Gesetz versu Gnade

Erste Seite  |  «  |  1  ...  18  |  19  |  20  |  21  |  22  ...  24  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Älteste Beiträge zuerst ]


Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 26.09.2016 18:17

Anders ausgedrückt:

Die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, kann keine Gnade schenken, ohne sich selbst zu vernichten. Denn das würde bedeuten,  seinen Grundprinzipien zu wiedersprechen. Nämlich dem gesetzlichen Rechtsempfinden.

Das kann nur Einer, nämlich der Schöpfer, der gleichzeitig Gesetzgeber und liebevoller Bräutigam ist. Ein Gesetzgeber, der sein eigenen Anforderungen erfüllt und somit eine neue Gerechtigkeit aufrichten kann - nämlich die der "Verdienstlosigkeit"!

Antworten

Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 26.09.2016 17:50

Ja, liebe Salona, danke für deine Beiträge!
Denn im Grunde muß das Gesetz ja unbarmherzig und ungnädig sein, weil die Schuld eben zu groß und Begnadigung immer Un-gerechtigkeit sein würde!
Deshalb erscheint der Allerhöchste im AT auch oft derart hart und unsagbar konsequent.
Gesetz ist Gesetz, Schuld ist Schuld, Strafe muß sein!

Doch nun kommt der GOTT, der all dies auf seine eigenen, menschgewordenen Schultern nimmt.
Und hier ändert sich das Vorzeichen und durch dieses vollkommene Sühnungsopfer kann etwas geschehen, was das Gesetz nie erlaubt hätte => geschenkte Gnade! Unverdiente Liebe!

Da platz dem Gesetzesdiener einfach der Kragen, weil er fühlt ihm wird der Boden unter den Füßen weggezogen. Er will doch so gerne das Kartenhaus seiner selbstgeheuchelten Gerechtigkeit behalten!
Er will nicht derart erniedrigt sein, wo nichts mehr von ihm selbst abhängt, sondern er völlig gnadenabhängig würde! Nein, das läßt sein Stolz nicht zu, dazu ist er viel zu stark und voll von seine eigenen Fähigkeit! - Und endet, mit dieser Gesinnung, leider in der Verwerfung!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.09.2016 17:59.

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Gesetz versu Gnade

von solana am 26.09.2016 17:07

Pal schrieb:

Die Ehebrecherin hätte, nach so einer realen Gnaden-Erlebnis sicher für den Rest ihres Lebens auf jede Sünde verzichtet. Und der Wille nicht zu sündigen wird sicher sehr, sehr stark in ihr gewesen sein.

Dennoch wird auch sie, höchst wahrscheinlich wieder in Sünden gekommen sein, eben wei sie immer noch aus Fleisch und Blut bestand. 


Ja, Pal, und genau an diesem Punkt macht die Gnade den Unterschied für diejenigen, die unter der Gnade stehen und nicht unter dem Gesetz.
Denn durch das Gesetz gewinnt die Sünde erst rchtig ihre Macht: 1Kor 15,56 Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz.

Weil laut Gesetz der Sünder dem Urteil verfallen ist und der Sünde, der er sich zum Knecht gemacht hat, gehorchen muss bis hin zum Tod, den sie als "Sold" bringt:

Röm 6,16 Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?

Durch die Gnade erlischt der Herrschaftsanspruch der Sünde über den Sünder, er verfällt ihr nicht und muss ihr nicht weiter gehorchen, selbst wenn er mal wieder ins Straucheln gekommen ist. Denn das Urteil gegen ihn, das ihn zum Sklaven der Sünde macht, ist aufgehoben.  

Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade

Durch die Gnade wurden wir freigekauft aus der Herrschaft der Sünde und auch ein Straucheln bringt uns nicht wieder in ihre Sklaverei zurück.
Denn der, der uns freigekauft hat und dem wir jetzt gehören, ist grösser und hat ihre Macht gebrochen.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Gesetz versu Gnade

von Lila am 26.09.2016 16:59

Lieber Pal!

Liebe Lila, im Grunde stimmen wir, wie ich dich jetzt hier gelesen habe, sehr gut überein.


Das Freut mich! Wir haben auch nie nur angedeutet, dass wir die Gnade verdienen können, so schrieb ich auch, mann kann gar nichts verdienen, den der Preis ist Jesu Blut!


Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Antworten

Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 26.09.2016 16:50

Liebe Lila, im Grunde stimmen wir, wie ich dich jetzt hier gelesen habe, sehr gut überein.

