Christen und die Obrigkeit

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Cleopatra
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Re: Christen und die Obrigkeit

von Cleopatra am 16.06.2021 07:28

von Leah am 15.06.2021 21:02

Hallo Nusskeks, mach doch gerne einen neuen Thread auf zum Thema Obrigkeiten.
Leah

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Cleopatra
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Re: Christen und die Obrigkeit

von Cleopatra am 16.06.2021 07:28

von nusskeks am 15.06.2021 21:31

Mir ist das Thema derzeit noch nicht klar genug, um einen entsprechenden Thread zu eröffnen.

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Cleopatra
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Re: Christen und die Obrigkeit

von Cleopatra am 16.06.2021 07:29

von Leah am 15.06.2021 21:54

Bei mir ist es ähnlich, obwohl es auffällt, dass das Reich Gottes geradezu auf Unterordnung basiert.
Leah

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Cleopatra
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Re: Christen und die Obrigkeit

von Cleopatra am 16.06.2021 07:30

von nusskeks am 15.06.2021 22:03

Das stimmt. DIe Gelegenheiten, in denen ein Christ sich in der Bibel gegen die Obrigkeit stellt, sind sehr begrenzt. Jesus stellt sich gegen die Regeln des Talmud's, die von den Schriftgelehrten in auf den Rang der Bibel gehoben wurden. Die Apostel lehnen sich, ebenfalls gegen die religiöse Obrigkeit, auf, wenn sie an der Verkündigung des Evangeliums gehindert werden. Aber sonst?

 

- Wo ist der Widerstand gegen die römischen Staatsstrukturen?
- Wo ist die Lehre über den Widerstand gegen die Obrigkeit?

Generell spielen gesellschaftliche Ungerechtigkeiten in der Bibel keine Hauptrolle. Kommen sie vor, dann immer nur als Begleiterscheinung zur Verkündigung des Evangeliums.

Vielleicht kann die Forenleitung aus unseren paar Beiträgen ja bereits einen neuen Thread zum Thema "Obrigkeit" erstellen?

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nusskeks

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Re: Christen und die Obrigkeit

von nusskeks am 16.06.2021 08:00

Danke Cleo.

One of Israel

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Christen und die Obrigkeit

von Burgen am 16.06.2021 09:30



Es kommen interessante Obrigkeitsfelder dabei heraus, fragt man sich, was man selbst unter Obrigkeit versteht
und was es als mündiger Bürger sowie als Christ zu verstehen ist. 
Das kann ja durchaus vielfältige positive sowie negative Konsequenzen haben oder nach sich ziehen, 
die sich jemand gar nicht vorstellen mag. 

Und auch die Bibel selbst ist voll davon. Der kleinste Nenner ist vielleicht das Eltern / Kind Verhältnis zueinander ... 
Im Lexikon der Septuaginter sind neun Begriffe definiert, wobei es noch weitaus mehr Felder gibt. 

+++
Zum Thema "Obrigkeit" im Wörterbuch : 
- Machthaber: eine Person, die regiert oder befiehlt; vor allem verstanden als Vorrang als Autorität zu haben 
- Anfang (Ereignis): der Vorgang, der den Anfang von etwas ausmacht 
- Beginn Teil: der erste Teil oder Abschnitt von etwas 
- Herrschaft: Dominanz, Macht oder Souveranität durch rechtliche Befugnis 
- Herrscher (übernatürlich): jegliches übernatürliche Wesen (ausser Gott), das in einer herrschenden oder
  dominierenden Weise agiert; entweder gut oder böse 
- Anfang der Welt: der zeitliche Beginn des Universum 
- Ecke (Punkt): der Punkt, an dem zwei Linien aufeinander treffen oder sich kreuzen 
- Erste Ursache: ein Mittel, das etwas verursacht, aber keinen eigenen Anlass hat 
- Machtbereich: das Umfeld, über das eine Person steuernden Einfluss ausübt
+++

Betrachtet man die kleine Aufzählung wir schon deutlich, dass jede Wortbedeutung gut oder schlecht sein kann. 
Je nachdem, was als Gesellschaft vorherrschend ist. 
Obwohl vielfach eigentlich ganz einfache Wahrheiten ausgedrückt werden. 

Beschränkt man dies Wort Obrigkeit auf die Politik, kann eine Folge davon Gefängnis usw. sein, wenn scheinbar 
jemand zum Staatsfeind auserkoren wird, weil er nicht dieselben Auffassungen des jeweiligen Oberhauptes hat. 

Und das betrifft nicht nur das Gerechtsempfinden eines ganz normalen Bürgers, sondern besonders zeigt es sich 
auf dem Gebiet, dem Einflussbereichs der Religionen und dort wieder besonders der Christen und Juden. 

Und warum? 
Weil Jesus/Gott der eigentliche Herrscher, die eigentliche Obrigkeit ist. 
Und durch den Geist Gottes lebt er in dem Menschen. Das kann ein anderer spüren. Jedoch oft nicht 'einordnen' , 
er ist in geistlicher und dann geistiger Hinsicht fremd für den anderen ... 

Das ist natürlich nicht immer so klar, wie auf dem Papier ... 


 

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nusskeks

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Re: Christen und die Obrigkeit

von nusskeks am 16.06.2021 11:05

Ich würde Obrigkeit zunächst auf die Staatsgewalt beschränken. Also das, was Paulus in Römer 13 und anderen Briefen beschreibt. Ansonsten verzetteln wir uns womöglich.

One of Israel

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Christen und die Obrigkeit

von Leah am 16.06.2021 11:42

Ihr Lieben,

ich denke, dass die Unterordnung für einen Christen in allen Bereichen gilt.

