Erfahrungen mit anderen Christen

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Stillness

37, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 46

Erfahrungen mit anderen Christen

von Stillness am 16.09.2018 00:21

Grüße euch,

was mir immer wieder aufgefallen und auch selbst widerfahren ist, dass Christen untereinander nicht so den Kontakt suchen.

Als ich noch für meinen Youtube Channel Videos mit christlichen Themen erstellte, kam mir die Idee eine  Art Aufruf zu machen wer Lust hätte sich mit mir über die Bibel, den Glaube oder das alltägliche Leben auszutauschen.

Ich hatte über 400 Abonennten und da dachte ich, dass sich schon Christen melden werden. Denkt ihr da hätte jemand mal geschrieben. Nein nur ein junger Mann, aber er glaubte einer anderen Lehre.

Ich habe mir schon oft die Frage gestellt warum unter Christen so ein Desinteresse und eine Kälte herrscht. Warum sucht man nicht den Kontakt zu Gleichgesinnten, tauscht sich aus und betet füreinander.

Unter meinen Videos oder in "christlichen" Gruppen herrscht überwiegend Kritik, Verurteilung und Beleidigungen.

Ein trauriger und bedenklicher Zustand....

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Burgen am 16.09.2018 07:38

Sehr interessant! Ich glaube, es liegt mit daran, dass die Christen eben nicht im Geist Gottes Leben. Und eher der Welt angepasst leben. Aber auch einander vermitteln, dass man entweder selber nicht so lebt, wie man denkt, dass ein Christ es tun sollte. Oder eben dahingehend die Meinung hat, dass sein gegenüber nicht richtig glaubt, nicht den richtigen Glauben hat. Und eben auch, dass gedacht wird, man selbst sei schon weiter im Glauben als der andere.
Und so weiter.

Gerade sah ich auf 3sat einige Minuten Tele-Academy von swf.
Da ging es darum, wie der Koran, besonders die Salafisten, und in Besonderheit Katarr, das Zentrum der Verbreitung und Unterwanderung ihrer Glaubensdogmen ist. Es war eine Wahrheit, die man nicht jeden Tag und lange ausgesetzt werden mag. Auch da gilt, Geld regiert, mit Geld gibt es viele Möglichkeiten .
Katar selbst ist sozusagen aus dem Nichts entstanden und erinnert an eine andere, mittelalterliche Stadt, von der aus der Glaube durchgesetzt wurde ...

Der Sprecher selbst hat diese Stadt bereist und neben ihm lagen drei Bücher, die es in der Alpha-Buchhandlung zu kaufen gibt.
Ich meine, wir Kontinentalchristen sind unter einer dicken Decke, die darin auch besteht, dass uns der Durchblick fehlt - siehe gendernebenwirkungen, und in der Hauptsache ist wohl den Christen anzulasten, dass sie ihre Bibel nicht kennen, den Heilsweg Gottes mit den Menschen.
Die Christen und die Namens-Christen sind nicht mehr von anderen zu unterscheiden.

Spricht jemand, wie der Sohn von Billy Graham, Klartext, wird ihm die Einreise zur Evangelisation verweigert. Moslemische radikale Männer hingegen wird die Tür weit geöffnet. - Wie gestern auf einer Schweizer Glaubens Webseite gelesen.
ich gestehe, nicht gerne solche politischen Nachrichten zu lesen. Aber das scheint mir ein Fehler zu sein.
Das Unheil kommt genauso über uns, wie plötzlich Jesus kommen wird.

Es ist leider wohl war, dass erst Not zusammenschweißt.
Gott bewahre uns und lasse seinen Geist in unseren Herzen Gute Glaubensfrüchte hervorbringen.
Unser tägliches Gebet sollte überall Gott bestürmen, es liegt alles in seiner Hand, auch dass das Unglück an uns vorüber gehen mag.
Auf der Seite war auch zu lesen, prophetische Sicht von vor über 10 Jahren, dass unsere Menschen im Land sich demütigen müssen, nicht sollten.

Vielleicht müssen Christen vermehrt sich in Hauskreisen treffen und es bedarf mutige Glaubens-Gnaden-Verkündiger.

