Entwicklung - Lernen - Erziehung

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Merciful

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Entwicklung - Lernen - Erziehung

von Merciful am 29.08.2016 10:32

In der letzten Zeit beschäftige ich mich mehr und mehr mit den Themen Entwicklung, Lernen, Erziehung.

Kinder wachsen heran, entwickeln sich, lernen, machen Erfahrungen, erleben Veränderungen, müssen sich immer wieder neu definieren und in die Gemeinschaft einfinden, Probleme bewältigen und Krisen meistern, selbständig werden und Verantwortung übernehmen.

Wie geschieht das und wie können Erwachsene die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen begleiten?

Eine Thematik, die natürlich auch Christen angeht. Etwa, wenn Kinder und Jugendliche christlicher Familien sich in Schule und Freundeskreis sozialisieren, sich auseinandersetzen mit Trends, hier und da einem Gruppenzwang ausgesetzt sind, alte und neue Werte überdenken und bewerten, eine Identität für sich in den inneren und äußeren Veränderungen suchen und bewahren.

Freilich, eine Thematik, die so weit geht und kaum einen Bereich des Lebens unberührt lässt und daher auch nicht gerade einfach zu diskutieren ist. Aber vielleicht kann der eine oder die andere, wer mag, einzelne Gedanken, Impulse, Anregungen geben, so dass ein hilfreiches Gespräch entstehen kann.

Merciful

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Bithya85

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Re: Entwicklung - Lernen - Erziehung

von Bithya85 am 29.08.2016 19:41

Was ein Kind lernt
Ein Kind, das wir ermutigen, lernt Selbstvertrauen.
Ein Kind, dem wir mit Toleranz begegnen, lernt Offenheit.
Ein Kind, das Aufrichtigkeit erlebt, lernt Achtung.
Ein Kind, dem wir Zuneigung schenken, lernt Freundschaft.
Ein Kind, dem wir Geborgenheit geben, lernt Vertrauen.
Ein Kind, das geliebt und umarmt wird, lernt, zu lieben und zu umarmen und die Liebe dieser Welt zu empfangen.
Autor unbekannt

Habe ich von http://www.willkommen-kinder.de/kinderschutzleitfaden/Einleitendes_zu_Handhabung_und_Rahmenbedingungen.pdf

Ich finde, das beschreibt echt gut, wie die Art, wie wir mit den Kids und Jugendlichen umgehen, Auswirkungen auf ihr gesamtes Leben haben. Wenn wir sie lieben und Liebe vorleben, lernen sie genau das. Wenn wir ihnen Echtheit vorleben, lernen sie, keine Angst zu haben, sie selbst zu sein. Auf der anderen Seite, wenn wir ihnen vorleben, Masken zu tragen, sich zu verstellen, lernen sie, dass sie nicht sie selbst sein dürfen...

Aber wem sag ich das? Ich schätze, das ist allgemein bekannt :-D Aber man vergisst es oft, oder?

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Merciful

53, Männlich

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Re: Entwicklung - Lernen - Erziehung

von Merciful am 29.08.2016 22:09

Danke, Bithya85, für deinen Beitrag.

Ich denke, du betonst die Vorbild-Funktion der Erwachsenen für die Kinder und Jugendlichen. Diese orientieren sich zunächst einmal an dem Beispiel und den Beispielen der Eltern, die diese ihnen geben und vorleben.

Damit prägen sie deren Wahrnehmung und Wertvorstellungen, da sie die Einstellungen und Verhaltensweisen der Eltern nachahmen.

Zudem sprichst du die Echtheit und Authentizität der Eltern und Erwachsenen an, die für das Selbstverständnis der Kinder, deren Suche nach Identität wichtig sind, da sie mithelfen, eben jene Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit in der jungen Generation zu stärken.

Merciful

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Entwicklung - Lernen - Erziehung

von Burgen am 30.08.2016 08:36

Vor wenigen Wochen gab es einen interessanten Beitrag im TV.
Dort machte sich eine Journalistin auf nach Amerika.
Sie war in eine Familie eingeladen eine kleine Weile am Familienleben der christlichen Familie teilzunehmen.

Die Familie lebte mit anderen christlichen Familien zusammen. Nicht in einem Haus, sondern als Christen besuchten sie christliche Schulen, Arbeitsplätze, Universitäten und verbrachten ihre Freizeit miteinander.
Tischgebete, Andachten, familieärer und gemeinschaftlicher Austausch, alles war an der Tagesordnung.
 