Nur hier würde ich gerne etwas hinzufügen:

Lila:
Ja, genau, im weiteren hätte das Gebot Gottes halten wollen.Wenn jemand so eine Gnade erlebt, kann auch nicht anders. Man will nicht mehr sündigen!

Die Ehebrecherin hätte, nach so einer realen Gnaden-Erlebnis sicher für den Rest ihres Lebens auf jede Sünde verzichtet. Und der Wille nicht zu sündigen wird sicher sehr, sehr stark in ihr gewesen sein.

Dennoch wird auch sie, höchst wahrscheinlich wieder in Sünden gekommen sein, eben wei sie immer noch aus Fleisch und Blut bestand.
Genauso geht es auch mit dem Römer 7 "Phänomen"! -
Ich will nicht sündigen, - bin ich doch wiedergeboren - aber ich sündige noch!
Dann tut es mir nachher auch sehr leid, weil ich wieder einmal dem alten "Schweinehund" nachgegeben habe.
Aber Fakt bleibt für mich, auch bei einem Wiederholungs-Täter hört Gottes Gnade nicht auf (solange er noch Atem in der Nase hat und nicht den Hl.Geist gelästert hat!) -
Mit anderen Worten hätte diese Ehebrecherin mE bei Jesus 70 mal mit der gleichen Situation kommen können und immer wieder hätte Jesus ihr das Gleiche gesagt! - So denke ich.
Oder stellt ihr euch bei einer möglichen zweiten, derartigen Szene vor, das Jesus gesagt hätte: "Du Ehebrecherin, jetzt habe ich dich einmal gerettet, aber nun warst du trotzdem ungehorsam, jetzt werde ich dich selbst töten! Denn nun hast du es zu weit getrieben! Meine Geduld mit dir ist zu Ende!"

Das meint aber nicht, das man nun locker vom Hocker sündigen dürfte oder das Jesus Gande die Sünde fördere, weil es ja keine Konsequenzen mehr gäbe.
Nein, keineswegs!
 
Joh 5:14 Darnach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe zu, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Ärgeres widerfahre.

Wenn ein Sünder begnadigt wird und dann fortfährt beständig, wie die Sau nach der Schwemme, damit weiter zu machen, dann kommt auch etwas Schlimmeres als alle irdische Steinigung! Dann kommt die Hölle! -
Doch genau davor will uns Jesu Blut bewahren! - Nie aus Verdienst, immer aus unverdienter Gnade!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.09.2016 16:59.

Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Gesetz versu Gnade

von Lila am 26.09.2016 16:38

Liebe Solana!

Also ist doch die Aufforderung, im Geist zu wandeln und den Heiligen Geist in uns regieren zu lassen, viel umfassender als die Buchstaben des Gesetzestextes.



Genau! Wir verwerfen damit die Gebote Gottes nicht, sondern im Geist werden wir sie erfüllen.

Und das ist sein Gebot, daß wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, nach dem Gebot, das er uns gegeben hat.  24 Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Ihm und Er in ihm; und daran erkennen wir, daß Er in uns bleibt: an dem Geiste, den er uns gegeben hat.
1Joh 3,23-24

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Gesetz versu Gnade

von solana am 26.09.2016 16:30

Lila schrieb:
Ist es nicht eher so, dass wenn der Geist regiert, gehorchen wir einfach dieses Gebot, und werden kein falsches Zeugnis geben? Würde das Gottes Liebe in uns das erlauben? Ist damit dieses Gesetz aufgehoben?

Genau, das meinte ich, Lila.
Der Geist Gottes kann und wird kein falsches Zeugnis geben!

Darum fordert Paulus ja auch nicht auf: "Passt unbedingt auf, dass ihr in ja keinem einzigen Punkt etwas sagt, das nicht ganz genau der Wahrheit entspricht.
Und passt ja gut auf, dass ihr nicht irgendeiner Begierde eures Fleisches nachgebt und sündigt."
Sondern: Gal 5,16 Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.

Dort, wo der Geist Gottes regiert, da ist kein Raum mehr für die Herrschaft des Fleisches.
Dort, wo der Geist Gottes regiert, da ist Freiheit.

Diese Freiheit muss nicht durch Regeln gesichert werden, sie ist aber da gefährdet, wo das Fleisch Raum gewinnt:

Gal 5,13 Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen. Allein seht zu, dass ihr durch die Freiheit nicht dem Fleisch Raum gebt; sondern durch die Liebe diene einer dem andern. 