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Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

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Beiträge: 5143

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Cleopatra am 16.09.2018 08:24

Guten Morgen,
was mir immer wieder aufgefallen und auch selbst widerfahren ist, dass Christen untereinander nicht so den Kontakt suchen.

Hm, ich selbst habe diese Erfahrung noch nicht gemacht.
Ich lebe in einer sehr ländlichen Gegend, in der viele verschiedene Gemeinden sind.
Sobald man erkennt, dass der andere auch Christ ist- so habe ich letzte Woche Dienstag gemerkt- wurde mein Gegenüber sofort ganz herzlich und liebevoll.
Auch hatten wir mal Besuch aus Rumänien in der Suppenküche. Die Frau hat wie selbstverständlich einfach mitgeholfen, obwohl sie eigentlich nur für die Andacht eingeplant war. Es war sofort ein ganz herzliches Miteinander und wir haben alle versucht, mit den gebrochenen Englisch einander zu verstehen, das war echt lustig.
Das Internet ist natürlich auch eine super Möglichkeit, einen anderen Christen kennenzulernen.
Nur finde ich hier eben auch wichtig, dass man wachsam ist.
Denn so viel Freiraum wie das Internet auch gibt- es ist gleichzeitig auch Freiraum für "Müll".

Denn nun wird immer einfach etwas behauptet und als Fakt dargestellt und jeder hat dies dann zur Verfügung.
Wenn es dann nicht von einem selbst überprüft wird, sondern einfach so übernommen, dann entstehen eben Richtungen, die immer mehr der Bibel entweichen.
Es haucht ja immer mehr Esoterik zB in die Glaubensrichtungen.
Da finde ich eben wichtig, dass man selbst auch prüft und nicht alles ungefiltert übernimmt.
Ich habe mir schon oft die Frage gestellt warum unter Christen so ein Desinteresse und eine Kälte herrscht. Warum sucht man nicht den Kontakt zu Gleichgesinnten, tauscht sich aus und betet füreinander.

Dann bist du hier ja genau richtig ;-D
Denn diese Plattform dient ja eben unter anderem genau diesem Zweck eben auch, um miteinander aus der Bibel zu lernen, im Austausch zu sein und miteinander zu beten ;-D
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Anne

65, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 69

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Anne am 16.09.2018 13:45

Hallo Stillness,

ich glaube, dass ich dazu schon etwas an anderer Stelle geschrieben habe, bin mir aber nicht mehr sicher (bin halt alt...).

Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, und bei mir liegt es daran, dass die Christen, die ich kennen gelernt habe, alle gut mit Familie, Freunde und Bekannten versorgt sind. Es hat leider Niemand auf mich gewartet. 

Ich habe auch lange gesucht, auch im Internet.  Und für eine christliche Freundin/Bekannte gebetet. Aber es hat sich nichts ergeben, noch nicht mal annähernd. Finde ich sehr schade, aber Gott wird wissen, warum das so ist., oder nicht sein soll. Das kann ich mittlerweile akzeptieren.

Gruß
Anne

Lukas 16,20-31
Offenbarung 21,4

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solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von solana am 16.09.2018 14:23

Manchmal sind Christen auch zu sehr mit sich selbst beschäftigt oder setzen bestimmte Prioritäten, die sie mehr in Beschlag nehmen als die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen (nicht nur Christen, natürlich, aber bei Christen fällt das mehr auf, weil man von ihnen eigentlich anderes erwartet 😉).

Mein Mann hat mir da eine Geschichte erzählt, die mich sehr ins Nachdenken gebracht hat.
Er wohnte damals in einem christlichen Wohnheim für Schüler und Studenten.
Und hatte ein Bein in Gips und lief auf 2 Krücken, musste die Treppe hoch und das ging nur äusserst schwer ohne fremde Hilfe.
Da kam ihm ein Grüppchen Leute entgegen und er bat, dass sie ihm helfen - aber kein einziger fand sich bereit, da sie gerade auf dem Weg zu einem Bibelkreis waren ....
Was meinen Mann menschlich sehr enttäuscht hat ..... und das war nicht seine einzige Erfahrung dieser Art.

