Rachegefühle

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gittalein

76, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 10

Rachegefühle

von gittalein am 14.08.2014 15:18

Hey bin neu hier und wollte mal mein Problem in den raum stellen.Ich bin eigentlich ei sehr gläubiger mensch aber jetzt hat mich eine familiäre situation  so aus dem ruder gebracht das ich ab mir selbst erschrecke  Habe so unbändige Rache-und Hassgefühle für einne person  das ich es nicht mehr aus meinem Kopf bringe was kann ich blos dagegen tun ich bete nacht wenn ich nicht schlafen kann aber es läst mich nicht los 

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imanuel

54, Männlich

  Neuling

Beiträge: 76

Re: Rachegefühle

von imanuel am 14.08.2014 15:36

Hallo.

ich kann dir nur sagen das ich selber immer versuche mir bewust zu machen was mir Gott alles vergeben hat und das ich da durch garkein
recht habe einen anderen Menschen nicht zu vergeben.
Ich weis das es oft erst ein reiner gehorsam Schritt ist den Gott uns geheichen hat,aber ich durfte erleben das Gott diesen Schritt
benutz hat um dann auch meine Gedanken und Gefühle zu verändern.
Bitte unseren Herrn der Herzen lenken kann wie Wasserflüsse auch den Herz in bezug auf den Menschen zu verändern und alle Verletzungen
bei dir zu heilen.

Denke daran das Gott immer der Anfänger und Vollbringer aller Dinge ist,wenn wir ihn handeln lassen.

Gott segne Dich,

Gott bitte gebe uns eine gebetslast für dein auserwählten Volk,und lass uns eintreten gegen die Ersatztheolgie.
              Lass uns Wächter auf den Mauern von Jerusalems sein nach Jes.62,6

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solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Rachegefühle

von solana am 14.08.2014 16:25

Hallo Gitta
Herzlich Willkommen im Forum erst einmal. 

Verletzungen brauchen Zeit zum Heilen, und sehr tiefe Verletzungen brauchen manchmal länger....
Da hilft es gar nichts, sich selbst noch ein schlechtes Gewissen dazu zu machen, weil man es nicht schafft, zu vergeben und den Verursacher dieser Wunden zu lieben.
Aber es hilft schon sehr viel, wenn du dir klar machst, dass Gott nicht einfach diese Forderung an dich stellt, um dich durch hohe Anforderungen zu prüfen.
Sondern dass er damit das Beste für dich will, dass du deinen Frieden finden kannst, aus dem unbeschwerte Freude entspringt.
Solche Rachegefühle zerfressen einen mit der Zeit, wenn man sie nicht los wird.

Es geht nun nicht darum, dass du diese Gefühle "einfach so" wegtun kannst - denn das kann wohl keiner.
Es geht vielmehr darum, ob du prinzipiell bereit bist, sie loszulassen und Gott so weit vertraust, dass er deine Wunden heilen kann und dass er deine Gefühle verändern kann. Dass er auch das, was uns an schlimmen Dingen von anderen Menschen zugedacht wurde, in Segen verwandeln kann, so wie Paulus sagt:

Röm 8,28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, 

Wenn dir das klar ist, dass du nicht der Bosheit anderer "ausgeliefert" bist und sie dir nichts tun können, was Gott nicht in Segen für dich verwandeln könnte, wird es viel leichter, Hass und Rachegefühle loszulassen.
Gerade in solchen Situationen werden wir vor die Frage gestellt: "Wem vertraue ich mehr - Gottes Zusage oder meiner eigenen Einschätzung der Lage?"
Und wenn wir dann im Vertrauen auf seine Zusage unsere seelischen Wunden und verletzten Gefühle in seine Hand legen, nicht auf unser "Recht" pochen, sondern seine heilende Liebe wirken lassen, wird ER uns auch verändern - nicht unbedingt sofort schlagartig, aber doch spürbar, nach und nach.
Ich wünsche dir, dass du dich darauf einlassen kannst.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.08.2014 16:27.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von Henoch am 14.08.2014 19:05

Hallo Gittalein,

ich kenne das, wie schwer es ist, zornige Gefühle loszuwerden.

Ich schreib einfach mal, was bei mir "wirkt".

