Bibel - Theorie und Praxis

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jonas.sw

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Beiträge: 491

Bibel - Theorie und Praxis

von jonas.sw am 31.12.2014 12:34

Hallo,

kennt ihr das auch? Ihr seit begeisterte Bibelleser. Das Wort baut euch auf und doch merkt ihr, das ihr bei der Umsetzung nicht weiterkommt.
Das Wort ist so klar und deckt alles auf. Irgendwann ist die Scham da. Die Schrift wird weniger gelesen, weil es wird doch zum größten Teil sowieso nur theoretisch gelesen.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Bibel - Theorie und Praxis

von marjo am 31.12.2014 12:40

Nein, das kenne ich nicht. Also die Scham schon und das ich mit der Umsetzung nicht weiterkomme. Aber ich lese deshalb nicht weniger in der Schrift und es wurde mir bislang auch nie rein theoretisch. Mir schneidet die Bibel durch Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Das hat mich nie kalt gelassen und ich bin getrieben durch den Geist Gottes in mir. Er vollbringt das Wollen und das Vollbringen. Das spüre ich sehr deutlich. Mein eigenes Wollen und gerade auch das Vollbringen sind da sehr kümmerlich.

gruß, marjo 

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Bibel - Theorie und Praxis

von Rapp am 31.12.2014 12:49

Die Bibel kann ich eben nicht lesen wie irgend ein Buch oder ne Zeitschrift. Wenn ich aber Vater bitte durch sein Wort zu  mir zu sprechen, erfahre ich immer wieder neues aus der Bibel. Sie ist nicht länger Pflichtlektüre, sie wird lebendig, passt genau in meine Umstände rein. Klar, sie kann recht unbequem und aufmüpfig sein. Sie reißt mir Masken vom Gesicht, beleuchtet Sachen, die ich ändern muss. Wozu sie aber bestimmt nie da ist: um anderen die Wahrheit um die Ohren zu knallen. Nein, Gott redet zu mir. Er tut das ganz persönlich, diskret und niemals bloßstellend, auch wenn er mir den Spiegel vorhält.

Das sind mal auf die Schnelle einige Gedanken.

Willy

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Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Bibel - Theorie und Praxis

von Pal am 31.12.2014 12:54

Marjo:
Er vollbringt das Wollen und das Vollbringen. Das spüre ich sehr deutlich. Mein eigenes Wollen und gerade auch das Vollbringen sind da sehr kümmerlich.

Genau das bezeichne ich mit der "positiven Spannung" eines Christenlebens!

Oder, um es biblisch zu sagen: Gottes Kraft wird in (menschlicher) Schwachheit vollbracht!

Und auch hier, aus einem Nachbarthread:
Stefan.S:
....nichts ist so unrealistisch, dass man es nicht anstreben sollte. Dann würden wir auch auf unserem Glaubensweg verzweifeln, weil wir nie so sein können wie Jesus.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.12.2014 15:11.

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Bibel - Theorie und Praxis

von marjo am 31.12.2014 12:57

So wie Willy die Bibel erlebt, erlebe ich sie auch.

gruß, marjo 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Bibel - Theorie und Praxis

von Henoch am 31.12.2014 21:09

Hallo Jonas,

 

Irgendwann ist die Scham da. Die Schrift wird weniger gelesen, weil es wird doch zum größten Teil sowieso nur theoretisch gelesen.

Ich kenne das Jonas, die Schrift führt mich auch sehr regelmäßig in einen Selbsterkenntnisprozess und dann bin ich erst einmal erschrocken darüber, wie ich bin. Ja und manchmal hab ich dann auch so ein Gefühl in mir, als ob ich nicht angenommen bin vom Herrn und mag die Bibel nicht mehr gerne lesen,  und da fühle ich micht unwohl, so "frisch ertappt". Und ich kann dann auch sehen, was ich eigentlich tun müsste. Besonders schlimm ist es, wenn das Angst macht, weil es peinlich ist, oder weil ich große Nachteile befürchte oder weil, oder weil ....

Ich mache es inzwischen so, dass ich erst einmal einfach zugebe, wie ich mich fühle, dem Herrn sage, dass ich gerade verunsichert bin und dann kommt schnell das Vertrauen zurück. Ich gebe meine Schuld zu und vertraue in die Vergebung. Im Grunde weiß ich ja, dass ich es einfach zugeben darf und so trotzdem angenommen bin. Bald schon ist dann das gute Gefühl des "geborgen und angenommen seins" wieder zurück und dann habe ich das Vertrauen dass mich der Herr auch in diesem Punkt verändern wird. Das gibt mir dann immer öfter Halt und Kraft, das Richtige zu tun, auch wenn es mir Nachteile bringt oder sehr sehr schwer fällt.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.12.2014 21:18.

solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Bibel - Theorie und Praxis

von solana am 31.12.2014 21:45

Bei mir ist das mit der Theorie und Praxis eher ein "gegenseitiges Erkennen".

