Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

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Vertrauenslos

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Re: Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

von Vertrauenslos am 05.03.2016 17:08

Ich war grad bei der einen Bekannten vorbeigegangen, da eines ihrer Kinder bei mir ein Kuscheltier vergessen hatte. Nun hat man ihr wohl doch trotz aller Hilfe die Kinder entziehen. Das hat mich grad wieder erschreckt. Aber.. auch wenn ich helfen möchte, werde ich es nicht mehr können. Ich bin interesanterweise nicht in das übliche "Rasen" gefallen. Mir tut es echt leid.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

von Henoch am 05.03.2016 11:19

Hallo Vertrauenslos,

was ich merke ist, dass Du aus einem eigenen Antrieb heraus viel gutes tun willst. Das ist nicht falsch, aber keineswegs Gottes Wille. 

Er hat uns nie beauftragt , die Welt zu verbessern, denn er selbst ist es, der eingreift, wenn er das Schicksal wenden will. Dazu benutzt er Menschen, Gläubige und Ungläubige, das ist schon der Fall. Aber für einen Gläubigen ist erste Priorität, was Gott konkret will. Alles andere ist NICHT Gottes Wille für uns, sondern unser eigener. 

Nun willst Du ja zur Ruhe kommen. Die Ruhe, die Gott verspricht, dem der ihm gehorcht, ist aber nicht "Entlastung" im weltlichen Sinne, sondern ein tiefer Friede und ausreichend Kraft im Inneren.

Da kommt man nicht durch Leistung hin, sondern durch eine Hingabe an Gott. Das bedeutet, dass man alles zuerst im Gebet vor Gott bringt, ob es das ist, was Gott will und auf Antwort wartet. Wir können ohne Gebet nichts nützliches tun, weil es dann nicht im Gehorsam vor Gott ist und keineswegs das Beste, weil nur das das Beste ist, was Gott will. Aber nach Gebet können wir sicher sein, dass es uns und den Anderen segnet.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.03.2016 15:14.

solana

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Re: Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

von solana am 05.03.2016 11:16

Liebe Vertrauenslos
Du schreibst:

Ich bin sehr Empatisch, ich sehe sehr schnell das Leid anderer und reagiere sofort. Ich hatte mich in der Vergangenheit immer wieder "verbissen".

Hier liegt die Gefahr.
Dass wir das, was wir für unsere eigenen Sorgen und Nöte "wissen" umsetzen, wenn es um uns nur selbst geht.

Dh wir wissen, dass wir uns nicht sorgen sollen, alle unsere Nöte auf den Herrn werfen, ihm vertrauen und befreit in den Tag gehen und offen sein für die Freude, die er uns jeden Augenblick schenkt.

Die eigenen Sorgen loslassen ist schon nicht immer leicht.

Wenn es sich um die Sorgen anderer handelt, ist das oft noch viel schwerer, weil man sich irgendwie "verpflichtet" fühlt. Man sieht die Not, möchte gerne helfen und Lösungen finden - und geht auch "automatisch" davon aus, dass es Gottes Wille ist, sich da "voll" einzubringen.
Und merkt dabei nicht, wann die Grenze zum "Sorgen" überschritten wird.

Denn eigentlich ist nicht das Helfen an sich, das, was kräfte- und energiezehrend ist. Sondern die Gedanken und Sorgen, die um das Problem kreisen.
Und Gott befreit uns nicht von unseren eigenen Sorgen, damit wir die Sorgen anderer an die Stelle setzen - und uns dann doch wieder im "Sorgen" aufreiben ....
Auch diese Sorgen müssen wir "abgeben" lernen. Erst mal erkennen, wo wir uns - gedanklich und gefühlsmässig - aufreiben und dann das an Gott abgeben. Und dann, von der Last befreit, anderen das weiterschenken, was wir können - ohne uns mit dem zu belasten, was nicht geht. Das ganz in Gottes Hand lassen und ihm vertrauen. Er wird Möglichkeiten und Lösungen schenken, wenn es an der Zeit ist.
Sorgen - um eigene genauso wie um fremde Angelegenheiten - bringen nicht weiter. Sie rauben Zeit und Energie, lähmen und blockieren.
So dass man oft den naheliegenden, kleinen Schritt nicht erkennen kann, der zwar noch keine endgültige Lösung bringt, aber schon mal ein Stückchen weiter bringt.... und viele solche kleinen Schrittchen nacheinander führen immer weiter ans Ziel.
Gruss
Solana 



