"Alles, was ihr tut..."

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solana

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Re: "Alles, was ihr tut..."

von solana am 29.10.2014 18:35

Oh, ja, Henoch, das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Kritik hat wohl niemand gern, weil er sich dadurch in Frage gestellt fühlt, ein Schwachpunkt "öffentlich" blossgestellt wird...

 

Wie wir damit umgehen - darin offenbart sich auch "in welchem Namen" gerade unterwegs sind. Empfinden wir die Kritik als "persönliche Beleidigung", dann wirken wir wahrscheinlich eher in unserem Namen....
Wenn wir uns "in seinem Namen" sehen - auf dem Weg dahin, immer mehr in sein Bild verwandelt zu werden, dann ist so eine Kritik eher ein Hinweis für uns, wo dieses Bild bei anderen nicht sichtbar wird, wo noch zuviel "unserer Persönlichkeit" im Vordergrund steht...


Schön, dass du auch mitschreibst, Pal!
Ja, darum geht es mir, dass wir auch in den kleinen Dingen des Alltags in dieser Verbindung bleiben, nicht nur, wenn wir an einem Projekt explizit für Gott arbeiten. Nicht unser Leben in einen "banalen"Teil und einen "heiligen" Teil" zerfallen lassen.


Micha, die Frage nach dem Motiv ist gut - gerade bei eher "lästigen Pflichten", die wir meistens einfach nur schnell hinter uns bringen wollen, weil sie uns keinen Spass machen. Wir möchten "eigentlich" lieber etwas anderes tun.
Gerade in diesem "eigentlich" offenbart sich auch schon, "in wessen Namen" wir gerade unterwegs sind. Nach unseren "eigenen" Vorstellungen haben wir eher Lust auf etwas "schöneres", angenehmeres.

Und die Frage ist nun: Wie komme ich zur "richtigen" Motivation für diese Tätigkeit, die halt nun mal getan werden muss - sei es mit Freude oder mit zusammengebissenen Zähnen? Wie sehe ich mich selbst bei dieser Tätigkeit? Wofür tue ich das, was habe ich dabei im Blick?
Wie drückt sich in meiner Einstellung zu dieser Tätigkeit der Umstand aus, dass ich dies nicht in meinem, sondern in SEINEM Namen tue?
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: "Alles, was ihr tut..."

von MichaR am 29.10.2014 19:04

wie gesagt, wenn wir Ihn in uns machen lassen, wird es gut und wir werden Freude dabei haben, auch wenn sich dagegen der alte Mensch wehren wird^^

Aber ich muss ungeheuchelt gestehen, das bei mir meist der alte Mensch siegt, bezüglich der Wohnun aufräumen,- derzeit... :(

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.10.2014 20:19.

Pal

66, Männlich

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Re: "Alles, was ihr tut..."

von Pal am 29.10.2014 19:09

Solana:
Wie wir damit umgehen - darin offenbart sich auch "in welchem Namen" gerade unterwegs sind. Empfinden wir die Kritik als "persönliche Beleidigung", dann wirken wir wahrscheinlich eher in unserem Namen....

Genau da liegt der "Hase im Pfeffer"!
Sogar A&E waren im Paradies in ihrem eigenen Namen unterwegs, weshalb sie auch ihre "Selbstverwirklichung" auslebten.
Im Grunde genommen gilt auch hierbei: Entweder oder! -
Wir können faktisch nicht zwei Herren gleichzeitig dienen. Nicht unserem Selbst und Gott gleichzeitig. Der eine "Herr" wird den anderen bekämpfen!

Genau da sehe ich auch, das es niemals meine eigene Kraft sein kann, die mich dazu verpflichtet immer "selbst-verkrampft" auf Christus fokusiert zu sein, ... so im Alltagsleben ... nein, ich bin ganz einfach auf Christus fokusiert, weil seine Liebe das vollautomatisch und "unverkrampft kindlich" wirkt.
Dann mache ich meine Alltagsarbeit, im Gemüt, faktisch immer und alles für IHN und nichts für mich.

Dann konnte man in früheren Zeiten sogar einem Haussklaven sagen: 1Ko 7:23  ...werdet nicht der Menschen Knechte! Obwohl er immer noch ein Sklave war, und nicht dagegen rebellieren sollte, wurde er als Christ doch ein Gottesdiener, in seinem Gemüt, weil er nun seinem irdischen Besitzer noch ganzherziger diente, Eph 6:6 nicht mit Dienst allein vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern als die Knechte Christi, daß ihr solchen Willen Gottes tut von Herzen, mit gutem Willen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.10.2014 19:11.

solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: "Alles, was ihr tut..."

von solana am 29.10.2014 23:00

Ja, Pal, gerade das, was zu den Sklaven gesagt ist, hat mich besondrs beeindruckt. Auch im Kolosserbrief:

Kol 3, 22 Ihr Sklaven, seid gehorsam in allen Dingen euren irdischen Herren, nicht mit Dienst vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern in Einfalt des Herzens und in der Furcht des Herrn. 23 Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, 24 denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet. Ihr dient dem Herrn Christus!

