Rachegefühle

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von Wintergruen am 17.08.2014 13:59

Liebe Henoch,

und bin in meiner Natur ein nachtragender Mensch

 na dann kennst du sicher auch die Gedankengänge von denen ich sprach,,


Ich bin sehr verletzt worden und bin in meiner Natur ein nachtragender Mensch. Nicht ich bin fortgeschritten, sondern der Herr ist treu.

das habe ich nun nicht recht verstanden.. Einerseits schreibst du das du nachtragend bist  aber andererseits: 

Der Zorn verschwindet und die Wunden heilen schnell. Das ist ein Erfahrungswert bezüglich seiner Allmacht.

Dann bist du doch gar nicht nachtragend.... oder doch ? Der Mensch versucht doch seine Natur abzulegen und geitsig im Herrn zu leben .. was trifft jetzt auf dich zu?  . Wenn meine Fragen zu persönlich sind, dann musst du mir nicht antworten ... 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.08.2014 14:05.

solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Rachegefühle

von solana am 17.08.2014 14:12

Wintergrün schrieb:

Nur ganz fortgeschrittene Christen können von Rachegefühlen ablassen...

Liebe Wintergrün, das ist dann so, wenn man sich die Rachegefühle "abtrainiert" und die Feindesliebe "antrainiert".
"Zwangsweise" gegen seine tiefe innere, gefühlsmässige Überzeugung.

Wenn man es aber einmal gewagt hat, im kindlichen Vertrauen darauf zu verzichten, die Situation selbst zu managen und sie ganz in Gottes Hand zu legen und es ihm wirklich zu glauben, dass es allein von ihm abhängt, inwiefern mich Schaden treffen kann, den andere mir zufügen wollen oder ob mir das sogar "zum Besten dienen" (Röm 8,28) muss - dann "erkennt"  man im Erleben, dass die Zusage wirklich wahr ist und aus dem Geglaubten wird in der Erfahrung eine tragfähige Überzeugung. Diese Art der "Erkenntnis" trifft einen bis tief ins Innerste und gestaltet einen um.
Es ist begleitet von den "Früchten des Geistes", insbesondere vom tiefen Frieden, aus dem Freude entsteht. 

Dazu ist kein "hartes Trainig gegen den inneren Schweinehund" nötig (klar geht das auch, aber man schafft das dann erst nach langen Jahren eiserner Disziplin mit zusammengebissenen Zähnen. Ich sehe darin eigentlich kein "fortgeschrittenes Christsein", sondern erfolgreich antrainierte Selbstdisziplin).
Sondern ein Wagnis in kindlichem Vertrauen und Offenheit, die eigene "Absicherung seiner Interessen" ganz aufzugeben,  sich ganz Gott auszuliefern - nicht zu meinen, man liefere sich dabei "dem Feind" aus, und sich innerlch doch dagegen zu wappnen .... nur für den Fall, dass Gott vielleicht doch nicht hilft ...... So - mit so viel "Eigenabsicherung" -  erlebt man nie die Tragfähigkeit des Glaubens und lernt nie die Freiheit kennen, die im Loslassen liegt.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von Henoch am 17.08.2014 14:49

Hallo Wintergrün,

es ist ein Unterschied zwischen meiner "Natur" und dem, was aus meinem erneuerten Herzen durch den Geist möglich ist.

Der Herr verändert mich. Nicht ich verändere mich. So kann ich sagen: "Meine (alte) Natur ist nachtragend. Meine neue Natur ist im Herrn und damit ermöglicht ER mir, in seinem Wollen und Vollbringen zu fühlen und zu handeln. Ich brauche IHN nur darum bitten.

Der Mensch versucht doch seine Natur abzulegen und geitsig im Herrn zu leben

Also ich wüsste nicht wie ich meine alte Natur SELBST ablegen sollte. Sie ändert sich, weil ich im Herrn bin. Sein Geist verändert mich, wenn ich IHN bitte, sich meiner Probleme (wie z.B. Zorn) anzunehmen. So bleibe ich am Weinstock, durch bitten und nicht durch selbst versuchen. Was versucht denn die Rebe selbst? Sie bleibt einfach am Weinstock, sonst nichts.