Also wenn ich die Bibel lese, dann rührt mich ganz oft eine Stelle besonders an und erinnert mich an etwas aus meiner Lebens"praxis". Und mir wird dadurch das "Theoretische" des Textes mit "Praxis" veranschaulicht und mit meinem persönlichen Leben in Verbindung gebracht.
Das verstehe ich unter "praktisch", denn die ganze Botschaft ist ja keine blosse Theorie.
Aber erst die Verbindung mit meinem persönlichen Leben macht die Botschaft für mich wirklich "praktisch" greifbar.

Das ist aber nicht immer so, mit allen Texten oder allen Versen.
Manchmal spricht mich gar nichts besonders an, alles bleibt "theoretisch", aber mein Verständnis des Theoretischen vertieft sich beim Lesen.
Und manchmal wird mir ein Vers ganz neu lebendig und mit Praxisbezug erfüllt, den ich jahrelang nur "theoretisch" gelesen habe.

Und anders herum geht es mir in der "Praxis" genauso mit der "Theorie".
Wenn ich etwas erlebe, ist dazu auf einmal ein Bibelvers da und "erkenne": ja, ganz genau so ist das "praktisch" gemeint! Verstehe auf einmal die mir schon altbekannte Aussage in ganz neuer, lebendiger Weise. Erkenne in der Praxis wieder, was ich in der Theorie schon gewusst habe, aber erst durch dieses "Wiedererkennen" wird daraus eine wirklich lebendige Erkenntnis.
(klingt kompliziert , ich hoffe, das kann jemand so nachvollziehen, sonst könnt ihr ja nachfragen)

Das kann auch in Scham führen, wenn etwas aufgedeckt wird.
Meistens führt es mich aber eher in Staunen und Begeisterung über den Reichtum und die Tiefe, die im Wort Gottes stecken.
In jedem Fall aber öffnet es den Blick und das Herz für Gott und begleitet mich weiter durch den Tag.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Bibel - Theorie und Praxis

von Pal am 01.01.2015 05:55

Salona:
 (klingt kompliziert , ich hoffe, das kann jemand so nachvollziehen, sonst könnt ihr ja nachfragen) Das kann auch in Scham führen, wenn etwas aufgedeckt wird.

Mir geht es auch so.
Manchmal aber auch so:
Psa 105:17-19 Er sandte einen Mann vor ihnen hin; Joseph ward zum Knecht verkauft. Sie zwangen seine Füße in den Stock, sein Leib mußte in Eisen liegen, bis daß sein Wort kam und die Rede des HERRN ihn durchläuterte.
Oder so: Jer 23:29 Ist mein Wort nicht wie Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?

Doch dann wieder so:
Solana:
Meistens führt es mich aber eher in Staunen und Begeisterung über den Reichtum und die Tiefe, die im Wort Gottes stecken.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.01.2015 08:31.

Cleopatra
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Beiträge: 5171

Re: Bibel - Theorie und Praxis

von Cleopatra am 01.01.2015 08:39

Guten morgen,
also ich bin eigentlich die Art von Mensch, die sich immer sehr aufs Bibellesn freut weil ich jedesmal so vieles "Neues" erkenne und Gott so ganz stark mit mir spricht.
Ich kann mich allerdings erinnern, und das will ich noch sagen für die, denen es vielleicht ähnlich geht und die den Grund nicht kennen:
Ich hatte mal bei Sprüche angefangen und mich auch "beschwert", dass irgendwie nichts greifbares für mich dabei war mehrere Tage lang.
Der Beginn von Sprüche ist ja ziemlich lange einleitend und beschreibt erstmal, wie wichtig Erkenntnis ist und so.
Und ich dachte die gaze Zeit "Na toll, ja, ich will ja die Erkenntnis, nu zeig mir mal endlich, was ich erkennen soll" ;-D

Und dann fiel mir auf- auch in den Beginnen der Sprüche sind sehr viele wichtige und greifbare Dinge drin.
Aber ich habe die Bibel nicht mit offenem Herzen gelesen, sondern ich habe ganz gezielt bei einer Frage auf die Eine Antwort gesucht.
Und dieses eine Thema wurde nunmal noch nicht behandelt dort.

Also wäre hier mein Tip- Unvoreingenommen, ganz offen lesen. Gott weiß am Besten, welches Thema dich heute beschäftigen sollte.

Lg Cleo

l

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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