Gottesliebe!
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Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Gottesliebe!
von Merciful am 03.07.2014 22:36Nein, denn es steht ja geschrieben:
Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
(Evangelium nach Matthäus 22, 37-40; Luther 1984)
Da sagt es Jesus ja direkt, dass die beiden Gebote gleich (wichtig) sind. Man kann weder sagen, die Liebe zu Gott sei größer, wichtiger als die Liebe zum Nächsten, noch kann man sagen, die Liebe zum Nächsten sei größer, wichtiger als die Liebe zu Gott.
Merciful
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Gottesliebe!
von tefila am 03.07.2014 22:55Ja, gleich wichtig, das sehe ich auch so. Aber ich meine immer noch, es ist nicht die selbe Art bzw Intensität der Liebe, die beschrieben ist (Mk. 12.30).
Wenn es die selbe Liebe wäre, müsste man ja die Begriffe tauschen können. Aber das klingt ja komisch: Du sollst Gott lieben wie dich selbst und den Nächsten von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften.
Was sagst du jetzt?
Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Gottesliebe!
von Merciful am 03.07.2014 23:03Ich halte mich an das, was Jesus sagt. Er sagt, die beiden Gebote sind gleich.
Dies bedeutet nicht, dass Gottesliebe Nächstenliebe ist oder Nächstenliebe Gottesliebe ist.
Aber sie sind gleich wichtig.
Freilich besteht ein Unterschied darin, dass Gott unser Gott und Vater ist, der Nächste hingegen ist nicht unser Gott, sondern Bruder oder Mitmensch.
Gott steht über uns, der Nächste weder über uns noch unter uns.
Wir lieben Gott, weil er uns geliebt hat und liebt. Den Nächsten lieben wir aber nicht deshalb, weil er uns geliebt hat, sondern, weil Gott uns geliebt hat.
Dennoch ist und bleibt es so, dass beide Gebote für uns die gleiche Wichtigkeit besitzen.
Merciful
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Gottesliebe!
von tefila am 04.07.2014 13:14Lieber merci,
ich glaube, wir haben inhaltlich etwas aneinander vorbei geredet. Aber macht ja nichts.
Ich war heute richtig dankbar dafür, dass es mir so richtig aufgegangen ist, was ich eigentlich ja schon wusste, aber eben nochmal klarer wurde:
Dass es eben beides wichtig ist, Gott UND den Nächsten zu lieben. Jeden auf die Weise, wie es die Bibel sagt.
Das müssen wir dann auch im wirklichen Leben anwenden.
Aber das eigentliche Thema war ja Gottesliebe, wie diese zum Ausdruck kommt....daher zurück hierzu.
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Gottesliebe!
von Henoch am 04.07.2014 13:27Hallo tefila,
die Gottesliebe kommt so zum Ausdruck. In Gottes Geist lieben wir den Nächsten und Gott und sehen uns selbst in einem neuen Licht.
Röm 5,5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
Gottesliebe würde ich eher als die Liebe Gottes zu uns sehen, in deren Folge wir auch Gott überhaupt lieben können.
Johannes nannte sich "den Jünger, den Gott liebt". Er identifizierte sich völlig als Geliebter Gottes und hat aufgegeben sich dadurch zu definieren, dass er selbst liebt. Denn, wie klein ist unsere Liebe im Verhältnis zu der Liebe, mit der wir geliebt werden.
Henoch
Re: Gottesliebe!
von solana am 04.07.2014 13:41Ich denke auch, dass man die beiden Gebote nicht auseinander reissen kann.
Wie im Thread über Nächstenliebe gesagt wurde, können wir diese nicht aus uns selbst heraus "produzieren".
Wir können unseren Nächsten nur lieben wie uns selbst, wenn wir uns von Gott geliebt wissen. Das ist die Grundlage:
1. Joh 4,11 Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben.
12 Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.
Und auf der anderen Seite können wir Gott gar nicht lieben wenn wir dabei zugleich unseren Nächsten hassen:
20 Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht. 21 Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Klaus
Gelöschter Benutzer
Re: Gottesliebe!
von Klaus am 04.07.2014 14:07Hallo zusammen.
Unsere Liebe zu Gott ist wohl immer so weit, oder auch so eng, wie unsere Hingabe an Gott.
Ich möchte die Gleichung aufstellen: Liebe zu Gott = Hingabe.
Klaus
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Gottesliebe!
von Henoch am 04.07.2014 14:14Hallo Klaus,
das sehe ich auch so. Allerdings denke ich, hat das Wort Hingabe für jeden eine ähnliche, aber nicht gleiche Bedeutung, denn das hängt vom geistlichen Alter und vom Maß der Reife in Christus ab.
Christus bewirkt in uns Vertrauen in die Wege Gottes, so dass die Liebe zu ihm auch in der Not nicht wanken sollte. Aber das ist ein Prozess....
Für mich ist Hingabe, von IHM alles und von mir nichts mehr zu erwarten. Das ist keine Forderung an ihn, sondern bezieht sich darauf:
Gal 2,20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
Henoch
Klaus
Gelöschter Benutzer
Re: Gottesliebe!
von Klaus am 04.07.2014 15:31Hallo Henoch,
Hingabe meine ich im Sinne von "Überlassung". Ich überlasse mich Gott ohne Vorbehalte oder Bedingungen nach Geist, Seele und Leib. In diesem Sinne wäre die Überlassung dann ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was unser vernünftiger Gottesdienst sein sollte.
Shalom
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Gottesliebe!
von tefila am 04.07.2014 19:39Hallo Klaus,
kannst du sagen, wie du das praktisch machst? In Römer 12,1, auf den du dich beziehst, steht nur etwas vom Leib.
Wie überlässt man sich mit Geist und Seele und Leib Gott?
Aber ich schreibe mal das Problem von heute mit der Hingabe(?): Da ich Urlaub habe, sitze ich morgens auf dem Balkon und will endlich mein Buch über "die Herrlichkeit Christi" lesen. Das wollte ich schon tun, als ich verreist war, bin aber im Liegestuhl immer so total müde geworden, dass ich es nach wenigen Sätzen beiseite gelegt habe. Also neuer Lesestart zu Hause. Aber anstatt zu Lesen bemerke ich, dass die Balkonblumen Wasser haben müssten...usw.
Haben solche Dinge etwas mit (fehlender) Hingabe des Leibes zu tun?