Henoch

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.08.2014 14:53.

Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von Wintergruen am 17.08.2014 14:53

Liebe solana

Wenn man es aber einmal gewagt hat, im kindlichen Vertrauen darauf zu verzichten, die Situation selbst zu managen und sie ganz in Gottes Hand zu legen und es ihm wirklich zu glauben, dass es allein von ihm abhängt, inwiefern mich Schaden treffen kann, den andere mir zufügen wollen oder ob mir das sogar "zum Besten dienen" (Röm 8,28) muss - dann "erkennt" man im Erleben, dass die Zusage wirklich wahr ist und aus dem Geglaubten wird in der Erfahrung eine tragfähige Überzeugung. Diese Art der "Erkenntnis" trifft einen bis tief ins Innerste und gestaltet einen um. Es ist begleitet von den "Früchten des Geistes", insbesondere vom tiefen Frieden, aus dem Freude entsteht.

 ich stimme mit dir da völlig überein ..  ich teile absolut deine Ansicht .. Jedoch ist das für jeden einzelnen schwer. Wenn man einmal erfahren hat das Gottes Wort wahr ist und man blind auf den Herrn vertrauen kann , so wie ein Kind seinen Eltern vertraut, dann ist es natürlich viel einfacher .  Ich denke dennoch das in bestimmten Situationen dieses Wunschdenken  sehr sehr schwer ist.. Bevor eine verletzende Situation eintrifft, ist es einfach zu sagen, `Herr ich vertraue dir, du hast mein Leben in deiner Hand.
Wenn aber die Situation eintrifft, die sehr sehr verletzend ist, dann kristalliesiert sich das wahre Ich heraus.. Ich selbst habe nicht einmal so eine verletzende Situation erlebt, ich müsste viel weniger mich zu diesem Thema äußern... jedoch glaube ich an den Worten die geschrieben stehen und sehe meine Mitmenschen und mein eigenes Ich . Ich merke obwohl ich nicht seit gestern christin bin , wie schwierig es ist diese absolute Nachfolge zu leisten , wie schwierig es ist nicht zu fallen , wie schwer es ist Ego , Meinung , Wunsch. Begierden und Leidenschaften  und vieles mehr  abzulegen . Und ich weß das es jedem anderen  ähnlich geht . Die Bibel sagt es . Ich kann mich auch zurücklehnen uns sagen. Àch der Herr wird es schon richten,hauptsache ich glaube ``

Selbstdisziplin erfordert einen innern Kampf um dadurch vieles im Herrn praktizieren zu können . Und mit  der Zeit  gewinnt man an Erkenntnis, Weisheit wird geschenkt  und der Glaube  das Vertrauen werden immer größer,, Mit dem immer größeren Vertrauen auf den Herrn und der Nachfolge die man leisten möchte ,, fällt man nicht mehr so leicht. Das ist meiner Meinung nach, sehr wohl fortgeschrittener Glaube..  Man übt sich im Gebet, die bösen Gedanken zu zügeln  usw. Natürlich vollbringt ER alles und verändert  mich und jeden anderen der gewillt ist. Aber alles geht erstmal aus dem Glauben, aus dem eigenen Willen voraus. Sich einfach hinlegen und sagen der Herr macht das schon,, davon lese ich leider nichts.. deshalb muss auch der Mensch sich anstrengen. Der Herr hilft,  er hilft uns zu verändern.. Aber ob ich ein Messer in die Hand nehme um meinen Nächsten umzubringen oder es sein lasse, das liegt an MIR, an meinem Glauben, an meine Erekenntnis und dem gesamten Spektrum was dazu gehört. Der Mensch wird auch aktiv  bei allem  Nicht nur der Herr alleine.  Wenn ich  einen  hungernden  und dürstenden sehe, so kannich auch nicht sagen, der Herr wird es schon richten..ich fühle mich als Christin gezwungen  ja ich sage bewusst gezwungen ihm Wasser und Brot zu reichen .. Der Herr lenkt meine Gedanken , aber auch ich muss aktiv werden .Nicht nur äußerich auch iinnerlich. 
LG 