Also erst einmal mache ich mit klar, dass Jesus mir vergeben hat, ohne dass ich alles bekennen musste, denn mir fällt ja gar nicht alles wieder ein, und deshalb erwarte ich keine Einsicht oder Entschuldigung von dem, der mich verletzt hat.

Dann fange ich bewusst an, für diese Person um Segen zu beten und darum, dass auch sie die Liebe und den Frieden Gottes kennenlernen darf und sein Kind werden darf. Ich bitte um Segen für diese Person, um Gesundheit und dass sie viel Liebe erfährt.

Und ich bitte um Vergebung dafür, dass ich nicht vergeben kann und dafür, dass auch ich sicher Unrecht in dieser Sache getan habe. Ich bitte darum, dass ich vergeben kann.

Anfangs dauerte es einige Zeit, bis ich den tiefen Frieden Gottes in Bezug auf diese Person auch im Herzen hatte. Heute kommt es sehr schnell, denn ich weigere mich unter bitten und flehen, negativen Gedanken gegen diese Person zu denken. Am Ende empfinde ich oftmals sogar Liebe zu dieser Person.

Wenn möglich suche ich Versöhnung, wenn das voraussichtlich nicht möglich ist, dann ziehe ich mich zurück.

Henoch

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gittalein

76, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 10

Re: Rachegefühle

von gittalein am 14.08.2014 19:25

ja du hast recht und ich weiss auch das ich alles in Gottes Hand legen kann und er wirds schon richten,aber leider falle ich immer wieder in diesen Hass zurück wenn ich diese Person sehe wir wohnen im gleichen ort.ich habe meinem Glauben gegenüber oft ein schlechtes Gewissen das ich nicht all das menschliche loslassen kann.es erschrickt mich was da in meinem herzen für böse Gedanken sind  das ist doch so böse, mein Glaube hat mir schon so oft geholfen und das Gebet ist mein Anker und doch zerfrisst mich dieser Hass  vielleicht bete ich nicht aus voller Überzeugung oder hat der Teufel mich in der hnd es ist  so schlimm für mich   

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von MichaR am 14.08.2014 19:39

wenn du dem Herrn Jesus gehörst, liebe gittalein, dann hat der Teufel dich sicher nicht "in der Hand", du bist kein Spielball dunkler Mächte, wie dies ggf. eine Fraktion meint. Jesus hat dich am Fluchholz mit seinem Leib freigekauft und mit seinem Blut. Extra auch für dich, da darfst du sicher sein.

Klar geh er um wie ein brüllender Löwe und versucht zu "verschlingen" was machbar ist. Doch er ist nicht omnipotent, d.h. er kann nicht überall gleichzeitig sein wie unser Herr! Klar hat er "Helfer" wenn man so denken will, doch auch die sind noch viel weniger allmächtig und in ihrer Kraft sehr begrenzt, insbesondere wenn sie den hl. Geist in dir "riechen" sag ich mal salop- den Geist des Herrn Jesus der trotz ihres Falles noch immer der Herr über alles ist. Das ist gewiss! Und weil das so ist, wird sich endlich auch jedes Knie ihm beugen, im Himmel auf der Erde und unter der Erde.

Natürlich kann man dem Feind Tür und Tore öffnen, indem man Dinge tut, wo er ein "Anrecht" hat reinzuhauen. Entzweiungen mag er besonders gern, etwa in der kleinsten christlichen Einheit zwischen zwei sich eigendlich liebenden Geschwistern oder der Ehe usw. Er Entzweit ja allzugern. Da wir das wissen, sollten wir entsprechend handeln um hier vorzubeugen oder das überhaupt erkennen, wo wir ihm Angriffsfläche bieten.

Wenn du nicht Jesus als deinen Herrn in dich aufgenommen hast, hat der jedoch ein größeres Vorrecht wie bei Boas und Rut im Buch Rut. (Interessant!
Dann solltest du auf die Knie gehen wenn du mal ne ruhige Stunde hast und ihm allen Herzens dein Leben geben, ihm danken das er auch für dich am Kreuz starb und ihm sagen, das du ja kommen darfst zu ihm, wie du bist, mit all deinen Sünden - und ihn bittest das er dich reinwäscht und rettet und sich deiner Annimmt.
Das müsste aber aus tiefem Herzen kommen, dann macht er das, denn er sagte deutlich:

........................"Wer zu mir kommt, den stoße ich nicht hinaus!"...............................................................

alles erdenklich liebe und Gute dir!

