nicht hören (steht im NT, aber ich finde nur die AT-Stelle dazu)

Aber es wird auch gewarnt (ich habs erst 2 oder 3 mal so erlebt) :

Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen. (Mt. 7,69)

...wenn da steht "umwenden", dann verstehe ich es so, dass das Leute sind, die sich auch nach "stetem Tropfen hölt den Stein" schon längst abgewandt haben. Das kann echt bitter werden, wenn man denen dann immer noch weiter nachläuft.
Ebenso, wie es - nach Thomas Bibelstelle - keinen Sinn macht, den Spötter zu belehren.


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Angie
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube leben in der Arbeit

von Angie am 03.02.2018 16:11

pray schrieb: Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen. (Mt. 7,69) ...wenn da steht "umwenden", dann verstehe ich es so, dass das Leute sind, die sich auch nach "stetem Tropfen hölt den Stein" schon längst abgewandt haben. Das kann echt bitter werden, wenn man denen dann immer noch weiter nachläuft. Ebenso, wie es - nach Thomas Bibelstelle - keinen Sinn macht, den Spötter zu belehren.

Ja da triffst du wieder einen Punkt der mir sehr zu denken gibt in letzter Zeit. Mission ist etwas wichtiges, da wo das Evangelium noch nicht verbreitet ist. Aber hier bei uns, wo an jeder zweiten Ecke eine Kirche steht, wo jeder lesen kann und die Bibel kostenlos zur Verfügung steht, sei es online oder über Dienste wie vdhs etc, wo es sogar christliche TV-Sender gibt und man zum Gottesdienst bloß den Fernseher anmachen (bzw. umschalten) muß, wo es in jeder Buchhandlung einen Bereich mit christlichen Büchern gibt, wo es sogar 3 Mal jedes Jahr Feiertage gibt die eindeutig das Evangelium würdigen, da finde ich es schon ein bisschen "vor die Säue geworfen" wenn ich losgehe und den Leuten "predige", weil hier wirklich jeder vielfältige Möglichkeiten hat sein Gehirn einzuschalten und selbst nach seinem Schöpfer zu fragen, das Evangelium ist bei uns nun wirklich kein Geheimnis mehr mit dem man die Leute überraschen könnte.

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Angie
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube leben in der Arbeit

von Angie am 03.02.2018 16:19

jovetodimama schrieb: Aber ich habe den Eindruck, sobald sie wissen, dass man nicht nur Christ ist, sondern einen lebendigen Glauben hat und mit Gott geht, erwarten sie, dass man sich besonders einwandfrei verhält.

Stimmt, das ist wohl so. Plötzlich erwarten sie von dir als Christ viel mehr und beobachten dich viel intensiver. Aber: Ich denke nicht daß wir deswegen Angst haben müßen, dem nicht gerecht werden zu können, in deren Augen nicht so gut zu sein wie wir sollten. Denn wir haben selbst noch viel höhere Ansprüche an uns als die anderen, und wenn wir alles was wir tun liebevoll und mit reinem Gewissen tun, können sie uns nicht mehr viel vorwerfen, und gegen diese kleinen Vorwürfe haben wir gute Argumente, z.B. daß wir trotz unseres Glaubens immernoch Menschen sind und deshalb nicht perfekt sein können.

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Angie
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube leben in der Arbeit

von Angie am 03.02.2018 16:28

cleopatra schrieb: Liebe Angie, du sprichst ja selbst davon, dass wir Licht sind. An gleicher Stelle in der Bibel spricht Jesus auch von Salz. Hast du mal Salz pur genommen? Oder mal in die Lampe genau hineingeschau? Beides ist ziemlich stark, oder? Wir sind kein kleines, vorsichtiges Lichtlein, wir sind LICHT. Wir sind SALZ.