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von Wintergruen am 17.08.2014 14:58

Liebe Henoch 

Also ich wüsste nicht wie ich meine alte Natur SELBST ablegen sollte

 Der Mensch kann von sich aus NICHTS tun, dessen sind wir uns einig.. 

alles geht dem eigenen Willen voraus. Ich muss es erstmal wollen meine alte Natur abzulegen , weil ich Gott folgen möchte. Diese Veränderung dann , die bewirkt ER in mir.. Aber mit jedem Fall uns Sturz, habe ich das nicht mehr gewollt ,,, deshalb falle ich und jeder andere auch ,, Der Mensch befindet sich ständig in einem Wollen und Nichtwollen ...in einem inneren Kampf, zwischen Fleisch und Geist...

LG 

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von MichaR am 17.08.2014 16:06

das ist richtig, doch WIR haben (,- oder hätten?) die Möglichkeit uns an ihn zu wenden mit all unseren Anliegen, die wir vor ihm kundtun sollen
Wenn wir das nicht tun, sind wir doch selber "Schuld" und bleiben eben "in unseren Sünden". so einfach ist das  

Und sprich doch nicht anderen ab, das sie noch nie richtig gelitten haben, das weist du doch gar nicht.  Sie versuchen dir nur zu vermitteln, WIE es geht, was du ja scheinbar noch nicht kennst - nicht aus Besserwisserei, oder Schlaumeierei oder Theorie, sondern nach Ihrer eigenen Erfahrung. Und glaub mir: Ernsthafte Christen haben genug Probleme, vor allem mit Hass, Verachtung, Schmähung, Verleumdung, Bashing, Mobbing uvam. - Das ist uns sogar im Prinzip verheissen (!) Also sag nicht, das wir nicht wüssten wovon wir reden!

Bring ihm alle deine Anliegen im Vertrauen, tue sie vor ihm kund, mit Bitten, Flehen und Danksagung und gut ist's (!) oder lass es eben.

                                                                 das wars auch schon - (in ihm ist nix zu schwer!) 

schönen Rest-Sonntag noch Wintergrün!
Micha 

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von Wintergruen am 17.08.2014 16:23

Lieber MichaR

Ernsthafte Christen haben genug Probleme, vor allem mit Hass, Verachtung, Schmähung, Verleumdung, Bashing, Mobbing uvam. - Das ist uns sogar im Prinzip verheissen (!) Also sag nicht, das wir nicht wüssten wovon wir reden!

ich wollte niemanden was absprechen . Das ist allgemein hier ein Problem das immer so etwas behauptet wird. Wenn man sagt , ich glaube was nicht,dann wird gleich einem unterstellt man bezeichnet jemanden als Lügner, wenn man etwas anderes glaubt und meint, wird einem dann was anderes unterstellt usw.....

also wenn du oder alle ernsthafte Christen sowas kennen was du oben gemeint hast , dann verhaltet ihr euch alle  abolut gottgefällig ? Niemand dabei der die gleichen oder ähnliche Gedankengänge hat wie ich  zuvor beschrieben habe ?? DAS erscheint mir irgendwie unglaubwürdig, was nicht heißt ich bezichtige jemanden der Lüge...

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von MichaR am 17.08.2014 16:28

wie dem auch sei: Es gibt wichtigeres: Die Urkaine hat bei der Nato oder dem Westen nach Waffenlieferungen gefragt, NUN sind WIR dran,
wenn wir nicht wollen, das es zu einem 3. WK kommt!

Wir sollten für die jeweiligen Obrikeiten beten, ernsthaft!

shalom Geschwister! 