Micha 

PS: ich denke, ich kann sagen, wir beten für dich, ok? :)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.08.2014 19:42.

tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von tefila am 14.08.2014 20:10

Liebe Gittalein,

ich finde es totaaaal gut, dass du dir in Bezug auf deinen Glauben Gedanken über die Rachegefühle machst. Das ist nicht bei jedem so - manch anderer entschuldigt diese Gedanken einfach damit, dass er schon Grund dazu habe.

Ich möchte gern sagen, was die Bibel zu dem Problem sagt, denn Gott meint es ja gut und will auch, dass es uns gut geht und wir im Frieden sind:

Da gibt es das Gleichnis in Mt. 18,21-34, wo es darum geht, dass der, dem der König (also Gott) alles vergeben hatte, seinem Schuldiger die Schuld
nicht erlassen wollte. Bezeichnenderweise steht in Vers 34 dann, dass der Mensch deswesen den "Folterknechten" übergeben wurde.

Und das ist wirklich so - denn wie du ja selber schreibst, peinigen einen diese Dinge selber soooo sehr. Also bleibt nur der willentliche Entschluss zu vergeben. Warum? Weil wir vergeben müssen. Gott sagt sogar, wenn wir nicht vergeben, vergibt er uns auch nicht. (Mt. 6,15)

Und in Hebr. 12,15 steht, dass wir darauf Acht haben müssen, dass nicht etwa uns zur Last eine bittere Wurzel aufwächst. Je mehr wir uns natürlich mit der Groll-Sache beschäftigen, umso mehr Nahrung und Dünger geben wir dieser Wurzel, dass sie immer größer wird.

Hm, diese 3 Bibelstellen stehen nun nur so einfach da....aber ich bin sicher, dass du auch die Ratschläger der lieben Glaubensgeschwister, die vorher schon schrieben dazu beherzigen kannst. Das wird sicher klappen.

Ich glaube, man darf auch seine z.Z. bestehende Unversöhnlichkeit und die Finster-Gedanken Gott sagen und auch sagen, dass man die im Moment nicht so einfach loswerden kann oder will, es aber wenn auch zitternd und bibbernd in seine Hand legen, dass er dann wirklich damit aufräumt und wir keinen Grund mehr finden, uns zu ärgern.

Und wenn dir was Schlimmes angetan wurde, heißt es ja, dass uns nicht selber rächen sollen. Gott weiß um alles und er ist gerecht.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von Henoch am 14.08.2014 20:12

ja du hast recht und ich weiss auch das ich alles in Gottes Hand legen kann und er wirds schon richten,aber leider falle ich immer wieder in diesen Hass zurück wenn ich diese Person sehe wir wohnen im gleichen ort.ich habe meinem Glauben gegenüber oft ein schlechtes Gewissen das ich nicht all das menschliche loslassen kann.es erschrickt mich was da in meinem herzen für böse Gedanken sind das ist doch so böse, mein Glaube hat mir schon so oft geholfen und das Gebet ist mein Anker und doch zerfrisst mich dieser Hass vielleicht bete ich nicht aus voller Überzeugung oder hat der Teufel mich in der hnd es ist so schlimm für mich


Hallo Gittalein,

der Teufel hat Dich nicht in der Hand, denn da wo der Herr ist, kenn der Teufel nicht auch sein.

Wenn Du denjenigen jeden Tag siehst, der Dich so verletzt hat, dann ist es wirklich sehr schwer, Abstand zu haben und erst mal im Herrn Ruhe und Heil zu finden. Sei da nicht zu streng zu Dir, denn die Liebe Gottes ist Dir gewiss und retten aus diesen Emotionen kann Dich nur der Herr. Alles ist Gnade.

Vieleicht hilft es Dir, Dich auf die Liebe des Herrn zu Dir und auch zu der betreffenden Person zu konzentrieren. Du wirst sehen, der Herr kann Dich von dem Schmerz und der Wut erlösen.

Nicht wir können das, sondern Er tut das, denn wir sind nur Reben....wir können aber darum bitten, zur Ruhe zu kommen, und um den Frieden des Herrn.

Henoch

Vom Herrn: Lk 6 28 segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.