Dabei war die junge Frau total überrascht, wie normal die menschlichen Begegnungen zwischen den Familien und Freizeit- und Bibelgruppen usw. abliefen.
Sie war einfach mit hineingenommen, konnte an allem teilnehmen, Fragen stellen und sehen, wie locker, behütet und echt der Umgang miteinander war und dass Gott Jesus unsichtbar, aber erfahrbar, immer dabei war.
sogenannte Kreationisten

Und wie sieht es dazu im Gegensatz in den säkularen Beziehungen aus?
Da ist es schwer solche Geborgenheit in den Lebensläufen zu erleben, oder?

Obwohl, so kleine Pflänzchen der Nachbarschaftshilfe fangen an, sich neu zu gründen.
Es lagen mal solche Fleyer im Briefkasten. ...

LG
Burgen 

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Merciful

53, Männlich

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Re: Entwicklung - Lernen - Erziehung

von Merciful am 30.08.2016 09:35

Das bereits mehrfach genannte Stichwort 'Geborgenheit' möchte ich einmal aufgreifen.

Nicht alle Kinder genießen die Geborgenheit einer Familie und den Frieden eines Staates.

Geborgenheit ermöglicht Entwicklung. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für Lernprozesse.

In der Geborgenheit der Familie lernen die Kinder laufen und sprechen.

Spielerisch erkunden sie ihre kleine Welt, probieren manches aus, fallen hin und stehen wieder auf.

Ihr Lebensweg führt sie mit der Zeit in neue Gebiete, etwa Kindergarten und Schule.

Auf ihrem Weg in die Selbständigkeit und Verantwortlichkeit erleben sie mancherlei Nöte.

Aber getragen von der Geborgenheit der Familie vermögen sie diese zu meistern.

Kinder benötigen Geborgenheit, aber auch Raum zur Entwicklung.

Dies mag Aufgabe der Erziehung sein, Entwicklung zu ermöglichen durch Behütung einerseits, durch Loslassen andererseits.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.08.2016 09:37.

Merciful

53, Männlich

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Re: Entwicklung - Lernen - Erziehung

von Merciful am 30.08.2016 14:43

Ordnung ist das halbe Leben, heißt es.

Auch ich denke, dass Unordnung die Entwicklung eines Kindes sehr beeinträchtigen kann.

Zwar scheint es normal zu sein, dass Kinder im Spielzimmer zuweilen ein Chaos anrichten und sich darin irgendwie wohlfühlen.

Aber auf lange Sicht kann Unordnung nicht ohne Folgen bleiben, denke ich.

Vielleicht kann man den Begriff Entwicklung somit zumindest auch so verstehen, als eine ent-Wicklung von Verwicklungen und Verstrickungen.

In diesem Zusammenhang kann über die Bedeutung von Gewohnheiten und Ritualen nachgedacht werden.

Schon der tägliche Ablauf, das Einnehmen der Speisen, der Gang zur Schule, die Erledigung der Hausaufgaben, die Gestaltung der Freizeit, die Gute-Nacht-Geschichte und das Gebet am Ende des Tages können Ordnung schaffen und Sicherheit geben.

Sinnvolle und nachvollziehbare Regeln für das Zusammenleben geben den Kindern Orientierung, wenn sich auch die Erwachsenen tatsächlich an diese Regeln halten.

Merciful

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Entwicklung - Lernen - Erziehung

von Rapp am 31.08.2016 08:35

Ja, es ist schon so: über Kindererziehung sollten nur Leute reden, die selbst keine Kinder großgezogen haben. Die wissen in allem super Bescheid.

Nun, zusammen mit Elisabeth habe ich einige Pflegekinder aufgezogen. An der Schule für Sozialarbeit lernte ich viel über Kinder, schwierige Kinder, zerbrochene Ehen und Familien.

Was ich heute dazu sag? Sie waren anders als jedes Model, das wir in der Theorie besprachen...
Jedes war ein Unikat, das nie und nimmer in ein vorgegebenes Schema passte. So war es auch eine Gratwanderung, denn was Angie brauchte war Gift für Jasmin und Andy war nicht gleich zu führen wie Dani oder Markus.
Was alle lernen mussten: sie wurden geliebt und geachtet. Das hatten sie kaum je erlebt. Aber dann war jedes eine eigenständige Persönlichkeit...