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solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Rachegefühle

von solana am 17.08.2014 16:48

Wintergrün schrieb:

Ich kann mich auch zurücklehnen uns sagen. Àch der Herr wird es schon richten,hauptsache ich glaube ``

Liebe Wintergrün
Nein, "Zurücklehnen" und abwarten kann niemand im Leben; wir kônnen die Welt nicht anhalten und aussteigen, auch wenn uns manchmal danach zumute ist.
Etwas "Tun" tun wir immer, ob wir Gott vertrauen oder nicht.
Es ist nur die Frage, "was und wie" wir das tun, was wir tun.
 (und nicht ob wir etwas tun oder nichts tun)

Es geht ja hier doch um die Frage, wie wir mit Rachegefühlen umgehen.
Die sind nun mal da - da können wir uns nicht einfach zurücklehnen, damit müssen wir irgendwie umgehen.
Und wie wir damit umgehen - darin drückt sich unsere Lebenseinstellung und unser Glaube aus.
Wir treffen in jeder Situation eine Entscheidung, welche von den uns zur Auswahl stehender Möglichkeiten des Handelns wir ergreifen und das meiste davon läuft unbewusst ab.

Folgen wir dem ersten Impuls, dann tun wir das, was uns "die Welt" gelehrt hat, nämlich zurückschlagen, und zwar möglichst schlimmer als der Angreifer, damit er einsieht, dass ich der Stärkere bin und mich in Ruhe lässt.

Oder wir hören auf die leise mahnende Stimme des Geistes in uns, der uns sagt:  "Nicht so, ich habe dich heraus gerufen in ein neues Leben, folge du mir nach."
Wir können nun dieser Stimme folgen und ihr mehr vertrauen als unserer "gelernten" Einschätzung.
Und dabei das Risiko eingehen, dass wir dabei "den Kürzeren zienen", "untergebuttert" werden, in den Augen der Welt als "Verlierer/Versager" dastehen.
Das ist immer wieder ein neues Wagnis, kein "untätiges Zurücklehnen".
Und dieses Wagnis bleibt weiter bestehen, denn sehr oft machen wir nämlich in den Augen der Welt genau diese Figur, wenn wir nach ihrem Wertesystem nicht genug Rückgrat und Ellenbogen gezeigt haben. Dann ist wieder neu unser Vertrauen gefragt, welcher Einschätzung wir mehr glauben - ob wir uns mit den Augen der Welt als Verlierer sehen oder ob wir in diesem "Imageverlust" das "Abfallen unserer alten Natur", die "Fetzen unseres Egos" sehen, auf denen unsere "Feinde" herumtrampeln und von dem wir uns - ohne Bedauern - befreien lassen, weil es Platz macht für etwas Neues, das neue, strahlende "Festgewand", das uns verliehen worden ist und das darunter zum Vorschein kommt.
Vertrauen und im Glauben an Gott abgeben ist alles andere als Passivität.
Gruss
Solana
 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Rachegefühle

von marjo am 17.08.2014 21:04

Wintergrün schrieb: Nur ganz fortgeschrittene Christen können von Rachegefühlen ablassen...


Hallo Zusammen,

die Aussage von Wintergrün stimmt nicht und ich bin echt froh dies schreiben zu können. Dabei kann ich nicht einmal behaupten, wenig Anlaß für Hassgefühle gehabt zu haben. In der Schrift wird Römer 12,19 nicht als besonders herausfordernd beschrieben. Es steht in einer Reihe mit Aufforderungen die jede für sich für jeden Einzelnen zu besonderen Herausforderungen werden können. Wer also das mit der "Rache" als besonders schwer empfindet, wird den Grund in sich selber suchen müssen. Zuviel Stolz? Zuviel erfolgreiche Selbstjustiz? Zu wenig Vertrauen darauf, dass der Ewige uns nicht hängen lässt? Dem Ewigen zu wenig Gelegenheit gelassen aktiv zu werden? Die Augen verschlossen vor dem Handeln Gottes? Die Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Der Weg heraus aus dieser Lage ist die Bereitschaft sich von Gott verändern zu lassen. Selbst um diese Bereitschaft können wir bitten.

gruß, marjo

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