Eigentlich sollten Christen doch ein Auge und Ohr für das haben, was ihre Mitmenschen brauchen - und wenn es nur ein bisschen Anteilnahme oder ein gutes Gespräch ist - und eigentlich würde Gott ihnen das doch auch zeigen und ans Herz legen, wenn sie offen genug dafür wären .....

Gruss
Solana

Ich erinnere mich gerne an einen Gottesdienstbesuch, als ich gerade beim Umziehen war. Alles war schon eingepackt, auch das Koch- und Essgeschirr, und ich war spät dran. Also ging ich nicht, wie gewohnt, in die Baptistengemeinde, weit entfernt, sondern zu den Methodisten, direkt um die Ecke.
Erst nach dem Gottesdienst kam ich ins Überlegen, was ich denn jetzt wohl esse .... Da kam eine Frau aus der Gemeinde auf mich zu und fragte, ob ich schon eine Einladung zum Mittagsessen hätte, sie würden immer Studenten zum Mittagessen einladen. Ich war ganz baff, sie kannte mich doch gar nicht und ich war ganz selten dort in der Gemeinde. Um so mehr freute ich mich darüber und nahm gerne an. Es gab selbstgemachte Spätzle aus frisch gemahlenem Dinkelmehl, die mir bis heute in guter Erinnerung sind. So gute Spätzle hab ich noch nie gegessen, weder vorher noch danach.
Aber das schönste war die Einladung überhaupt.

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Stillness

37, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 46

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Stillness am 16.09.2018 15:36

Da kannst du gut recht haben Burgen, dass die Christen nicht so im Geist Gottes leben. Auf christlichen Portalen geht es leider auch sehr oberflächlich zu. 

Richtig Anne, in einem Beitrag hattest du bereits schon davon berichtet. Warst du bisher schon in Gemeinden oder christlichen Portalen unterwegs? Es ist schon traurig, wenn man so gar niemanden hat. In der Bibel wird Gemeinschaft groß geschrieben. 

Man erwartet natürlich in einem christlichen Wohnheim nur auf Christen zu treffen, aber nicht überall wo mit Jesus geworben wird steckt er auch wirklich.  drinnen. Das ist sehr sehr traurig, dass deinem Mann da niemand geholfen hat und ihnen der Bibelkreis wichtiger war. Jesus spricht ja auch immer wieder davon, dass wir untereinander lieben, helfen und dienen sollen.

Heutzutage merkt man nichts mehr davon. Naja da kommt mir gerade in den Sinn, dass in der Offenbarung steht, dass in der Endzeit die Liebe erkalten wird auch unter Christen.


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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Leah am 16.09.2018 15:45

Hallo Stillness,

bist Du in einer Gemeinde?

Ich frage, weil das Internet nicht das ist, was man "Gemeinschaft haben" nennt. Deshalb bin ich auch einer, der auf solche Angebote nicht reagiert. Ich bin in Gemeinschaft da, wo mich Gott haben will und das ist die Gemeinde in der Nähe vom Wohnort.

Ich denke auch nicht, dass mein einfach davon ausgehen kann, dass das etwas mit Kälte zu tun hat. Vieleicht ja sogar das Gegenteil, weil sie eben keine oberflächlichen Internetbeziehnungen haben wollen.

Und ich denke, man darf auch nicht verallgemeinern.

Leah

 

 

Hallo Burgen,

ich denke, dass die Idee mit den Hauskreisen gut ist. Da ist echte Gemeinschaft möglich. Man erfährt von den Nöten der anderen, betet miteinander und ist füreinender da. Und keiner kann durch gut gewählte Worte so tun, als wäre er ein Besserchrist. Da würde er durchschaut.

Echte Gemeinschaft schult die Herzen, denn so ab und an macht uns der Herr zum Schleifstein und reibt uns an den Geschwistern. Am Ende haben beide Seiten schmerzhafte Korrekturen erfahren und sind einen Schritt weiter in ihrem Wachstum und in Ihrer Heiligung.

So übt man Vergeben und lernt Liebe.