Das unterscheidet sich nicht wesentlich von dem, was allen - auch den Freien - gesagt ist, nämlich der Vers, über den wir hier im Thread sprechen.
Diese Einstellung ist - unabhängig von der Tätigkeit - eine Lebenseinstellung, die sich in allen Bereichen des Lebens ausdrückt. Darin zeigt sich unser Selbstverständnis, unsere "Identität", die wir in unserem neuen Leben haben.
Wenn wir von da her leben, "verwirklichen" wir unser eigentliches "Selbst", unser Sein, wie es von Gott gemeint ist und zu dem er uns befreit hat.

Wir leben von dem "verborgenen Leben" her:

Kol 3, 2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. 3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.

Dann ist auch ein Sklave "selbstverwirklicht" und nicht fremdbestimmt, darin ist er ganz frei von irdischen Bindungen. Und Sklavenarbeit wird zur "Selbstverwirklichung" .
Aber diese "Selbstverwirklichung" ist nicht erreichbar durch den "Dienst am Selbst", sondern im Dienst des Herrn, in dem allein das wahre Leben in seiner ganzen Fülle ist.
Auch das steckt in der Aussage:

Joh 12,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.
25 Wer sein Leben lieb hat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird's erhalten zum ewigen Leben.

Das heisst aber trotzdem nicht, dass es völlig egal ist, was wir machen.
Es heisst auch nicht, dass wr uns "fatalistisch" mit einer belastenden und unerfreulichen Arbeitssituation abfinden sollten, wenn sich Alternativen bieten.
Auch den Sklaven wurde gesagt:

1Kor 7,21 Bist du als Knecht berufen, so sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so nutze es umso lieber.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.10.2014 23:35.

Pal

66, Männlich

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Re: "Alles, was ihr tut..."

von Pal am 30.10.2014 06:52

Solana: Wenn wir von da her leben, "verwirklichen" wir unser eigentliches "Selbst", unser Sein, wie es von Gott gemeint ist und zu dem er uns befreit hat.

Genau, dann wird Sterben zum richtigen Leben!
Und unser "Bahnbrecher" ebned den Weg um die Liebe auszuleben, die sogar Feinde lieben kann oder ernsthaft imstande ist die andere Backe hinzuhalten...

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: "Alles, was ihr tut..."

von marjo am 30.10.2014 07:53

Pal schrieb: Cleo: Wie kannst du zB "In Jesu Namen" die Wohnung aufräumen...? Ich denke mir die allermeisten Dinge meiner Erden-Lebzeit sind solche "alltäglichen" Dinge, die anundfürsich nichts mit "fromm" oder "Religion" zu tun haben. Dennoch kann ich sie mit einer gewissen "Kopplung an Jesus" vollbringen. Das ist mit dem angeführten, wichtigen Vers von Solana gemeint. Ich soll alles, ja wirklich alles (!) in dieser "Ankopplung" an meinen Lebensquell vollbringen. Dann arbeite ich meinen Alltagswerk in der Fokusierung auf meinen Schöpfer, dann stehe ich morgens früh aus dem Bett und ergreife Seine Hand, dann atme ich jeden Atemzug in einem Grundtenor von Dankbarkeit und Bewußtsein seiner Selbst. Das wird dann zu meiner "zweiten Haut" -


Hallo Pal!

Im Grunde hast Du jetzt zwar Cleos Aussage in Frage gestellt, aber selber nichts anderes ausgesagt. Die Einführung des alternativen Begriffes "Ankopplung" ändert nichts daran, dass man eine Arbeit für Jesus tut, auch wenn sie nicht explizit rein aus der Handlung als "religiös" identifiziert werden kann. Oder glaubst Du enrsthaft, dass Cleo vor jedem Klo-Putz die Hände hebt und laut ausruft "Im Namen Jesu Christi!" Klo! Sei rein!" ?

gruß, marjo 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.10.2014 08:37.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: "Alles, was ihr tut..."

von cipher am 30.10.2014 09:35

Solana schrieb: Und die Frage ist nun: Wie komme ich zur "richtigen" Motivation für diese Tätigkeit, die halt nun mal getan werden muss - sei es mit Freude oder mit zusammengebissenen Zähnen? Wie sehe ich mich selbst bei dieser Tätigkeit? Wofür tue ich das, was habe ich dabei im Blick?
Meine Frau und ich pflegen das seit vielen Jahren so: jeden Morgen nach dem Aufwachen gibt es gemeinsames Gebet, in welchem wir einerseits die uns Anbefohlenen vor Jesus bringen, andererseits den neuen Tag aus seiner Hand nehmen und ihn bitten, uns zu helfen, den Tag nach seinem Willen zu gestalten mit Wichtigkeiten und Unwichtigkeiten und allem, was dazu gehört.