Nun habe ich gezeigt, dass ich für ein Gespräch über dieses Thema sicher disqualifiziert bin. Ich kann dazu höchstens sagen: nimm erst mal ein Kind wie es ist und gib ihm Nestwärme. Im weiteren versuche dich an deine eigene Kindheit und deine Reaktionen zu erinnern. Das scheint für sehr viele Menschen unmöglich zu sein. Daher kommen wohl so viele Fehlschläge in Erziehungssachen...

der schlecht verzogene Willy

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Lila

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Re: Entwicklung - Lernen - Erziehung

von Lila am 31.08.2016 08:50

Was ich heute dazu sag? Sie waren anders als jedes Model, das wir in der Theorie besprachen...

 

Lieber Willy, da muss ich schmunzeln... Wir haben auch drei Kinder geschenkt bekommen von unserem Vater, und sie haben uns auch erzogen. Ja, wir haben es gelernt auf sie einzugehen und respektieren auch wenn wir kein fehlerlose Beispiel waren. Sie haben gelernt, dass auch wenn ihre Eltern mal Fehler haben, lieben sie trotzdem.

 

Eine theoriescheue Oma von sieben Enkelkinder...

 

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Entwicklung - Lernen - Erziehung

von Burgen am 31.08.2016 09:14

Ja, ihr Lieben,

vor 50 Jahren etwa lernte ich im Umgang und theoretisch ähnlich im Zusammenhang mit körperlich und geistig behinderten Kindern. Und eine sogenannte Lehrprobe vorzubereiten und durchzuführen mit einigen Kindern fand ich schon damals ziemlich anstrengend.

Doch ganz viel von dem was ich hier lese, finde ich im Umgang mit meinen bis dato Hunden, Katzen und Kaninchen über die Jahre wieder.
Am meisten lernte ich von und durch meine Schäferhündin, die mir noch nachträglich manchmal Leid tat, aufgrund der Fehler. Und doch, ich liebte sie total.
Und meine weiße Katze? Es hat fast 4 Jahre gebraucht, dass sie Vertrauen fasste und auch die anderen akzeptierte. Doch zurückgeben wo sie her kam, kam nicht infrage. Und jetzt ist sie schon 12 und alles ist gut.
Aber es hat Verzweiflung, viel Kraft und Ausdauer gekostet und nicht zuletzt die Gewissheit, dass Gott uns hilft alles durchzustehen.

Ja, Kinder und Tiere sind gar nicht so unterschiedlich in den Anforderungen ihrer Menschen, die Verantwortung für ein gelingendes Leben tragen.



 

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Merciful

53, Männlich

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Re: Entwicklung - Lernen - Erziehung

von Merciful am 31.08.2016 09:41

Dieser Thread ist gedacht für Menschen, die mit Kindern leben und arbeiten.

Sowohl für Menschen, die eigene oder angenommene Kinder begleiten und erziehen.

Aber auch für Menschen, die vielleicht keine eigenen Kinder haben, aber in ihrer täglichen Arbeit Kinder begleiten.

Es geht hier nicht darum, Theorie oder Praxis gegeneinander auszuspielen.

Wir alle waren einmal Kinder und können schon aus dem, was wir selbst erlebten, manches beitragen.

Dankbar bin ich für den Hinweis, ein jedes Kind so zu sehen und zu nehmen, wie es ist.

Dies ist ein wichtiger Punkt.

Ein jedes Modell muss wieder und wieder kritisch überprüft werden.

Ein Modell kann hilfreich sein, Reaktionen oder Verhaltensweisen verstehen und nachvollziehen zu können.

Und doch muss und darf jene Offenheit sein, die auch das Modell aufgrund der Erfahrung wieder einer Prüfung unterzieht.

Ein Beispiel:

Häufig wurde und wird auf die schwierige Phase der Pubertät hingewiesen und diese als eine Zeit der Krise beschrieben.

Weitere Untersuchungen, Beobachtungen und Erfahrungen ließen aber erkennen, dass diese Zeit nicht unbedingt als Krise anzusehen ist.

Nicht selten gelingt der Übergang vom Kind zum Jugendlichen und weiter zum jungen Mann oder zur jungen Frau auch ohne weitreichende Konflikte.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.08.2016 09:45.
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