Kleiner Glauben - Großer Glauben
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nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Kleiner Glauben - Großer Glauben
von nennmichdu am 13.08.2017 19:19Hallo liebe Leser,
mich beschäftigt das Thema "Glauben" und ich frage mich zum Beispiel, worin der Kleinglaube bestand, den Jesus bei Petrus schalt, als dieser aus dem Boot auf Jesus zu ging und im Angesicht der Wellen dann zu sinken begann.
Hatte Petrus einfach nicht genug Glauben gehabt... - Oder ist sein Glaube einfach "zusammen gebrochen", als er auf die Umstände, die hohen Wellen sah. Oder ist es der Punkt im Leben eines Christen, wo wir auf etwas anderes sehen, als Jesus allein. Ihn sozusagen dann hier und dort angesichts der Umstände aus den Augen verlieren.
In der Bibel wird dann auch von einem Maß des Glaubens gesprochen:
Römer 12,
3 Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben wurde, jedem, der unter euch ist, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern darauf bedacht zu sein, dass er besonnen sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat.
Und einer speziellen "Gabe des Glaubens":
1. Korinther 12
7 In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller;
8 dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist;
9 einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem "einen" Geist;
Glaube in seiner Definition ist dann ja mehr als nur ein für Wahrhalten.
Hebräer 11
1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
und äußert sich zum Beispiel im Leben Abels, das dieser eine Opfergabe vor Gott bringt - die in Verbindung mit diesem Glauben Abels vor Gott als angenehm empfunden wurde --- entgegen der Opfergabe Kains...
4 Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch ihn erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht sei, indem Gott über seine Gaben Zeugnis ablegte, und durch ihn redet er noch, obwohl er gestorben ist.
Abel wurde also vor Gott als gerecht befunden - weil er etwas von Gott erwartete ...wie es dann weiter heißt im Hebräerbrief:
6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen.
Und was meinte Jesus mit dem Glauben, der nur so groß wie ein Senfkorn ist? Wenn schon dieser kleinste Glaube einen Berg in ein Meer versetzen würde...-- was wäre dann ein großer Glaube...?
Ich würde mich über eure Erfahrungen mit dem Glaube freuen.
Re: Kleiner Glauben - Großer Glauben
von Merciful am 13.08.2017 20:15Ich sehe in der Bibel den Gegensatz von Glaube und Unglaube.
Es geht nicht darum, einen möglichst großen Glauben zu haben.
Jesus sagte ausdrücklich, dass ein Glaube, so groß (klein) wie ein Senfkorn, Berge versetzen kann.
Es genügt, an Jesus zu glauben.
Petrus sank, weil er angesichts der Wellen zweifelte und nicht auf Jesus vertraute.
Er war kurzgläubig.
In dem einen Moment verhielt er sich gläubig und sprach mutig: Jesus, lass mich auf dem Wasser zu dir gelangen.
Im nächsten Moment zweifelte er und fürchtete sich vor Sturm und Wasser.
Merciful
Re: Kleiner Glauben - Großer Glauben
von Lila am 13.08.2017 20:36Ich denke, was Petrus widerfahren ist, kann mit uns auch jederzeit auch geschehen. Er war Berufsfischer, und kannte mit den Witterungen sehr gut aus. Jesus bat ihn an übernatürlich übers Wasser zu Ihn zu kommen. Plötzlich aber wurden seine realistische Erfahrungen lebendig. Wie oft geschieht sowas auch mit uns? Sicher, nachhinein ist einfach ein Urteil zu schaffen. Viele meinen, heute wirkt Gott nicht mehr übernatürlich, geschehen keine Wundern. Ich denke grundsätzlich Glaube bedeutet auch, daran zu glauben, was Menschen unmöglich ist, ist beim Gott Möglich.
Dennoch, wir glauben nicht an Wundern, sondern an unsere Vater, der auch heute Wunder tut.
Lila
Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Kleiner Glauben - Großer Glauben
von Henoch am 13.08.2017 20:50Hallo nennmichDu,
ich denke, Paulus hatte keinen kleinen Glauben, denn sonst wäre er nicht auf den See gegangen. Das widerspricht ja nun jeglicher menschlichen Erfahrung, dass Wasser trägt, wenn man darauf geht. Sein Glaube war also, aus menschlicher Sicht, sogar sehr groß.
