Jesus und Paulus
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Jesus und Paulus
von Merciful am 06.10.2020 08:42Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
(Evangelium nach Matthäus 5, 45; Lutherbibel 2017)
Was sagen wir denn nun? Haben wir einen Vorzug? Gar keinen.
Denn wir haben soeben bewiesen, dass alle, Juden wie Griechen, unter der Sünde sind.
(Römerbrief 3, 9; Lutherbibel 2017)
Besteht zwischen den Worten Jesu und den Worten des Apostels ein Widerspruch? Mitnichten!
Die folgenden Worte Jesu zeigen, dass auch jene 'Guten' und 'Gerechten' der Vergebung ihrer Sünden bedürfen.
Auch die 'Guten' und 'Gerechten' können allein aus Gnaden durch den Glauben Bürger des Himmelreiches werden.
Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als der eine Gott.
(Evangelium nach Markus 10, 18; Lutherbibel 2017)
Durch dieses Wort Jesu wird deutlich, dass er, wenn er von 'Guten' spricht, nicht sündlose Menschen meint.
Die 'Guten' mögen im Vergleich mit jenen 'Bösen' relativ gut sein.
Sie mögen darum bemüht sein, in Gottesfurcht nach Gottes Geboten zu leben.
Aber es kann nicht die Rede davon sein, dass sie immer das Gute vollbringen.
Paulus bringt das Dilemma des Menschen unter dem Gesetz auf den Punkt:
Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt.
Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.
Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht;
sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
(Römerbrief 7, 18-19; Lutherbibel 2017)
Jesus kannte die Not der Menschen unter dem Gesetz, die nach der Gerechtigkeit dürsteten:
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
(Evangelium nach Matthäus 11, 28-30; Lutherbibel 2017)
Denn vor Gott zählt nicht die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, sondern die Gerechtigkeit durch den Glauben:
Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer,
so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
(Evangelium nach Matthäus 5, 20; Lutherbibel 2017)
An wen mag Jesus gedacht haben, wenn er von 'Guten' und 'Gerechten' sprach?
Dachte er vielleicht an Nathanael?
Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist.
(Evangelium nach Johannes 1, 47; Lutherbibel 2017)
Oder dachte er an den reichen Jüngling?
Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch?
(Evangelium nach Matthäus 19, 20; Lutherbibel 2017)
Ja, was fehlte ihm noch? Und was fehlte ebenso auch dem Nathanael?
Abgesehen von jenem praktischen Rat, all sein Hab und Gut zu verkaufen und Jesus nachzufolgen,
wird man auch an das Wort Jesu denken dürfen, das er dem Nikodemus gegeben hatte:
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir:
Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
(Evangelium nach Johannes 3, 3; Lutherbibel 2017)
Aber selbst diejenigen, die die Neugeburt aus Gott erlebt haben, bedürfen doch der täglichen Vergebung ihrer Sünden:
Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen!
Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.
(Evangelium nach Johannes 13, 8; Lutherbibel 2017)
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
(Evangelium nach Matthäus 6, 12; Lutherbibel 2017)
All diese Verse zeigen, dass jene irren, die einen Keil zwischen Jesus und Paulus zu treiben suchen.
Merciful
Re: Jesus und Paulus
von Cleopatra am 06.10.2020 14:11Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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