Wenn der Geist Gottes seine Füchte in uns hervorbringt, dann begenen wir unseren Mitmenschen mit Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit. Dann werden wir ihn auch nicht anlügen, bestehlen oder ermorden.

Also ist doch die Aufforderung, im Geist zu wandeln und den Heiligen Geist in uns regieren zu lassen, viel umfassender als die Buchstaben des Gesetzestextes.
Denn wenn uns der Geist regiert, werden wir nicht nur unsere Mitmenschen nicht bestehlen, belügen oder ermorden. Wir werden darüber hinaus ihnen auch in Liebe begegnen, wo sie unfreundlich oder hasserfüllt sind, werden versuchen, ihnen Gutes zu tun, freundlich bleiben, Geduld haben ....
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Gesetz versu Gnade

von Lila am 26.09.2016 16:10

Liebe Solana!

 

4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 5 damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen.

 

Was bedeutet Diese Aussage? Ich verstehe es so: Durch das Blut Jesus wurden wir erlöst, von den Fluch des Gesetztes in dem er selbst Fluch geworden ist für uns. Das Urteil nach dem Gesetz traf Ihn statt uns. So könnten wir durch sein Opfertod und Vergebung vor Gott gerechtfertigt werden.

Gal 2,19 Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt

Das Gesetzes Urteil hat keine Gültigkeit mehr über mich, denn Jesus starb für mich und damit bin ich auch in Christus gestorben für Das Gesetz. Ich bin begnadigt!

Gal 3,24 So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden. 25 Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister.

Warum sind wir im Glauben nicht unter dem Zuchtmeister, das Gesetz? Weil unsere Glaube ist nicht tot, sondern lebendig. Der lebendige Glaube erfüllt das Gesetz in dem in der Liebe wandelt. Denn unter das Gesetz der Liebe sind alle anderen Gesetze unterordnet.

Gal 5, 18 Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.

Das bedeutet nicht, dass wir Gottes Gebote ab jetzt verwerfen dürfen, viel mehr sagt aus, die im Geist Wandeln, die lieben Gott und gehorchen, und damit haben das Gesetz erfüllt.

Es ist ein sehr komplexe Frage, und ist auch schwer für mich genau zu formulieren.

Vielleicht ein Beispiel:

Das Gesetz sagt, wir sollen kein falsches Zeugnis geben.

Stehen wir nicht mehr unter diesem Gesetz, weil wir durch den Geist wandeln? Ist es nicht eher so, dass wenn der Geist regiert, gehorchen wir einfach dieses Gebot, und werden kein falsches Zeugnis geben? Würde das Gottes Liebe in uns das erlauben? Ist damit dieses Gesetz aufgehoben?

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Antworten

Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Gesetz versu Gnade

von Lila am 26.09.2016 15:39

Liebe Jonas!

 

Es ist ein großer Unterschied, ob mir nichts ausmacht zu sündigen, oder ich sündigte, weil ich schach geworden bin. In diesen Fall gilt es:

Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleiden haben mit unsern Schwachheiten, sondern der versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde. 16 Darum laßt uns hinzutreten mit Freudigkeit zu dem Gnadenstuhl, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden auf die Zeit, wenn uns Hilfe not sein wird.
Hebr 4,15-16

Wir können getrost zu Jesus kommen, und wenn wir ehrlich bekennen, so vergibt Er uns unsere Schuld.

Es gibt ein schöner und guter Kampf in unseren Leben:

Aber du, Gottesmensch, fliehe solches! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut; 12 kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen.
1Tim 6,11-12

Und wir kämpfen nicht allein, denn Jesus hat gesiegt! Mit Ihm können wir auch siegreich werden!

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Antworten

jonas.sw

40, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 491

Re: Gesetz versu Gnade

von jonas.sw am 26.09.2016 15:28

Hallo Lila,

aber wie nimmst du es wahr. "Sündige nicht mehr".
Erinnerst du dich an die bedingungslose Liebe von Jesus, das er die Liebe ist? Oder nimmst du es eher so war, das du gerade jetzt gut sein musst, wo du eben diese Chance bekommen hast?

Das die Sünde schlecht ist, das steht außer Frage. Aber mit welcher Einstellung begegne ich dieser Aussage nicht mehr der Sünde zu folgen?

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  ...  18  |  19  |  20  |  21  |  22  ...  24  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum