Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
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geli
Gelöschter Benutzer
Re: Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
von geli am 09.09.2017 15:22Ja, genau - denn "Einmischen" ist immer so eine Sache...
Wenn diese "Messie-Frau" eine Mitbewohnerin hat, und diese mit dem Lebensstil der anderen ein Problem hat, dann ist es ja in erster Linie deren Sache., eine Lösung für sich selbst zu finden.
Ich weiß nun nicht, ob diese Mitbewohnerin Dich um Hilfe gebeten hat - wenn nicht, dann würde ich mich nicht einmischen.
Wenn ja, dann geht es aber in erster Linie darum, dieser Mitbewohnerin zu helfen, dass sie mit der Situation umgehen kann.
Dabei geht es eigentlich nur darum, Rat zu geben - denn es wird sicher nicht möglich sein, das Verhalten der "Messie-Frau" zu ändern, wenn sie das gar nicht will, und die Mitbewohnerin muss sich überlegen, was sie dann macht.
Sollte die "Messie"-Frau das Problem nicht erkennen, dann bleiben der Mitbewohnerin nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie lernt, mit der Situation zurecht zu kommen, oder sie schaut, dass sie aus dieser Wohnung auszieht.
Wirklich helfen kann man da meiner Meinung nach nicht - es ist im Grunde das Problem dieser beiden Frauen, und da muss jede für sich entscheiden, wie es weiter gehen soll.
LG, geli
Re: Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
von nobse am 09.09.2017 17:57Hallo zusammen,
es wurde ja schon viel hier über das Thema geschrieben.
Ich möchte nur zu bedenken geben, dass unsere äussere Umgebung unseren inneren, seelischen Zustand in gewisser Weise widerspiegelt. In letzter Konsequenz ist eine unordentliche Wohnung dann auch ein Anzeichen für einen inneren ungeordneten Zustand. Je bewusster ein Mensch lebt, desto mehr wird er sich auch von Dingen trennen, die keine Bedeutung (mehr) für ihn haben, bzw. er wird sich mit solchen Dingen im Äusseren umgeben, die für ihn wichtig sind und anderes beseitigen.
Aber man muss natürlich sehen, dass nicht alle Menschen gleich sind und dass es hier Unterschiede geben kann.
Doch letztlich herrscht in Gottes Reich Ordnung und wir sollten uns bemühen, hier auf der Erde einen himmlischen Zustand soweit es uns möglich ist, herbiezuführen. Darin sehe ich die Hauptaufgabe von Jesus-Nachfolgern. Eine aufgeräumte Wohnung hat dabei für mich auch nicht die erste Priorität, .
Herzlichen Gruß,
Nobse
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
von geli am 09.09.2017 19:46Ja, genau - Aufräumen ist nicht unsere erste Priorität.
Und manchmal denke ich: Es hat auch Vorteile, wenn man unordentlich ist.
So habe ich z.B. eine Nachbarin, mit zwei Kindern. Dort ist es (für meine Begriffe) sehr unordentlich. Wenn die Kleine (1 Jahr alt) etwas ißt, klebt dann anschließend der Boden und alles, was sie sonst noch so anlangt. Spielsachen liegen überall herum, und auch sonst ist es nicht aufgeräumt - Küche, Kleidung etc.
Für mich wäre das undenkbar - meine Kinder, und heute Enkelkinder, bekommen nur am Tisch oder Draußen was zum Essen in die Hand, und auch sonst räume ich die Spielsachen weg, oder leite sie an, das auch selbst zu machen, wenn das Spielen zu Ende ist. Ich räume meine Küche regelmäig auf und auch meine Kleiderschränke sind einigermassen ordentlich eingeräumt.
Allerdings stelle ich fest, dass meine Nachbarin in vielen Dingen total entspannt ist - es ist ihr egal, ob irgendwo Krümel liegen oder andere Sachen. Anstatt ihe Energie ins Aufräumen und Ordnung halten zu verschwenden?, kann sie in Ruhe mit Freundinnen Kaffee trinken, ohne dauernd darauf zu achten, was die Kinder so treiben.
Auch für mich ist es entspannend, wenn ich mit meinen Enkelkindern bei ihr zu Besuch bin. Ich brauch mich da überhaupt um nichts zu kümmern - ihr ist es egal, was die da so alles räumen und rumkleckern. Da merke ich manchmal, dass diese Art zu leben auch Vorteile hat...
Außerdem ist sie ein guter "Handwerker" - sie hat z.'B. eine Schranktür gemacht aus lauter selbst kleingesägten Astscheiben. Sieht schön aus und hat richtig Arbeit gemacht.
Zu solchen Dingen kam ich aber nie, als meine Kinder klein waren, denn ich war damit beschäftigt, meine Wohnung einigermassen in Ordnung zu halten ,
So denke ich, es muss nicht unbedingt sein, dass jemand, der äußerlich Unordnung hat, auch innerlich "ungeordnet" ist.
Vielleicht ist es einfach so, dass manche Menschen einfach nur andere Prioritäten setzen?
Sie denkt sich: "Lass den Dreck liegen - in ein paar Jahren sind sie (die Kinder) groß, und dann schaut es auch wieder anders aus. Ich mache lieber Dinge, die mir wichtig sind - und Aufräumen gehört für mich nicht unbedingt dazu."
Für mich dagegen ist es wichtig, in einem ordentlichen Umfeld zu leben - und setze meine Kraft und Energie auch dafür ein. Dafür bleiben aber andere Dinge manchmal auf der Strecke...
Sie fühlt sich auch inmitten von Unordnung und Chaos wohl - ich dagegen eher nicht. Zumindest dann nicht, wenn es zum Dauerzustand wird.
Auf jeden Fall bin ich aber vorsichtig damit geworden, jemand, der "unordentlich ist", gleich negativ zu bewerten.
LG, geli
Re: Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
von oldlangsyne am 09.09.2017 19:58Nun muß ich aber noch betonen, dass es bei mir oft so ist, dass nicht spontan Besuch kommen dürfte - weil auch nicht die Ordnung hier herrscht, die ich gern hätte.
Mir geht es bei dem bestimmten Fall darum, dass man wohl Mühe hat, sich einen Weg durch die Wohnung zu bahnen aufgrund all dem, was sich überall in Räumen und Fluren aufgestapelt hat.
Da gibt es für mich einen Unterschied.
Vielleicht sollte ich die Überschrift ändern..
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
von geli am 09.09.2017 20:51Nein, das brauchst Du nicht...
Ich weiß schon, was Du gemeint hast. Wenn eine Wohnung dermassen vollgestellt ist, dass man keinen Weg zum Laufen mehr hat, wird es natürlich kritisch
Aber guck einfach mal, ob die Frauen wirklich Hilfe wollen oder nicht. Es gibt nämlich auch viele Menschen, die wollen eigentlich keine Veränderung, sondern sie wollen einfach nur "jammern" und ein bisschen Aufmerksamkeit.
LG, geli
Re: Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
von nobse am 10.09.2017 15:15Hallo Geli,
Worin besteht denn der Vorteil?
Sicher, wenn ich mit bestimmten Werkzeugen arbeite, die ich am nächsten Tag wieder benötige, so kann es von Vorteil sein, sie am Abend nicht aufzuräumen. Dies kann man sicher auch auf andere Fälle übertragen.
Aber das, was du beschreibst, ist etwas, was ich bei vielen heutigen Eltern beobachte: Laissez faire anstelle von Erziehung.
Meiner Meinung nach ist es nicht gut, wenn Kindern keine Grenzen gesetzt werden. Entweder werden sie als Erwachsene sehr rücklsichtsloses Verhalten an den Tag legen oder sie können sich nicht zurechtfinden, weil sie es nie erlebt haben, dass es im Verhalten gegenüber anderen Menschen Grenzen geben muss. Es fehlt hier die Sozialisierung, diese Menschen werden sich in der Gesellschaft nicht rücksichtsvoll, liebevoll bewegen können.
Wie gesagt, ich halte nichts von Laissez faire. Dagegen abzugrenzen ist das, was als anti-autoritäre Erziehung bezeichnet wird. Hier geht es darum, die Obrigkeit kritisch zu hinterfragen, führt also im Endeffekt dazu, dass Kinder zu mündigen Erwachsenen heranwachsen. Freilich darf man es auch hier nicht übertreiben, Rücksicht und Liebe muss auch hier Bestandteil der Erziehung sein.
Herzlichen Gruß,
Nobse
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
von geli am 10.09.2017 18:35Ich auch nicht - aber das habe ich auch nicht gemeint!
Aber mit kleinen Kindern ist es manchmal entspannender, wenn man seine Vorstellungen von "Ordnung" deutlich herunterschraubt... Wenn man es denn kann und mit der Unordnung leben kann.
Die Familie, die ich vorher beschrieben habe, hat allerdings mittlerweile erwachsene Kinder (die übrigens alle rücksichtsvolle und vorbildliche Menschen geworden sind) - allerdings schaut die Wohnung noch immer aus wie bei einem Umzug. Die können ohne Problem damit leben und konzentrieren ihre Zeit und Kraft eben auf andere Dinge.
Das meinte ich mit "Vorteil". Denn Aufräumen und Ordnung halten kostet eben auch Zeit und Kraft, die man dann nicht für andere Dinge zur Verfügung hat.
Ist einfach Sache von "Prioritäten setzen".