Das bedeutet dann nicht "...und heute abend sprechen wir uns dann wieder..." sondern damit beginnt eigentlich auch unser permanenter Tagesdialog mit Jesus, den wir mit dem Abengebet für die Nacht beenden. Daraus durften wir schon viel Segen erleben.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: "Alles, was ihr tut..."

von Henoch am 30.10.2014 09:50

Hallo Ihr Lieben,

na, nun hat das Thema eine Neue Ebene, wie schaue ich auf den Herrn im Alltag, wie lebe ich den Alltag in und durch IHN.

Für mich ist das einfach der Dank. Ich müsste keinen Haushalt machen, hätte ich keine Wohnung, also danke ich für die Wohnung und bitte um Kraft, den Haushalt zu machen, wenn ich grad mal gar keine Motivation habe.

Wenn ich spazieren gehe, dann freu ich mich über seine Schöpfung und danke ihm ....usw

Ich kann nichts FÜR ihn tun, aber ich wünsche mir, alles in IHM und durch IHN zu tun. Darum bitte ich und dann vertraue ich, dass er das schenkt und verbringe meinen Tag in der Gewissheit, ich lebe und webe durch IHN. Und am Ende danke ich IHM für das, was ich tun durfte/konnte.

So erlebe ich seine Nähe ganz unmittelbar und ich anerkenne meine Abhängigkeit von IHM. Der Dank für seine Kraft und seine Fürsorge in meinem Leben ist dabei das Wichtigste.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.10.2014 09:52.

solana

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Re: "Alles, was ihr tut..."

von solana am 30.10.2014 09:59

Hallo Marjo
Ich habe Cleos Aussage auch als Frage aufgefasst - als Frage nach "Konkretsierung". 
Und eigentlich ist es doch gut, wenn jeder seine konkrete Erfahrung dazu in eigene Worte fasst, so wie ihm das einleuchtet, wenn er versucht, das in Worte zu fassen, was hinter seinem Erleben steht.
Das finde ich gar nicht so einfach, in Worte zu fassen, wie man sich selbst sieht und in welcher Perspektive die Tätigkeit, woher die Motivation und die Freude kommt und wie man mit Frust und und lästigen Pflichten umgeht.

Dazu immer wieder eigene Gedanken machen und formulieren hilft dazu, viele Dinge "im Kleinen" zu erkennen, die auch fürs "Grosse" hilfreich sind, finde ich Gruss
Solana 

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solana

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Re: "Alles, was ihr tut..."

von solana am 30.10.2014 10:30

Henoch schrieb:

na, nun hat das Thema eine Neue Ebene, wie schaue ich auf den Herrn im Alltag, wie lebe ich den Alltag in und durch IHN.

Ja, Henoch,, das Thema betrifft sehr viele Bereiche unseres Lebens - eigentlich alles, denn es heisst ja "alles, was ihr tut ...." 

In allem, sich in jeder Situation dessen bewusst zu sein - so wie du es schön beschreibst - öffnet uns die Quelle des Lebenss in voller Genüge und Freude, die für uns da ist und die wir oft ignorieren und lieber versuchen, aus "uns selbst und unserem Tun/Erfolg/Leistung" unsere Freude zu finden. Diese "eigene Freude" ist aber nur kurz und unvollkommen, stillt nicht unseren "Lebensdurst", sondern vergrössert ihn nur, macht "Lust auf mehr", weil doch immer eine Leere bleibt.

Cipher schrieb:

Das bedeutet dann nicht "...und heute abend sprechen wir uns dann wieder..." sondern damit beginnt eigentlich auch unser permanenter Tagesdialog mit Jesus, den wir mit dem Abengebet für die Nacht beenden. Daraus durften wir schon viel Segen erleben.

 Ja, nur so geht es.
Bewusst Gottes Nähe suchen, innehalten und auf ihn schauen. Und "dranbleiben" im Dialog, sich immer wieder zu ihm hin ausrichten/lassen wenn wir merken, dass unser Tun "leer" wird, zur "lästigen Pflicht" ...
Gruss
Solana 

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