Als Jesus ihn kleingläubig nannte, wollte er etwas anderes sagen. Er sagte: Du Kleingläubiger, warum hast Du gezweifelt. Es geht um zweierlei. Zuerst, dass Petrus trotz seines enormen Vertrauens in Jesu Macht aus Gottes Sicht "kleingläubig" ist. (Wieviel mehr bin ich es). Und dann, dass er zweifelte.
Es genügt also der allerkleinste Glaube, solange er auf Jesus Christus ausgerichtet ist. Ist da nur einer, der so klein ist wie ein Senfkorn, wird der Herr diesen Glauben anerkennen und uns "auf dem Wasser gehen lassen". Denn es kommt darauf an, auf wen der Glaube gerichtet ist, auf den, der allmächtig helfen kann. Aber Zweifel, daran, dass Jesus tun kann, was er versprochen hat, die lassen uns untergehen.
PS: Aber, ein Hilferuf reicht und der Herr rettet.
Henoch
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Kleiner Glauben - Großer Glauben
von nennmichdu am 14.08.2017 15:11Danke für die bisherigen Gedanken zu diesem Thema.
Mir fielen hierzu noch die Aussagen in Römer 14 ein - von den Starken und Schwachen im Glauben:
2 Der eine glaubt, er dürfe alles essen; wer aber schwach ist, der isst kein Fleisch.
5 Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss.
22 Den Glauben, den du hast, behalte bei dir selbst vor Gott...
und mir fiel die Begebenheit mit Jesus und dem Hauptmann ein...:
Matthäus 8
8 Der Hauptmann aber antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach trittst; aber sprich nur ein Wort, und mein Diener wird gesund werden.
9 Denn auch ich bin ein Mensch unter Befehlsgewalt und habe Soldaten unter mir; und ich sage zu diesem: Geh hin!, und er geht; und zu einem anderen: Komm!, und er kommt; und zu meinem Knecht: Tu dies!, und er tut es.
10 Als aber Jesus es hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, bei keinem in Israel habe ich so großen Glauben gefunden.
Bei Petrus auf dem Wasser ist es vielleicht auch noch zu unterscheiden, zwischen dem anfänglichen Befehl den Jesus ihm zuruft - Komm zu mir....! Nachdem Petrus dies Jesus grundsätzlich zutraute, das er als Wundertäter Gottes, als Messias dem alle Macht geben ist, ihm befehlen kann, auf dem Wasser zu gehen.
Dann aber hier Schritte selbst zu gehen, sozusagen Strecke zu machen und sich nun noch einer Todesgefahr im Blick auf die hohen stürmischen Wellen gegenüber gestellt zu sehen, setzt vielleicht noch mehr Glauben voraus als nur die kühne erste Absicht und das erste zuversichtliche Vertrauen, das Jesus ihm dies grundsätzlich möglich machen könnte.
Merciful beschrieb den Glauben von Petrus hier "kurzgläubig", was es vielleicht gut trifft. Im ersten Moment war er begeistert und voller Elan und Zuversicht. Kurz danach verließ ihn diese Zuversicht schon wieder.
Vielleicht sieht unser Glaube auch zeitweilig mal so aus. Da trauen wir Gott erst alles zu. Verlieren aber das, was wir ihm eigentlich zugetraut haben, schnell wieder aus den Augen und lassen uns von den Umständen entmutigen.
Anders die Zuversicht und der Glaube der Glaubensväter die in Hebräer 11 aufgezählt werden. Unter anderem ein Abraham, der auf seinem Weg zur Opferung seines Sohnes mehrere Tage unterwegs war und hier die Aufforderung Gottes nicht nach einiger Zeit im Rahmen seiner aufkommenden Vernunft wieder verwarf. - Sollte Gott wirklich das von mir verlangen, hab ich mich vielleicht "verhört".... usw....Sondern hier bis zum Ende bereit war, das zu tun, was Gott von ihm verlangte.
Re: Kleiner Glauben - Großer Glauben
von Lila am 14.08.2017 20:08Ihr Lieben!
