Gesetz versu Gnade

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Pal

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Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 14.10.2016 06:34

Merci:
Nach dem Urteil Jesu hat jener Pharisäer nicht den Willen Gottes getan und somit auch keine guten Werke vollbracht.

Nun, das der Pharisäer den Anforderungen des gottgegebenen Gesetzes gehorsamer war, als der Zöllner, steht für mich fest. Er hatte etwas vorzuweisen. - Nämlich TATEN! -
Doch sein Herz hatte nichts vorzuweisen, als nur Dankbarkeit das er nicht so schlecht sei wie der, im Herzen gerechte Zöllner.
Merci: Meines Erachtens hat jener Pharisäer in der Erzählung Jesu weder aus der Gnade gelebt noch nach dem Gesetz.

Doch er lebte in einer menschlichen Weise nach dem Gesetz. Doch genau da traf ihn die Ungerechtigkeit => in menschlicher Weise! - Das wurde ihm zum Verhängnis. Denn das göttliche Gesetz in menschlicher Weise zu hantieren, gebiert immer nur Religiösität. Und die ist verflucht und bringt ins Verderben!

meine Meinung!

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Merciful

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 14.10.2016 08:27

Pal, du vergleichst jenen Pharisäer mit dem Zöllner und misst dessen Verhalten an dem des Zöllners.

So dachte auch der Pharisäer, er verglich sich mit dem Zöllner und maß sein Verhalten an dem des Zöllners.

Jesus aber urteilte anders.

Er sprach sinngemäß: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Pharisäer, ...

Folglich muss das Leben an einem höheren Maßstab gemessen werden.

Und das ist: an einem höheren Verständnis des Gesetzes.

Das Gesetz will verstanden sein, es will in seiner Mitte, der Liebe, erkannt sein.

Es will aus der Kraft Gottes gelebt werden und somit aus Gnaden erfüllt werden.

So möchte ich es einmal umschreiben.

Ich hatte mich übrigens insbesondere gegen deine Interpretation gewandt, jener Pharisäer in der Erzählung Jesu habe 'gute Werke' vorzuweisen.

Gemessen an dem Maßstab Jesu sind es aber keine 'guten Werke', sondern menschliche Leistungen, die von Gott so nicht anerkannt werden.

Da wirst du mir doch sicherlich nicht widersprechen wollen?

Merciful

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Pal

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Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 14.10.2016 09:50

Merci:
Gemessen an dem Maßstab Jesu sind es aber keine 'guten Werke', sondern menschliche Leistungen, die von Gott so nicht anerkannt werden.
Da wirst du mir doch sicherlich nicht widersprechen wollen?

Nein, lieber Merciful, da will ich dir nicht widersprechen, sondern zusprechen!
Diese Werke hatten menschlich gesehen höchsten Anerkennungswert. Wenn sie aus einem liebenden, barmherzigen, selbstlosen Herzen gekommen wären, dann hätten sie auch Gottes volle Anerkennung erlangt. Dann wäre auch der Pharisäer "gerecht nach Hause gegangen". Aber so ging er sündhaft, fleischlich, selbstüberheblich nach Hause...
Aber das hast du ja schon super beschrieben!

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Merciful

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 14.10.2016 10:24

Eine andere oder bessere Gesinnung bringt aber auch andere und bessere Werke hervor.

Bei dir klingt es so, als ob ein und dieselben Werke einmal Anerkennung finden und einmal nicht, abhängig davon, welche Gesinnung oder Motivation diese Werke hervorbrachte.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.10.2016 10:28.

Pal

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Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 14.10.2016 10:32

Merci:
Eine andere, bessere Gesinnung bringt aber auch andere, bessere Werke hervor.

Innerlich ja, aber! Äußerlich nicht umbedingt! -
Wer wollte, zu Jesu Erden-lebzeiten, gesetzkonform "besser" dastehen, als der reiche Jüngling? -
Obendrein hatte er auch keine üble Selbstgerechtigkeit am Hals, wie ein "Normal-Gesetzesdiener".

Also um da jemanden zu finden, der "besser" gewesen wäre, hätte man sicher sehr, sehr weit laufen müssen. (Falls es überhaupt einen "Besseren" gab?)
Dennoch konnte er nicht die Vollkommenheit (aus sich selbst heraus) erlangen. Er blieb faktisch im "Ego-sumpf" stecken. Und so ging / geht es ALLEN, die keine Wiedergeburt aus dem Geist erfahren!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.10.2016 10:33.

Merciful

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 14.10.2016 11:07

Deine Antwort, Pal, scheint meiner Aussage widersprechen zu wollen.

Eigentlich aber hast du meine Aussage bestätigt.

Denn du gibst zu verstehen, dass der reiche Jüngling insofern eine bessere Gesinnung als jener Pharisäer hatte, da er nicht selbstgerecht und überheblich war; und dementsprechend waren auch seine Werke besser als die des Pharisäers.

Eine nochmal andere, bessere Gesinnung aber hat der, der aus der Gnade und Liebe Gottes lebt und in den Werken wandelt, die Gott zuvor bereitet hat.

Diese von Gott vorbereiteten Werke sind Früchte eines Lebens aus Gott und finden sein Wohlgefallen.

Somit hast du meine Aussage bestätigt, obwohl du deine Antwort so verfasst hast, dass sie meiner Aussage zu widersprechen scheint.