LG, geli
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
von nennmichdu am 10.09.2017 19:06Hallo liebe Leser,
Ordnung und Unordnung --
ein Thema, was Erziehungsstile berührt und eine These aufstellen könnte: "Wer Ordnung hält ist nur zu faul zum suchen" - oder "Wer Abläufe ihren natürlichen Verlauf lässt kann trotzdem innerlich geordnet sein"
ein Thema, was mich auch angesichts einer anderen Diskussionsrunde interessiert, wo es darum geht, inwieweit das Gebot Gottes an Adam und Eva: "Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, aber vom Baum in der Mitte des Gartens sollst du nicht essen..." nun zu einer Ordnung anhalten sollte, oder lediglich im Übertreten des Gebotes die negative Konsequenzen erfahrbar machen sollte.
Insofern - Nobse - stellt sich für mich auch die Frage, inwieweit einer Autoritärer, ein Kooperativer oder ein Laissez fairer Erziehungsstil (ich würde hier übrigens den situativen Führungsstil bevorzugen) dem Erziehungsstil Gottes mit uns Menschenkindern nahekommt, und wie sich das auf unsere Vorbildfunktion und unseren Erziehungsstil auf unsere Kinder auswirken könnte.
Einmal wäre für mich die Frage, ob es in der Erziehung überhaupt Grenzen geben muss, damit das Kind an der Überschreitung einer Grenze dann nur eine negative Erfahrung machen kann, die es nun in Folge davon abschrecken soll, diese negative Erfahrung erneut zu machen.
Und genauso verhält es sich mit einer dem Kind aufgelegten Ordnung. Die ich dem Kind in meiner Ordnungsliebe nun auch abverlangen will.
Verlangt denn Gott dieses uns ab? Das wir eine bestimmte Ordnung oder Sauberkeit oder Reinlichkeit einhalten müssen ?(Jesus verstieß übrigens "ständig" gegen solche Gebote der Menschen...-- z.B. Ährenraufen am Sabbat, Krankenheilung am Sabbat, Kontakt mit Sündern, Fressen und Weinsaufen...).
Es stimmt - wir haben einen Gott der Ordnung. Aber verlangt dieser Gott von uns nun ein bestimmtes Maß an Aufgeräumtheit in der Wohnung - ein bestimmtes Maß an Sauberkeit in der Wohnung...?
Das es hier Grenzen gibt, die auch ein "gesundes" Kind im Verhalten der Eltern dann auch als "gesund und gut" empfindet, hier sich keine defizitären Körperzustände einzufahren (durch ein Übermaß an fehlender Hygiene) ist für mich dann eher eine Erfahrung, die sich ein Kind abschaut und weniger eine Forderung der Eltern, die es abzuringen gilt.
Thomas
Re: Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
von pray am 10.09.2017 20:55Lieber Thomas,
ich wollte nur ein klein wenig korrigierend dazu schreiben, dass lt Bibel übermäßiger Alkoholgenuss und Völlerei ja Sünde ist und es, wie du es oben schriebst, so klingt, als sei Jesus ein Fresser und Weinsäufer gewesen. Da er nicht gegen seine eigenen Gebote verstößt und ohne Sünde war, müssen wir dran denken, dass lediglich die Pharisäer das von ihm gesagt hatten.
Zu dem Messiproblem fällt mir nur ein, dass in der Bibel steht, dass einen Christen nichts gefangen nehmen soll. Und eindeutig ist das hier ja so, dass der Messie fast Diener seiner Gegenstände wird, statt umgekehrt, ihm Sachen dienlich sind für den täglichen Gebrauch. Ich würde das weder unterstützen und noch Geld dafür ausgeben, dass die irgendwo gelagert werden und auch nicht mit meiner Meinung hinterm Berg halten. Wenn der Messie ein Christ ist, gilt auch für ihn, dass wir uns ja als solche gegenseitig ermahnen dürfen.
Zur Kindererziehung schließe ich mich Nobse an, dass Kinder Grenzen gesetzt bekommen müssen. Selbst über Jesus wird gesagt, dass er seinen Eltern untertan war, als sie ihn wiederfanden im Tempel. Wenn Kinder nicht lernen, den Eltern zu gehorchen, habe ich gelesen, dass es für solche später einmal schwierig werden kann, Gott zu gehorchen.
Re: Kann ein Gläubiger "Messie" oder zumindest unordentlich sein?
von Bithya85 am 10.09.2017 21:20Also, ich bin Christ und furchtbar chaotisch. Habe es nie anders gekonnt, nicht als Kind und nicht als Erwachsene. Mir wäre es auch lieber, wenn es anders wäre, aber vielleicht ist es einfach eine Sache, mit der ich leben muss. Habe schon oft versucht, es zu ändern, aber es hat immer nur kurzfristig geholfen. Vielleicht wird es irgendwann soweit besser, dass es ein normales Maß erreicht, aber vielleicht auch nicht. Aber ich muss ehrlich sagen, wenn man mir mit dieser Stelle von Wegen Frieden und Ordnung kommt, werde ich wütend. Weil es mich auf eine Weise unter Druck setzt, etwas gefälligst können zu müssen, was ich nun einmal nicht kann. Genauso gut könnte man sagen, du musst fliegen können, weil es heißt "Sie werden auffahren mit Flügeln wie Adler."
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