Ich denke es ist immer der Herr, der den Glauben in uns beurteilt. Wer kann es von sich selbst sagen, ich habe große Glauben? Ich kann von mir nicht sagen, ob ich kleinen oder großen Glauben habe. Eins ist sicher, Jesus schickt niemand wegen kleinen Glauben weg. Das sehen wir beim der Jünger Thomas. Er glaubte nicht, bis er seine Hände nicht in Jesus Wunde legte. Jesus schickte Ihn nicht weg, wegen seinen Unglauben, sondern lehrte Ihn dabei.
Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du; selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Joh 20,27-29
Wenn wir in Jesus bleiben, dann wächst auch unser Glaube.
Wir sind Gott allezeit zu danken schuldig für euch, Brüder, wie es sich geziemt, weil euer Glaube über die Maßen wächst und die Liebe eines jeden einzelnen von euch zunimmt allen gegenüber,...
2Thess 1,3
Als die Jünger den besessenen Knabe nicht heilen könnte, sprach Jesus mit den Vater:
Und er fragte seinen Vater: Wie lange geht es ihm schon so? Er sprach: Von Kindheit an; 22 und er hat ihn oft ins Feuer und ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen; kannst du aber etwas, so erbarme dich über uns und hilf uns! 23 Jesus aber sprach zu ihm: «Wenn du etwas kannst?» Alles ist möglich dem, der glaubt! 24 Und alsbald schrie der Vater des Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Mark 9,21
Und Jesus heilte den Jungen!
Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Eine der kürzeste Gebet, der von Jesus beantwortet wurde !
Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.
Joh 6,37
Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114
Re: Kleiner Glauben - Großer Glauben
von Cleopatra am 15.08.2017 08:10Ich habe auch keine Ahnung, wie "groß" mein Glaube ist, denn, woran wird es denn gemessen?
Ich glaube und fertig.
Ich habe schon vieles "wunderbares" mit Gott erlebt und weiß daher, wie groß seine Macht ist.
Aber es gab auch Momente, in denen ich gefallen bin.
Ich bin aber froh, dass ich mich trotzdem zu jeder Zeit von Gott geliebt und angenommen fühlen kann.
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
nennmichdu
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Re: Kleiner Glauben - Großer Glauben
von nennmichdu am 15.08.2017 13:57Hallo Cleopatra,
wenn Jesus den Glauben des Hauptmannes als "groß" würdigt und hervorhebt, dann sehe ich dies in Hinsicht auf andere Heilungswunder, wo Jesus stets direkt am Menschen etwas tut - in Sichtweite/Hörweite - bei Heilungswundern meist noch unter Berührung - der Rockzipfel - der Sud aus Erde und Spucke auf dem Augen des Blinden... usw.. und das oft unter Israeliten.... der Hauptmann war kein Jude.... musste sich noch ferner zum Gott Israels stehen sehen und vertraute nun auf ein in diesem Moment ausgesprochens Wort Jesu - der seinen Knecht gar nicht sah...
Also hier traute der Hauptmann Jesus sehr viel zu... und das zeichnete seine großen Glauben aus...den Jesus anderswo bislang so noch nicht erlebt hatte...
und wenn vom Maß des Glaubens gesprochen wird, dann gibt es halt was die starken und schwachen im Glauben anbelangt hier unterschiedlich große Freiheiten je nach dem Maß des Verständnisses, das Gott dem einzelnen gegeben hat -- zu leben und zu handeln ---ohne das hier Gott jetzt deswegen eines seiner Kinder mehr oder weniger lieb hat oder mehr oder weniger ehrt.
Jedes Kind Gottes, egal wie groß sein Glaube ist, wird nur nach dem befunden und beurteilt, wieviel Gott ihm anvertraut hat und wie er mit diesem gehaushaltet hat. Sei es viel oder wenig an Talenten, Gaben, Glauben.
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Kleiner Glauben - Großer Glauben
von nennmichdu am 15.08.2017 14:02ergänzung..
also der fünf Talente dazugewonnen hat wird genau so angesprochen wie derjenige, der 10 Talente dazugewonnen hat...
Matthäus 25,
21 und 23
Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!