Merciful

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solana

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Re: Gesetz versu Gnade

von solana am 14.10.2016 11:18

Dazu eine interessante Stelle:

1. Tim 1, 8 Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn es jemand recht gebraucht, 9 weil er weiß, dass dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ungeistlichen, den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern, 10 den Unzüchtigen, den Knabenschändern, den Menschenhändlern, den Lügnern, den Meineidigen und wenn noch etwas anderes der heilsamen Lehre zuwider ist, 11 nach dem Evangelium von der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir anvertraut ist.

Wenn hier gesagt ist, dass das Gesetz für die Ungerechten usw gegeben ist, dann verstehe ich das so, dass es Menschen sind, die in ihrer Gesinnung so sind: "Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ungeistlichen, den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern, 10 den Unzüchtigen, den Knabenschändern, den Menschenhändlern, den Lügnern, den Meineidigen und wenn noch etwas anderes der heilsamen Lehre zuwider ist,"

Dh Sie folgen ihrem Fleisch, das sie zur Sünde hin zieht, das ihnen sagt: tue alles zu deiinem Vorteil, egal, ob du anderen dabei schadest.

Damit aus der Begierde keine vollbrachte Tat der Sünde wird, gibt es Regeln des Gesetzes: bis hier hin und nicht weiter.
Damit wird die Sündhaftigkeit des Fleisches eingedämmt und in Schach gehalten.

Gott will aber eigentlich mehr von uns, als dass wir "zähneknirschend", aus Pfllichtbewusstsein und aus Angst vor Strafe die Regeln befolgen und auf unser Vergnügen und unseren Vorteil verzichten - ihm sozusagen ein Opfer bringen, indem wir ihm gehorchen.

Gott will nicht unser Opfer, sondern unser Herz.

Dass wir nicht die Gebote befolgen mit sauertöpfischem Pflichtgefühl, damit uns niemand einen Vorwurf machen kann und wir gerecht vor Gott und den Menschen dastehen.
Sondern aus Liebe und weil wir ihm vertrauen und wissen, dass seine Weisungen das Beste für uns sind und weil er uns die Liebe zu unseren Mitmenschen schenkt.

So beschreibt das Timotheus in den Verse davor:

1 Tim 1, 5 Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben. 6 Davon sind einige abgeirrt und haben sich hingewandt zu unnützem Geschwätz, 7 wollen die Schrift meistern und verstehen selber nicht, was sie sagen oder was sie so fest behaupten. 

Wer sich von der Liebe treiben lässt zu guten Taten, der braucht keine Diskussionen über auszudiskutierende Vorschriftenlisten nach dem Motto: soweit ist es noch erlaubt und ab da ist ein Gebot übertreten.

Diese "Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben." können wir aber nicht aus unserem Fleisch hervorbringen, 
Das ist eine Frucht des Heiligen Geistes. 

Deshalb schreibt Paulus ja auch: Gal 5,18 Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. 
Wer vom Geist regiert wird, der kann nichts tun, was gegen Gottes Willen ist, der wird von genau dieser Liebe getrieben, die der Geist als erste und wichtigste Frucht hervorbringt.

Und das ist eine Gnadengabe Gottes, aus reiner Gnade.

Eine falscher Umgang mit dem Gesetz ist also demnach eine Gesinnung, dass man sich durch die Gesetzesbefolgung die Gerechtigkeit vor Gott selbst verdienen könne und dass man deshalb seine Gnade ablehnt, weil man meint , sie nicht zu brauchen. Und auf die Sünder herabsieht (wie der Pharisäer auf den Zöllner), der so sündig ist, dass er es nötig hat, um Gnade zu bitten ....

Also macht doch die Gesinnung hinter der Tat einen grossen Unterschied.
Wenn die Liebe nicht dazu treibt, dann ist alles "nichts" - wie es in 1. Kor 13 so schön formiliert ist: und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.....und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.....und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 14.10.2016 11:53

solana, deinen Beitrag habe ich nun nicht gelesen, er ist mir schlicht zu lang.

Meines Erachtens sollten wir uns bemühen, kurze Beiträge zu verfassen, die einen Gedanken präzise entwickelnd auf den Punkt bringen.

Ich persönlich empfinde diesen Thread als wenig erquickend.

Ich meine, eigentlich komme ich doch hierher in der hoffnungsvollen Erwartung, Kraft tanken zu können.

Kraft, die ich nötig habe, um meinen Alltag leben zu können.

Wenn ich dann die Botschaft dieses Threads vernehme:

'Wie schlecht sind doch all die selbstgerechten, religiösen Menschen' - dann klingt dies für mich nicht viel anders als jenes abschätzige Urteil des Pharisäers:

'Wie gut, dass ich nicht bin wie dieser Zöllner.'

Anstatt auf den so 'schlechten, selbstgerechten Menschen' herumzuhacken, könnte doch auch einmal das Evangelium verkündigt werden, welches geeignet ist, Menschen Kraft und Freude zu schenken.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.10.2016 11:55.

solana

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Re: Gesetz versu Gnade

von solana am 14.10.2016 12:29

Merciful schrieb: solana, deinen Beitrag habe ich nun nicht gelesen, er ist mir schlicht zu lang.

Kein Problem, jeder kann lesen, was er mag und nicht lesen, was ihm aus irgeneinem Grund nicht zusagt.

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 14.10.2016 12:42

Schwache Antwort, solana.

Du müsstest es besser wissen, dass nicht enden wollende Beiträge es quasi unmöglich machen, einen Thread vollständig zu verfolgen.

Was aber eigentlich notwendig wäre, will man sich angemessen beteiligen.

Als Schreiber habe ich immer die Verantwortung, mich kurz zu fassen, damit meine Beiträge lesbar bleiben.

Dies hat auch etwas mit Respekt vor den Lesern zu tun.

Merciful

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