Salz und Licht, genau. Das soll und will ich sein. Ich versuche das richtige Maß zu finden. Denn ich will ja die Leute nicht blenden sondern ihre Dunkelheit erhellen. Ich will zwar das mein Essen Geschmack hat, aber wenn ich es mit dem Salz zu gut meine ist es versalzen und ungenießbar. Und Verliebte versalzen ja angeblich gerne mal das Essen 

Ich bete dafür, die Gelegenheiten zu erkennen, wo ich mein Leben mit Gott ganz ungezwungen und natürlich in's Gespräch einbringen kann anstatt nur auf das einzugehen was mein Gegenüber sagt. Und ich bete auch dafür, die richtigen Worte zu finden, die die Person in ihrer Situation verstehen und annehmen kann.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.02.2018 16:33.

pray

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Re: Glaube leben in der Arbeit

von pray am 03.02.2018 17:52

Angie schrieb: Aber hier bei uns, wo an jeder zweiten Ecke eine Kirche steht, wo jeder lesen kann und die Bibel kostenlos zur Verfügung steht, sei es online oder über Dienste wie vdhs etc, wo es sogar christliche TV-Sender gibt und man zum Gottesdienst bloß den Fernseher anmachen (bzw. umschalten) muß, wo es in jeder Buchhandlung einen Bereich mit christlichen Büchern gibt, wo es sogar 3 Mal jedes Jahr Feiertage gibt die eindeutig das Evangelium würdigen, da finde ich es schon ein bisschen "vor die Säue geworfen" wenn ich losgehe und den Leuten "predige",

...wenn ich losgehe und den Leuten "predige" schriebst du. Die Leute scheinen das aber nicht zu kennen, wenn jemand so redet als "gäbe es Gott ja wirklich". Schnell wird man dann sogar gefragt: "Sind sie Zeuge Jehovas?", weil sie das so nicht kennen. Schlimm!

Ich bin im Laufe meines Christseins zu der Überzeugung gekommen, dass die Leute gar nicht wissen, WAS eigentlich Sünden sind. Vielen fällt da auf Anhieb nur Mord, Totschlag, Raubm naja vielleicht noch Ehebruch ein - und damit fühlen sie sich ja dann auf der "sicherein Seite" - haben sie nicht gemacht.

Für mich damals wäre es hilfreich gewesen, hätte mal jemand gesagt, dass auch z.B. Raubkopien Diebstahl ist, oder jede kleine Ämterschummelei, dann hätte ich das alles besser verstanden. Sagst du das heute jemand, sagen die Leute: Ach, das macht doch jeeeeder! oder sie sagen: Der Staat will doch betrogen werden. Aber wo hörst du das noch in den Kirchen??

Ich empfand als meine allergrößte Sünde, dass ich nicht Gott und Jesus an  e r s t e r   Stelle geliebt habe. Dieses Gebot scheint allen nicht so richtig klar zu sein. Manche beten zwar, aber selber scheren sie sich um Gottes Worte nicht. Hätte mir das mal vorher jemand gesagt, hätte ich mich da schon als Mega-Sünder ertappt gefühlt, aber ich wusste es nicht.

Der Name, in dem Rettung ist, ist Jesus! Man kann über Gott eine Menge erzählen, aber bei Jesus scheiden sich die Geister.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube leben in der Arbeit

von nennmichdu am 03.02.2018 18:20

Hallo Pray,


die (Haupt)Sünde ist, das die Menschen nicht ihre Erwartungen an Gott - an (durch) Jesus - richten.

Von daher würde man gut ins Gespräch (über Gott)  kommen mit Menschen, wenn die mir -ihren- Erwartungen ans Ende gekommen sind.

 
Und wenn ich mir Jesus anschaue - zu wem er gegangen ist - Worte des Heils gesprochen hat - dann doch meistens zu denen (mit dann offenen Ohren), die in vielerlei Erwartungen enttäuscht waren und nun Worte ewigen Lebens hörten.


Ich denke Menschen einfach nur zu sagen, das was du tust nennt die Bibel Sünde, damit kannst du Gott nicht gefallen, wird meist auf taube Ohren treffen, kennen sie Gott ja noch gar nicht.