 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Vertrauenslos

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Beiträge: 62

Re: Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

von Vertrauenslos am 05.03.2016 11:11

Wenn ich so mich versuche zu reflektieren, dann würde ich wohl sagen das ich mich eigentlich immer Verpflichtet sehe zu helfen, soweit ich meine es zu können. Es ist dann auch meistens nicht "abgehagt" sondern ging mir es bisher immer noch sehr lange nach. So einfach "abschalten"stellt sich als schwierig heraus. Ich war eigentlich schon eher der Meinung das es einem Helfersyndrom gleicht, doch dann hies es, das es eine Gabe sei. Ich selbst bin klar der Ansicht das man sich helfen soll.Wenn alle sich da verketten würden könnte man sicher einiges mehr lindern.

Mir gehts weniger um Dank und Anerkennung, sondern meistens gehts um Kinder, und deren Eltern sie sich nicht mehr wehren können.

Ein Beispiel hiervon, wie ich so reagiere.

In der alten Gemeinde war es am "Muttertag" so das eine Frau andern Frauen die Nägel machte. Ich selbst kann mit sowas gar nicht anfangen war aber fassziniert. Ihrgendwie kamen wir ins Gespräch. Nach einiger Zeit fragte ich sie einfach was sie heute noch macht. nachdem sie mir sagte das sie heim geht, war ich der Ansicht.. "also ne alein daheim sitzen geht gar nicht, komm zu uns". Sie kam dann auch mit, ich hab schnell was für alle gekocht und sie war überrummpelt wie einfach das für mich war.

ich hatte eigentlich gar nicht wirklich was daheim aber es wurden alle Satt. Inzwischen sind wir gute Freunde. Andere Fälle gehen mir halt "näher" weil Kinder von was schlechtem betroffen sind. Da rotiere so lange das einem drümslig wird. Bis ich endlich feststelle das ich das nicht kann und es endlich weitergebe.

Wenn ich richtig Geld hätte, dann würde ich vermutlich alles versuchen um den Hunger auszumerzen damit die armen Kinder nicht so leiden müssten. Wahrscheinlich wäre ich wohl schneller wieder pleite das wie das Geld dagewesen wäre.

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

von Burgen am 05.03.2016 10:59

Hallöchen,

das Helfer-Syndrom ist auch verbreitet z.B. in der Krankenpflege.

Innerhalb etlicher Ehen, in Sucht, wie Alkoholsucht usw. Da wird es dann Co - Abhängigkeit genannt.

Es ist genauso schlimm wie die Sucht selbst, kann bis zur Selbstaufgabe führen.

Barmherzigkeit und Mitleid haben scheinen eine Ähnlichkeit zu haben.

Doch Gott will keinesfalls, dass unser innerer Kern sich auflöst und wir nur dabei sind uns zu verausgaben.

Es ist eine Entscheidung gefordert, in der Hinsicht, muss ich da hilfreich etwas tun, muss ich helfen, dass der andere sich selbst helfen wird können, sollte ich das ganze Feld dessen, was mich beschäftigt und mir nicht gut tut, zum Kreuz bringen?

Was sagt das Wort der Schrift zu dem speziellen Themenkomplex? usw.

Mediatoren, Selbsthilfegruppen, Traumahelfer
und ganz schlicht, Predigten, die das Wort Gottes verkündigen, können helfen.

LG
Burgen 

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Cleopatra
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Re: Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

von Cleopatra am 05.03.2016 10:11

Also Barmherzigkeit ist ja keine Tat, sondern eher eine Einstellung/ Gesinnung.

Wenn du also barmherzig bist, dann ist es ja super.