 

 

 

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.08.2014 20:34.

milli
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von milli am 14.08.2014 20:36

hallo liebe gitta

vielleicht hilft dir folgender artikel
liebe segensgrüße
milli

vergeben bedeutet verzichten.
das wort vergeben setzt sich aus der vorsilbe ver und dem verb geben zusammen.
ver meint weg im sinne von verschenken, veräußern.
geben deutet an, daß etwas gegeben wird.
wer vergibt, gibt etwas her, er verschenkt etwas, er verzichtet auf etwas, das ihm zusteht.
verzeihen meint ursprünglich verzichten.
wer vergibt, verschenkt etwas, er verzichtet auf rache.
als christ gebe ich die rache an den gerechten Gott ab. (röm.12,19)
vergeben bedeutet loslassen.

 

der vergebene läßt etwas los, das ihn an den täter bindet,
z.b. gefühle wie hass, bitterkeit, wut, groll, enttäuschung, ärger.
wer nicht vergibt, ist nachtragend,
er trägt tatsächlich eine schwere last dem anderen nach
und ist damit unfrei.
wer nicht vergibt,
erwartet die heilung und wiedergutmachung der inneren verletzungen vom täter.
damit macht er sich abhängig.
folgt kein schuldeingeständnis des täters,
ist eine weiterentwicklung blockiert.
mit vergebung übernimmt das opfer die verantwortung
für die heilung seiner eigenen seelischen wunden.
vergeben bedeutet sich bewußt entscheiden.

eine bewußte entscheidung als ausgangspunkt zum prozess der vergebung ist sehr hilfreich.
vergebung ist ein bewußter willensakt!
es geschieht selten, daß groll und wut einfach so,
ohne unser zutun, verschwinden...
wut, groll und ärger fordern unsere aufmerksamkeit
um die entstandene verletzung zu verstehen...
wut und ärger sind hinweise dafür, was eine wunde zur heilung braucht.
sie sind daher in einer bestimmten phase im vergebungsprozess wertvolle hilfen,
die eigene verletzung zu verstehen.
werden diese gefühle nicht konstruktiv verarbeitet,
bergen sie langfristig ein gesundheitliches risiko.

was vergeben nicht bedeutet :
vergeben bedeutet nicht; verzicht auf materielle wiedergutmachung oder gerechtigkeit.
vergeben bedeutet nicht; versöhnen.
vergeben bedeutet nicht; vergessen.

in gewissen situationen ist es sinnvoll, jemanden anzuklagen und gerechtigkeit einzufordern,
selbst wenn ich ihm vergebe.
vergeben bedeutet somit nicht, das geschehene einfach hinzunehmen oder zu entschuldigen....
vergeben bedeutet nicht versöhnen.

versöhnung meint, die beziehung wird nach einem streit wieder aufgenommen
und weiter positiv gestaltet.
damit dies möglich ist, müssen beide parteien mitspielen.
wenn z.b. der schlagende nicht einsieht, wie er seine ehefrau verletzt und keine schuld eingesteht,
ist es nicht möglich, daß vertrauen beim opfer wachsen kann.
die frau kann zwar vergeben, aber das vertrauen wird nicht wiederhergestellt.
vergebung ist zwar ein wichtiger teil der versöhnung,
versöhnung geht jedoch noch weiter.
zerstrittene freunde werden wieder zu freunden - die beziehung heilt.
dies ist manchmal nicht möglich, obwohl vergeben wurde.

vergeben bedeutet nicht vergessen.
vergessen ist etwas, das dem willen des menschen nicht zugänglich ist.
wir haben keine bewußte kontrolle über unser gehirn
und können uns nicht aussuchen, was wir vergessen.
es gibt erlebnisse, die nie mehr vergessen werden.
wenn die wunde verheilt und ich später an die narbe stoße, tut sie wieder weh.
das heißt nicht zwangsläufig, daß ich nicht vergeben habe.

gewisse verletzungen schmerzen über jahre hinweg.
jedoch wird sich der schmerz verändern, wenn die wunde gereinigt und der eiter entfernt wurde.
wenn wir vergeben, meinen wir, daß wir einem täter dadurch großzügig einen gefallen erweisen.
aber es geht dabei vor allem um die gesundheit und bessere lebensquallität des vergebenden.
wer vergibt, tut sich selbst einen gefallen.

mit erlaubnis 

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song-of-joy
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von song-of-joy am 14.08.2014 20:58

Den Text finde ich sehr gut und zutreffend-Gruß,Petrus!!!

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