Jesus hatte - soweit ich hier das neue Testament vor Augen habe, auch nicht die Sünden angeprangert von anderen - die er erretten wollte. Zu der frommen Elite der Saduzäer und Pharizäer, die hier den Weg verbauten zu Gott, zu denen hat er klare Worte gefunden, die ihnen ihre Verderbtheit vor Augen hielten. 

Andere erkannten sich meist selbst - im Lichte Gottes - dann als Sünder.



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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube leben in der Arbeit

von geli am 03.02.2018 18:25

Angie: Plötzlich erwarten sie von dir als Christ viel mehr und beobachten dich viel intensiver.

Ja, das kenne ich gut - und dann kommt der Ausspruch: "Und DU willst Christ sein"...  

Darauf hab ich mal geantwortet: "Ja, ich bin nicht deshalb Christ, weil ich alles richtig mache, sondern deshalb, weil ich weiß, dass ich Fehler mache und Vergebung brauche!"  

Allerdings kommen solche Sprüche nicht unbedingt immer darum, weil man etwas falsch gemacht hat, sie kommen oft deshalb, weil wir etwas tun, was nicht in die Vorstellung der Leute von einem "Christen" hineinpasst.

"Glaube leben in der Arbeit" - das erlebe ich so, dass Gott oft kleine Gelegenheiten schenkt. 

Gestern/vorgestern habe ich da z.B. eine Sache erlebt:
Ich sollte zu einer Patientin hin, sie waschen, die dafür bekannt ist, dass sie sehr wütend werden kann, wenn nicht alles so geht, wie sie es haben will. Sie kann weder stehen noch irgendwie sonst viel mithelfen, und ihre Vorstellungen, wie die Pflege nun ablaufen sollte, gingen sehr auseinander. Das, was sie wollte, war schlicht wegen ihres Zustandes nicht möglich. Deshalb warf sie mich am Ende hinaus, nachdem sie ziemlich viel Böses gegen mich von sich gegeben hatte und auch "gesperrt" hatte, indem sie sich mit den Händen am Waschbecken festklammert und mit den Armen so eine "Sperre" errichtete, so dass fast nix mehr möglich war.

Am Tag später mußte ich wieder dorthin was mich nun absolut nicht begeisterte  , und die Pflege lief ähnlich wie am Tag vorher. Als sie dann bekundete, dass meine Pflege für sie nicht angenehm sei, gab ich dann zur Antwort, dass unsere Zusammenarbeit auch für mich nicht gerade angenehm sei, und dass ich das Empfinden hätte, dass sie sehr viel "Gift" in sich hätte, mit dem sie sich selbst und auch allen, die mit ihr zu tun haben, das Leben schwer machen würde.
Dann meinte sie ganz ehrlich (darüber war ich dann überrascht): Ja, das weiß ich, aber das Gift muss raus.
Ich hab ihr dann erklärt, dass es für das "Gift" einen anderen Ort gäbe - nämlich dass es bei Gott gut aufgehoben sei und sie es ihm bringen könnte, und ihn um Vergebung bitten könnte. So kamen wir dann ganz kurz noch in ein recht gutes Gespräch hinein, und beim Gehen durfte ich sie sogar in den Arm nehmen und ihr Gottes Segen wünschen.

Ich war am Ende wirklich froh darüber, dass die ganze Sache dann doch noch so einen guten Ausgang gehabt hat  

LG, geli

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pray

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Re: Glaube leben in der Arbeit

von pray am 04.02.2018 21:07

Ach schöööön, liebe Geli DANKE für die Erzählung! Sei weiter gesegnet und behütet in deinem Job! Gott freut sich sicher über deinen Mut. Ich finde, das zu teilen, macht für den eigenen Job auch wieder Mut, immer wieder vorzupreschen.

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Cleopatra
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Re: Glaube leben in der Arbeit

von Cleopatra am 05.02.2018 08:05

Wow liebe geli,

vielen Dank für dieses Beispiel, das war echt toll und ermutigend.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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