Mir fällt da eher etwas anderes ein, wenn ich deine Beiträge in diesem Thread lese, korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege:
Wenn es so ist, dass du das Gefühl hast, dass du helfen musst, dann ist es eher keine Gabe, sondern hört sich mehr nach dem "Helfer-syndrom" an.
Hast du davon schonmal gehört?

Keine Angst, es ist keine Krankheiit oder so
Es ist ein ganz dringender Wunsch, überall zu helfen. Eben, weil man Dank und Anerkennung bekommt.

Vor sowas müssen wir aufpassen, wenn wir gerne helfen und bereit sind. Wie du schon geschrieben hast- die Dosis.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

von Henoch am 05.03.2016 06:54

Hallo vertrauenslos,

eben deshalb schrieb ich über den Unterschied. Eine Frucht ist erbracht, auch wenn wir uns damit nicht aufreiben. Sie erneuert das wie, verpflichet aber nicht zum was...

Henoch

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Vertrauenslos

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Re: Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

von Vertrauenslos am 05.03.2016 01:06

Um einer Gemeinde zu dienen ist es für mich wohl zu früh, da ich erst wieder angefangen habe eine zu besuchen. Sollte es sich ergeben dann geht meine Gabe wohl eher in die Richtung des backens.

Ich war in so einem tiefen.. überaus tiefen Loch, das ich da nicht mehr hin will nachdem ich das Gefühl hab endlich da raus zu sein.

Ich bin sehr Empatisch, ich sehe sehr schnell das Leid anderer und reagiere sofort. Ich hatte mich in der Vergangenheit immer wieder "verbissen". Ich helfe wirklich gerne, das gehört zu mir. Ich habe allerdings Angst um die Dosis. In meinem Leben stehen meine Kinder an erster Stelle, das war immer so. Dann mein Mann das verbinde ich immer. Mein Wissen an Gott hat das getragen. Ich möchte in dieser neuen Ruhe bleiben können. Und mich nicht wieder in was verrennen.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

von Henoch am 04.03.2016 22:01

Hallo Vertrauensvoll,

Barmherzigkeit ist keine Gabe, sondern eine Frucht. Warum ist es wichtig, das zu unterscheiden?

Gaben sollen wir zur Erbauung der Gemeinde einsetzen. Das ist Arbeit/Dienst. Dabei sollen wir diese Gaben so einsetzen, wie uns das Wort sagt, also in den Diensten und in der Ordnung, die für jeweils Männer und Frauen vorgesehen sind. Dabei sind bestimmte Prioritäten vorgegeben. Das ist für eine Mutter normalerweise in erster Priorität ihr Ehemann, in zweiter Priorität ihe Kinder und erst dann kommt die Gemeinde und wenn dann immer noch Zeit und Kraft vorhanden ist, kommt alles andere. Gaben sind z.B. Lehre, Dienen, Evangelisieren, Seelsorge, etc... Dabei ist es wichtig, sich Gottes Führung zu überlassen, um in den Werken zu wandeln, die Gott für jeden von uns vor Anbeginn der Zeit bereitet hat. Solange man dies beachtet und sich von Gott leiten lässt, gibt es keine Erschöpfungszustände, denn dafür bekommen wir dann auch die Kraft.

Gaben stehen uns also für den Dienst zu Verfügung, es geht um das was wir tun sollen.

 

Barmherzigkeit ist aber eine Frucht. Das ist etwas, was uns in der Liebe wachsen lässt und unseren Charakter heiligt.

Frucht ist also etwas, was bestimmt wie wir die Dinge machen. Und dieses wie ist das Zeugnis für den Herrn, der in uns wirkt.

Henoch

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.03.2016 22:02.

Vertrauenslos

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Re: Gabe Barmherzigkeit der richtige Umgang

von Vertrauenslos am 04.03.2016 19:50

MIr ist bewusst das Barmherzigkeit eignetlich was gutes ist. Soweit ich mich jedoch kenne, fällt es mir schwer Dinge abzugeben.Wissen wann sich besser jemand anders damit beschäftigt. Ich kann gar nicht anders.. ich muss helfen. Mein Kolapps hatte viele Ursachen. So wie mir jetzt geht, ging es mir schon lange nicht mehr. Ich will das es so bleibt.

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