Kolosser 2, 6+7 ganz praktisch

[ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5296

Kolosser 2, 6+7 ganz praktisch

von Cleopatra am 26.11.2019 18:14

Hallo ihr lieben,
 
ich finde, gerade die, die schon was länger Christen sind, verstehen so viele Bibelverse einfach im Zusammenhang auch mit anderen bekannten Bibelstellen.
Man liest daher schnell mal über Themen hinweg, aber gerade waren mir zwei Verse aufgefallen, die für Außenstehende vielleicht total abgehoben und komisch klingen mögen:
 
2. Kolosser 2,6: Wie ihr nun Christus Jesus als euren Herrn aufgenommen habt, so lebt auch mit ihm und seid ihm gehorsam.
7:Senkt eure Wurzeln tief in seinen Boden und schöpft aus ihm, dann werdet ihr im Glauben wachsen und in der Wahrheit in der ihr unterwiesen wurdet, standfest werden. Und dann wird euer Leben überfließen von Dankbarkeit für alles, was er getan hat.

Wie sieht das praktisch aus? Wie kann man das verstehen?

- so lebt auch mit ihm und seid ihm gehorsam- ok, also nach den Regeln der Bibel leben, könnte man noch verstehen, auch eben bewusst den Tag in Gottes Nähe starten und leben.
 
- Wie senkt man die Wurzeln tief in seinen Boden und was bedeutet das?
 
-wie kann man aus Jesus schöpfen?
 
Mich würden eure Gedanken zu diesen Versen interessieren.
 
Liebe Grüße, Cleo

 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Kolosser 2, 6+7 ganz praktisch

von geli am 26.11.2019 20:38

Cleo: 7:Senkt eure Wurzeln tief in seinen Boden und schöpft aus ihm, dann werdet ihr im Glauben wachsen und in der Wahrheit in der ihr unterwiesen wurdet, standfest werden. 

"Senkt eure Wurzeln tief in seinen Boden" - hier denke ich an die "4 Böden des Herzens", von denen Jesus uns sagt.

Bei uns Menschen findet man unterschiedliche "Böden" vor - aber nur der "gute Boden" trägt Frucht.

Bei Jesus finden wir ausnahmslos "guten Boden" vor - er ist "in uns", aber wir sind auch "in ihm" - und dort, "in ihm",  finden wir diesen guten Boden vor, in dem wir verwurzelt sein müssen, um fest zu bleiben.
"In ihm" - das bedeutet für mich vor allem, in seinem Wort zu bleiben, also in der Bibel "zu Hause" zu sein, sie zu kennen, zu wissen, was Jesus uns gesagt hat, und das in unserem Leben zu berücksichtigen.

Bei "schöpfen" denke ich eher an einen Brunnen oder an eine Quelle - denn Jesus ist auch die "Quelle des Lebens", er ruft: "Wer dürstet, der komme zu mir und trinke".
In Jes. 12 heißt es: "Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen".

Jeden Tag dürfen wir aus dem Wort der Bibel "Wasser schöpfen" für uns und unser Leben.

Im Grunde genommen bedeuten alle diese "Bilder" das Gleiche":

Wir müssen im "Wort" zu Hause sein, es kennen, es immer besser kennen und verstehen, und unser ganzes Leben darauf aufbauen.

Antworten

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5296

Re: Kolosser 2, 6+7 ganz praktisch

von Cleopatra am 28.11.2019 07:44

Danke liebe geli, für deine Gedanken.
 
Ja, ich denke auch, das allereinfachste ist auf jeden Fall die Bibel, sich mit seinem Wort zu beschäftigen.
 
Denn dann lernen wir Jesu Wünsche kennen, sein Wesen, seine Liebe und eben auch seine Moralvorstellungen.
 
Gestern Abend unterhielt ich mich auch mit einer Freundin darüber, wie sogar Probleme und Sorgen in den Hintergrund geraten können, wenn wir uns viel mit Jesus und seinem Wort beschäftigen.
 
Und das merke ich auch bei mir persönlich so.
 
Dieses "tief verwurzelt" aber bedeutet für mich auch eine gwisse Zeit. Eine Wurzel braucht Zeit, zu wachsen.
 
Und wie bei Bäumen gibt es eben zwei Arten, wie Wurzeln wachsen- in die Tiefe oder in die Breite.
 
Die Bäume, die in die tiefe verwurzelt sind, halten Stürme aus.
Die Bäume, die in die Breite verwurzelt sind, können leichter und schneller entwurzelt werden bei Stürmen.
 
Mir persönlich zeigt es daher auch, dass wir nicht oberflächlich uns mit Gottes Wort beschäftigen sollen nach dem Motto "so Blättchen mit dem Bibelvers gelesen und was gibts gleich im Fernsehprogramm?" mal spitz gesagt.
 
Ich glaube, wenn wir uns immer mehr mit seinem Wort beschäftigen, dann verwurzeln wir uns automatisch mit ihm.
 
In einer Situation nämlich, dann, wenn wir es brauchen, kommt uns als Erinnerung genau der richtige Bibelvers in den Sinn.
 
Der Vers endet mit "Und dann wird euer Leben überfließen von Dankbarkeit für alles, was er getan hat."
 
Was hat er getan? Zu allererst ist Jesus für uns ans Kreuz freiwilllig als Opfer gegangen. Er hat jedem einzelnen die Schuld vergeben und das Geschenk offenbart, die Sündenvergebung anzunehmen.
 