Leah

 

Hallo Solana,

ich denke, dass es weniger um Prioritäten geht in dem, was wir tun, als darum, sich hinzugeben für die Ziele, die Gott für uns und durch uns hat. Wir denken immer, dass wir das Richtige "TUN" müssen. In Wahrheit kommt es darauf an, dass Gott das Richtige mit und durch uns tut.

Als König David verspottet wurde, sagte er, dass man das dem Spötter nicht verwehren solle, es käme ja vom Herrn.

Alles, was geschieht, dient einem größerem Ziel und es kommt darauf an, in allem Vertrauen zum Herrn zu zeigen.

Aber darin bin ich noch nicht sehr geübt....

Leah

 

Und ich kann nur sagen, Ihr Lieben, dass ich auch so ein Versagerchrist bin, der regelmäßig fehlt. Und daher bin ich froh, dass der Herr und meine reiferen Geschwister mir vergeben. Aber so zu denken schaffe ich nicht immer und bin dann damit glücklich, mich irgendwie als Besserchrist zu fühlen mit meiner selbstgebastelten Frömmigkeit und auf das Versagen meiner Geschwister herabzusehen. Wenn ich ehrlich bin, ist das ein äußert häufiger Stolperstein. Der ist sogar tückischer als der Versagerchrist-Stolperstein.

Insofern kann ich nur hoffen, ich lerne, was es heißt, dass jeder die Last des anderen tragen soll.

Leah

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.09.2018 15:48.

solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von solana am 16.09.2018 16:40

Die Geschichte, die mein Mann erzählt hat, erinnerte mich an das Gleichnis vom barmherzigen Samariter - nur dass hier kein Samariter vorbeikam und mein Mann sich irgendwie ohne Hilfe behelfen musste ... es kamen nur die religiösen Menschen vorbei, die auf dem Weg zum Tempel waren und die keine Zeit für eine Liebestat hatten ...

Diese Gleichnisse, in denen es um das Verhalten von Pharisäern und Schriftgelehrten geht, sind heute noch genauso aktuell wie damals. Aber die meisten Christen würden das weit von sich weisen und merken gar nicht, wie nahe sie dem oft kommen ....

Das Schönste, was ich mal in diese Richtung gehört habe:
In einer Bibelstunde wurde die Geschichte vom Pharisäer und Zöllner durchgenommen, in der der Pharisäer stolz seine guten Taten aufzählt und Gott dafür dankt, dass er kein so schlechter Mensch ist wie der Zöllner neben ihm.
In der abschliessenden Gebetsgemeinschaft betete dann einer: "Danke, Gott, dass ich nicht so bin wie der Pharisäer in der Geschichte."
Ohne zu merken, dass er praktisch genau dessen Worte wiederholte und in der selben Einstellung - sich über andere stellend und auf andere herabsehend - betete .....

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Leah am 17.09.2018 08:59

Hallo Solana,

das Gleichnis vom Samariter kann man auslegen, wie unter dem Gesetz: Also im Sinne von tue dies und lasse das nicht, oder unter dem neuen Bund.

Unter dem neuen Bund ist der helfende Samariter Christus, der halbtote und verletzte Mann steht für einen hilflosen, gefallenen und in der Sünde sterbenden Menschen, das Öl für den heiligen Geist, der Wirt und sein Haus steht für die Gemeinde, die zwei Denare für das Wort und das Gebet, und dass Christus kommen und bezahlen will steht für seinen Tod am Kreuz.

Damit erklärt der Herr, dass er der Messias ist und daher sagt er nicht, "tue dies, und Du wirst leben", sondern "gehe hin und tue Du desgleichen". Wir sollen also nicht Opfer bringen, sondern Barmherzigkeit üben mit denen, die Fehler machen und sündigen.

Leah

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.09.2018 09:00.

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

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Beiträge: 5143

Re: Erfahrungen mit anderen Christen

von Cleopatra am 17.09.2018 09:30

Also liebe solana, was du da über das Erlebnis deines Mannes erzählst- das war ja echt ein Armutszeugnis, finde ich.
Lustigerweise hatten wir gestern in der Predigt das Thema Gemeinschaft und wie wichtig diese ist ;-D
Nächstenliebe muss man sehen können, Nächstenliebe ist eine Tat.
Lg Cleo

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