Wir sollen uns einander in Liebe unterordnen.

Wenn ich Jesus Christus anschaue, den Schöpfer aller Dinge, dann hat er sich vertrauensvoll seinem Vater untergeordnet, aber auch allen Obrigkeiten.

Seine Unterordnung war völlig, aber nicht knechtisch und das ist so interessant. Ich kann das bei ihm sehen, aber ich bin blind in den Situationen und Herausforderungfen für mich. ich weiß dann nicht, wie das gehen soll. Entweder es ist unecht oder ich machs gar nicht, meistens jedenfalls.

Ich denke, dass der Schlüssel da liegt, dass Unterordnung und Vertrauen in Gott einander bedingen. Je mehr ich Gott zutraue und ihm vertraue, destoweniger muss ich irgendetwas im Eigennutz und in Eigeninitiative beeinflussen wollen. So ist Unterordnung ein Zeugnis für Gottvertrauen.

Soweit theoretisch.

Was den Staat betrifft, so hilft mir am meisten das Bewustsein, dass ich kein Bürgerrecht auf Erden habe, aber verantwortlich bin vor Gott. Kein Bürgerrecht und keine Rechte. Daher bin ich auf Gott geworfen. Da erinnere ich mich an das Buch Jeremia, da sollten sich die Juden Nebukadnezar unterwerfen und so ihr Vertrauen und ihren Gehorsam, aber auch ihre Demut in Gott ausdrücken. Wer nicht mit Nebukadenezar ging, blieb unter Gottes Zorn.

Allerdings gibt es freilich Anordnungen, da ist Gott mehr zu gehorchen als den Menschen.

Nicht ganz einfach.

Leah

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nusskeks

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Re: Christen und die Obrigkeit

von nusskeks am 16.06.2021 11:58

Das mit der Unterordnung ist es vermutlich auch, was es uns so schwer macht, eine Obrigkeit anzuerkennen. Wir hatten neulich im Hauskreis Römer 13 gelesen und man konnte sich gar nicht retten vor Gedanken, die alle beschrieben wann es denn NICHT angebracht wäre, der Obrigkeit zu folgen.

Die Neigung sich der Unterordnung einer nicht-göttlichen Obrigkeit zu entziehen, ist wirklich stark ausgeprägt. Das Problem ist dabei, dass Paulus (trotz das er in einem nun gerade nicht gerechtem Staat lebte) die Obrigkeit strukturell als von Gott eingesetzt betrachtet. 

Interessant waren auch die Widersprüche die nebeneinander standen. Auf der einen Seite bestanden Hauskreistelnehmer darauf, dass man sich als Christ UNBEDINGT an der Politik beteiligen sollte. Auf der anderen Seite wurde hervorgehoben, dass man sich angesichts von Klüngellei, Selbstsucht und Gottlosigkeit in politischen Gremien mit diesen Gruppen gar nicht gemein machen kann. 

Wir haben also quasi zwei Seiten:
1. Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen
2. Die Obrigkeit ist von Gott eingesetzt.

Steht man in der Gefahr von einer Seite vom Pferd zu fallen, betont man 1. so sehr, dass 2. gar nicht mehr zutreffen kann. Es bleibt also wieder nur der Blick in die Bibel um zu sehen, wo und wann Jesus und die Apostel der staatlichen oder auch der religiösen Obrigkeit folgten und wann nicht.

One of Israel

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Christen und die Obrigkeit

von Leah am 16.06.2021 16:15

Hallo Nusskeks,

Also ich denke, es ist dann nicht angebracht der Obrigkeit zu folgen, wenn sie etwas von mir zu tun verlangt, das ich nach der Schrift nicht tun darf.

Und das ist halt gar nicht so oft der Fall, wie wir meinen.

Nehmen wir an, sie verbieten Versammlungen. Aber der Herr sagte: Wenn zwei oder drei versammelt sind, bin ich mitten unter Euch. Solange das erlaubt ist, ist Unterordnung dran.

Nehmen wir an, ich soll zusammen mit jemanden am Abendmahl teilnehmen, der sich Bruder nennt und ein anderes Evangelium bringt. Da wird es schwieriger, denn so jemanden soll ich nicht einmal grüßen. Aber wie geht man damit um? Mit den Ältesten streiten? Gemeinde verlassen? Warten, ob derjenige sich irgendwann bekehrt...? Dem Abendmahl erstmal fernbleiben...?

Ob sich jemand an der Politik beteiligt, ist nicht geregelt, hier darf jeder wie er will, meine ich.

Es gibt, meine ich, also 3 wesentliche Kriterien:

Ist etwas gegen das Wort Gottes und muss ich etwas tun, was ich nicht darf -> nicht unterordnen, aber auch nicht kämpfen, sondern Folgen ertragen. Da fällt mir die amerikanische Standesbeamtin ein, die zwei Männer nicht trauen wollte. Sie kämpfte nicht gegen diese Regelung, sondern trug die Kosten für ihre Treue zum Herrn und nahm die Kündigung hin.

Ist etwas gegen das Wort Gottes , aber keiner zwingt mich, so zu handeln -> ich tue es nicht und fertig. (Z.B. darf ich laut Staat als Frau eine Frau heiraten, aber ich muss ja nicht).

Ist etwas im Wort Gottes nicht geregelt, dann prüfe ich meine Freiheit in dieser Sache im Gebet. (z.B., ob ich politisch aktiv bin oder nicht).

So würde ich das sortieren...

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.06.2021 16:22.
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