Das ist das allerwichtigste, was er getan hat und im Alltag und in vielen Problemen oder Stress verlieren wir sowas enorm wichtiges manchmal aus den Augen.
 
Aber das sollte nicht sein. Ich finde, da müssen wir uns einfach immerwieder erinnern bzw darüber nochmal ganz bewusst werden.
 
"Überfließen in Dankbarkeit", ja, nach dem Blick auf das Wesentliche. Das ist das Resultat. Und diese Dankbarkeit ist dann keine Mühe, keine Angewohnheit, auch kein oberflächliches Lesen, sondern ein "im Herzen verstanden haben."
 
Ich denke, dass Jesus diese Dankbarkeit jeden Tag aufs Neue verdient hat- mindestens. Und dass er sich das auch wünscht- verständlich
 
Aber das Gefühl der Dankbarkeit kann man nicht erzwingen. Ich denke aber, der Weg dorthin ist das Nachsinnen über Gottes Wort.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten

Gott_allein

53, Männlich

  Neuling

Beiträge: 19

Re: Kolosser 2, 6+7 ganz praktisch

von Gott_allein am 28.11.2019 17:11

Eine schöne Frage, Cleopatra,
ich hatte diese Stelle auch nicht auf dem Schirm.
Wurzeln geben einer Pflanze sicherlich Halt, aber ihre vorrangige Aufgabe sehe ich in der Aufnahme von Nährstoffen und Wasser. Die Wurzel einer Pflanze nehmen nicht wahllos alles auf, sondern nur das, was die Pflanze braucht, und das kann von Pflanze zu Pflanze etwas anderes sein. Wenn eine Pflanze im Boden wurzelt, nimmt sie nicht nur Nährstoffe auf, sondern "verdaut" sie auch und verarbeitet sie.
Für mich ist es ein Bild des Nachsinnens, des Schwangergehens mit etwas. Jesus war kein Schriftgelehrter. Er war ein Mann der Tat. Deshalb bedeutet diese Aufforderung in meinen Augen, über das Leben und Wirken Jesu nachzudenken und es auf mich wirken zu lassen.
VG

Antworten

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Kolosser 2, 6+7 ganz praktisch

von geli am 28.11.2019 21:08

Cleo: Dieses "tief verwurzelt" aber bedeutet für mich auch eine gwisse Zeit. Eine Wurzel braucht Zeit, zu wachsen.

Ja, das auf jeden Fall. Von einmal Bibellesen - oder von "einmal" sich mit dem Leben und Wirken Jesu beschäftigen, wie Gott allein geschrieben hat, entstehen noch keine Wurzeln. 

Antworten

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Kolosser 2, 6+7 ganz praktisch

von Burgen am 06.12.2019 05:50



Geli: Ja, das auf jeden Fall. Von einmal Bibellesen - oder von "einmal" sich mit dem Leben und Wirken Jesu beschäftigen, wie Gott allein geschrieben hat, entstehen noch keine Wurzeln.

Verschiedene Gedanken bewegen mich gerade zum Thema: 

Gestern stand ich vor einem Baum und schaute an ihm hoch. 
Noch ein paar Blätter hatte er noch, ganz der Jahreszeit entsprechend. 
Seine Rinde war völlig durchwalkt, nichts an ihr war glatt.
Und im oberen Drittel waren Abzweigungen, auf denen sicherlich gerne Kinder klettern würden. 
Jedoch der Stamm war zu hochgewachsen als dass ein Mensch einfach so hinauf könnte. 

Nun hat sich ja das Klima schön öfter mit ihrer Sturmpracht gezeigt, wo etliche, ja viele Bäume wir ein Strohhalm 
einfach umknickten. Und da fällt dann oft auf, dass die Wurzeln manchmal zwar in die Erde ragen und ein Loch 
hinterlassen. Aber eigentlich nicht mal einen Meter oder gerade einen Meter tief hineinragten in die Erde. 

Das ist doch erstaunlich. Andererseits wissen wir, dass die Bäume auch durch ihr Wurzelwerk miteinander in einer 
Verbindung stehen. Sie können sich untereinander verständigen, mitteilen, einander berühren. 
Und somit -auch schützen-. Ich meine, da wir dieses jetzt wissen, ist es total kontrproduktiv, zB nur immer
dieselbe Baumkategorie anzupflanzen.

Ich glaube, die Vielfalt mit ihren Herausforderungen macht hier den lebendigen Unterschied.
Heißt, es geht auch im Leben eines einzelnen und auch innerhalb einer gleichgesinnten Gemeinschaft,
wie zB einer Familie oder einem Freundschaftsverband, noch vorhandenen Vereinen [Facebookgruppen eingeschlossen]
immer auch darum , einerseits in die Tiefe zu wachsen und andererseits "Unkraut" zu bearbeiten oder zu lassen.

Und da hilft uns eben Galater 5, 16-17 ; 22-26 
Galater 6,4: Jeder achte genau auf sein eigenes Leben und Handeln, ohne sich mit anderen zu vergleichen. 

Jedoch dürfen wir immer gerne voneinander lernen. 
Und ich denke, dass es immer auch hier um Jesus geht. Ohne ihn ist nichts, mit ihm ist alles. 
Sogar dann, wenn wir nicht verstehen, was gerade läuft. 

LG 
Burgen 



Antworten

« zurück zum Forum